Kritik beim Hallenmasters

Verbandsspitze rügt VfB Lübeck und Holstein Kiel

Der Fanblock des SV Todesfelde beim Hallenmasters. Foto: Lobeca/Andreas Knothe

Kiel – Holstein Kiel mit zwei Punkten und der VfB Lübeck mit gar keinem Zähler wurden am Rande des Hallenmasters am vergangenen Sonnabend von der Verbandsspitze gerügt. Beide wurden in ihren Vorrundengruppen Tabellenletzte und traten vorzeitig die Heimreise an. Dabei traten der Zweitligist und der Spitzenreiter der Regionalliga Nord mit ihren Reserve-Teams an. Holstein II spielt in der 4. Liga und die Grün-Weißen mit ihrer 2. Mannschaft eine Klasse darunter.

Döring und Meyer einig

Für Uwe Döring, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV), keine haltbare Lösung für die Zukunft. In einem Interview mit dem „shz“ sagte er, dass es zukünftig andere Optionen geben müsse. Sein Vorgänger Hans-Ludwig Meyer schlug in die gleiche Kerbe und war enttäuscht, dass der VfB nicht wenigstens ein paar Spieler aus der Liga-Mannschaft zu dem Turnier schickte.

Holstein in Spanien-Laune, VfB will in die 3. Liga: da scheint kein Platz für „Teppichfußball“

Dabei ist das nichts neues und seit Jahren das gleiche „Dilemma“. Die beiden Top-Clubs des Landes entsenden schon länger keine „Profis“ zum Prestige-Turnier des Verbandes. Und auch dieses Mal war im Vorfeld klar, dass niemand kommen würde, der Rang und Namen hat. Für Holstein Kiel war das aktuell schon gar nicht möglich, denn die „Störche“ flogen am Sonntag in die spanische Sonne in Trainingslager, um sich auf die Rückrunde der 2. Bundesliga vorzubereiten. Zudem dürfte die Kritik beim Veranstalter des Hallenmasters, der Holstein Kiel Marketing GmbH, auf taube Ohren stoßen, denn die ist sicherlich nicht daran interessiert, dass sich ein Leistungsträger der Profis verletzt. Beim VfB Lübeck ist die Lage ähnlich. Wenigstens war Regionalliga-Cheftrainer Lukas Pfeiffer vor Ort und sah sich das Spektakel zum ersten Mal an, gab zu, dass er ein Hallenfußball-Freund ist, allerdings das Ziel Aufstieg über allem steht.

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Fans keine Freunde des „Kommerzes“

Festnageln kann der SHFV beide Vereine nicht, maximal darauf hoffen, dass die beiden Aushängeschilder von Schleswig-Holstein einfach von vornherein auf eine Teilnahme beim Hallenmasters verzichten. Ärgerlich ist der „blockierte“ Platz für die Amateure, die sich vermutlich liebend gerne einmal vor 8.000 Zuschauern präsentieren würden. Sie würden sicherlich auch mehr Fans mitbringen als Holstein und VfB. Die Anhänger beider Clubs legen keinen großen Wert auf die „Kommerz-Veranstaltung des SHFV“.

Halle nicht voll besetzt

Ob es nun daran lag, dass dieses Mal mehr Plätze leerblieben als sonst, ist zu erforschen. Die Werbung, die der Verband für das größte Turnier des Nordens machte, war schon ganz ordentlich, anscheinend aber wohl nicht ausreichend. Ob man sich bis zum kommenden Jahr zu einem Umdenken entscheidet, bleibt offen. Döring kündigte zumindest Optionen zu Veränderungen an.

Nur SV Todesfelde überrennt Kiel

Einige hatten trotzdem ihren Spaß und feierten sich und das Event. Besonders die Fans des SV Todesfelde waren zahlenmäßig und mit großem Abstand überlegen. Unter dem Motto „ganz Tofe fährt nach Kiel“ waren 1.200 in Blau-Gelb in die Landeshauptstadt gekommen.

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