Krasse Reaktion des SV Azadi auf das Rassismus-Urteil

„Also können wir uns in Zukunft von allen beleidigen lassen“

Vorstandsvoritzender Firat Özden (SV Azadi Lübeck). Foto: Lobeca/Niklas Runne

Lübeck – Aufstieg adé – und das durch ein Urteil des Sportgerichtes beim Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV). Der SV Azadi Lübeck darf nicht in der Landesliga antreten, muss in der kommenden Saison weiter in der Verbandsliga spielen. Für den amtierenden Vizemeister wird es das dritte Mal sein. Oder doch nicht?

Lübecker verlieren bei Gericht

In der Aufstiegsrunde, die am vergangenen Wochenende mit einem 4:2-Erfolg gegen Wiker SV beendet wurde, brachte nach der Auftaktniederlage gegen den TSV Hattstedt sowie das Abbruchspiel gegen VfR Horst, das am gestrigen Donnerstag gegen die Lübecker gewertet, zum Schluss ein ernüchterndes Ergebnis.

„Ich verstehe die Welt nicht mehr“

Bei Azadi ist man über das Urteil fassungslos. Vereinsboss Firat Özden zeigte sich enttäuscht und sagte zu HL-SPORTS: „Also können wir uns in Zukunft von allen beleidigen lassen und es bleibt einfach im Raum. Ich verstehe die Welt nicht mehr.“

VfR Horst ohne Schuld

Der Verband teilte in seiner Begründung folgendes mit: “Das SHFV-Sportgericht zog für die Urteilsfindung den Sonderbericht des Schiedsrichters, die Stellungnahmen beider Vereine sowie Zeugendarstellungen heran. Auch eine übermittelte Videoaufnahme wurde bewertet. Nach den sportgerichtlichen Ermittlungen ist unstrittig, dass es während der ersten Halbzeit zu rassistischen Äußerungen gekommen ist. Diese sind auch nach umfangreichen Ermittlungen nicht eindeutig einzelnen Personen und damit nicht dem VfR Horst, seinen Spielern, Funktionären oder Zuschauern zuzuordnen.“

Azadi weigerte sich

“Ein Spiel abzubrechen, liegt darüber hinaus einzig in der Verantwortung des Schiedsrichters. Im DFB-Lehrbrief heißt es hierzu: „Der Abbruch eines Spiels darf erst dann eintreten, nachdem sämtliche Versuche, die Begegnung fortzusetzen, gescheitert sind. (…)“ Im vorliegenden Fall hatte das Schiedsrichtergespann kurz vor der Halbzeitpause Gespräche mit den Mannschaftskapitänen geführt und Ordner in den betreffenden Zuschauerbereich geschickt, um zu deeskalieren. Ob diese Maßnahmen erfolgreich gewesen wären oder nicht, ist nach der Weigerung des Teams des SV Azadi Lübeck zur zweiten Halbzeit anzutreten, nicht mehr aufklärbar.“

„Wir gehen bis zum höchsten Gericht!“

Für den SV Azadi war sofort klar, dass man nun weiterkämpft. Innerhalb von einer Woche kann der Verein in Berufung gehen und muss diesen Schritt begründen. Özden klar und deutlich: „Wir gehen bis zum höchsten Gericht!“ In zehn Tagen endet die Saison allerdings und die Staffeleinteilung steht an. Ob der Fall bis dahin seinen Abschluss findet, ist fraglich.

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Wie denkt ihr über die DFB-Pokal-Gegner des VfB Lübeck (Darmstadt 98) und Eintracht Norderstedt (St. Pauli)?

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