Regionalliga Nord. Foto: objectivo

Lübeck – Jetzt aber: Nachdem sich das Soft-Opening am letzten Wochenende mit nur einer Partie begnügen musste, sollen dieser Tage alle Partien des 23. Spieltags über die Bühne gehen. Dabei hat sich in den vergangenen Wochen natürlich eine Menge getan bei den diesmal aktiven Regionalligisten.

Holstein Kiel II – BSV Rehden (Sa., 14 Uhr)

In den Youngstern Lenny Glissmann (SV Rugenbergen) und David Lelle (Schalke II) hatte Holstein Kiel II zunächst zwei Winterzugänge präsentiert, ehe zuletzt noch ein alter Bekannter den Weg nach Kiel fand: Tim van de Schepop war 2020 vom SSV Jeddeloh zum SV Werder II gewechselt und seit dem vergangenen Sommer ohne Verein gewesen. „Er ist ein mitspielender Mittelstürmer, der über einen starken Abschluss verfügt und bei seinen bisherigen Stationen eine gute Torquote hatte“, sagt Finn Jaensch. Der Sportliche Leiter des Kieler Leistungszentrums bezeichnet den Wechsel zudem als „Win-Win-Situation“. Der Stürmer könnte nach seiner Verletzungspause zu alter Stärke finden und gleichzeitig den Holstein-Angriff bereichern. Schwächer wird die Offensive des 13. (25 Punkte) nun sicher nicht auftreten. Der BSV Rehden verzeichnet mit Angelos Argyris und Georgios Tsapakidis den Abgang zweier Defensivspieler, die es beide zurück nach Griechenland zog. Dagegen verpflichtete der 14. (24 Punkte) neben Serhat Koruk (SV Straelen) in Mustafa Fatiras, Alexander Schmitt und Alexander Schlobohm gleich drei zuvor vereinslose Spieler. „Alle drei konnten uns sportlich und menschlich überzeugen und wir sind froh, dass wir uns nochmal gezielt verstärken konnten“, findet BSV-Sportchef Sandy Röhrbein.

Hamburger SV II – Eintracht Norderstedt (Sa., 14 Uhr)

Der Gastgeber startet nahezu unverändert in die zweite Saisonhälfte, lediglich Moses Otuali hat den Hamburger SV II in Richtung Borussia Dortmund II verlassen. Mit dem 20-Jährigen verlieren die Hamburger angesichts von neun Saisontreffern einen echten Goalgetter. In Pingdwinde Beleme (12) steht ihnen allerdings nach wie vor ein Angreifer zu Verfügung, der sogar noch ein wenig erfolgreicher war als sein abgewandertes Pendant. Nun empfängt der Tabellenzweite (41 Punkte) den Nachbarn aus Norderstedt auf dem Kunstrasen am Volksparkstadion. Anders als der Gegner steht Eintracht Norderstedt nicht vor einem Neustart: Der Tabellenfünfte (31) hatte sich bereits am letzten Wochenende die Punkte mit dem SV Werder II geteilt (0:0). „Ich denke, dass wir gezeigt haben, dass wir gut aus der Winterpause gekommen sind“, kommentierte Eintracht-Coach Olufemi Smith das Unentschieden. Man habe ansetzen wollen, wo das Team im letzten Jahr nach überwiegend erfolgreichen Spielen aufgehört hatte. „Das hat die Mannschaft sehr gut umgesetzt“, so Smith.

Kickers Emden – SSV Jeddeloh (Sa., 14 Uhr)

Beim Schlusslicht Kickers Emden (acht Punkte) tat sich wenig überraschend eine ganze Menge: In Benjamin Friesen (Grótta), Malte Schuchardt (St. Pauli II), Ismet Osmani (Heeslinger SC), Ilyas Bircan (Türk Gücü), Ronald Lombaya (Arnoldsweiler) und Leon Kugland (SV Meppen) wurden gleich sechs Spieler in der Winterpause verpflichtet. Ihnen stehen allerdings auch sieben Abgänge gegenüber. Die Generalprobe des fast generalüberholten Teams endete mit einem Erfolg: Beim letztjährigen Regionalligisten FC Oberneuland setzten sich die Kickers mit 4:1 durch. „Es war ein guter Test gegen eine spielstarke Mannschaft und wir haben verdient gewonnen“, befand Trainer Stefan Emmerling. Beim SSV Jeddeloh rückte der Fußball Anfang Januar ganz weit in den Hintergrund: Bei einem tragischen Unfall hatte der 19-jährige Hannes Eckbauer das Leben verloren. Erst nach und nach fand man bei SSV danach in den Alltag zurück, in Vergessenheit geriet der Verlust des jungen Menschen dabei aber nicht. Nun gilt die Konzentration gleichwohl dem Start in die zweite Saisonhälfte, als Neuzugang des Tabellenvierten (32) wird der zuvor vereinslose Antonio Verinac dabei sein.

Hannover 96 II – VfB Lübeck (So., 13.30 Uhr)

Bei Hannover 96 tat sich etwas im Angriff: Franck Evina – er hatte nach zwölf Toren den zweiten Platz unter den Torjägern belegt – wechselte zum SV Sandhausen in die 2. Bundesliga. Sein Sturmpartner Monju Momuluh (7 Treffer) unterschrieb dagegen einen Profivertrag bei 96 und ist nach einer Roten Karte zudem noch gesperrt. Im Gegenzug kam der südkoreanische Angreifer Ha-neul Jo (Kwangwoon University) nach Hannover. Ob der Tabellendritte seinem Ruf als Tormaschine (47 Treffer) angesichts der Personalwechsel festigen kann, dürfte zu den interessantesten Fragen der kommenden Monate zählen. Im Spitzenduell – das angesichts des Ausfalls in der Vorwoche zur Premieren-Partie wurde – dürfte der Tabellendritte (38 Punkte) nun jedenfalls sofort gefordert werden. Mit Janek Sternberg leistete sich der Tabellenführer VfB Lübeck (47) lediglich einen Zugang – aber der hat es in sich und darf als Königstransfer gelten. Schließlich bringt der 30-jährige Verteidiger unter anderen die Erfahrung von 25 Bundesligaspielen für Werder Bremen mit. Allerdings hat die Verpflichtung des einst auch für den 1. FC Kaiserslautern und den Halleschen FC aktiven Sternberg einen kompensatorischen Hintergrund: Der Winterzugang soll die Lücke schließen, die mit der schweren Knieverletzung von Niklas Kastenhofer entstanden war. „Mit seinen fußballerischen Qualitäten, seinem Tempo und seiner Erfahrung wird er unserer Mannschaft ohne Zweifel sehr helfen“, sagt Sportvorstand Sebastian Harms über den neuen Mann im VfB-Kader.

Bremer SV – TSV Havelse (So., 14 Uhr)

Der Bremer SV hatte mit dem 19-jährigen Nicolas Fenski zunächst nur einen Zugang präsentiert, ehe er in dieser Woche noch einmal zuschlug: Mit Marco Schultz begrüßte der 17. (21 Punkte) einen erfahrenen Stürmer vom VfB Oldenburg. „Er wird uns Halt und Stabilität geben“, sagt Trainer Torsten Gütschow zum prominenten Winterzugang. Beim BSV geht man davon aus, dass Schultz nicht nur schnell in die Rolle eines Führungsspielers wachsen, sondern auch für die nötigen Tore sorgen wird. „Wir haben schon viele Chancen liegen lassen und dabei zum Teil kläglich versagt“, so Gütschow. Der TSV Havelse hatte sich zwar ein wenig gefangen in den letzten Wochen der ersten Saisonhälfte. In Mika Stuhlmacher (St. Pauli II) und den zuvor vereinslosen Norman Quindt (Torwart) und Timo Friedrich begrüßte der 16. (22) gleichwohl drei Zugänge in der Winterpause. Beim 5:1 über den SV Ramlingen-Ehlershausen gelang dem TSV zudem eine eindrucksvolle Generalprobe. Das Team von Samir Ferchichi scheint also durchaus gerüstet für die zweite Saisonhälfte.

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VfV Borussia 06 Hildesheim – SC Weiche Flensburg (So., 14 Uhr)

Mit Finn Kiszka (OSV Hannover) und Erhan Yilmaz (vereinslos) verzeichnete der VfV Hildesheim zwei Winterzugänge für den Offensivbereich. In der zuletzt anfälligen Defensive setzt man dagegen auf diverse Rückkehrer – bis auf den Langzeitverletzten Jane Zlatkov stehen nun wieder alle Spieler zur Verfügung. Dabei lautet das Ziel des 15. (23 Punkte): Klassenerhalt. Immerhin wissen sie in Hildesheim nach einem tollen Start, dass deutlich mehr drin ist als in den letzten Wochen des vergangenen Jahres. So war bei Weiche ein 3:1-Sieg gelungen. Wiederholt der VfV den Erfolg nun im Friedrich-Ebert-Stadion, sieht die Welt wohl erst einmal ganz anders aus. Der SC Weiche Flensburg sollte in der Vorwoche eigentlich bei Hannover 96 II in die zweite Saisonhälfte starten, musste sich angesichts des Spielausfalls allerdings gedulden. In Hildesheim soll der neue Trainer nun aber seinen Einstand feiern: Benjamin Eta, bis zum Sommer auf der Bank des Bremer SV, trat die Nachfolge von Interimscoach Mamadou Sabaly (zurück ins Co-Traineramt) an. „Die Mannschaft hat definitiv eine hohe Qualität, die PS aber in der Hinrunde nicht auf die Straße gebracht“, betont der neue Trainer des Tabellensiebten (30). Er möchte Weiche zurück an die Spitze führen, bezeichnet die kommenden Wochen aber auch als „Aufbauphase“ zur kommenden Saison. Mittelfristig sei nämlich der Aufstieg in die 3. Liga das Ziel seiner Arbeit. Dabei muss Eta auf Mittelfeldspieler Niclas Nadj verzichten, der zum SC Paderborn in die 2. Liga wechselte. Dafür sicherte sich der Verein die Dienste von Julian von Haacke, ausgebildet bei Werder Bremen, zuletzt in Klagenfurt aktiv und zuvor bereits in der 1. Liga der Niederlande (Nijmegen) sowie bei Darmstadt 98 in der 2. Bundesliga am Ball.

Teutonia 05 Ottensen – Phönix Lübeck (So., 14 Uhr)

In Nick Brisevac (NE Sharks), Jurek Brodersen (Mito HollyHock) und Affam Ifeadigo (VfB Oldenburg) hatte die Teutonia 05 Ottensen bereits drei recht bekannte Namen vorgestellt. In der Vorwoche wurde zudem Erolind Krasniqi von Rot-Weiß Essen ausgeliehen, quasi als Rückkehrer in die Heimatstadt. „Nachdem ich ein halbes Jahr nicht die Chance bekommen habe, mich zu zeigen, möchte ich jetzt bei Teutonia 05 mein Können unter Beweis stellen“, sagt der einst im Nachwuchs des HSV ausgebildete Mittelfeldspieler. Keine Frage: Angesichts der Personalwechsel sollte der Tabellenelfte (26) mit einem verstärkten Kader antreten. Zum zweiten Spiel des Jahres tritt Phönix Lübeck nach dem überzeugenden 2:1 bei Werder II am Mittwoch an. Der Tabellensechste (31) befindet sich also bereits im Flow. Aber das überrascht nicht: In die Winterpause war das Team von Oliver Zapel mit nur einer Niederlage aus den letzten 13 Partien gegangen. Vermutlich haben die Personalwechsel – Nick Neca (VfB Lübeck II), Luis Riedel (SVG Göttingen), Jordi Woudstra (Türkgücü) und Mateo Aramburu (vereinslos) kamen – dem Kader gutgetan, und so könnte auch Phönix in den kommenden Wochen noch einige Plätze klettern.

SV Werder Bremen II – Blau-Weiß Lohne (So., 14 Uhr)

Hinter dem SV Werder Bremen II liegen bereits zwei Einsätze: Dem 0:0 in Norderstedt schloss sich am Mittwoch eine enttäuschende 1:2-Niederlage gegen Phönix Lübeck an. „Die Jungs waren sehr engagiert und bis zur letzten Sekunde gewillt das Spiel zu drehen. Letztlich wog der Ausfall von sieben Spielern dann aber doch zu schwer, um sie komplett auffangen zu können“, meinte Trainer Konrad Fünfstück. Er hatte seine Mannschaft also komplett umbauen müssen und so lautet die spannende Frage vor dem Heimspiel gegen Lohne: Wer steht dem Tabellenzehnten (27) diesmal zur Verfügung? Denn gegen Phönix waren längst nicht alle Spieler angeschlagen: Ein Teil des Stammpersonals befindet sich derzeit im Profikader und so war das Fehlen dieser Spieler eine Maßnahme der Belastungssteuerung. Das Führungsduo bei Blau-Weiß Lohne ist neu: Nach Luca Scheibel als Sportlichem Leiter wurde mit Uwe Möhrle noch im Dezember auch ein neuer Trainer gefunden. Die Verantwortlichen standen dann gleich vor einem Problem: Mit Christopher Schepp (Arminia Bielefeld) und Marek Jannsen (SV Meppen) gingen die besten Torschützen der ersten Saisonhälfte. Ihr Verlust soll durch die Leihgabe Jannik Zahmel (VfL Osnabrück) auf der einen und dem Kollektiv auf der anderen Seite ausgeglichen werden. Zudem steht im einst langzeitverletzten Bennet van den Berg ein weiterer Angreifer in vollem Umfang zur Verfügung. Am Ende stellt sich aber sicher die Frage, wie der Tabellenneunte (27) den Aderlass im Angriff verkraften wird.

SpVgg Drochtersen/Assel – FC St. Pauli II (So., 15 Uhr)

Mit einem deutlichen 11:2 über den Oberligisten Heider SV sicherte sich die SpVgg Drochtersen/Assel eine durch und durch gelungene Generalprobe. Für den Tabellensiebten (30 Punkte) kann die zweite Saisonhälfte also kommen. Zumal sich der einzige Neuzugang gegen den Heider SV gleich dreimal in die Torschützenliste eintrug: Felix Schmiederer (SC Spelle-Venhaus) dürfte die Optionen im Angriff noch einmal erhöhen und D/A mehr Durchschlagskraft verleihen. In beiderseitigem Einvernehmen wurden dagegen die Verträge mit Daniel Owusu und Fabio Parduhn aufgelöst. Das Duo zog es zum Heeslinger SC. Beim FC St. Pauli II verlief die erste Saisonhälfte alles andere als gewünscht: Der 18. (18) befindet sich in akuter Abstiegsgefahr und so überraschen die vergleichsweise vielen Personalwechsel nicht. Gleich fünf Spieler haben St. Pauli verlassen, davon gingen Mika Stuhlmacher (TSV Havelse), Maximilian Schütt (Eintracht Norderstedt) und Torhüter Malte Schuchardt (Kickers Emden) zu Ligakonkurrenten. Dafür kamen drei Neue, nämlich Tjark Scheller (Schalke II), Johann von Knebel (Wildcats, University of New Hampshire) und Julian Ulbricht (Phönix Lübeck). Dabei gilt Letzterer als Rückkehrer, hatte er doch bis zur U17 alle Nachwuchsteams des Kiezklubs durchlaufen. „Den Weg von Julian verfolgen wir schon sehr lange: Er ist ein Stürmer, der bei seinen bisherigen Clubs nachgewiesen hat, dass er Bälle festmachen kann und Torgefahr mitbringt“, sagt Paulis Sportlicher Leiter Carsten Rothenbach.

Spielfrei: SV Atlas Delmenhorst

Die Tabelle

1.VfB Lübeck2148 : 1547
2.Hamburger SV II2151 : 3041
3.Hannover 96 II2047 : 3038
4.SSV Jeddeloh2139 : 3832
5.FC Eintracht Norderstedt2035 : 2731
6.1. FC Phönix Lübeck2132 : 3131
7.SV Drochtersen/​Assel2034 : 2630
8.SC Weiche Flensburg2035 : 3230
9.TuS BW Lohne2040 : 3627
10.SV Werder Bremen II2033 : 3427
11.FC Teutonia 05 Ottensen1931 : 3426
12.SV Atlas Delmenhorst2133 : 4026
13.Holstein Kiel II2036 : 2925
14.BSV SW Rehden2024 : 2924
15.VfV Borussia 06 Hildesheim1926 : 3023
16.TSV Havelse2130 : 3322
17.Bremer SV2130 : 4121
18.FC St. Pauli II2026 : 4418
19.BSV Kickers Emden2117 : 688
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