Meisterschaft in trockenen Tüchern: Ekstase in Gremersdorf

Scharfe Kritik an Derby-Schiedsrichter

Jubel bei den Fans des TSV Gremersdorf in Lensahn. Durch die Niederlage des Verfolger, war der Titel in trockenen Tüchern. Foto: TSV Gremersdorf/o.H.
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Lensahn – In der Kreisliga Ost sollten am vergangenen 27. Spieltag zwei wichtige Entscheidungen fallen. Der Meister, sowie erste Absteiger ist geklärt. Ein Patzer der SG Dobersdorf/P’hagen machte den Titel für den TSV Gremersdorf perfekt. Es herrschte Ekstase im Lensahner Jahnstadion und später am Bankendorfer Weg. Eine ganz andere Gefühlslage durchlebte die FSG Wardersee. Für diese endet die Kreisliga-Reise. Zudem gab es im Kampf um Platz Zwei einen klaren Gewinner des Spieltags.

TSV Klausdorf II – FT Preetz 5:3 (2:1)

Bereits am Freitagabend empfing der TSV Klausdorf II die FT Preetz. Beide Teams steckten in einer Ergebniskrise, denn zuletzt gab es mehrere Spiele ohne Sieg. Dennoch brauchen sich beide keine Sorgen mehr um einen Abstieg machen, denn der Klassenerhalt ist bereits eingetütet. Es ging also um die berühmte „Goldene Ananas“. Bei der FT hat sich das Lazarett von vielen Ausfällen zuletzt wieder etwas gelichtet. Somit standen wieder einige Optionen mehr zur Verfügung. Dennoch kam man nicht gut in die Partie. Nichtsdestotrotz traf Florian Manstein (1.) nach nur wenigen Momenten zum 1:0 der Gäste. Dieses sollte allerdings nicht lange halten, denn Jesper Grohmann (9.) glich aus. Beide versuchten es im ersten Durchgang spielerisch anzugehen. Preetz presste früh, doch die Defensive wurde ihnen zum Verhängnis. Noah Neitzke (21.) bestrafte, wie bereits beim Ausgleich zuvor, einen individuellen Fehler der FT-Abwehr. Im Anschluss tat sich die Heimmannschaft durch das Pressing des Gegners etwas schwerer. Sie griffen vermehrt zu langen Bällen, was sich als effektiv erwies. Dennoch fiel der erste Treffer nach der Pause für die FT Preetz. Florian Manstein (54.) schnürte den Doppelpack. Klausdorf brauchte allerdings nicht lange, bis sie den alten Abstand wiederherstellten. Phil Derjong (57.) traf zum 3:2, und nur drei Minuten später legte Dennis Kahlert (60.) noch einen drauf. Mit dem Treffer von Joker Melvin Abdulai (73.) zum 3:4 kam zwar neue Hoffnung auf, doch Jannik Haß (92.) machte den Deckel in der Nachspielzeit drauf. Somit verlor Preetz das vierte Spiel in Serie. Die defensiven Fehler waren wieder einmal nicht zu kompensieren, sodass es auch am Aubrook keine Punkte gab. Die Schwentinentaler dagegen beenden die Niederlagenserie von vier Pleiten am Stück.

Noah Neitzke (TSV Klausdorf II) traf zum zwischenzeitlichen 2:1. Foto: Niklas Runne

Eutin 08 II – ASV Dersau 1:0 (1:0)

Eutin 08 II holte in den vergangenen Wochen sehr positive Ergebnisse. Mit sieben Siegen am Stück im Rücken empfing man den ASV Dersau. Dieser war zuvor drei Spiele ungeschlagen, sodass ein spannendes Spiel vorprogrammiert war. Erwartet war eine spielbestimmende Mannschaft vom Waldeck und eine abwartende, allerdings konterstarke Truppe aus Dersau. Dies ist die große Stärke der Mannschaft von Holger Böttcher. Doch am Ende des Tages war es ein knapper Erfolg der Eutiner. Trainer Jasper Frahm sagte: „Es war ein völlig hochverdienter 1:0-Sieg gegen Dersau. Wir sind super ins Spiel gekommen. Man hat den Jungs angemerkt, dass sie wieder spielerisch in die Strukturen reinfinden wollen. Sie waren richtig gut drauf, richtig konzentriert, hoch engagiert.“ Mit der ersten richtigen Chance des Spiels fiel der Treffer des Tages. Über Tom Clausen, Jarred Bünning und Jorge Bruckmann kam der Ball zu Monty Gutzeit (3.), der eiskalt abschloss. „Auch in der Phase danach waren wir extrem dominant. Viel Ballbesitz gehabt und hätten dann unsere Chancen einfach nutzen müssen.“ Im Laufe der ersten Hälfte kamen dann allerdings die Gäste zu einer Riesenchance, bei der Niklas Boeck glänzend parierte. Nach der Pause kamen die „Keiler“ zu keiner nennenswerten Chance. Eutin spielte es dominant und souverän, musste sich einzig eine schwache Chancenverwertung ankreiden lassen. „Das Einzige, was fehlte, war die Chancenverwertung. Das war nicht ideal, trotzdem ein hochverdienter 1:0-Sieg.“ Am kommenden Freitag geht es für die 08er nach Kühren. Dort wartet „eine richtig schwere Aufgabe“. Dersau gastiert bereits am Mittwochabend bei der SG Dobersdorf/P’hagen. Dabei werden die Ostholsteiner sicherlich dem jüngsten Gegner die Daumen drücken im Kampf um Platz zwei.

TSV Lütjenburg – SC Cismar 0:0 (0:0)

Sowohl für den TSV Lütjenburg als auch den SC Cismar war der Klassenerhalt so gut wie eingetütet. Beide hatten eine sehr gute Ausgangssituation nach zuletzt positiven Ergebnissen, doch wollten mit einem Sieg endgültig den Verbleib in der Kreisliga sichern. Der SCC war personell ziemlich geschwächt, sodass nur gerade einmal 13 Mann zur Verfügung standen. Es fehlten mit Paul Schröder und Bennet Kern zwei wichtige Stammspieler, die zuletzt in starker Form waren. Letzterer sah gegen Tensfeld seine fünfte Gelbe Karte. Positiv war die Rückkehr von Tom Andres und Lennard Siebrecht, die zuletzt nicht zur Verfügung standen. Der Plan der Ostholsteiner war, hinten sicher zu stehen und wenig zuzulassen. Dies schien im ersten Durchgang gut aufzugehen. Es gab keine Tore, und somit blieb es ein offenes Spiel. Nach der Pause fand die Heimelf mehr Lösungen, doch ohne zum Torerfolg zu kommen. Trainer Sascha Pretzel sagte nach dem Spiel zu HL-SPORTS: „Das erwartet schwere Spiel gegen einen gut agierenden Gegner. Mit 13 Mann, wobei einer zur Halbzeit zur Arbeit musste, haben wir versucht, defensiv sicher zu stehen und über Umschaltmomente gefährlich zu werden. Erste Halbzeit war es ein chancenarmes Spiel, wo das 0:0 durchaus in Ordnung ging. Zweite Halbzeit hatte Lütjenburg dann mehr vom Spiel und die besseren Torchancen. Aber wir haben defensiv mit Leidenschaft verteidigt. Deswegen war der Punkt nicht unverdient, aber sicherlich ein wenig glücklich. Besonders hervorzuheben war heute unser Torwart Dennis Kuhlmann, der uns mit einigen überragenden Paraden den Punkt gesichert hat.“ Somit gab es keinen Sieger an der Kieler Straße, dennoch sollte dieser Zähler für beide zum Klassenerhalt reichen. Am kommenden Wochenende trifft Lütjenburg auf die SVG Pönitz. Der SC Cismar empfängt das Tabellenschlusslicht FSG Wardersee.

Torwart Dennis Kuhlmann rettete dem SC Cismar einen Punkt. Foto: Lobeca/NIklas Runne

TSV Gremersdorf – SpVgg Putlos 2:1 (0:1)

Der TSV Gremersdorf wollte mit einem Sieg am Sonnabend den nächsten Schritt machen und den Druck auf die SG Dobersdorf/P’hagen erhöhen. Die SpVgg Putlos war zu Gast und somit stand ein Derby auf dem Programm. Für die Gäste geht es sportlich in dieser Saison um nicht mehr viel, dennoch wollte man sich ordentlich präsentieren. Trainer Benjamin Berger sagte: „Wir sind wieder einmal mit einem ziemlich gebeutelten Kader nach Gremersdorf gefahren. Wir wollten es denen so lange wie möglich schwermachen, was uns auch absolut gelungen ist. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Wir starten eigentlich ganz gut, haben zwei Vorstöße, bevor Gremersdorf das erste Mal aufs Tor geschossen hat. Gremersdorf hatte wesentlich mehr Spielanteile, hat den Ball immer wieder laufen lassen. Wir wollten das eigene Tor mit allem, was wir haben, verteidigen, was uns auch echt gut gelungen ist.“ Beide Teams mussten früh verletzungsbedingt wechseln. Bei Gremersdorf ging es nach zehn Minuten für den im Vorfeld bereits angeschlagenen Luca Zielinski nicht weiter. Für ihn kam Andre Brandt. Drei Minuten später endete die Partie auch für Dawin Krasch, der durch Berger selbst ersetzt wurde. „Einige aus der Mannschaft laufen in den letzten Wochen wirklich auf dem Zahnfleisch und viele sind froh, wenn die Saison vorbei ist.“ Die Verletzungen nehmen nicht ab und der Kader der SpVgg schrumpft derzeit mit jeder Woche. Nach einem Eckball fiel dann der erste Treffer. Eric Krogoll (28.) brachte die Gäste in Führung. Sieben Minuten später flog allerdings ein Spieler von der Strandstraße vom Feld. Alae Naji sieht durch die Sonne nicht viel, geht mit dem Fuß zum Ball und trifft den Gegenspieler zwischen Kopf und Schulter. Der Schiedsrichter zückte die Rote Karte. Bis dahin war es ein faires Spiel, ohne viele Fouls oder böse Szenen. Berger zeigte sich alles andere als zufrieden und kritisierte den Unparteiischen scharf. Dabei ging es ihm nicht unbedingt um den Platzverweis, sondern eher um viele verschiedene Situationen im gesamten Spiel: „Es ist durch den Platzverweis natürlich schwer gewesen, wenn man mit zehn gegen zwölf spielt. Jede 50/50-Situation wurde gegen uns gewertet. Das war schon echt schlecht. Wer mich kennt, weiß schon, dass ich mich bei Schiedsrichterleistungen eigentlich immer eher zurückhalte, eher Lob verteile, aber was Joona Maxe mit seinem Gespann gepfiffen hat, war unterirdisch schlecht.“

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Zur Pause führten tatsächlich die Gäste, die es dem Tabellenführer sehr schwer machten. Im zweiten Durchgang wollte man genau daran anknüpfen: „Wir wollten in der zweiten Halbzeit genauso weiterspielen, es ihnen weiter so schwer wie möglich machen und schmeißen alles rein. So viel Herzblut, so viel Engagement meiner Mannschaft. Ich bin wirklich stolz auf die Truppe, was die gestern geleistet hat. Irgendwann lässt du Körner, irgendwann war Gremersdorf da und macht das 1:1.“ Rune Jaekel (53.) glich für die Heimmannschaft aus. Im Anschluss wurde die Partie offener und Putlos bekam Chancen. Christopher Schiemann verpasste, doch die beste Gelegenheit ging auf das Konto von Kapitän Felix Prokoph. Dieser scheiterte per Elfmeter an Torhüter Nils Haltermann. Somit blieb es vorerst beim 1:1. „Danach wurde es von der Schiedsrichterleistung vogelwild und wirklich schlecht geleitet, das Spiel. Da versteh ich auch nicht, warum man nicht einfach mal einen erfahrenen Schiedsrichter hinstellt, der weiß, in so einer Situation damit umzugehen. Auch wenn es für uns um nichts mehr ging, hätte ich mir einen erfahreneren Schiedsrichter, der mit der Situation eines Derbys Gremersdorf gegen Putlos umgehen kann, gewünscht.“ Lennart Petersen (86.) traf kurz vor dem Ende zum 2:1 für den TSV. Es war der Siegtreffer gegen ein unangenehmes Putlos. Dieses kassierte in der Nachspielzeit einen weiteren Platzverweis. Gremersdorf sammelte die nächsten drei Punkte und durfte am Folgetag feiern. Die SG Dobersdorf/P’hagen verlor ihr Auswärtsspiel in Lensahn, wodurch die Meisterschaft der Ostholsteiner perfekt war. Nach drei Jahren Abstinenz kehrt das Team von Christian Ippig zurück in die Verbandsliga. Der Meistertrainer sagte zum Derbysieg gegen Putlos: „Im Endeffekt ein wichtiger, hart umkämpfter Sieg, den wir gerne mitnehmen. Über das Fußballerische legen wir den Mantel des Schweigens. Eine fußballerisch schlechte erste Halbzeit gegen total ersatzgeschwächte Putloser, in der wir zwar die ersten zwei Chancen haben, diese aber liegenlassen. Auch die Überzahl nach der Roten Karte konnten wir nicht nutzen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit müssen wir uns bei unserem Torwart Nils Haltermann bedanken, der den Foulelfmeter hält und uns im Spiel hält. Fußballerisch etwas stärker, sodass es noch zum Sieg langte. Zurzeit zählen die Punkte, alles andere ist egal.

Der TSV Gremersdorf drehte den Rückstand. Foto: Lobeca/Niklas Runne

SG Insel Fehmarn – SG Kühren 4:2 (3:2)

Für die SG Insel Fehmarn brauchte es am Sonnabend einen wichtigen Heimsieg gegen die SG Kühren. Die starke Form der Konkurrenz ließ sie etwas zittern, doch man hat alles in der eigenen Hand. Der Gegner verlor am Mittwochabend in Dobersdorf, doch präsentierte sich gut. Nun war man allerdings von enormen Personalsorgen geplagt. Dennoch sollte es kein Selbstgänger für Fehmarn werden. Co-Trainer Fynn Severin sagte: „Es war ein schwieriges Spiel für uns. Kühren kam am Freitag auf uns zu und wollte das Spiel verlegen. Aufgrund der Absage von Westphal, Jacob, Demtröder (alle Junggesellenabschied), haben wir schon vor drei Wochen um Spielverlegung gebeten. Da wollte Kühren nicht. Sie haben Freitagmorgen angefragt, und da war für uns klar, da der ein oder andere sich die fünfte Gelbe Karte absichtlich abgeholt hat, dass wir spielen wollen. Meinen höchsten Respekt an Kühren, die mit sechs oder sieben Altherren-Spielern angekommen sind. Die haben uns alles abverlangt. Sie haben ein super Spiel gemacht – kämpferisch, läuferisch. Meinen allerhöchsten Respekt für diese Truppe.“ Nach nicht einmal 20 Minuten führten die Ostholsteiner bereits mit 2:0. Magnus Mackeprang (11.) und Michal Paluczynski (17.) trafen. Kühren kam allerdings wieder ran, auch weil Torhüter Merkle keine gute Figur machte. Die Sonne nahm dem Schlussmann die Sicht, und so rutschte eine Ecke von Özkan Berk (20.) durch. Kurz vor der Pause stand die Defensive der Insulaner nicht gut, und dies bestrafte Thilo Pinnau (44.) zum Ausgleich. Die personell gebeutelten Gäste waren zurück, doch mit der letzten Aktion der ersten Hälfte traf erneut Mackeprang (45.) zum 3:2-Pausenstand. Es war enorm wichtig für das Kellerkind. Im zweiten Durchgang stand die Mannschaft von Cheftrainer Andre Hack sehr gut. Sie war konzentriert und machte kurz vor Schluss durch Morten Blendermann (85.) alles klar. Somit gewann die SG Insel Fehmarn das wichtige Heimspiel und braucht nur noch drei Punkte zum endgültigen Klassenerhalt. Severin sagte: „Wir haben super gespielt, haben es genau richtig gemacht. Am Ende zählen nur die drei Punkte. Magnus Mackeprang hat ein überragendes Spiel gemacht, sein Bruder hat genauso ein überragendes Spiel gemacht.“ Max Mackeprang stand am Vortag noch 90 Minuten in der U19 auf dem Feld – und nun erneut. Der Youngster half damit seiner Mannschaft enorm. Der Co-Trainer setzte abschließend fort: „Am Ende sind es für uns drei wichtige Punkte gegen Kühren. Wir kommen an Kühren nochmal ran, und dann hoffen wir, dass es am Ende für den Klassenerhalt reicht. Aber wir wollen natürlich in den nächsten drei Spielen auch nochmal drei Punkte holen – dann ist alles sicher. Mit dem Blick, dass unsere ‚Unterschiedsspieler‘ mit Sven Westphal und Tjelk Jacob gefehlt haben, haben wir ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Ich bin stolz auf die Mannschaft – wir haben das Ding gezogen.“

TSV Lensahn – SG Dobersdorf/P’hagen 2:0 (1:0)

Der Druck für die SG Dobersdorf/P’hagen war groß, nachdem der TSV Gremersdorf am Vortag gewann. Ein Sieg war Pflicht, denn sonst wäre die Meisterschaft der Ostholsteiner perfekt. Der Gegner war wohl einer der undankbarsten. Mit dem TSV Lensahn wartete nämlich eine zuletzt formstarke Truppe aus dem Tabellenkeller, die über den Strich geklettert ist. Vor allem die Ratje-Brüder Thorben und Finn-Ole waren zudem zuletzt wieder in starker Verfassung. Beide waren personell gut aufgestellt und die Rollenverteilung – trotz der jüngsten Lensahner Resultate – klar. Schließlich verlor Dobersdorf bis zu diesem Wochenende kein einziges Spiel in 2025. Doch jede Serie sollte mal ein Ende finden. Nach nur wenigen Momenten setzte sich Thorben Ratje auf dem Flügel durch, bediente Finn-Ole Ratje (2.), der die Ostholsteiner tatsächlich in Führung brachte. Lensahn knüpfte an die zurückliegenden Auftritte an und machte es der SG richtig schwer. Diese hatte Spielkontrolle und durchaus die Chance auf den Ausgleich, doch vor allem ein herausragender Gianluca Genco verhinderte diesen. Nach der Pause sollte es erneut einen Blitzstart geben. „Turbo“ Ratje (50.) erlief einen langen Ball, umkurvte den Torhüter und erhöhte tatsächlich auf 2:0. Nun war es eine ganz schwierige Aufgabe für den Aufstiegsaspiranten, der gegen das Ostholsteiner Defensivbollwerk wenige Lösungen fand. Der Trainer des TSV sagte: „So brachten wir die Führung mit aufopferungsvollem Einsatz, Glück und Geschick ins Ziel. Dobersdorf hat eine klasse spielerische Leistung gezeigt und wird in der Verfassung gute Chancen haben, den zweiten Tabellenplatz zu erreichen. Glückwunsch an den TSV Gremersdorf zum vorzeitigen Titelgewinn, die von der Dobersdorf-Niederlage profitieren konnten.“ Großer Jubel herrschte also nicht nur beim Kellerkind, das weitere Punkte im Abstiegskampf sammelt, sondern auch bei einigen Fans des TSV Gremersdorf. Der Meistertitel war durch die Niederlage der SG Dobersdorf/P’hagen in trockenen Tüchern und die Freude logischerweise riesig.

Der TSV Lensahn gewann das vierte Spiel in Serie. Foto: Niklas Runne

FSG Wardersee – SG Bösdorf/Malente 2:3 (2:2)

Nach der 1:6-Pleite im Kellerduell in Lensahn musste die FSG Wardersee eine Reaktion zeigen. Es brauchte dringend die ersten drei Punkte im Jahr und dazu eine deutlich verbesserte Leistung. Gegen Lensahn präsentierte sich die Spielgemeinschaft alles andere als kreisligatauglich. Vor allem die Defensive enttäuschte auf ganzer Linie. Nun sollte es gegen die SG Bösdorf/Malente besser aussehen und gleichzeitig die Offensive nicht vernachlässigt werden. Personell sah es wieder einmal sehr dürftig aus. Neben Mats Hoger fehlte nun nämlich auch Björn Witt. Die Voraussetzungen waren schwierig. Auf der Gegenseite gab es allerdings auch einige Ausfälle, doch auch einen Rückkehrer. Leo Korn stand nach seinem Handbruch erstmals seit mehreren Wochen wieder in der Startelf. Dort sah er, wie die FSG besser ins Spiel kam. Jurek Formalla (17.) und Jonah Körner (20.) sorgten für eine frühe 2:0-Führung der Gastgeber. Das Schlusslicht war auf Kurs, doch nun galt es, die Führung über die Zeit zu bringen. Schnell kam Bösdorf allerdings wieder ran. Dennis Mielke (28.) traf zum 1:2. Nun sollte die knappe Führung irgendwie in die Pause gerettet werden, doch mit dem Pausenpfiff glichen die Gäste aus. Pascal Böcker (44.) traf zum 2:2-Halbzeitstand. Trainer Evers zeigte sich sehr niedergeschlagen, denn der Abstieg sollte am Ende des Tages bittere Realität werden: „Es hat wieder nicht gereicht und das ist dann damit der sichere Abstieg aus der Kreisliga gewesen. Wir waren sicherlich wieder einmal nicht das schlechtere Team, das unglücklichere würde ich es eher bezeichnen wollen. Wir gehen schnell mit 2:0 in Führung, sind eigentlich die spielbestimmende Mannschaft und kriegen dann wieder zwei dumme Gegentore. Eines direkt vor der Halbzeit, sodass man wieder gefühlt mit einem Halbzeitrückstand in die Kabine geht.“ In einer solchen Phase, wie es die FSG seit der Winterpause steckt, war diese erneut verspielte Führung alles andere als förderlich. Im zweiten Durchgang sollte die erneute Führung hergestellt werden, und diese wäre nicht gerade unverdient gewesen. Vor allem Florian Limberg fehlte an diesem Nachmittag das Glück vor dem Tor, sodass er mehrere Chancen ungenutzt ließ. „Im zweiten Durchgang plätscherte das Spiel so hin und her. Bei sommerlichen Temperaturen ist Bösdorf Mitte der zweiten Halbzeit eigentlich leblos. Wir erspielen uns ein, zwei gute Chancen, nutzen die nicht“, sagte Evers. Die Gäste bestraften dann tatsächlich die vergebenen Möglichkeiten. Korn (87.) brachte Bösdorf/Malente kurz vor Schluss in Führung. Es war der Knockout für die FSG Wardersee, die an diesem Nachmittag der schmerzhaften Realität entgegenblicken musste. Der Abstieg aus der Kreisliga ist nicht mehr zu verhindern. Eine enttäuschende Rückrunde sorgte für den Absturz nach ganz unten. Vor allem die vielen verspielten Führungen sind nicht auffangbar und einer der Gründe für den Absturz. Jan Evers sagte abschließend: „Wir machen die Dinger nicht und hinten werden wir dann eiskalt bestraft. So vergeigen wir wieder eine 2:0-Führung, haben mal wieder eine Führung verspielt und so steigt man eben aus der Kreisliga ab. Meine Jungs sind ziemlich niedergeschlagen, wir auch. Jetzt gilt es, die letzten drei Saisonspiele einigermaßen erhobenen Hauptes zu bestreiten und dann für die neue Saison zu planen.“

Trainer Jan Evers und seine Mannschaft waren nach Abpfiff ziemlich niedergeschlagen. Foto: Niklas Runne

Der 27. Spieltag im Überblick

TSV Klausdorf II – FT Preetz 5:3
Eutin 08 II – ASV Dersau 1:0
TSV Lütjenburg – SC Cismar 0:0
SG Insel Fehmarn – SG Kühren 4:2
TSV Gremersdorf – SpVgg Putlos 2:1
TSV Lensahn – SG Dobersdorf/P’hagen 2:0
FSG Wardersee – SG Bösdorf/Malente 3:2

1.TSV Gremersdorf2796 : 2368
2.Eutin 08 II – U232779 : 4155
3.SG Dobersdorf/​P’hagen2675 : 4154
4.TuS Tensfeld2674 : 4148
5.SG Bösdorf /​ Malente2749 : 4245
6.ASV Dersau2659 : 4240
7.SpVgg Putlos2735 : 4940
8.TSV Klausdorf II – U232857 : 8039
9.SC Cismar2748 : 5334
10.TSV Lütjenburg2743 : 5534
11.FT Preetz2764 : 7330
12.SG Kühren2645 : 5829
13.SG Insel Fehmarn2753 : 7528
14.TSV Lensahn2748 : 6825
15.SVG Pönitz II2646 : 7921
16.FSG Wardersee2745 : 9619
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