
Lübeck – Der neunte Spieltag der Kreisliga Südost begann furios. Am Donnerstagabend musste sich der TSV Schlutup erstmals in dieser Saison geschlagen geben – und dies sogar deutlich. Einen Abend später empfing der TSV Travemünde den SV Viktoria 08, und das Endergebnis sprach erneut eine klare Sprache. Es folgten am Wochenende enge Duelle, knappe Ergebnisse und viel Spannung – doch auch ein Kantersieg.
TSV Schlutup – SV Azadi Lübeck II 2:7 (1:3)
Der TSV Schlutup blieb in den ersten sieben Spielen ungeschlagen und ging somit als Reinfeld-Jäger Nummer eins in den Spieltag. Man machte einen sehr souveränen Eindruck, denn sowohl vorne als auch hinten lief es. Dies zeigte auch die Bilanz der ersten drei Heimspiele, denn am Palinger Weg gab es neun Punkte und 15:0 Tore. Somit waren die Voraussetzungen für den TSV vor dem Heimspiel am Donnerstagabend gegen den SV Azadi Lübeck II sehr positiv. Im Nachhinein blickt man allerdings auf einen ganz schwachen Auftritt zurück. „Katastrophe und komplettes Versagen, das geht so nicht“, sagte Trainer Tim Kreutzfeldt. Sehr deutliche Worte nach einer echten Klatsche. Mit Mert Büyükdemir fehlte der beste Torschütze des TSV, sodass die anderen das Toreschießen übernehmen mussten. Dies tat allerdings der SV Azadi II, der nach wenigen Minuten bereits in Führung ging. Schlutup verlor den Ball und anschließend machte der Torhüter beim Treffer von Rogesh Sherzad (4.) keine gute Figur. Ein ganz bitterer Start, und 20 Minuten später folgte der nächste Gegentreffer. Sherzad (24.) trat einen Freistoß in die Torwartecke. Die Defensive und auch Keeper Saitovic machten in der ersten halben Stunde gleich mehrfach ganz unglückliche Figuren. Adam Ogonowski (31.) bestrafte ein nicht konsequentes Rauskommen des TSV-Keepers. Somit stand es 0:3 und der bis zu diesem Tag ungeschlagene Tabellenführer machte ein ganz schwaches Spiel. Bis zur Pause kam allerdings nochmal Hoffnung auf, als Philipp Stellmacher (35.) zum 1:3-Halbzeitstand traf.
Die eigentlich so heimstarken und stabilen Schlutuper waren im ersten Durchgang defensiv überhaupt nicht auf der Höhe. Nach der Pause gelang dem TSV allerdings der Anschlusstreffer. Lars Steinhauer (53.) traf zum 2:3. Sollte also nochmal Spannung aufkommen? Die Gäste hatten klar etwas dagegen. Alican Kaya (61.) erhöhte wieder für die Zweitvertretung. Azadi war an diesem Tag die klar bessere Mannschaft und schraubte das Ergebnis weiter in die Höhe. Ramezan Hassan kam kurz nach der Pause in die Partie und traf innerhalb von acht Minuten dreifach (74./78./82.). Somit war der 7:2-Auswärtssieg perfekt. Für Schlutup kam es noch dicker, denn mit Burak Akgün sah ein Spieler noch die Rote Karte für eine Beleidigung. Somit wird dieser gesperrt fehlen. Ein katastrophaler Abend des ambitionierten Spitzenteams hatte eine 2:7-Klatsche auf der heimischen Sportanlage zur Folge. Awar Rashid vom siegreichen Team sagte nach dem Spiel: „Wir haben heute ein starkes Auswärtsspiel gewonnen. Von Beginn an waren wir hellwach, sind früh in Führung gegangen und haben die wichtigen Zweikämpfe für uns entschieden. Defensiv standen wir sehr kompakt, haben die Räume geschlossen und den Ball gut laufen lassen. So konnten wir das Spiel kontrollieren und mit einer verdienten 1:3-Führung in die Halbzeit gehen. Nach der Pause haben wir das Tempo hochgehalten und weiter Druck gemacht. Auch nach dem zwischenzeitlichen 2:3 sind wir ruhig geblieben, haben wieder schnell Zugriff auf das Spiel bekommen und die Kontrolle übernommen. Defensiv stabil und offensiv zielstrebig haben wir das Ergebnis klar auf unsere Seite gezogen.“
TSV Travemünde – SV Viktoria 08 7:3 (3:1)
Im Vorfeld der Partie gegen den SV Viktoria 08 ereilten den TSV Travemünde gleich mehrere Schicksalsschläge. Neuzugang Maximilian Tilting, der im Sommer vom Gegner kam, verletzte sich im Pokal so schwer am Knie, dass ihm nun nicht nur das Saisonaus, sondern auch das Karriereende droht. Eine bittere Nachricht, bei der es allerdings nicht bleiben sollte. Denn Kapitän Pascal Schönknecht musste vor wenigen Tagen ins Krankenhaus – mit einer echten Schockdiagnose. Hinzu kam, dass Neuzugang Yll Murati das Land verlassen muss und zurück in den Kosovo kehrt. Somit war es kein normaler Abend an der Ivendorfer Landstraße. Trainer Christian Jetz klärte aus der Sprecherkabine die Zuschauer auf, anschließend liefen die Mannschaften mit einem Banner für Tilting und Schönknecht auf und machten gemeinsam ein Foto. Sportlich war es ein Duell zweier Teams, die durchaus oben mitspielen, doch unterschiedliche Voraussetzungen hatten. Travemünde ging mit sieben ungeschlagenen Spielen ins Duell, während der SVV dreimal ohne Sieg blieb. Personelle Ausfälle hatten dies zur Folge. Nun gab es zwar Rückkehrer wie Abwehrchef Wilhelm Citea, dennoch gab es vor Anpfiff Komplikationen. Der Torhüter war nämlich nicht da, sodass der eigentlich geplante Ersatzkeeper, der nicht einmal richtig fit und aufgewärmt war, kalt ins Tor musste. Die Vorzeichen standen also nicht wirklich gut beim Team von der Falkenwiese. Auf Seiten der Monte-Kicker blickte man gespannt auf den Sturm. Lennard Prüßmann saß auf der Bank, sodass sein kleiner Bruder Louis und Yll Murati ganz vorne agierten.
Den ersten Abschluss an diesem Freitagabend gaben die Platzherren ab. Mephew Hinze zog ab. Die Jetz-Elf machte das Spiel und ging nach etwas mehr als zehn Minuten in Führung. Alexander Bronnert (11.) köpfte ein. Der Jubel war groß und schnell holten die Spieler das Trikot ihres Kapitäns. Drei Minuten später ging es über Rockrohr nach vorne, doch Viktoria klärte in der Mitte vor Louis Prüßmann. „Monte“ war klar besser im Spiel, doch nach etwa 20 Minuten wurde die Gastmannschaft stärker. Pascal Behrens rettete in höchster Not vor dem durchgestarteten Ibellow und kurz darauf bekam Daniel Scheuermann den Ball nicht richtig aufs Tor. Es waren die ersten Annäherungen der 08er, dennoch ging das Chancenplus klar an die Heimelf. Diese verpasste zweimal völlig blank per Kopf. Es war eine Phase um die 30. Minute, in der es hin und her ging. Thelitz verpasste zweimal den Ausgleich, auf der anderen Seite zeigte sich der TSV deutlich effizienter als noch in den vergangenen Wochen. Prüßmann (38.) traf eiskalt. Travemünde war auf Kurs, auch wenn es auf der anderen Seite den Anschlusstreffer nach einer Ecke durch Jonathan Thelitz (41.) gab. Viktoria war zurück, doch kassierte mit Pausenpfiff das dritte Gegentor. Ein Eckball von rechts durch Steffen Falk (45.) kam direkt auf den ersten Pfosten, wo der Torhüter falsch stand, der Ball an ihm abprallte und ins Tor ging. Serkan Maraz machte dabei also keine gute Figur.
Der Verbandsligaabsteiger war somit auf Kurs und nach dem Wiederbeginn ging es direkt weiter. Viktoria war nicht auf der Höhe, und so führte ein Eigentor von Michel Scharnberg (46.) zum 4:1. Es war die Vorentscheidung, doch noch lange nicht das Ende. Denn der fünfte Treffer des TSV sollte ein ganz besonderer sein. In seinem letzten Spiel traf Yll Murati (51.) und der Jubel war ausgelassen. Der Neuzugang, der an diesem Tag die Kapitänsbinde trug, lief zur Bank und feierte gemeinsam mit dem gesamten Team und Staff. Ein emotionaler Moment für alle, die es mit den „Monte-Kickern“ halten. Diese spielten sich in einen echten Rausch und schraubten das Ergebnis in die Höhe. Mephew Hinze (53.) traf per Direktabnahme und Prüßmann (55.) stramm zum 7:1. Es deutete sich ein echter Kantersieg des TSV Travemünde an, denn die Gäste erwischten ganz bittere zehn Minuten. Im Laufe der zweiten Hälfte wurde es dann immer hektischer und ungeordneter bei den Gastgebern, sodass Viktoria nochmal minimale Hoffnung erntete. Der eingewechselte, ehemalige Travemünder Ommeed Sindi (68.) erzielte ein Traumtor. Acht Minuten später stand es plötzlich 3:7. Über halblinks ging es nach vorne, und am langen Pfosten drückte Julian-Alexander Meyerrose (76.) den Ball über die Linie. So richtig spannend wurde es nicht mehr, dennoch fehlte dem TSV die Ordnung. Kurz vor dem Ende wurde es dann ein weiteres Mal hochemotional. Die letzten Sekunden Muratis im Dress der Monte-Kicker liefen runter. Er wurde ausgewechselt. Beide Mannschaften bildeten ein Spalier und verabschiedeten den Kicker. Kurz darauf beendete Schiedsrichter Yannic Horstmann die Partie, sodass Travemünde im achten Spiel ungeschlagen bleibt und mit 7:3 gewinnt.
Nach dem Abpfiff sagte ein bedienter Timur Akgün zur Niederlage seiner Mannschaft: „Erst einmal Glückwunsch an Travemünde. Wir sind sehr gefrustet, weil unser zweiter Torwart rein muss, direkt aus der Arbeit aus Hamburg kalt ins Tor muss, auch nicht annähernd bei 50–60 Prozent war, kaum Training hatte, der Arme – und unser erster Torhüter überhaupt nicht erreichbar und nicht da ist. Dann kommt dazu, dass wir unordentlich sind, uns zeitlich wegen diesem ‚Häck-Mäck‘ nicht warmmachen konnten, durch das ganze Hin und Her, und letzten Endes waren wir einfach nicht im Spiel. Zwischendrin hatten wir mal Phasen gehabt, wo wir es Travemünde schon schwer gemacht haben, auch gefährlich waren, gerade beim 1:2, aber das 3:1 gegen uns ist einfach eine Katastrophe. In der zweiten Halbzeit kriegen wir einen Distanzschuss nach dem anderen, dann noch ein Eigentor – das war heute einfach Pleiten, Pech und Pannen. Wir wünschen den verletzten Spielern von Travemünde weiterhin alles Gute – Capitano und Maxi – und wünschen Yll für die Zukunft alles Gute. Zum Spiel ist nur zu sagen: eine Katastrophe von Viktoria – nicht mehr und nicht weniger.“
Travemünde feierte den Sieg, natürlich vor allem für das Trio. Man bleibt oben dran, schielt weiterhin auf den Relegationsplatz. Trainer Christian Jetz blickte auf eine tragische Woche zurück: „So etwas haben wir, glaube ich, alle noch nicht erlebt. Auch die Ältesten bei uns im Staff, im Verein, haben so etwas noch nicht erlebt. Es ist vielleicht normal, dass man mal schwere Verletzungen durchstehen muss, aber einen Teamkollegen zu verlieren, der in Deutschland Fuß gefasst hat, einen gültigen, systemrelevanten Arbeitsvertrag unterschreiben könnte, hier eine Freundin hat und der sich pudelwohl fühlt in Deutschland – das fühlt sich hart an. Dann der Kapitän, der hier alles macht, der Erste in der Kabine ist und der Letzte, der diese verlässt, mit einem solchen Schicksalsschlag – die Nachricht hat hier keinen kalt gelassen, und die Mannschaft hat das heute für diese drei Jungs gemacht. Vor allem für Pascal – das ist wunderbar, dass heute die Nachricht kam, dass er wieder vollständig gesund werden kann und genesen wird, und wir freuen uns, dass wir den Dreien zumindest ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnten. Pascals erste Instanz war, in der App abzusagen und zu sagen: ‚Jungs, ihr spielt.‘ Dementsprechend haben wir die Schiedsrichter und Viktoria informiert und wollen uns bei denen auch nochmal herzlich bedanken. Und wir freuen uns, wenn wir die Drei hier in Travemünde auf dem Fußballplatz wieder begrüßen dürfen.“
SG Reinfeld/Kronsforde – Eichholzer SV II 1:0 (0:0)
Nach acht Siegen in den ersten acht Spielen lässt sich die SG Reinfeld/Kronsforde mittlerweile als der klare Top-Favorit auf den Titel betiteln. Die Stormarner haben die maximale Punkteausbeute geholt, trafen im Schnitt bereits über sechsmal pro Spiel und haben im Vergleich zu den vergangenen Jahren einen nochmals breiteren und stärkeren Kader zur Verfügung, sodass Ausfälle, wie es zuletzt zahlreich gab, kompensiert werden konnten. Nun stand am Sonnabend eine Aufgabe an, bei der man es mit einem starken Aufsteiger zu tun hatte. Der Eichholzer SV II war zu Gast und somit eine Mannschaft, die in dieser Saison bereits unter Beweis gestellt hat, dass sie jeden schlagen kann. Zuletzt zeigte die Mannschaft vom Pöbelberg eine starke Moral und gewann trotz 0:2-Rückstand mit 5:2 gegen den bis dato ungeschlagenen TSV Kücknitz. Die zweite Hälfte zeigte, welche enorme Qualität im Kader des ESV II steckt. Somit war der Tabellenführer gewarnt. Bei diesem kehrten mit Marcel Dankert, Nicklas Racko und Thore Rahn-Marx ein Trio zurück. Somit war die Offensive der SG also wieder deutlich besser aufgestellt als zuletzt. Dennoch war es ein enges Spiel, in dem die Gäste den Favoriten durchaus im Griff hatten. Eichholz-Trainer Stephan Lindhoff sagte: „Wir wollten Reinfeld den Ball überlassen und kompakt hinten verteidigen, um dann im schnellen Umschaltspiel gefährlich zu werden. Beide Mannschaften sind gut ins Spiel gekommen, es ist ein sehr ansehnliches Spiel gewesen. Die erste große Chance hatten wir jedoch, überlegte Mo Özkaya zu lange. Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen. Wir hatten die so brutale Offensive der Reinfelder gut im Griff. Wobei man natürlich bei der individuellen Klasse nicht alles verteidigen kann. Wir hatten zwei gute Chancen in Halbzeit Eins. Reinfeld traf einmal die Latte und ein Tor wurde wegen Handspiel nicht gegeben. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft für die über 90 Minuten gezeigte Leistung. Das war das beste Saisonspiel bisher.“
SG-Co-Trainer Jakob Finnern sagte zum Start in die Partie seines Teams: „Wir sind am Anfang nicht gut reingekommen. In den ersten 15 Minuten hatte Eichholz mehr vom Spiel und wir haben zu viele leichte Fehler gemacht. Wir haben uns dann aber in die Partie gearbeitet und so nach und nach die Kontrolle übernommen. Wir haben uns immer wieder Chancen erarbeitet und dabei unter anderem die Latte getroffen und ein absolut reguläres Tor erzielt, welches aufgrund eines vermeintlichen Handspiels nicht gegeben wurde. Wir sind also nicht gut reingestartet, konnten uns aber kontinuierlich steigern und verbessern. Die ersten 15 Minuten hatte Eichholz mehr vom Spiel und auch Chancen. Von dort an haben wir die Kontrolle übernommen und uns Chancen erspielt. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir dann noch einige Chancen. Nachdem diese nicht reingingen, hat unser Innenverteidiger und Kapitän Arian die Sache dann nach einer Ecke erledigt und das Tor des Tages erzielt. Kurz danach gab es für eine Beleidigung dann eine Rote Karte für Eichholz. Am Ende gab es immer wieder Konterchancen für uns, diese konnten wir aber leider nicht mehr nutzen.“
Der Gnadenstoß war die Rote Karte für die Lindhoff-Elf keineswegs. Der Coach sagte: „Nach der berechtigten Gelb-Roten Karte für Mo in Minute 67 waren wir sogar die bessere Mannschaft. Am Ende hätten wir einen Punkt sicherlich verdient gehabt, wobei der Sieg für Reinfeld auch in Ordnung geht. Mit dem letzten langen Einwurf haben wir sogar die Riesenchance, auf 1:1 zu stellen. Ich bin einfach nur stolz, wie wir in der Liga angekommen sind, und es macht Spaß, meiner Mannschaft beim Spielen zuzuschauen. Ich wünsche Reinfeld weiterhin viel Erfolg.“ Der Sieger sagte zum neunten Sieg: „Mit dem neunten Sieg im neunten Spiel sind wir natürlich sehr zufrieden. Eichholz hat uns viel abverlangt und es war ein intensives Spiel. Stolz sind wir auf unsere Mannschaft, insbesondere weil wir zum zweiten Mal in Folge zu Null gespielt haben. Wir wussten vorher, dass wir eine gute Defensivleistung brauchen werden, und diese haben wir gezeigt.“
Lübeck 1876 – VfL Vorwerk 1:0 (1:0)
Die Punkteausbeute in den vergangenen Wochen bei Lübeck 1876 war sehr akzeptabel. Nach einem kleinen Formtief gab es sieben von möglichen neun Punkten. Dabei traf die Mannschaft von der Travemünder Allee zehnmal. Die Offensive hat sich zu den ersten Wochen verbessert, trotz weiterhin einiger vergebener Torchancen. Luft nach oben gab es allerdings in der Defensive. Die Stabilität, die man aus der Vorsaison und den ersten Spielen kannte, ist zuletzt etwas abhandengekommen. Dies zeigten zwölf Gegentore in vier Spielen. Somit sollte am vergangenen Sonnabend gegen den VfL Vorwerk wieder etwas mehr Sicherheit her. Diese brauchte das Team aus dem Teichstadion allerdings ebenfalls. Gegen Reinfeld/Kronsforde gab es eine 0:8-Klatsche, wobei bereits zur Pause das halbe Dutzend voll war. Dennoch war nicht alles schlecht bei diesem Auftritt, denn in den ersten 45 Minuten gab es durchaus gute Chancen auf einen Treffer. Nun gegen 1876 hatte die noch sieglose Mannschaft einen weiteren Brocken vor der Brust. Die Rollenverteilung war also erneut glasklar und dennoch nahm sich Vorwerk viel vor. Der Prozess soll fortgesetzt werden, denn eine Entwicklung ist trotz ausbleibender Punkte durchaus zu sehen. Dies war auch am Sonnabend der Fall, denn in der ersten halben Stunde erspielte sich der VfL zwei gute Chancen. Beide blieben allerdings ungenutzt. Kämpferisch war es ein guter Auftritt, denn gegen einen spielerisch klar bevorteilten Gegner hielt man stark dagegen. Nach rund einer halben Stunde wurde es dann bitter für die Gäste. Marvin Steinbach verletzte sich, sodass sie kurzzeitig in Unterzahl agieren mussten. In dieser Phase war es allerdings Loay Aouay (32.), der gegen seinen Ex-Club traf. Lübeck 1876 war nun also auf Kurs, und die Herausforderung für die Schramm-Elf wurde nicht gerade leichter.
Im zweiten Durchgang wurde die Heimmannschaft etwas abwartender. 1876 zog sich etwas zurück und konzentrierte sich etwas mehr auf die Defensive. So bekam Vorwerk mehr und vor allem längere Ballbesitzphasen, woraus sie sich Chancen erspielten. Die Präzision im Abschluss fehlte allerdings. Der Ausgleich hätte durchaus fallen können, dafür waren die Möglichkeiten da, doch er fiel nicht. Dennoch musste das Spitzenteam zum Ende nochmal zittern, auch wenn die drei Punkte eingetütet wurden. Somit zieht die Mannschaft von Uwe Buchholz und Andreas Beyer an Schlutup vorbei auf den zweiten Platz. Nach den vielen Gegentoren zuletzt gab es mal wieder ein Zu-Null, was die Defensive besonders freuen wird. Buchholz sagte: „Wir wollten Vorwerk gleich unter Druck setzen und Ball und Gegner laufen lassen. Leider haben wir das über 90 Minuten gegen einen gut eingestellten und kämpfenden Gegner nicht hinbekommen. Am Ende gewinnen wir 1:0 und hatten in der letzten Minute noch Glück, als Vorwerk freistehend vergibt. Aber die nächsten drei Punkte eingetütet – und nur das zählt am Ende. Wir wissen, dass wir es besser können und haben am nächsten Samstag gegen Eichholz II die Möglichkeit, es zu zeigen. Benni und seiner Mannschaft weiterhin viel Erfolg.“ Vorwerk bleibt zwar weiterhin sieglos, doch der Auftritt macht Mut. Hinten stand man deutlich sicherer als zuletzt, vorne fehlt derzeit noch das Glück im Abschluss. Dennoch lässt sich daran anknüpfen. Benjamin Schramm sagte zum Spiel: „Knapp verloren, aber ein komplett anderes Gesicht gezeigt. Wir haben über 90 Minuten ein ordentliches Spiel abgeliefert und die ein oder andere Chance gehabt, um in Führung zu gehen. Am Ende hätten wir aufgrund der kämpferischen Leistung auch einen Punkt verdient gehabt.“ In der Folgewoche gastiert der TSV Pansdorf II an der Vorwerker Straße. Es kommt also ein formstarker Gegner, dem man es allerdings ebenfalls schwermachen möchte.
TSV Gudow – SG Breitenfelde/Mölln 1:3 (0:1)
Am Segrahner Berg kam es am Sonnabend zum kreisinternen Duell. In Herzogtum Lauenburg forderte der TSV Gudow die SG Breitenfelde/Mölln. Beide gingen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in das Spiel. Gudow holte in den ersten sechs Spielen keinen einzigen Punkt, enttäuschte im Kellerduell gegen Fortuna St. Jürgen. Breitenfelde dagegen fand in die Spur und blieb zuletzt zweimal ungeschlagen und sogar ohne Gegentor. Die Rückkehr wichtiger Stammspieler machte sich bemerkbar. Trotz der also eigentlich klaren Rollenverteilung warnte die SG ganz klar vor dem Gegner. Dieser wurde in der Sommervorbereitung zwar mit 8:1 geschlagen, dennoch sollte es kein Selbstgänger werden. Die SG agierte aus einem 4-2-3-1 heraus. Leon Posselt agierte als Spitze, dahinter fand sich das pfeilschnelle Trio aus Finn Lukas Sult, Philipp Reimann und Jannes Stöver wieder. Die Aufstellung war sehr offensiv ausgerichtet, denn die Doppelsechs wurde aus Leif Wolff und Henrik Timm gebildet. Mit Tempo sollte es erneut in die Spitze gehen, wovor Gudow ganz klar gewarnt war. Nach einer halben Stunde war Gudow-Keeper Jan Ulrich allerdings erstmals geschlagen. Henrik Timm (29.) traf bereits zum fünften Mal in dieser Saison. Das 1:0 des Verbandsligaabsteigers war gleichzeitig der Pausenstand.

Zur zweiten Hälfte reagierte Gudow. Jannis Burmeister blieb draußen, für ihn kam der erfahrene Stürmer Sascha Stange rein. Man erhoffte sich den Ausgleich, doch nur kurz nach Wiederbeginn legte Breitenfelde nach. Leif Wolff (49.), der im Sommer fest aus der U19 hochgerückt war, feierte seine Torpremiere in der Kreisliga. Es wurde für Gudow nun also nochmals schwieriger, doch die Heimmannschaft bewies Moral. Christopher Loessin (52.) verkürzte auf 1:2. Der TSV versuchte es, doch Breitenfelde/Mölln machte den Sack zu. Philipp Reimann (72.) traf nicht nur zum fünften Mal in dieser Kreisligasaison, sondern auch zum 3:1-Endstand. Somit setzte sich die Elf vom Uhlenbusch durch und bleibt im dritten Spiel ungeschlagen. Man ist in der Liga angekommen, auch wenn es nicht der beste Auftritt war. Arne Riewe sagte: „Uns war absolut bewusst, dass das Spiel kein Selbstläufer wird. Dass Gudow immer alles reinwirft, zeigen sie Woche für Woche – heute jedoch mit dem besseren Ende für uns. Wir haben nach vorne nicht viel von dem geschafft, was wir uns vorgenommen hatten – weder mit noch gegen den Ball. Auch hinten waren wir erneut in den einfachsten Situationen anfällig. Am Ende stehen drei Punkte, und danach fragt am Ende auch keiner mehr, wie. Aber am kommenden Wochenende muss eine deutliche Steigerung her.“ Gudow bleibt weiterhin ohne Punkte am Tabellenende. Der Druck wächst, auch wenn erst sieben Spiele absolviert sind. Trainer Marcel Schaper sagte zum Auftritt im Derby: „Glückwunsch an Breitenfelde!Wir liefern kämpferisch eine ganz andere Einstellung als gegen Fortuna letztes Wochenende. Stehen tief und lassen keine Chancen zu. Das 0:1 fällt durch einen individuellen Fehler. Unsere Umschaltaktionen sind zu ungenau. Das 0:2 nach der Halbzeit ist ein Traumfreistoß. Wir kontern direkt mit dem 1:2 durch Loessin nach Torwartfehler. Die letzten 15 Minuten machen wir hinten auf, fangen das 1:3. Umkämpftes Derby, diese Einstellung müssen wir viel öfter an den Tag legen, dann holen wir auch bald Punkte.“
TSV Pansdorf II – ATSV Stockelsdorf 2:2 (0:1)
Der TSV Pansdorf II ist eindrucksvoll in die Saison gestartet. Nachdem es in den ersten beiden Spielen nur einen Punkt gab, fuhr sich die Mannschaft von Steven Tion immer weiter hoch und startete eine gute Serie. Vor allem die Defensive ist dabei die große Stärke, denn man blieb in fünf Spielen nicht nur unbesiegt, sondern auch ohne Gegentor. Vorne gab es gerade mit Blick auf die Chancenverwertung noch Luft nach oben. Nun war der ATSV Stockelsdorf zu Gast, und dieser wartet seit einigen Spielen auf einen Sieg. Nur eines der ersten sieben Spiele wurde gewonnen, zudem kassierte man viel zu viele Gegentore. Somit war die Mannschaft von Jan Mehlfeld gefordert. Personell gab es einige Rückkehrer, vor allem in der Defensive. So waren Kevin Uwe Son oder auch Jan-Hendrik Froh zurück, Gleiches gilt für Mats Rath und Alexander Dudek. Nicht mit dabei war Marcel Dahm, der in der Vorwoche verletzt ausgewechselt werden musste. Stockelsdorf wollte an der zuletzt starken Offensive anknüpfen, und tatsächlich ging man in Führung. Luis Fricke (12.) traf für den ATSV. Somit kassierte Pansdorf nach über 450 Minuten in der Kreisliga mal wieder ein Gegentor. Nach einer halben Stunde musste der TSV dann erstmals wechseln. Für Tobias Graefe ging es nicht mehr weiter, sodass Till Engelbrecht reinkam. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Stockelsdorf stand deutlich sicherer als zuletzt und belohnte sich mit der 1:0-Pausenführung.
Zur zweiten Hälfte nahm sich Pansdorf viel vor, doch schnell gab es den zweiten Gegentreffer. Lubecco Behrens (47.) erhöhte, sodass Stockelsdorf auf Kurs blieb. Entschieden war allerdings noch nichts, denn in den vergangenen Wochen verspielte der ATSV den einen oder anderen Punkt. Gegen Reinfeld/Kronsforde gab es nach 2:1-Führung ein 4:8. Gegen Lübeck 1876 holte man ein 1:3 auf, doch verlor am Ende dennoch. Es sind bittere Punktverluste, und auch in Ostholstein bekam man das Ergebnis nicht über die Ziellinie. Pansdorf kam nämlich besser in die Partie, bekam neuen Schwung durch die Joker und verkürzte zehn Minuten vor dem Ende durch Tom Volkmann (82.). Plötzlich kam richtig Spannung in die Partie, und der Ausgleich folgte nur wenige Minuten später. Kevin Knetsch (85.) traf zum Ausgleich und schockte die Gäste. Somit gab es am Ende ein 2:2-Remis, mit dem man in Stockelsdorf keineswegs leben kann. Jan Mehlfeld sagte: „Wir machen ein gutes Auswärtsspiel, gehen früh in Führung, lassen wenig zu. Perfekter Start nach der Pause direkt mit dem 2:0, danach verpassen wir, nachzulegen. Laden dann den Gegner zu zwei Toren ein – durch eigene Fehler. Am Ende zwei Punkte verschenkt, dennoch zeigt die Leistung und der Wille in die richtige Richtung. Wir werden weiter daran arbeiten und uns hoffentlich schon nächste Woche gegen Schlutup belohnen.“ Pansdorf war mit der Punktausbeute durchaus einverstanden, dennoch nicht unbedingt zufrieden. Julian Gerlach sagte: „Es war für uns ein gebrauchter Tag. Stockelsdorf hat uns mit einfachen Mitteln immer wieder vor Herausforderungen gestellt und geht verdient mit 2:0 in Führung. Im Verlaufe der zweiten Halbzeit waren wir griffiger und besser im Spiel. So haben wir uns auch einige Chancen erarbeitet, wobei auch Stockelsdorf gute Chancen hatte. Unser Keeper hält uns da im Spiel. Unterm Strich beweisen wir tolle Moral und können mit dem Schwung der Wechselspieler noch das Unentschieden erreichen. Ein etwas glücklicher, aber nicht unverdienter Punktgewinn. Wir werden nächste Woche gut arbeiten und bereiten uns auf das nächste schwere Auswärtsspiel beim VfL Vorwerk vor. Mehle und den Jungs aus Stockelsdorf wünschen wir noch viel Erfolg.“
SV Fortuna St.Jürgen – TSV Kücknitz 1:2 (0:2)
Der SV Fortuna St. Jürgen wollte nach dem ersten Saisonsieg gegen den TSV Gudow den Schwung mitnehmen und nachlegen. Mit dem TSV Kücknitz kam allerdings ein Gegner, der gut in die Saison gestartet ist, doch vergangene Woche sowohl gegen Eichholz II in der Liga erstmals verlor, als auch gegen die Erste von der Guerickestraße aus dem Kreispokal ausschied. Dementsprechend war das Team vom Roten Hahn motiviert, doch gleichzeitig personell auch angeschlagen. Efe Gökgöz fehlte verletzt, Fatih Katran ist weiterhin gesperrt und mit Marvin van Ohlen und Alexander Birkholz saßen zwei eigentliche Stammspieler nur auf der Bank. Somit gab es ein paar Veränderungen in der ersten Elf. Auf Seiten der Heimmannschaft fehlten ebenfalls einige Spieler. Vor dem Anpfiff rückte das Sportliche allerdings noch einmal in den Hintergrund. Es wurde ein gemeinsames Foto beider Mannschaften gemacht und dabei das Trikot des Travemünde-Kapitäns Pascal Schönknecht präsentiert. Kücknitz-Coach Mirco Groß richtete gegenüber HL-SPORTS ein paar Worte an „Pase“: „Aus Kücknitzer Sicht alles Gute an Pascal. Auch wenn wir am Ende alle Konkurrenten sind, sind wir am Ende alle Väter, Freunde, Familien – und die Gesundheit steht an erster Stelle. Wir wünschen auf jeden Fall in diese Richtung alles Gute. Komm schnell wieder auf den Platz.“
Um 13 Uhr rollte dann der Ball auf dem Rasenplatz am Kalkbrenner und Kücknitz gab von Beginn an den Ton an. Sie machten das Spiel, standen gewohnt hoch, doch die erste Annäherung hatte Fortuna. Bei einer Ecke segelte der Ball am ziemlich freistehenden Jan Löbbert vorbei. Da fehlte früh nicht viel. Auf der anderen Seite ging es über die rechte Seite in Person von Julian Müller, der den Ball in die Mitte brachte, wo Niklas Lambrecht (6.) eiskalt traf. Die frühe Führung für Kücknitz, nachdemdie gegnerische Defensive mit einem Tiefenball auf Außen ausgestochen wurde. Bitter für die Mannen von Andre Meese, der im Anschluss weitere Chancen des Gegners sah. Lambrecht verpasste den Doppelpack und Firdaus Qadiri zog etwa drei Meter frei vor dem Tor über den Querbalken. Das war die Riesenchance aufs zweite Tor. Dieses lag durchaus in der Luft, denn auch Mika Gosch verpasste.
Die Heimmannschaft fokussierte sich auf eine kompakte Defensive und versuchte, schnell in die Spitze zu kommen. Dort wurde meist Paul Grewecke gesucht, der allerdings eher selten so richtig zwingend wurde. Dies war das große Problem der ersten Hälfte, denn klare Chancen des SV Fortuna ließen auf sich warten. Ganz anders bei den Gästen, die nicht unverdient nachlegten. Ein Steilpass aus dem Mittelfeld, dann lassen sie gut durch – und Mika Gosch (39.) erhöhte zum 2:0-Pausenstand. Es sah zu diesem Zeitpunkt klar nach einem Sieg der Gäste aus, die alles im Griff hatten. Doch dies sollte sich nach Wiederbeginn ändern. Der TSV verlor den Faden, sodass die Heimelf immer besser reinkam. Es gab nun zwingendere Chancen, so zum Beispiel durch Grewecke, der am Torhüter scheiterte. Neun Minuten nach Wiederbeginn fiel dann der Anschlusstreffer. Der zur Pause gekommene Sven-Erik Mansel (54.) zog einen Freistoß von der Mittellinie aufs Tor, Dennis Bohnsack verschätzte sich im Kasten, sodass der Ball einmal aufkam und über ihn rüber ging. Ein kurioses Tor – und plötzlich kam Spannung auf. Meese wechselte, brachte den jungen Michel Herrling, der die Offensive nochmals belebte. Die Chancen kamen, und kurz vor dem Ende fehlte nicht viel zum nicht unverdienten Ausgleich. Anton Mitterhuber traf nur den Pfosten. Somit gab es eine Niederlage, die durchaus bitter war. Trainer Andre Meese sagte: „Wir wollten es ähnlich machen wie in der ersten Halbzeit, nur effektiver. Wir haben die Bälle zu spät und langsam nach vorne gespielt, wenn wir vorne waren, sind wir zu langsam gewesen, haben zu viele Aktionen nach hinten gehabt und nicht zielstrebig nach vorne gespielt. Und das war dann der entscheidende Punkt, dass wir das in der ersten Halbzeit zu selten und in der zweiten Hälfte besser gemacht haben – deshalb haben wir auch mehr Chancen gehabt.“ Im zweiten Durchgang waren die Gastgeber das bessere Team, auch weil beim Aufsteiger von 2024 nicht mehr viel funktionierte.
Meese sagte: „Wir haben zweite Hälfte deutlich mehr zugelegt, waren dadurch auch spielerisch klarer in unseren Aktionen. Vorne haben wir die Chancen, bis zum Abschluss war es in Ordnung – phasenweise sogar besser. In der zweiten Halbzeit konnten wir das Spiel mehr in unsere Hand nehmen. Erste Hälfte haben wir leider zu viele Kleinigkeiten verschlafen, waren zu langsam und zu spät in der Hinsicht. Aber auf der zweiten Hälfte konnten wir drauf aufbauen – leider ein bisschen zu spät, wir machen das Ding nicht. Abschütteln und weitermachen.“ Der siegreiche Coach sagte: „Erste Halbzeit war ich mit zufrieden, können wir vielleicht sogar das Ergebnis ein bisschen deutlicher machen, müssen wir vielleicht sogar. Zweite Hälfte den Faden verloren, schwierig zu bespielender Platz, müssen aber beide drauf spielen. Fortuna macht es dann gut – und am Ende drei Punkte. Alles andere interessiert in einem halben Jahr keinen mehr.“
VfL Rethwisch – TSV Eintracht Groß Grönau II 7:0 (5:0)
Der VfL Rethwisch zeigte beim SV Viktoria 08 eine starke Moral. Nach einem 0:3-Rückstand, feierten die Stormarner ein starkes Comeback und kamen auf ein 3:3 zurück. Somit gab es einen hart erkämpften Punkt für die Mannschaftsleistung. Dennoch blieb der VfL zuletzt zweimal sieglos, sodass gegen den TSV Eintracht Groß Grönau II wieder dreifach gepunktet werden sollte. Dies nahmen sich die Mannen vom Torfmoor allerdings ebenfalls vor. Diese gewannen am ersten Spiel noch mit 3:1 beim ATSV Stockelsdorf, doch seitdem kein einziges Mal mehr. Man zeigte verschiedene Auftritte, sodass das junge Team als eine Wundertüte gilt. Die Leistungen gegen Reinfeld/Kronsforde und Schlutup, zwei Spitzenteams stimmten, doch Punkte gab es keine. Gegenüber standen diesen Auftritten auch eher enttäuschende Partien wie gegen Eichholz II. Somit konnte man also gespannt sein, wie man an diesem Sonntag auftreten würde. Klar war auf jeden Fall, dass es Punkte brauchen würde, um schnell aus dem Tabellenkeller zu kommen. Der Start in die Partie verlief allerdings denkbar ungünstig. Benjamin Hieckmann (3.) traf aus zwölf Metern zentraler Position flach ins Eck.
Rethwisch führte früh und machte immer weiter. Sie gingen früh vorne drauf, stellten die junge Grönauer vor Probleme. Rene Bossert verpasste vier Minuten später knapp das zweite, doch in der Folgeaktion zappelte der Ball dann doch im Netz. Hieckmann war auf halblinks durch, am Ende war es ein Eigentor von Louis Rieckhoff (8.). Keine zehn Minuten waren gespielt, da schien die Partie bereits so gut wie entschieden. Nur wenige Minuten nach dem zweiten Tor, folgte bereits das 3:0. Schubring bediente Marcel Abt (12.) der ins lange Eck schob. Es sollte bereits früh feststehen, dass es ein ganz bitterer Nachmittag für die U23 werden sollte. Im Anschluss kam diese allerdings etwas besser ins Spiel und näherte sich selbst vereinzelte Male an. Maximilian Chylla parierte in der 24. Minute stark gegen Mario Alpuente. Nach einer halben Stunde gab es dann die nächste große Chance für Rethwisch, doch Torjäger Christopher Willuhn traf die Latte. Zwei Minuten später machte er es allerdings deutlich besser, als er gegen drei Verteidiger die Lücke fand (34.). Keine 180 Sekunden später war es dann Timo Schröder (37.) der einschob. Es deutete sich nun immer mehr eine echte Klatsche an, denn gegen die starken Tiefenläufe des VfL sah die Defensive vom Tormoor nicht gut aus. So stand es zur Pause bereits 5:0.
Für Groß Grönau II galt es nun irgendwie das Torverhältnis einigermaßen zu retten. Man spielte weiter mutig nach vorne und hatte die erste Chance des zweiten Durchgangs. Jannis Müller forderte Chylla. Auf der Gegenseite war es dann Hieckmann der am Gästekeeper scheiterte. Chancen gab es durchaus einige, sodass das 6:0 nicht unbedingt aus dem Nichts kam. Rene Bossert (71.) traf ins lange Eck, erneut schafften es gleich mehrere Verteidiger nicht, den Angreifer vom Tor wegzuhalten. Defensiv war es ein ganz schwacher Auftritt der Eintracht, die sogar noch das siebte Gegentor kassierte. Fin Gumz (76.) ließ den Torhüter stehen und schob ein. Es war der Endstand für einen an diesem Tag chancenlosen TSV Eintracht Groß Grönau II. Dieser spielte allerdings bis zur letzten Minute sein Spiel durch, kam in der Schlussphase sogar zu guten Chancen auf den Ehrentreffer. Am Ende musste man sich allerdings deutlich mit 0:7 geschlagen geben.
Es reichte an diesem Tag einfach nicht und dementsprechend war die Enttäuschung bei allen, die es mit der Gastmannschaft halten, enorm. Nils Schramm sagte: „Nach zwölf Minuten liegen wir schon 0:3 zurück. Alles was wir uns vorgenommen haben im Vorfeld haben wir ab Minute Eins nicht auf den Platz bringen können. Wir versuchen taktisch mit zwei Wechseln in der ersten Halbzeit noch ein wenig zu reißen, auch das klappt leider nicht. Das Ergebnis geht in der Höhe komplett in Ordnung, hätte sogar höher ausfallen können.“ Glückwunsch an Rethwisch zum Sieg, uns wurde einmal richtig die Visiten gelesen. Jetzt gilt der Fokus auf Mittwoch gegen Vorwerk, dort werden wir alles daran setzen ein anderes Gesicht zu zeigen! Rethwisch dagegen feiert einen Kantersieg und hält den Tabellenkeller weiter von sich fern. Coach Walter Thielenhaus sagte nach dem Sieg: „Die Einstellung heute stimmte von Anfang an. Genauso haben wir es uns vorgestellt, dass wir gegen diese junge Mannschaft mit Power drauf zugehen und dann sind die nötigen Tore gefallen. Positiv war heute auch, dass wir nie aufgegeben haben, aber man muss auch mal den Gegner loben, die nie aufgesteckt haben und immer weiter gemacht haben.“
Der 9. Spieltag
TSV Schlutup – SV Azadi Lübeck II 2:7
TSV Travemünde – SV Viktoria 08 7:3
SG Reinfeld/Kronsforde – Eichholzer SV II 1:0
Lübeck 1876 – VfL Vorwerk 1:0
TSV Gudow – SG Breitenfelde/Mölln 1:3
TSV Pansdorf II – ATSV Stockelsdorf 2:2
Fortuna St. Jürgen – TSV Kücknitz 1:2
VfL Rethwisch – Groß Grönau II 7:01. SG Reinfeld/Kronsforde 9 43 : 12 27 2. Lübeck 1876 9 26 : 16 19 3. TSV Travemünde 9 18 : 8 18 4. TSV Schlutup 8 25 : 11 17 5. TSV Pansdorf II 8 14 : 4 15 6. SV Azadi Lübeck II 9 30 : 24 14 7. Eichholzer SV II 8 23 : 16 13 8. SV Viktoria 8 27 : 25 11 9. VfL Rethwisch 9 19 : 25 11 10. TSV Kücknitz 5 17 : 14 10 11. SG Breitenfelde/Mölln 8 16 : 13 8 12. ATSV Stockelsdorf 8 19 : 28 5 13. SV Fortuna St. Jürgen 8 9 : 18 5 14. TSV Eintracht Groß Grönau II – U23 6 7 : 22 3 15. VfL Vorwerk 7 2 : 33 1 16. TSV Gudow 7 4 : 30 0