
Hannover – Was für eine letzte Runde in der 3. Liga. Am 38. Spieltag ging es für den F.C. Hansa Rostock noch einmal um Alles. Mit einem Funken Hoffnung fuhr man zu Hannover 96 II und versagte erneut. Das Team von Daniel Brinkmann hatte es sogar zeitweise in der eigenen Hand, verlor aber mit 1:2 (0:0) gegen den Absteiger. Am Ende wurde es Platz fünf in der Tabelle, so dass man in der kommenden Woche wenigstens das Landespokalfinale gewinnen muss, um die Saison noch einigermaßen zu retten.
Fröling ans Außennetz
Schon nach sechs Minuten wackelte die Latte von Hannovers Kasten. Kinsombi traf aus 18 Metern mit einem Schlenzer das Aluminium. Das wäre die Führung gewesen. Mit dem Blick auf die anderen Plätze hätte das vermeintliche 1:0 sogar im Laufe der ersten Hälfte schon Platz drei bedeutet, da die Konkurrenz aus Saarbrücken und Cottbus zurücklag. Während Energie den Ausgleich gegen den FC Ingolstadt schaffte, brauchte Hansa nur ein Tor. Und das hatte Fröling (44.) kurz vor dem Seitenwechsel auf dem Fuß. Die 7.000 mitgereisten Rostocker im Stadion fassten es nicht, denn der Schwede traf aus sieben Metern nur das Außennetz. Pause in Hannover und auf den anderen Plätzen gab es keine Veränderungen.
Nervensache in Hannover
Die 96-Reserve spielte nach dem bereits feststehenden Abstieg in die Regionalliga befreit auf und hatte zu Beginn des zweiten Durchgangs selbst die große Möglichkeit zur Führung, doch Abdullatif (51.) brachte das Leder nach einer Ecke nicht über die Linie. Da hatten die Mecklenburger ganz viel Glück. Der Druck war für die Kogge groß und das machte sich bemerkbar. Haugen (55.) kam in die Partie, kassierte zwei Minuten später die Gelbe Karte und kurz danach fast sogar einen Platzverweis. Dann der Schock: Noah Engelbrecht (62.) brachte die Niedersachsen in Front. Nur eine Minute nach dem Rückstand glich Christian Kinsombi (63.) aus. Riesenjubel im Stadion. Der Stürmer zog von der Strafraumgrenze ab – 1:1. Aber auch Saarbrücken schaffte den Ausgleich gegen die abstiegsbedrohten Dortmunder und die Ingolstädter gingen in Cottbus 2:1 in Führung. Rostock brauchte jetzt drei Tore. Doch Hannover legte stattdessen nach, denn Eric Uhlmann (75.) köpfte das 2:1 nach einem Standard für die Hausherren. Zu diesem Zeitpunkt war Hansa ganz weit weg von Platz drei und sogar vier, der die Qualifikation für den DFB-Pokal bedeutet hätte. Der FCH knickte ein, schaffte es nicht noch einmal zurückzukommen. Und es hätte auch nichts gebracht, denn der 1. FC Saarbrücken erzielte das 2:1 gegen den BVB-Nachwuchs. Cottbus verlor am Ende gegen Ingolstadt sogar mit 1:4, schaffe dennoch als Aufsteiger den begehrten vierten Tabellenplatz und kann sich mit dem DFB-Pokal trösten.
Meisterschaft und Abstieg
Den Titel holte sich Arminia Bielefeld. Dynamo Dresden blieb die Vizemeisterschaft und beide Vereine steigen direkt auf. Saarbrücken landete auf dem Relegationsplatz zur 2. Bundesliga und hat noch zwei Chancen nachzukommen. In die Regionalligen steigt neben der SpVgg Unterhaching, SV Sandhausen und Hannover 96 II auch Borussia Dortmund II ab.
Harter Wind an der Ostsee für Wehlend
Im Rostocker Aufsichtsrat brodelt es weiter. Nach Informationen der Ostsee-Zeitung könnte Vorstandschef Jürgen Wehlend bald seinen Hut nehmen. Club-Boss Sebastian Eggert baut seine Macht weiter aus und will anscheinend seinen operativen Mann loswerden. In einer Mail an seine Kollegen des Gremiums ging es neben den sportlichen Ergebnissen auch um die Finanzen. Die Kogge hat in der nun abgelaufenen Saison einen Etat von 35 Millionen Euro. Am Ende solle eine schwarze Null stehen.

Der 38. Spieltag (17.5.2025)
1.FC Saarbrücken – Borussia Dortmund II 2:1
VfB Stuttgart II – RW Essen 1:1
Hannover 96 II – F.C. Hansa Rostock 2:1
VfL Osnabrück – SC Verl 0:3
Energie Cottbus – FC Ingolstadt 1:4
Wehen Wiesbaden – Alemannia Aachen 2:1
Dynamo Dresden – SpVgg Unterhaching 3:0
1860 München – Erzgebirge Aue 1:1
Arminia Bielefeld – Waldhof Mannheim 1:0
SV Sandhausen – Viktoria Köln 0:4
Die Tabelle
1. | Arminia Bielefeld | 38 | 64 : 36 | 72 |
2. | Dynamo Dresden | 38 | 71 : 40 | 70 |
3. | 1. FC Saarbrücken | 38 | 59 : 47 | 65 |
4. | FC Energie Cottbus | 38 | 64 : 54 | 62 |
5. | F.C. Hansa Rostock | 38 | 54 : 46 | 60 |
6. | Viktoria Köln | 38 | 59 : 48 | 59 |
7. | SC Verl | 38 | 62 : 55 | 57 |
8. | Rot-Weiss Essen | 38 | 55 : 54 | 56 |
9. | SV Wehen Wiesbaden | 38 | 59 : 60 | 55 |
10. | FC Ingolstadt 04 | 38 | 72 : 63 | 54 |
11. | TSV 1860 München | 38 | 57 : 61 | 53 |
12. | Alemannia Aachen | 38 | 44 : 44 | 50 |
13. | FC Erzgebirge Aue | 38 | 52 : 65 | 50 |
14. | VfL Osnabrück | 38 | 46 : 55 | 48 |
15. | VfB Stuttgart II | 38 | 49 : 59 | 47 |
16. | Waldhof Mannheim | 38 | 43 : 45 | 46 |
17. | Borussia Dortmund II | 38 | 53 : 60 | 43 |
18. | Hannover 96 II | 38 | 51 : 70 | 37 |
19. | SV Sandhausen | 38 | 49 : 69 | 35 |
20. | SpVgg Unterhaching | 38 | 40 : 72 | 25 |
Bildquellen
- Gebuhr, Kinsombi: Lobeca/Andreas Knothe
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