Nur ein Punkt: Der VfB Lübeck tritt auf der Stelle

Marvin Thiel (VfB Lübeck) beim Freistoß. Foto: Lobeca/Marcel Lienstädt

Echte Fans kennen kein Schmuddelwetter, selbst wenn es nasskalt ist und regnet. Das Flutlicht brannte hell auf der Lohmühle, wo ein klassisches Nachholspiel anstand. Zu Gast war das Kellerkind St. Pauli II, wodurch die Rollen eigentlich klar verteilt waren. Ein Pflichtsieg war fest im Visier, denn dieser Dreier sollte endlich den Bock umstoßen.

Nach neunzig Minuten gab es lange Gesichter, denn das 1:1 sorgte für miese Stimmung. Die 2.387 Fans sahen fußballerische Magerkost, weil der VfB wichtige Big Points liegen ließ. Der Frust bei den Grün-Weißen ist riesig, wo nur klemmt beim VfB also die Säge?

Die Antwort ist ein echter Mix, denn der Kessel auf der Lohmühle pfeift gewaltig. Der Druck scheint die Beine schwer zu machen, und die Regionalliga Nord ist kein Spaziergang. Hier musst du neunzig Minuten Gras fressen, doch der VfB bringt die PS nicht auf die Straße.

Das Spiel im Detail

Trainer Guerino Capretti musste etwas rotieren, womit er auf das Remis gegen Emden reagierte. Rohin Shivani rückte dafür neu in die Startelf, und der VfB startete eigentlich mit Vollgas. Die Pappelkurve war sofort der zwölfte Mann, da die Fans das Team lautstark zum Sieg schreien wollten.

Die Belohnung folgte nach 25 Minuten, als Antonio Verinac die wichtige Bude machte. Endlich zappelte die Kugel im Netz, sodass die Hütte kurz vor Freude bebte. Viele dachten, der Knoten sei nun geplatzt, und diverse Sportwetten Webseiten, auch bei jenen, wo Lugas ist nicht aktiv, sahen den VfB ebenfalls klar vorn. Doch St. Pauli II wirkte keineswegs beeindruckt, denn die jungen Kiezkicker spielten weiter frech auf.

Kurz vor dem Pausentee kam die kalte Dusche, als Erik Ahlstrand die Chance eiskalt nutzte. Die Lübecker Abwehr pennte in dieser Szene kollektiv, ein Nackenschlag, der tief beim VfB saß. Nach dem Wiederanpfiff lief wenig zusammen, weshalb der VfB die Brechstange auspackte. Hohe Bälle flogen in den Sechzehner, aber echte Hochkaräter blieben leider Mangelware.

Die Lage in der Liga

Der VfB Lübeck tritt weiter auf der Stelle, da diese Punkteteilung niemandem wirklich hilft. Das Team hängt im Tabellenmittelfeld fest, und der erhoffte Befreiungsschlag wurde erneut verpasst. Gegen Emden stimmte wenigstens die Moral, aber dieses 1:1 ist ein klarer sportlicher Rückschlag.

Extra Salz in die Wunde streut der Stadtrivale, denn Phönix Lübeck hat aktuell einen echten Lauf. Die Adler fliegen in bestechender Form, während die schmerzhafte Derby-Pleite noch tief sitzt.

Lübeck ist und bleibt total fußballverrückt, und die Fans lieben ihren VfB über alles. Aber sie sind nicht blind für eine Krise, weshalb die Mannschaft den Schalter umlegen muss. Muss sich der große VfB also ernsthaft Sorgen machen? Ja, die Lage ist durchaus angespannt, und die nächsten Spiele sind absolut richtungsweisend, denn der Verein braucht dringend Siege.

Stimmen und Reaktionen

Der Trainer war nach dem Abpfiff sichtlich bedient, weil Guerino Capretti sehr emotional coachte. Er sah für das Meckern sogar Gelb, wobei der Unparteiische fast sein Feindbild wurde. Seine Mannschaft konnte den Hebel nicht umlegen, und die Joker von der Bank stachen nicht. Dardan Karimani kam für Ramiz Demir, aber das Spiel blieb bis zum Schluss einfach zu zerfahren.

Die Spieler schlichen mit leeren Blicken vom Platz, während der Capitano Marvin Thiel etwas ratlos wirkte. Manuel Farrona Pulido riss keine Lücken, und die Defensive wackelte bedenklich oft. Nur Torwart Phillip Diestel war ein solider Rückhalt, obwohl der Einsatz bei den Jungs stimmte. Die Fans spendeten Applaus für den Kampf, aber ein Heimsieg wäre ihnen natürlich lieber gewesen.

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Der Sport in Lübeck leidet gerade etwas, denn auch der VfL Lübeck-Schwartau verlor knapp. Es war ein bitteres 26:27 gegen Nordhorn, sodass den Fans viel Geduld abverlangt wird. Die Treue bleibt aber ungebrochen, was den Norden auch eben einfach auszeichnet.

Der Blick nach vorn

Wie geht es nun weiter für den VfB, wenn es jetzt leider knüppeldick kommt? Der Spielplan ist eine echte Herausforderung, denn es warten nur harte Nüsse auf die Jungs. Zuerst geht es auswärts zum Hamburger SV II, einer jungen und spielstarken Wundertüte, danach reist der VfB weiter nach Bremen, was ein echtes Kampfspiel beim BSV wird. Dort musst du die Punkte erst entführen, bevor das nächste Heimspiel als Topspiel ansteht, denn mit Tabellenführer SV Meppen kommt ein sehr ambitionierter Ex-Drittligist.

Der VfB Lübeck braucht dringend Zählbares, und der Trainer muss das Ruder herumreißen. Die Mannschaft muss weiter als Einheit agieren, bei der jeder Spieler eine Schippe drauflegt. Es geht jetzt nur noch gemeinsam, wobei die Fans das Team sicher weiter antreiben werden, wie immer hoffen alle auf bessere Fußballtage.

Die Saison ist zum Glück noch sehr lang, sodass die Messe noch nicht gelesen ist, aber der VfB muss den Schuss hören, sonst wird es ein ungemütlicher Winter. Dieser Verein ist keine graue Maus, denn er gehört mit diesen Fans einfach nach oben.

Die Festung Lohmühle muss zurückkehren, und der Rasen muss bei Heimspielen brennen. Die Gegner müssen wieder Respekt haben, wovon leider nichts zu spüren war. Es wartet Arbeit auf den VfB, aber das ist hier im Norden ja nun wahrlich nichts Neues. 

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Bildquellen

  • Thiel: Lobeca/Marcel Lienstädt
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