Kiezkicker deklassieren Störche – klare Angelegenheit im Nordduell

FC St. Pauli gewinnt 5:1 gegen Holstein Kiel

Jubel zum 4:1 - Holstein Kiel ist bedient. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Hamburg – Am vergangenen Sonntag traf der FC St. Pauli vor ausverkaufter Kulisse in der 2. Bundesliga auf Holstein Kiel. Die „Boys in Brown“ entschieden das Duell der beiden Nordclubs klar für sich mit 5:1 (3:0). Es war das erste Mal in dieser Saison, dass die Fans am Millerntor jubeln durften. Song 2 (Torhymne der Kiezkicker) lief gleich fünfmal binnen 90 Minuten.

Doppelschlag innerhalb von sieben Minuten

Die Jungs von Fabian Hürzeler begannen furios. Erst war es Conor Metcalfe, der mit seinem Treffer in der vierten Minute sicherlich ein Kandidat für das Tor des Monats sein dürfte. Der Ball fiel dem Australier nach einer Ecke vor die Füße, dieser fackelte nicht lange und zog einfach ab. Danach macht es ihm sein Teamkollege Eric Smith (7.) nach und traf nicht weniger sehenswert zum 2:0 per Freistoß. Kiel machte es bis zu diesem Zeitpunkt nicht schlecht. Gegen diese beiden Traumtore war Störche-Schlussmann Timon Weiner absolut machtlos. Danach passierte nicht viel. Lediglich Benedikt Pichler markierte ein Abseitstor. Zwei Treffer, die eigentlich aus dem Nichts fielen und die Störche verunsichern ließ.

Oladapo Afolayan (FC St. Pauli) jubelt. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Vor der Pause ist der Sack schon zu

Oladapo Afolayan (38.) nutzte dann kurz vor der Pause die Chance und erhöhte auf 3:0. Damit war der letzte Wille der Kieler gebrochen. Wenn es einmal läuft, dann hört es auch nicht mehr auf. Marcel Hartel erzielte das 4:0, doch der Treffer wurde jedoch annulliert – Abseits. Somit gingen die beiden Mannschaften in die Kabinen. Die Gemütszustände hätten nicht unterschiedlicher sein können.

Den Funken Hoffnung sofort im Keim erstickt

Nach der Pause zeigte Kiel noch einmal, warum sie vor diesem Spieltag Tabellenzweiter waren. Der in der Halbzeit eingewechselte Lewis Holtby (50.) traf zum 1:3. Dieser verließ 25 Minuten nach seiner Einwechslung wieder den Platz. KSV-Coach Marcel Rapp musste seinen Spieler vor sich selber schützen, zu groß war die Gefahr eines Platzverweises. Nur Kurz nach seiner Auswechslung musste der Ex-Hamburger ansehen wie Lars Ritzka (70.) nach Vorlage von Metcalfe zum 4:1 für die Braun-Weißen traf. Wieder war es ein Schuss aus der Distanz, der die Kiezkicker jubeln ließ. Den Schlusspunkt setzte der auffällige Marcel Hartel (94.). Wie könnte es an diesem Tag auch anders sein, als per Distanzschuss. Amenyido legte ab auf Hartel, dieser schlenzte den Ball in die Maschen. Es war der Schlusspunkt einer tollen Leistung des FC St. Pauli, auch wenn das Ergebnis nicht den ganzen Spielverlauf wiedergibt.

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Lewis Holtby (Holstein Kiel) hat schon Gelb – Bastian Dankert (Schiedsrichter) belässt es hier nach Foul im Mittelfeld bei einer mündlichen Ermahnung. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

 „Wir wissen, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben“

„Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Dabei geht es mir nicht nur um die Tore. Wir haben eine Effizienz gezeigt, die wir in den ersten Spielen haben missen lassen“, so Hürzeler. Dass einige Tore besonders schön waren, wussten zudem die Schützen. Metcalfe ließ es sich beim Jubeln schon anmerken. „Das war mit Abstand das beste Tor, was ich je in meinem Leben geschossen habe. Das war wirklich verrückt. Ich denke, dass man das an meiner Reaktion auch sehen konnte“, sagte der australische Nationalspieler im Interview danach.

Rapp hingegen zeigte sich enttäuscht: „Dann ist es an so einem Tag schon sehr schwer, dem Gegner Paroli zu bieten. Wir müssen kritisch mit uns sein.“ Der Kieler-Coach betonte jedoch, dass es eines dieser Spiele war, bei dem beim Gegner einfach alles ginge und bei einem selber nichts zusammen liefe.

Timon Weiner (Holstein Kiel) hat das Nachsehen. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

So geht es für die Nordteams weiter

Die „Boys in Brown“ belohnen sich das erste Mal am Millerntor, war das der Brustlöser für die kommenden Spiele? Als nächstes geht es wieder vor heimischen Publikum am Sonnabend um 20.30 Uhr gegen den FC Schalke 04. Die KSV rutscht mit dieser Niederlage auf Platz drei. Am kommenden Sonntag geht es gegen Hertha BSC.

Der 6. Spieltag (15.-17.9.)

Paderborn – Wiesbaden (Fr., 18.30 Uhr)
Nürnberg – Fürth
Karlsruhe – Kaiserslautern (Sa., 13 Uhr)
Rostock – Düsseldorf
Elversberg – Hamburg
Schalke – Magdeburg (20.30 Uhr)
Berlin – Braunschweig (So., 13.30 Uhr)
St. Pauli – Kiel
Hannover – Osnabrück

Die Tabelle

1.Fortuna Düsseldorf613 : 413
2.Hamburger SV614 : 713
3.Holstein Kiel610 : 1112
4.Hannover 96616 : 711
5.1. FC Magdeburg616 : 1211
6.FC St. Pauli68 : 310
7.1. FC Kaiserslautern610 : 1010
8.F.C. Hansa Rostock68 : 99
9.Karlsruher SC69 : 98
10.SV Wehen Wiesbaden66 : 68
11.1.FC Nürnberg69 : 118
12.FC Schalke 04611 : 127
13.SV 07 Elversberg68 : 137
14.SC Paderborn 0767 : 127
15.Hertha BSC612 : 116
16.SpVgg Greuther Fürth68 : 115
17.Eintracht Braunschweig63 : 94
18.VfL Osnabrück66 : 171
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