Neustadt – Beim TSV Neustadt verfolgt man die Pläne, die man vor einem Jahr erstellt hat, weiter. Durch den Beschluss des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) haben die Ostholsteiner mit ihrer SG Neustrand sogar den Klassenerhalt in der Landesliga geschafft. Die „BILD“ nahm das Thema auf und betitelte es als „den verrücktesten Klassenerhalt des Jahres“. Verständlich, denn mit minus sechs Punkten und einer Tordifferenz von minus 133 ist das sicherlich eine kuriose Geschichte. Vorab: die Landesliga wird es für den TSV nicht, denn man plant für die Verbandsliga. Die SG Neustrand ist ebenfalls nur ein Übergangsprojekt gewesen und löst sich zum Sommer auf.
Zurück in die Erfolgsspur
„Wir müssen versuchen Step by Step in eine richtige Richtung zu marschieren und da gehören mehrere Schultern dazu. Die Verbandsliga war von Anfang an unser Ziel und andere versuchen es mit kontinuierlichen Aufstiegen und wir sind eben den Weg über die Spielgemeinschaft gegangen. Wichtig ist, dass wir in Neustadt wieder Erfolge feiern können, denn davon hatten wir in den vergangenen Jahren nicht allzu viele“, sagt Neustadts Sportlicher Leiter Rainer Gosch bei HL-SPORTS.
„Nur so geht es“
Der Nachwuchs ist das Ziel und so hat man beim TSV schon in den zurückliegenden Monaten immer mehr auf die Jungen gesetzt. Da ist es nur nachvollziehbar, dass Bastian Garken zukünftig die Geschicke als Cheftrainer in der Verbandsliga leitet. Der 30-Jährige führte die eigene U19-Auswahl zur Landesliga-Meisterschaft und weiß nicht erst seit seiner Zeit beim VfB Lübeck, wie man mit jungen Kickern umgeht. Gosch: „Nur so geht es, denn das ist langfristig gedacht und so wollen wir sein.“
Mannschaft hätte bis zum Ende gespielt
Gosch ist vor allem stolz darauf, dass die Landesliga-Saison sportlich zu Ende gebracht worden wäre. „Wir wären auch ohne Corona bis zum letzten Spieltag angetreten und da muss man der Mannschaft ein tolles Kompliment machen, dass sie sich Woche für Woche den Herausforderungen stellte. Dafür haben wir viel Zuspruch von anderen Vereinen erhalten.“ Bei der Ausbeute sicherlich richtig, denn erfahrungsgemäß fallen die Teams in solchen Situationen auseinander und der Verein muss sie aus dem Spielbetrieb zurückziehen.
„Strandpiraten“ sind wieder da
Und auch beim bisherigen Partner der Neustädter, dem NTSV Strand 08, gibt es in der kommenden Spielzeit wieder eine eigenständige Mannschaft. Timmendorfs Abteilungsleiter Max Thole sagt zu HL-SPORTS: „Wir sind in der kommenden Saison wieder mit einer Herrenmannschaft vertreten. Wir hatten Kontakt zu einigen jungen Leuten, die bei uns eine 1. Herren stellen möchten und denen geben wir nun die Möglichkeit dazu.“
Gründer, Trainer, Spieler und Manager in einem
Tom Pohlmann und Dennis Storjohann hatten die spontane Idee. „Ich wollte eigentlich eine Jugendmannschaft aufbauen und Dennis fragte mich, wie es denn mit einer Herrenmannschaft sei. Und durch meine Kontakte zum NTSV Strand 08 habe ich einfach nachgefragt. Innerhalb von 14 Tagen war alles geklärt und die Mannschaft gegründet. Es ist also so, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt Pohlmann zu HL-SPORTS. Der 20-Jährige kennt sich aus, hat in der Pansdorfer Jugend gespielt und im Herrenbereich bei Azadi Lübeck. Alle seiner Mitspieler sind im gleichen Alter. „Es ist ein Mix aus Lübeck, Stockelsdorf, Scharbeutz, Timmendorf, Pansdorf. Der weiteste entfernte Spieler kommt aus Reinfeld“, so der Coach der neuen „Strandpiraten“. Dabei hofft er auf einen Start in der Kreisliga. Dort zog die zweite Mannschaft der SG Neustrand in der laufenden Saison zurück und der NTSV könnte diesen Platz einnehmen, da es keine Absteiger gibt. „Das traue ich den Jungs zu und ich hoffe, dass wir in drei oder vier Jahren etwas höher spielen können. Landesliga wäre auf jeden Fall schonmal cool“, stellt der ambitionierte neue „Oberstrandpirat“ klar. Er ist Gründer, Trainer und Spieler in einem.
Ehemalige Jugendspieler „haben Bock darauf“
Als Manager ist Pohlmann ebenfalls voll aktiv dabei. Neben einigen Sponsoren hat er namenstechnisch etwas im Kader zu bieten. Ehemalige Jugendspieler wie Jannik Wölffel und das Brüderpaar Felix und Lukas Dittschlag sind nur einige der neuen Strander. Pohlmann freut sich auf das Projekt: „Alle, die bisher zusagten, haben richtig Bock darauf“, sagt er.