Keramikteile gegen Ordner und Polizei: St. Pauli schlägt Hansa bei Pyro und Gewalt der Fans

Hürzeler feiert an seinem Geburtsgag fünften Sieg in Folge

Pyro und Raketen im Hansa-Block. Foto; Lobeca/Andreas Hannig

Hamburg – Der Sieg des FC St. Pauli gegen den F.C. Hansa Rostock geriet wie erwartet in den Hintergrund, denn das Zweitliga-Spiel zwischen den beiden Nordclubs war von Ausschreitungen überschattet. Rund 1.700 Beamte aus Hamburg und den umliegenden Bundesländern waren dabei im Einsatz. Einige davon wurden verletzt.

Jackson Irvine (FC St. Pauli) köpft unhaltbar ein – Markus Kolke (Hansa Rostock) geschlagen am Boden, Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Ordner musste ins Krankenhaus

Die Anreise fiel bis auf ein paar Pyro-Aktionen zwischen dem Hauptbahnhof und der U-Bahn-Haltestellte Feldstraße ruhig aus. Beim Einlass ins Stadion kam es zu einer Drucksituation, bei der etwa 500 Gästefans unkontrolliert hineinkamen. Etwa 25 Minuten vor dem Anpfiff wurden Polizisten mit Flaschen beworfen. Auch Pyrotechnik wurde gezündet, so dass sich der Anstoß um zirka fünf Minuten verzögerte. Die Toiletten im Gästebereich wurden beschädigt. Dabei wurden Keramikbruchstücke auf Polizei und Ordner geworfen, wobei ein Polizist verletzt wurde. Der Ordner musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Die zweite Hälfte begann mit einer rund zehnminütigen Verspätung, da die Hansa-Anhänger massiv Pyro zündeten. Zudem wurden Raketen abgeschossen, die teils auf der Haupttribüne landeten. Die St. Pauli-Fans fühlten sich animiert und zündeten ebenfalls Bengalos in ihrer Kurve. Die Abreise ging ohne weitere Vorkommnisse vonstatten.

Polizei ermittelt

Die Polizei teilte mit: „Im Rahmen des heutigen Einsatzes wurden mehrere Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Körperverletzungsdelikten, Sachbeschädigung im Stadion und in den U-Bahnen sowie des Abbrennens von Pyrotechnik eingeleitet. Insgesamt vier Polizisten erlitten leichte Verletzungen. Im Zusammenhang mit Straftaten stellten die Einsatzkräfte die Personalien von zwei Tatverdächtigen fest. Die dahingehend eingeleiteten Ermittlungen werden nun durch das jeweils zuständige Landeskriminalamt geführt.“

Marien nennt Randalierer „absolut asozial“

St. Pauli-Präsident Oke Göttlich sprach von einer „Überstrapazierung“ der Gastfreundschaft. Sein Rostocker Kollege Robert Marien setzte sogar noch einen drauf und nannte die Randalierer aus der eigenen Anhängerschaft „absolut asozial“. Am Abend gab der Verein wieder eine Stellungnahme ab, in dem „der Verein sich bereits in der Aufarbeitung des Spieltags befindet und bei einer Identifizierung des Täters entsprechende Konsequenzen ziehen wird“.

Geldstrafen bringen nichts?

Schon in der Vorwoche kam es rund um das Ostseestadion bei der Partie zwischen Hansa und dem SV Darmstadt 98 zu Gewaltausbrüchen und einer langen Spielunterbrechung. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dürfte hier für eine hohe Geldstrafe aus diesen beiden Begegnungen sorgen. Göttlich regte sogar an, die Vereine sportlich zu sanktionieren, da die finanziellen Strafen anscheinend keine Wirkung zeigen.

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Nikola Vasilj (FC St. Pauli) rettet in höchster Not. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Glücklicher Erfolg für St. Pauli

Fußball gespielt wurde ebenfalls und die Kiezkicker siegten mit 1:0 (1:0) durch einen Treffer von Jackson Irvine in der 26. Minute. Dabei hatte Hansa viel Pech. Kurz vor der Pause vergaben die Rostocker drei Großchancen, einmal davon rettete die Latte. Der Niederländer scheiterte im zweiten Durchgang frei vor St. Pauli-Schlussmann Vasilj, der mit dem Fuß abwehrte.

Ridge Munsy (Hansa Rostock) im Kopfballduell mit Jakov Medic (FC St. Pauli). Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Hürzeler feiert schönen Geburtstag

Für die Braun-Weißen ging es auf Platz sieben hoch und es war der fünfte Sieg im fünften Spiel unter Cheftrainer Fabian Hürzeler, der am Spieltag seinen 30. Indem sie bekannte Konzepte sehr gut in einem lebendigen Slot umsetzen, haben die Macher von Play ’n Go einen Slot geschaffen, der sich fantastisch spielt. www.bookofdead.cl/de/ ist ein Video-Slot, der eindeutig bewährte Konzepte verwendet. Mit rotierenden Symbolen im Bonusspiel gibt es sogar einen kleinen versteckten Wert, den Sie sich in bar auszahlen lassen können. Book of Dead ist der perfekte Spielautomat für alle, die ein modernes Design suchen, ohne sich zu quälen. Geburtstag feierte. Der Jubilar sagte danach: „Wir waren in der ersten Halbzeit sehr dominant und gut in der Positionierung. Teilweise sind wir auch gut hinter die Kette gekommen und haben uns mit dem 1:0 belohnt. Kurz danach bekommen wir noch die Chance auf das 2:0 und hätten die Partie dann etwas ruhiger gestalten können. Das haben wir nicht geschafft. Trotzdem haben wir abgesehen von dem Schuss von Pröger fast nichts zugelassen, bis die letzte Minute der ersten Halbzeit kam. Da hatten wir Glück, das kann man nicht anders sagen. In der zweiten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel. Wir hatten Aktionen, auch Hansa Rostock hatte Aktionen. Wir waren nicht konsequent genug im letzten Drittel. Vasilj hält dann den Schuss von Verhoek überragend. Im Großen und Ganzen bin ich happy über das Ergebnis. In der zweiten Halbzeit können wir besser Fußball spielen. Das haben wir nicht gemacht. Rostock war der erwartet schwere Gegner, sehr kompakt und auch in den vergangenen Spielen haben sie gute Auftritte gehabt. Ich wünsche Rostock auch alles Gute.“

„Das sind bittere Möglichkeiten“

Patrick Glöckner (Cheftrainer F.C. Hansa Rostock): „Glückwunsch an Fabian und das Team zu drei Punkten. Wir haben ein sehr kampfbetontes Spiel gesehen. Wir haben die richtige Einstellung mitgebracht, wir waren in den Zweikämpfen da und haben auch versucht über Laufleistung und Kompaktheit den Gegner immer wieder in der ersten Halbzeit vor Probleme zu stellen. Wir hatten dann durch den Pfostenschuss von Kai Pröger die erste große Chance. Dann muss man sagen, dass St. Pauli das Spiel übernommen – und über ihr Zentrum das Spiel gut aufgebaut hat, sodass wir unsere Kette immer sehr tief stehen lassen mussten. Da waren sie sehr balldominant. Trotzdem bekommen wir kurz vor der Halbzeit noch diese Dreifachmöglichkeit. Das sind bittere Möglichkeiten, denn so viele Chancen bekommst du hier nicht. In der Halbzeit haben wir ein bisschen was geändert und dann waren wir sehr dominant und sind gut ins letzte Drittel gekommen. Durch Verhoek hatten wir dann den Ausgleich auf dem Fuß, den Ball hat der Torwart gut gehalten. Wir hätten heute einen Punkt verdient und jetzt ist es wichtig, dass wir uns punktuell auch belohnen für den Aufwand und darum geht es in den nächsten Tagen.“

Jackson Irvine (FC St. Pauli) ein wichtiger Rückhalt in der Mannschaft – hier klärt er per Kopf im Strafraum vor Dennis Dressel (F.C. Hansa Rostock). Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Der 22. Spieltag (24. – 26.2.2023)

Düsseldorf – Braunschweig 3:1
Karlsruhe – Regensburg 1:0
Nürnberg – Sandhausen 1:0
Kiel – Paderborn 1:1
Kaiserslautern – Fürth 3:1
Darmstadt – Hamburg 1:1
Bielefeld – Heidenheim 0:1
St. Pauli – Rostock 1:0
Hannover – Magdeburg 1:2

Die Tabelle

1.SV Darmstadt 982237 : 1749
2.Hamburger SV2241 : 2645
3.1. FC Heidenheim 18462244 : 2543
4.SC Paderborn 072246 : 2739
5.1. FC Kaiserslautern2237 : 2838
6.Fortuna Düsseldorf2236 : 2935
7.FC St. Pauli2230 : 2632
8.Holstein Kiel2239 : 3732
9.Hannover 962231 : 3029
10.Karlsruher SC2233 : 3328
11.SpVgg Greuther Fürth2228 : 3426
12.1. FC Nürnberg2218 : 3225
13.F.C. Hansa Rostock2218 : 2924
14.1. FC Magdeburg2229 : 4224
15.Eintracht Braunschweig2226 : 3821
16.DSC Arminia Bielefeld2228 : 3520
17.SSV Jahn Regensburg2222 : 3820
18.SV Sandhausen2223 : 4019
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1 Kommentar

  1. Ich stand in der Nordkurve und der Artikel beschreibt nicht wirklich die Geschehnisse.
    In erster Linie war die Gewalt und Pyrotechnik,die geworfen bzw. abgefeuert wurde,gegen die heimischen Fans gerichtet. Ordner und Polizei standen dazwischen in einem Sicherheitsstreifen.
    Das auch heimische Fans verletzt wurden,sowohl psychisch als auch physisch.
    Es ist eine Panik ausgebrochen, Fans haben frühzeitig das Stadion verlassen,Kinder haben geweint, Fans lagen teilweise auf dem Boden,weil sie von Böllern getroffen wurden. Andere haben Panikattacken erlitten und sind unten in den Tunnel geflüchtet und auch nach dem Spiel,war es reine Vorsicht und Angst,weshalb direkt nach dem Abpfiff die Nordkurve so schnell leer war.

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