Nach Banner-Wirbel: Hamburger “Löwen“ melden sich zu Wort

„Wir sind weder Nazis, Radikale, noch Extremisten…“

HSV-Fans im Volksparkstadion. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Viel Wirbel um die Hamburger “Löwen“ im Volksparkstadion. Nach der Stellungnahme des Vereins in den vergangenen Tagen meldete sich auf ihrer Facebookseite die Fangruppierung selbst zu Wort. Darin heißt es:

Moin Brüder, HSV-Fans, Mitstreiter und Supporter,

wir, die Hamburger Löwen, fühlen uns gezwungen, angesichts der jüngsten öffentlichen Darstellungen eine ausführliche und deutliche Stellungnahme abzugeben.

Uns ist es sehr wichtig vorab an dieser Stelle zu betonen, dass wir keinerlei extremistische oder radikale Ansichten vertreten, und dass es nie unsere Absicht war, irgendjemanden zu provozieren, geschweige denn politische Meinungen in den Fußball zu bringen.

In den letzten Tagen hat es ein konstruktives Treffen zwischen mehreren Verantwortlichen und Abteilungen des HSV gegeben. In diesem offenen Gespräch konnten Missverständnisse ausgeräumt und die Standpunkte beider Seiten in einem sachlichen und respektvollen Rahmen dargelegt werden.

Dafür bedanken wir uns herzlich bei allen Verantwortlichen des HSV!

Es war uns wichtig zu erklären, dass das Aufhängen unserer Fahne niemals eine absichtliche Provokation gegen den Supporters Club war (so ein Blödsinn, warum auch?!), sondern sie lediglich dort aufgehängt wurde, wo Jemand von uns seinen Sitzplatz hatte. Wir werden jetzt versuchen darauf zu achten, dass wir keine Aktionen bringen, die man als Provokation gegen den HSV auslegen könnte.

Unsere Geschichte und unsere Verbindung zum Hamburger SV gehen viele Jahrzehnte zurück und wir waren immer, auch in jüngster Vergangenheit, in der Nordtribüne präsent. Mit der Zeit gab es bei uns natürlich auch einen Generationenwechsel, der neue Ideale und selbst auferlegte Regeln mit sich brachte.

Natürlich hat jeder Club, der so lange besteht, auch seine Vergangenheit. Es ist uns wichtig zu betonen, dass der Täter im schrecklichen Fall von Adrian Maleika vor 41 Jahren nie ermittelt werden konnte, und erst recht nicht die Schuld des Fanclubs Hamburger Löwen an diesem schrecklichen Vorfall ist. Dennoch ist es bedauerlich, dass vor 41 Jahren einige Mitglieder der Hamburger Löwen in eine tragische Massenschlägerei verwickelt waren, in der Menschen verletzt wurden, aber auch mit Adrian Maleika leider ein Fan ums Leben kam.

Darum sprechen wir auch heute nochmals der Familie von Adrian unser herzlichstes Mitgefühl aus und hoffen, dass so etwas nie wieder passiert.

Wir sind bestimmt keine Heiligen (wollen wir auch nicht sein), aber möchten nochmal deutlich machen, dass wir weder Nazis, Radikale, noch Extremisten sind und keinerlei politische Agenda im oder außerhalb des Fußballstadions verfolgen. Wir haben nie versucht, politische Ansichten im oder außerhalb des Stadions einzubringen oder zu verbreiten.

Es ist unklar, woher die Behauptungen der Presse kommen, dass wir rechtsradikal oder Nazis sind. Wir sind ein Fanclub, dessen Fokus in erster Linie auf unserem Club und in zweiter Linie auf dem HSV liegt. Das zeigt auch, dass wir in der jüngeren Vergangenheit verschiedene Mitglieder mit Migrationshintergrund hatten und auch derzeit einige Lebenspartner aktiver Mitglieder Menschen mit Migrationshintergrund sind. (Traurig, dass man das so erwähnen muss.)

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Natürlich ist uns bewusst, dass es in den 80er Jahren rechtsextreme Tendenzen bei der HSV-Fanszene und auch bei Mitgliedern der Löwen gab, das ist aber mittlerweile 40 Jahre her, und heute haben wir absolut nichts mehr damit zu tun und distanzieren uns ganz klar von dieser Szene.

Uns geht es um den Spaß am Fußball, um die Gemeinschaft und die Unterstützung unseres Vereins.

In unserem Fanclub interessiert uns niemandes Herkunft oder sonst etwas und wir verurteilen niemanden, solange er nicht uns oder dem HSV schadet.

Die Hamburger Löwen stehen für Zusammenhalt, Leidenschaft und Respekt. Wir hoffen, dass diese Stellungnahme sowie der stetige Austausch mit den Verantwortlichen des HSVs dazu beiträgt, Missverständnisse auszuräumen und die Diskussion auf eine sachliche und faire Basis zu stellen.

Wir bitten um Fairness und eine differenzierte Betrachtung der Motivationen des Fanclubs und hoffen somit, dass wir weiterhin unseren Verein in Frieden und Eintracht mit den anderen Fanclubs unterstützen können.

Um dieses zu untermauern, sind wir auch jederzeit bereit, uns mit Kritikern aus der aktiven Fanszene friedlich zusammen zu setzen, uns auszutauschen und hoffentlich danach ein Bier zusammen trinken zu können.

Wir wären sehr dankbar, wenn ihr diese Stellungnahme auf allen Social-Media-Kanälen teilen würdet, damit auch jeder nun ein für alle Mal versteht, wer die Löwen sind und wofür sie stehen.

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zukunft des HSV und viele gemeinsame Momente im Stadion.

Alles für den Aufstieg, nur der HSV!

P.S.: Die medialen Anschuldigungen der letzten Wochen gehen aus unserer Sicht weit über kritische Berichterstattung hinaus. Es sollte jedem klar sein, dass solche Berichte zu Aufrufen zu Gewalt und Diffamierungen gegen uns und unsere Familien führen können. Diese Anschuldigungen sind u.E. nicht nur verleumderisch, sondern sie verzerren auch die Realität und schaden dem Ansehen unseres Fanclubs und des Hamburger SV, dem wir mit Leidenschaft und Hingabe verfallen sind. Vielleicht hätte man einfach mal vorher ein Gespräch mit uns und dem HSV suchen sollen.

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