
Leipzig – Bruno-Plache-Stadion, Mittwoch um 19 Uhr. Der 1. FC Lokomotive Leipzig empfängt im Relegationshinspiel zur 3. Liga den TSV Havelse. Der Meister der Regionalliga Nordost hat es mit dem Titelträger aus dem Norden zu tun. Sinn oder sinnbefreit – diese Aufstiegsspiele, bei denen immer ein Champion der fünf Viertligisten auf der Strecke bleibt. Das Rückspiel steigt am kommenden Sonntag.
„Initiative Aufstiegsreform 2025“
Die Clubs aus dem Nordosten gingen zuletzt auf die Barrikaden, wollen eine andere Regelung zum Aufstieg. Im Rest der Republik gab es nur vereinzelt Unterstützung, obgleich alle der Meinung sind, dass Meister aufsteigen müssen. Gerade im Westen und Südwesten hält man die Füße still – logisch, denn dort steigt der Meister immer direkt auf. Im Norden, Nordosten und in der Regionalliga Bayern ist das abwechselnd so. Auf dem DFB-Bundestag wird das wieder ein Thema sein, und die „Initiative Aufstiegsreform 2025“ will eine Lösung.
Lok Leipzig mit bewegten Zeiten
Einen beißen die Hunde – und der Verlierer muss in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga ran. Es geht also um viel. Dabei dürften die Sachsen leicht favorisiert sein. Die Gastgeber werden sich vor allem auf ihre große Fangemeinde stützen. Über 13.000 Zuschauer passen ins altehrwürdige Stadion im Stadtteil Probstheida, in Sichtweite des Völkerschlachtdenkmals – und sie alle werden kochen. Ähnlich wie am vergangenen Sonnabend, als die „Loksche“ den Sachsenpokal nach Elfmeterschießen gegen den FC Erzgebirge Aue gewann (HL-SPORTS berichtete). Das Double hat man also schon in der „heimlichen Landeshauptstadt“ sicher – nun soll die Rückkehr in den Profifußball obendrauf gepackt werden. 1998 war man dort zuletzt Gast, damals in der 2. Bundesliga, davor sogar Bundesliga – damals noch als VfB Leipzig.
Lothar Matthäus im LOK-Trikot
Danach folgte ein Absturz bis in die 3. Kreisklasse, da der VfB Insolvenz anmeldete. Der Durchmarsch von LOK begann bis in die Oberliga, wo beispielsweise 2005 – ein Jahr nach der Neugründung – sogar Lothar Matthäus einmal für den 1. FC Lok im Stadtpokal-Halbfinale gegen den SV Ost Leipzig auflief. Der Rekordnationalspieler war damals 44 Jahre alt und spielte eine Halbzeit in Blau-Gelb. In diesen Jahren stellte man zudem einen Weltrekord auf, denn ins damalige Zentralstadion kamen 12.421 Zuschauer zum Punktspiel gegen Eintracht Großdeuben II. Es war die größte Kulisse einer Partie in der 1.. Liga.
Adigo zuletzt verletzt
2013 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nordost, und man pendelte zwischen Auf- und Abstieg hin und her. Seit 2017 allerdings hielt man die Klasse bis heute und fusionierte vier Jahre später mit dem inzwischen insolvenzfreien VfB Leipzig. Vor zwei Wochen feierte der 1. FC Lokomotive Leipzig den Titel in der 4. Liga. Jetzt also der Versuch, gegen den TSV Havelse den nächsten Schritt zu gehen. Vermutlich werden die beiden Aufstiegsspiele ohne Ryan Adigo stattfinden. Der gebürtige Lübecker (früher 1. FC Phönix und VfB) ist verletzt.
Havelse kennt den Weg
Beim TSV Havelse kennt man schon den Weg in die 3. Liga. Vor vier Jahren spielten die Garbsener dort bereits für eine Saison, nachdem man in der Relegation zweimal mit 1:0 gegen den 1. FC Schweinfurt 05 gewann. 1990 schaffte man den Aufstieg in die 2. Bundesliga, allerdings stiegen die Niedersachsen auch hier wieder direkt ab. Sollte man den Wiederaufstieg schaffen, würde man im Amateurstadion von Hannover 96 spielen, da die eigene Arena keine Zulassung für den Profifußball hat. Die Fangemeinde ist überschaubar: Zu den Heimspielen in der aktuellen Saison kamen im Schnitt 938 Zuschauer. Zu Drittligazeiten waren es nur rund 200 Fans mehr.
Wer sichert sich den direkten Klassenerhalt in der Landesliga?
- TSV Pansdorf (32%, 131 Votes)
- Rapid Lübeck (29%, 118 Votes)
- SV Todesfelde II (23%, 93 Votes)
- SC Rönnau (10%, 42 Votes)
- TSV Bordesholm (3%, 11 Votes)
- Preetzer TSV (2%, 10 Votes)
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