Maurice Maletzki wird Trainer und visiert Doppel-Aufstieg an

Siems-Frauen finden vierten Mann für Oberliga-Team

Maurice Maletzki (1. FC Phönix Lübeck) beim Hallenfußball im Duell mit Serhat Muhammed Sayilgan (SC Rapid Lübeck) im Januar 2020. Foto: Lobeca/Michael Raasch

Lübeck – Man kennt Maurice Maletzki in der Hansestadt als ersten externen Neuzugang des VfB Lübeck aus der Saison 2015/2016. Schnell entwickelte er sich zu einem Publikumsliebling, doch zwei Jahre später ging es zurück in seine Heimatstadt Hannover und weiter zum TSV Havelse in der 4. Liga. Allerdings hat das Leben manchmal einen anderen Matchplan und die Küste rief, wobei die Liebe dabei eine ganz wichtige Rolle spielte. Der 1. FC Phönix bot dem heute 30-Jährigen einen Vertrag an. Seit diesem Jahr kickt er aus eigenen Stücken drei Klassen tiefer in der Verbandsliga-Mannschaft der Adlerträger. Zeit für neue Aufgaben bei dem smarten Kreativ-Typ auf dem Platz und die ist ab sofort zusätzlich ein Stück weiter außen.

Siems nun zweites zuhause für Ex-Regionalliga-Kicker

Maletzki wird Frauen-Coach beim TSV Siems. Das gab der Oberligist am Dienstag bekannt. Er ergänzt das Trainer-Team als vierter im Bunde. Zusammen mit Tobias Minge, Thorsten Wagenzink, Torwart-Trainer Dennis Mauter bildet er ein Viergestirn. Einen Chef gibt es nicht. Furore auf und Ruhe neben dem Platz sind der Plan. Eine überraschend neue Konstellation am Krummen Weg, die fußballerisch nicht die schlechteste Lösung nach dem Ausscheiden von Kambiz Tafazoli sein wird.

Aus Spaß wurde ernst: Freundin gab den entscheidenden Pass…

Laura Hagedorn gab den Anstoß zum neuen Projekt ihres Mannes. Sie spielt selbst in der dritten Mannschaft von Siems. „Es war ganz lustig, denn als Laura mich beim Essen zuhause fragte, ob ich den Job nicht übernehmen möchte, hatte ich das erst als Spaß aufgenommen. Doch als ihre Schwester Sophie mich das ebenfalls fragte, reifte der Gedanke auch bei mir. Sophie fragte ihre Kapitänin, die diese Idee richtig gut fand. Dann ging alles ganz schnell. Die Gespräche mit allen Beteiligten verliefen super. Ich wollte in ein bis zwei Jahren sowieso ins Trainergeschäft einsteigen und die Chance, die sich nun bietet, ist für mich wirklich optimal“, sagt „Mo“ zu HL-SPORTS. Er kennt die Truppe, denn er hat schon ein paar Mal zugeschaut. „Alleine durch unsere Familiengruppe und Laura und Sophie bin ich ab und zu dagewesen. Die Mannschaft hat sehr viel Potenzial und ich freue mich, wenn ich etwas von meinem Wissen weitergeben darf.“ Mit dabei ist dann stets der zweijährige Sohn von Laura Hagedorn und Maletzki, der seiner Tante Sophie Hagedorn gerne zuschaut und ab jetzt auch Papa an der Seitenlinie sieht.

Anzeige
Anzeige

„Es passt menschlich“

Patrick Thoms ist ebenfalls happy. Für ihn ist Maletzki die optimale Ergänzung für die restlichen drei Trainer. „Wir freuen uns, mit Mo unser Trainerteam erweitern zu können. Dass wir so schnell einen Neuzugang präsentieren können, ist für uns etwas überraschend, aber es haben einfach so viele Parameter gestimmt. Die fußballerischen Fertigkeiten sind unbestritten, uns war es aber auch wichtig, dass es menschlich passt, davon sind wir überzeugt. Ebenso sind wir dankbar, dass Mo von seiner Familie die nötige Rückendeckung erhält und nun bei uns erste Erfahrungen auf der Trainerbank sammeln möchte“, so der Liga-Obmann.

Ziele der Clubs: Doppel-Aufstieg

Am Montag gab es schon die erste Spielanalyse mit Maletzki und Team – nach dem 4:0-Sieg bei SV Henstedt-Ulzburg. Am kommenden Mittwoch ist dann der erste offizielle Auftritt des 30-Jährigen an der Seitenlinie. Im Kreispokal geht es zum ATSV Stockelsdorf. Für „Mo“ wird die Zukunft fast so sportlich aussehen, wie noch zu Regionalliga-Zeiten in Havelse oder Lübeck. Montag und Mittwoch in Siems, Dienstag und Donnerstag am Flugplatz und am Wochenende selbst auf dem Feld mit Phönix II in der Verbandsliga sowie mit den Siemser Mädels. Und vielleicht heißt es ja am Saisonende sogar Doppel-Aufstieg für Maletzki, denn die Adler-Reserve will unbedingt in die Landesliga und auch für Thoms bleibt das Ziel mit dem TSV die Frauen-Regionalliga. „Warum sollten wir an dieser Ausrichtung etwas ändern“, meint er abschließend. „Wir wollen aufsteigen!“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -