Die SG Insel Fehmarn hat eine turbulente Saison hinter sich. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Fehmarn – Diese Saison in der Kreisliga Ost war für die SG Insel Fehmarn keine einfache. Ganz im Gegenteil, denn es gab viele Höhen und Tiefen. Zudem herrschte auf der Trainerposition wieder eine Menge Bewegung. So standen gleich mehrere Übungsleiter über die ganze Saison an der Seitenlinie. Am Ende der Saison war es zwar sicherlich nicht der Tabellenplatz, den man sich erhofft hat, doch die Klasse wurde gehalten. Dies ist die Hauptsache, und nun gilt es, sich zu verbessern.

Krise im Herbst

Der Saisonstart verlief mit einem Sieg gegen die SpVgg Putlos eigentlich genau nach Plan. Die Sommervorbereitung unter Trainer Kevin Dunke war positiv, und so nahm man sich viel vor für die Kreisliga. Zumal der Kader sich durchaus verbessert hat, denn mit Sven Ove Westphal kam ein absoluter Unterschiedsspieler aus der Landesliga von Eutin 08. Doch nach dem Auftaktsieg lief es erst einmal nicht mehr ganz so positiv. Nur ein Sieg aus sieben Spielen folgte, sodass man sich früh eher nach unten orientieren musste. Vor allem die Gegentore waren zu viele. Außerdem wurden unnötige Punkte verschenkt, wie gegen Pönitz II (3:3) oder die FSG Wardersee (3:3). In beiden Spielen war man das klar bessere Team. Mit der Zeit gab es dann die erste Veränderung auf der Trainerbank. Kevin Dunke trat aus persönlichen Gründen zurück. Die Ausbeute zu diesem Zeitpunkt war ausbaufähig, dennoch hatte man auf die Abstiegsplätze noch einen Vorsprung. Doch die Insulaner boten im Herbst teils erschreckende Auftritte. So gab es eine heftige Klatsche in Dobersdorf sowie eine Niederlage gegen direkte Konkurrenten. Der „gefährliche“ Bereich kam also immer näher, und der Trend war absolut nicht positiv.

Neuer Trainer zum Jahreswechsel

Im Jahresendspurt gelang der SG Insel allerdings die Wende. Unter dem bisherigen Co-Trainer Fynn Severin gab es verbesserte Auftritte und Ergebnisse, sodass zum Abschluss von 2024 sogar ein 4:0 gegen den zu diesem Zeitpunkt formstarken SC Cismar eingefahren wurde. Es ging mit einem positiven Gefühl in die lange Winterpause. In dieser übernahm ein neuer Chef. Andre Hack wurde neuer Coach auf der Insel. Bekannt aus seiner Zeit beim TSV Gremersdorf und SC Cismar, kannte er die Kreisliga bereits gut. In seinen ersten Spielen lief es allerdings noch nicht ganz so, wie erhofft. Viele Spieler standen nicht zur Verfügung, und somit reisten die Ostholsteiner dezimiert an. Die Folge waren zwei deutliche Niederlagen, in denen man im ersten Durchgang noch gut gegenhielt, doch die Kräfte nach der Pause schwanden, und man zerfiel. Dies war sowohl gegen Tensfeld (0:4) als auch gegen Lütjenburg (1:5) der Fall. Mit dem Comeback einiger Spieler fand man allerdings auch wieder in die Spur. Drei Siege aus vier Spielen, darunter zwei gegen direkte Konkurrenten, machten wieder Mut. Vorne war es Fabian Plöger, der im Zusammenspiel mit Tjelk Jacob für Gefahr sorgte, doch vor allem einer zeigte sich in der Rückrunde als ein echter Schlüsselspieler. Magnus Mackeprang wurde zu einer echten Stütze im Team und machte in mancher Partie den Unterschied. Sowohl nach vorne als auch gegen den Ball war auf den noch jungen Mittelfeldmann Verlass. Am Ende einer harten, intensiven Saison stand Fehmarn auf dem 14. Platz. Es ist der Rang, auf dem gezittert werden muss, doch es fanden sich einige schlechtere Tabellendrittletzte. Somit steht einer weiteren Kreisliga-Saison nichts mehr im Wege.

Anzeige
AOK
Anzeige
Anzeige
Fynn Severin begleitete die SG Insel über die gesamte Saison. Foto: Lobeca//Niklas Runne

Fazit

Nur einmal standen die Insulaner in der gesamten Saison unter dem Strich. Ansonsten befand man sich regelmäßig knapp drüber. Dennoch war es phasenweise eine Zitterpartie für die SG, die man gerne vermieden hätte. Fynn Severin zog gegenüber HL-SPORTS ein Fazit: „Am Ende sind wir natürlich froh über den Klassenerhalt, aber eigentlich wollten wir es gar nicht so spannend machen und hätten lieber frühzeitig den Klassenerhalt fix machen wollen. Das zeigt aber auch wieder, wie ausgeglichen unsere Kreisliga ist und was man mit einem guten Run bewegen kann. Positiv war definitiv der Zusammenhalt in der Truppe. Man hatte zu keinem Zeitpunkt der Saison die Sorge, dass die Jungs sich aufgrund der Ergebnisse und der Tabellensituation zerfleischen. Wir haben einen richtig guten Kern und sind froh, dass wir diesen auch fast komplett zusammenhalten können. Herausheben würde ich Sven Ove Westphal, Tjelk Jacob und Magnus Mackeprang als Unterschiedsspieler, Fabian Plöger als Torjäger und Morten Blendermann als Abwehrboss. Aber wie oben schon gesagt, haben wir eine total homogene Truppe, und jeder Spieler hat seine Stärken. Die größte Entwicklung hat Magnus Mackeprang während seines Auslandsaufenthalts gemacht – der Junge kam als Maschine wieder.“

Schwachstellen

Es gab allerdings auch Luft nach oben. Severin verriet, wo genau noch Arbeit herrscht: „Luft nach oben gibt es vor allem bei der Trainingsbeteiligung – nicht explizit bei uns, aber im Allgemeinen der SG. Eigentlich trainieren nur die 1. und 3. Mannschaft und das jeweils einzeln – hier müssen viel mehr Kräfte gebündelt werden, und zumindest an einem Trainingstag müssen alle Mannschaften miteinander trainieren. Es bringt deutlich mehr Spaß, mit 24 Mann zu trainieren, anstatt mit 12. Ich denke, dass unser Fitnesszustand in der gesamten Saison nicht gut war. Das zeigt sich auch an den vielen kleinen Verletzungen, die wir die ganze Saison über hatten – da müssen wir ansetzen und wollen da auch sehr gerne wieder mehr mit unserem ehemaligen Interimscoach und Physiotherapeuten Fabian Unger arbeiten. Auch die Chancenverwertung war in dieser Saison einfach nicht gut genug. Das hängt aber auch wieder mit dem Fitnesszustand zusammen.“

Blick auf die neue Saison

Nun stand erst einmal die Sommerpause an, bevor es am Dienstag (24.6.) wieder losgeht. Testspielgegner sind Alemannia Wilster (28.06.), der Sund-Cup in Großenbrode (06.07.), TSV Neustadt (12.07.), SV Wendisch Evern (19.07.) und – abhängig von der Pokalansetzung – eventuell noch am 26.07. gegen den TSV Gremersdorf II. Zum Personal sagte Severin abschließend: „Bisher hört nur Michael Unger aus dem aktuellen Kader auf und steht als Abgang fest. Mit Jesse Lafrenz, Max Mackeprang und Ahmed Msallati stoßen drei Spieler aus der A-Jugend dazu, die in dieser Saison schon bei uns ausgeholfen haben. Außerdem kommen aus der A-Jugend noch Joona Maxe, Erik Karapetyan, Hossein Rezai, Peter Hannes Witt und Abiel Araya dazu. Als externer Neuzugang wechselt Heinrich Pitzschel von der SG GO zu uns.“

Heinrich Pitzschel (r.) kommt von der SG Oldenburg/Göhl und ist einer von vielen jungen Neuzugängen der SG Insel Fehmarn. Foto: SG Insel Fehmarn/o.H
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein