Hamburg – Die verlängerte Länderspielpause nähert sich dem Ende und der Hamburger SV ist fokussiert auf das Heimspiel am kommenden Sonnabend um 13 Uhr gegen den 1. FC Heidenheim. Die Mannschaft ist ab Donnerstag in der Vorbereitung auf den vierten Einsatz in der 2. Liga. Matti Steinmann (Foto) wird dann auch wieder dabei sein.

Der 23-Jährige fiel nach dem Auftakt gegen Holstein Kiel mit Oberschenkelproblemen aus, ist aber nun wieder fit und will dem HSV zum Aufstieg verhelfen. Bei HL-SPORTS sprach er exklusiv über seine Zeit beim TSV Bargteheide und Preußen Reinfeld, die Zeit im Internat und den Abstieg.

HL-SPORTS: Hallo Matti, du bist ein echter Hamburger Jung`, hast aber in der Jugend in Bargteheide und Reinfeld gespielt. Wie kam das und hast du noch Kontakt zu deinen Teamkollegen von früher aus dem Kreis Stormarn?

Matti Steinmann: Ich habe in Bargteheide gewohnt, da war klar, dass ich auch dort in unmittelbarer Nähe spiele. Es gab dann später das Angebot von Preußen Reinfeld. Die damaligen Trainer wollten mich und zwei Freunde unbedingt in ihrem Team haben, so kam es zum Wechsel. Es war für mich ein guter Schritt, wir hatten ein gutes Team und ich habe viel gelernt.

HL-SPORTS: Dann kam der Schritt ins HSV-Internat. Wie ist das Leben dort für junge Talente?

Matti Steinmann: Ich bin mit 14 Jahren zum HSV gewechselt, ins Internat bin ich aber erst mit 16 gezogen. Ich hatte gerade den Wechsel auf die Sportschule hinter mir, spielte zudem in der Junioren-Nationalmannschaft. Insgesamt eine sehr intensive Zeit. Ich hätte anfangs lieber Zuhause gewohnt, doch ich habe mich sehr schnell, sehr wohl im Internat gefühlt. Im Nachhinein eine richtig gute Entscheidung. Ich habe viel gelernt und super Leute kennengelernt, mit denen ich nach wie vor befreundet bin.

HL-SPORTS: Nachdem du über Chemnitz und Mainz zurück nach Hamburg kamst, ging es dem HSV nicht gut. Du warst erst im Regionalliga-Team und bist von Christian Titz zu den Profis geholt worden. Man hatte das Gefühl in deinen Spielen dort, dass es für dich keine große Eingewöhnung bedurfte. Wie erklärst du dir das?

Matti Steinmann: Ich kannte das System und die Spielidee des Trainers schon sehr gut aus der U23. Wusste, was er spielen lassen möchte und kannte die Abläufe. Ich habe dann versucht, das so gut wie möglich auf dem Platz umzusetzen.

HL-SPORTS: Der Klassenerhalt ist es dann leider nicht geworden. Für dich persönlich eine schwarze Stunde oder eher ein neuer „zweiter“ Anfang?

Matti Steinmann: Ein Stück weit beides. Natürlich wären alle Beteiligten, alle, die mit dem HSV mitfiebern, lieber in der 1. Bundesliga geblieben. Jetzt aber haben wir die Situation angenommen. Klar ist aber auch, dass wir schnellstmöglich wieder in die Bundesliga kommen wollen.

HL-SPORTS: Du gehörst zum festen Stamm und hast mit Christoph Moritz einen Freund als Mitbewerber auf deiner Position. Hemmt das oder spornt ihr euch eher gegenseitig an?

Anzeige
AOK

Matti Steinmann: Das Klima in der Mannschaft ist generell sehr gut. Jeder will spielen und seine Leistung auf den Platz bringen. Insofern spornen wir uns automatisch alle gegenseitig an.

HL-SPORTS: Der Saisonstart gegen Kiel ist vergessen. Nach einem 0:3 folgten zwei 3:0-Siege in der Liga. Was lief in den vergangenen beiden Partien aus deiner Sicht anders?

Matti Steinmann: Zuallererst haben wir natürlich gegen Sandhausen und Bielefeld die Tore und am Ende zwei stabile Spiele gemacht. Wir wollen uns jetzt festigen und in den nächsten Partien mehr und mehr unser Spiel durchbringen.

HL-SPORTS: Die Absage von Dresden war übel, alle waren schon auf den Spieltag eingestellt. Wie sehr bricht so etwas den Rhythmus und wie seid ihr damit als Team umgegangen?

Matti Steinmann: Es war bitter, dass das Spiel ausgefallen ist. Wir waren schon auf dem Weg und kurz vor Dresden. Alle waren heiß auf die Partie. Wir wollten spielen, vor allem vor dem Hintergrund, dass jetzt auch die Länderspielpause ist. Aber wir können es nicht ändern, freuen uns jetzt umso mehr auf die englischen Wochen.

HL-SPORTS: Jetzt heißt es fünf Mal ran in 16 Tagen. Das hat ja etwas von Europapokal- oder Länderspiel-Feeling. Wie geht man mit den Belastungen in so kurzer Zeit um?

Matti Steinmann: Viele Spiele in relativ kurzer Zeit, es geht Schlag auf Schlag, das hat auch was. Zudem haben wir einen gut aufgestellten Kader und die Möglichkeit ohne Qualitätsverlust zu rotieren. Wir wollen aus den englischen Wochen mit möglichst vielen Punkten rausgehen.

HL-SPORTS: Die letzten drei Fragen am Stück: Wie unterschätzt man Heidenheim nicht? Hoffst du auf einen Einsatz? Und steigt der HSV diese Saison mit dir wieder in die Bundesliga auf?

Matti Steinmann: Wir gehen mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Vorbereitung an die Aufgaben heran, egal ob der Gegner Sandhausen, Köln oder eben Heidenheim heißt. Und klar will ich spielen, sonst wäre ich ja fehl am Platz. Der Wiederaufstieg ist zudem das große Ziel und darauf arbeiten wir alle gemeinsam hin.

HL-SPORTS: Dankeschön Matti und viel Erfolg für die kommenden Aufgaben.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -