
Hamburg – Hamburg startet einen neuen Anlauf für die Olympischen Sommerspiele – und diesmal soll alles anders werden. Mit dem Konzept „HAMBURG+“ bewirbt sich die Hansestadt um die Ausrichtung der Spiele 2036, 2040 oder 2044. Im Zentrum steht ein nachhaltiger, stadtintegrierter Ansatz – und ein Stadionprojekt, das den HSV in eine neue Ära führen könnte.
Olympia mitten in der Stadt – und bei den Menschen
Hamburgs Bewerbung setzt auf kurze Wege, bestehende Infrastruktur und ein Festival der Vielfalt. „Wo andere in der Welt Mauern errichten und Gräben ziehen, wollen wir durch Sport Brücken bauen“, betont Sportsenator Andy Grote. Zwei „Olympic Parks“ – einer in der Innenstadt, einer im Volkspark – sollen 82 Prozent der Wettkampfstätten innerhalb eines 7-Kilometer-Radius bündeln. Athletinnen und Athleten, deren Wettkämpfe beendet sind, sollen bei Hamburger Familien wohnen können, um die Spiele weiter zu erleben. Drei Disziplinen werden zudem in Kiel ausgetragen (Segeln, Handball, Rugby), drei weitere Stand-Alone Disziplinen an andere Standorte im Bundesgebiet vergeben.
Ein zentrales Element ist das geplante Olympische Dorf in der Science City Hamburg-Bahrenfeld, das nach den Spielen als Wohn- und Forschungsquartier weitergenutzt werden soll. „Die Spiele werden sich der Stadt anpassen und nicht umgekehrt“, verspricht Bürgermeister Peter Tschentscher.
Stadionneubau: Olympisch geplant, für den HSV gedacht
Ein Highlight der Bewerbung ist der geplante Bau einer hochmodernen Multifunktionsarena im Volkspark. Während der Spiele soll sie bis zu 60.000 Zuschauer fassen und als Leichtathletikstadion dienen. Anschließend ist der Umbau in ein reines Fußballstadion vorgesehen – als neue Heimat des Hamburger SV. „Unser Ziel ist es nicht, diesen Ort zu ersetzen, sondern ihn weiterzuentwickeln – im Sinne unseres Vereins und unserer Stadt“, erklärt HSV-Projektverantwortlicher Christian Lenz. „Klar ist: In den 2040er Jahren wird eine grundlegende bauliche Erneuerung ohnehin unumgänglich. Die Olympiabewerbung eröffnet nun die Chance, diese Entwicklung frühzeitig und sinnvoll mit städtebaulichen, sportlichen und gesellschaftlichen Perspektiven zu verknüpfen.“
Die Pläne sehen vor, dass das neue Stadion langfristig auch für andere Großveranstaltungen genutzt werden kann. „Es wird in den nächsten Jahren immer aufwendiger werden, dieses mittlerweile recht alte Stadion wettkampftauglich zu machen“, so Bürgermeister Tschentscher. Ein gleichzeitiger Erhalt des Volksparkstadions sei aus Kostengründen unwahrscheinlich – ein Abriss erscheint daher wahrscheinlich. Die neue Arena soll auf dem Geländes Parkplatzes rot an der Ecke Hellgundweg/Uwe-Seeler-Allee entstehen.
Referendum 2026: Bürger sollen erneut entscheiden
Wie bereits 2015, als Hamburgs Bewerbung für die Spiele 2024 am Votum der Bürger scheiterte, soll auch diesmal die Bevölkerung mitentscheiden. Ein Referendum ist für Mai 2026 geplant. „Ich bin sicher, dass unsere Stadt damit ein großartiges Zeichen der Vielfalt und Weltoffenheit, für Frieden, Demokratie und Freiheit setzen kann“, sagt Tschentscher.
Ob Hamburg den Zuschlag erhält, entscheidet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) voraussichtlich im Herbst 2026. Neben Hamburg bewerben sich auch Berlin, München sowie die Rhein-Ruhr-Region.
Die Wirtschaft steht hinter der Bewerbung: Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Handelskammer wünschen sich 78 Prozent der Hamburger Unternehmen die Sommerspiele in der Hansestadt.
Fazit: Große Pläne, große Chancen
Hamburg präsentiert eine durchdachte, nachhaltige Bewerbung, die sowohl die Stadtentwicklung als auch den Sport in den Fokus rückt. Mit dem geplanten Stadionneubau könnte der HSV von den Olympiaplänen profitieren – unabhängig davon, ob die Spiele letztlich an die Elbe kommen. Entscheidend wird sein, ob die Bürger diesmal Ja sagen.
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Total Voters: 461

Bildquellen
- Euro: Sven Maly
- Olympiastadion Hamburg: moka-studio 2025/oH
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