Michael Kobert: „Bei uns gibt es unsere eigenen Regeln“

Nach Verletzung wieder voll da und für Phönix Lübeck im Einsatz

Michael Kobert (Phönix Lübeck) geht an Alex Chiarodia (SSV Jeddeloh). Foto: Lobeca/Andre Porath

Lübeck – Michael Kobert steht seit dieser Saison beim 1. FC Phönix Lübeck unter Vertrag. Für den 26-jährigen Hamburger ist dabei der Ostseeraum nicht unbekannt. Vor fünf Jahren war er schon für zwei Saisons beim NTSV Strand 08 und kennt daher seinen Sportdirektor Frank Salomon. Eintracht Norderstedt und Lüneburger SK zählen ebenfalls zu seinen Stationen. Der Weg nach Lübeck war allerdings mit einigen anfänglichen Stolpersteinen behaftet, doch die sind nun alle weg und Kobert hatte maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt. In allen sechs Partien der Regionalliga-Abstiegsrunde stand er in der Startelf, erzielte zwei Tore und bereitete eines vor. Am Sonnabend soll in Jeddeloh es genauso weitergehen. HL-SPORTS traf ihn zum Interview.

„Ich wollte einfach nur wieder kicken“

HL-SPORTS: Hallo Michael, seit dem vergangenen Sommer bist du nun ein Adler. Das hat etwas gedauert, denn du hast erst noch in der Oberliga Hamburg gespielt und kamst erst Mitte August. Warum?

Michael Kobert: Hallo, ja ich habe noch für den Meiendorfer SV gespielt. Der Grund dafür lag darin, dass ich eine Ausbildung angefangen habe. Ich wollte alles unter einen Hut bekommen und einer Mannschaft auch gerecht werden, daher bin ich in eine Mannschaft gewechselt, wo ich mit Freunden nebenbei zocken konnte.

HL-SPORTS: Wenn man ehrlich ist, lief es dann nicht so gut, denn zuerst hat es sehr lange gedauert, bis du spielen konntest und dann hat dich eine Verletzung zurückgeworfen. Wie war die Zeit für dich und was hast du dabei gedacht?

Michael Kobert: Die Zeit war nicht leicht, auch bevor ich nach Lübeck kam, war ich lange verletzt. Ich wollte einfach nur wieder kicken.

Auf dem Weg zu 100 %

HL-SPORTS: Seit diesem Jahr ist alles anders und du kommst auf viel mehr Spielzeit. Sechsmal Startelf in sechs Spielen in der Abstiegsrunde. Was ist passiert, dass du nun durchstartest?

Michael Kobert: Ich bin auf einem guten Weg wieder 100 Prozent fit zu werden und hoffe, dass mich in nächster Zeit keine Verletzung mehr aus der Bahn wirft.

HL-SPORTS: Du bist ein echter Hamburger Jung‘, in Billstedt hast du in der Jugend gespielt. Wie ist es auf der Straße Fußball zu kicken und machst du das heute noch ab und zu, vielleicht mit deinen Geschwistern?

Michael Kobert: Ja, in meiner Freizeit kicke ich gerne noch mit meinen Jungs. Ob auf Plätzen bei uns in der Gegend oder auch in Soccerhallen. Bei uns gibt es unsere eigenen Regeln und man fühlt sich einfach wieder wie früher.

HL-SPORTS: Wie alt sind deine Geschwister und haben die auch etwas mit Sport oder sogar Fußball zu tun?

Michael Kobert: Ich habe einen älteren Bruder und drei jüngere Schwestern. Mein Bruder ist sehr fleißig beim Fitness. Der Rest konzentriert sich auf deren Karriere.

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Kobert ohne Sport? Neeee…

HL-SPORTS: Ohne Sport geht’s bei dir eh nicht, oder? Tennis und Basketball gehört für dich auch dazu. Schaust du dir auch große Turniere an oder warst schonmal bei den Towers oder dann doch eher NBA im Fernsehen? Was fasziniert sich an diesen beiden Sportarten?

Michael Kobert: Ohne Sport geht es bei mir auf gar keinen Fall. Ich schaue mir keine Turniere vor Ort an, sondern bin eher der Typ, der die Dinge im Fernsehen verfolgt. Ich bin einfach gerne sportlich aktiv und diese Sportarten liegen mir meines Erachtens einfach gut.

HL-SPORTS: Wie bekommst du das alles eigentlich in Einklang mit deiner Freundin? Gibt’s da schon ab und zu mal die Ansage, heute „Family- oder Pärchen-Tag“ oder unterstützt sie dich da voll und ganz?

Michael Kobert: Meine Partnerin unterstützt mich in allem. Sie kommt zu allen Spielen, die zuhause oder in der Nähe sind. Ich versuche einfach meine freien Tage für die Beziehung zu nutzen. Ich glaube, wenn man da ein gutes Zeit-Management hat, geht alles.

Bali ist das Nahziel

HL-SPORTS: Ihr reist gerne? Wo wart ihr schon und wo möchtet ihr unbedingt einmal hin?

Michael Kobert: Wir waren schon in einigen Städten, wie Köln, Berlin, Düsseldorf und einigen anderen und außerhalb Deutschlands in der Türkei, in Spanien und Bulgarien und noch andere. Leider wurde unser Traumurlaub 2020 wegen Corona abgesagt und wir hoffen, dass wir diesen bald nachholen können und nach Bali reisen können.

HL-SPORTS: Du machst aktuell neben dem Fußball eine Ausbildung. Was lernst du und heißt das, dass du nicht noch einmal den Traum vom Profifußball erreichst, oder ist es eher die Sicherheit für die Zeit nach dem Fußball? Du hast vielleicht Freunde oder Bekannte, die komplett auf diese Karte gesetzt und es dann doch nicht geschafft haben.

Michael Kobert: Den Traum vom Profi lebt glaube ich jeder Fußballer. Aber auch ich bin nicht mehr der Jüngste, im vergangenen Jahr war ich sehr anfällig für Verletzungen und möchte für meine weitere Zukunft einfach abgesichert sein. Ich habe viele Freunde, die im Profibereich spielen und bin Mega-Stolz auf sie.

HL-SPORTS: Abschließende Frage: Wo und wie sieht deine fußballerische Zukunft aus? was möchtest du noch erreichen?

Michael Kobert: Ich bin ein offener Mensch und lasse die Zukunft auf mich zukommen. Ich hoffe weiterhin erfolgreich Fußball spielen zu können.

HL-SPORTS: Michael, Danke für den Einblick in dein Leben neben dem Platz und alles Gute für die Zukunft.

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