
Lübeck – Der elfte Spieltag der Kreisliga Südost war etwas ausgedünnt. Der Regen ließ zwei Spiele wortwörtlich ins Wasser fallen, sodass in St. Jürgen und Gudow am Wochenende kein Ball rollte. Stattdessen auf sechs anderen Plätzen, wo es deutliche Ergebnisse, spannende Spiele und starke Einzelleistungen gab. Gleich zwei Spieler ragten am Sonntag heraus, indem sie gleich vierfach trafen.
TSV Pansdorf II – Eichholzer SV II 3:1 (0:1)
Am Sonnabend stand nur eine einzige Partie in der Kreisliga Südost an, diese sollte allerdings durchaus Spannung garantieren. Mit dem TSV Pansdorf II und Eichholzer SV II duellierten sich nämlich zwei Mannschaften, die beide oben anklopfen und auf den zweiten Platz schielen. Diesen wollte Eichholz gerne für eine Nacht beanspruchen, denn im Falle eines Sieges hätte man den TSV Travemünde vom Relegationsplatz für wenige Stunden verdrängt. Dazu musste allerdings erst einmal gewonnen werden und die Herausforderung sollte groß sein. Personell sah es beim Aufsteiger nicht gut aus, sodass es so gut wie keine Optionen von der Bank gab. Pansdorf dagegen hatte einen breiten Kader zur Verfügung, dabei fehlten unter anderem mit Felix Krüger auch einige Spieler. Dafür gab es allerdings Unterstützung von zwei Talenten, die im Sommer aus der A-Jugend fest in den Herrenbereich gerückt sind und zum Kader der Landesligamannschaft gehören. Namentlich waren dies Kjell Fechner und Tristan Dittmer. In den ersten Minuten waren die Ostholsteiner besser im Spiel. Es gab nach einigen Minuten den ersten gefährlichen Abschluss, den Marco Hentschel gegen Alexander Witt stark parieren konnte. Mit der Zeit wendete sich allerdings das Blatt etwas. Die Heimmannschaft verlor den Faden, sodass nun der ESV Oberwasser bekam. Mit Selbstvertrauen von einem eindrucksvollen 4:0-Sieg gegen Lübeck 1876 im Gepäck suchten sie den Weg schnell nach vorne und kamen zu Chancen. Der sehenswerte Führungstreffer von Mohammed Özkaya (43.) war die logische Konsequenz. Bereits zuvor hätte dieser fallen können, doch ein starker Patrick Raube im Tor der Pansdorfer sowie die Genauigkeit der Eichholz-Abschlüsse hatten etwas dagegen.
Zur Pause brachte TSV-Coach Tion dann mit Jannik Jalas einen neuen Mann für das Mittelfeld. Zudem wurde Cedric Wilken ins Mittelfeld zurückgezogen, sodass Willem Stendorf eine neue Rolle einnahm. Dieser Schachzug sollte sich als erfolgreich herausstellen. Man war nun deutlich offensiver und kam schnell zurück ins Spiel. Ein Pass von Jalas zum schnellen Alexander Witt (49.), dieser traf ins lange Eck zum Ausgleich. Der Blitzstart des Verbandsligaabsteigers, der mit ordentlich Schwung rauskam und direkt weitermachte. Nur wenige Momente später war es Youngster Tristan Dittmer (51.), der die Hausherren in Führung brachte. Der Aufsteiger war nicht ganz auf der Höhe, sodass die Partie komplett kippte. Die Mannen vom Pöbelberg kamen allerdings zurück ins Spiel, doch ohne so richtig zwingend zu werden.
Pansdorf stand sicher, ließ wenige Lücken zu und machte den Deckel so gut wie drauf. Witt (81.) traf zum zweiten Mal an diesem Tag und belohnte sich nach vielen vergebenen Chancen in dieser Saison. Dem Treffer ging allerdings ein Handspiel voraus, das Gästetrainer Stephan Lindhoff ordentlich in Rage brachte: „Für mich ist es beim 3:1 ein klares Handspiel. An der Schiedsrichterleistung lag es aber nicht heute, darum haben wir nicht verloren, aber es waren schon komische Entscheidungen in beide Richtungen dabei, mehr am Ende eher in unsere Richtung, damit hat er das Spiel ein bisschen aus der Hand gegeben. Es ist heute ein bisschen Lehrgeld, was wir bezahlt haben, aber mit 19 Punkten bin ich absolut zufrieden.“ Eichholz musste sich also erst zum dritten Mal in dieser Saison geschlagen geben. Der Coach blickte folgendermaßen auf die 90 Minuten zurück: „Ich glaube, am Ende ist der Sieg für Pansdorf nicht unverdient. Erste Halbzeit war es allgemein kein gutes Spiel. Ich glaube, fußballerisch waren wir erste Halbzeit besser, hatten zwei, drei Chancen auf dem Fuß, auch mit 2:0 in die Pause zu gehen. Von Pansdorf kam erste Halbzeit fast nichts, dann wurde in der Pause besprochen, dass wir mehr aufpassen, da es offensiver werden würde, und du bekommst dann in drei Minuten zwei Tore. Die erste Viertelstunde verpennen wir komplett beziehungsweise haben das Spielglück, dass die zweiten Bälle bei uns landen, nicht mehr, und dann verlieren wir wichtige Zweikämpfe und so liegst du zurück. Danach war das Spiel ausgeglichen mit wenigen Chancen auf beiden Seiten, aber am Ende vielleicht ein Tor zu hoch. Einen Punkt hätte ich hier gerne mitgenommen.“
Pansdorf II setzte seine Serie fort, steht nach elf Spielen bei erst einer Niederlage. Diese gab es am zweiten Spieltag gegen den TSV Travemünde (0:1). Es folgten seitdem acht ungeschlagene Spiele, dabei sechs Siege. Zu Hause scheint die Mannschaft vor allem mit einer starken Moral zu glänzen, denn bereits gegen den ATSV Stockelsdorf vor zwei Wochen wurde nach Rückstand gepunktet. Damals gab es ein 2:2 nach 0:2, nun wurde sogar noch dreifach gepunktet. Nach dem 3:1-Sieg sagte Trainer Steven Tion: „Am Ende aufgrund der zweiten Hälfte, denke ich, verdiente drei Punkte. Die erste Halbzeit war ein Spiel auf ganz schlechtem Niveau. Viele zweite Bälle nicht gekriegt, aber auf beiden Seiten, haben wenig Spielfluss und gute Aktionen gehabt. Dann haben wir die Dinge klar in der Halbzeit angesprochen und man hat dann gesehen, mit was für einer Power wir rausgekommen sind. Wir haben Nachjustierungen vorgenommen und mit Jannik Jalas den Matchwinner reingebracht, der einen Traumpass zum 1:1 spielt und sich sonst auch in jeden Ball reingeworfen hat. Ich denke, wir sind jetzt in der Spitzengruppe angekommen und da wollen wir jetzt auch bleiben. Die mannschaftliche Geschlossenheit macht uns so stark. Man hat die letzten Spiele gesehen, wenn wir zurückliegen, dann geben wir nicht auf, stecken nicht auf, finden gemeinsam Lösungen und Ansätze, und dieses leidenschaftliche Verteidigen ist ein großer Faktor. Gegen uns ist es immer schwer, Tore zu schießen, und vorne fällt meist einer rein.“
TSV Schlutup – VfL Vorwerk 6:2 (4:1)
Der TSV Schlutup zeigte beim ATSV Stockelsdorf mit einem 6:3-Erfolg eine gute Reaktion auf die erste Saisonniederlage gegen den SV Azadi II. Fehler des Gegners wurden eiskalt bestraft, doch hinten gab es noch Luft nach oben. Nun kam mit dem VfL Vorwerk ein Team, das noch sieglos ist und sich dementsprechend früh im Tabellenkeller wiedergefunden hat. Die guten Ansätze sind noch zu selten zu sehen, hinzu kommen einfache Fehler, sodass es eine schwierige Aufgabe wird, die Klasse zu halten. Die Rollenverteilung am Palinger Weg war also vor dem Spiel schon ziemlich klar und am Ende des Tages gab es das erwartete, deutliche Ergebnis für den Gastgeber. Dabei ging der VfL überraschend nach einem Torwartfehler in Führung durch Timo Yilmaz (3.). Der frühe Schock für die Mannen von Trainer Tim Kreutzfeldt, doch beeindruckt zeigte man sich keineswegs. Kemal Demir (5.) glich im Gegenzug aus, bevor Alexander Lage (8.) und Mert Büyükdemir (10.) den Favoriten auf Kurs brachten. 3:1 nach zehn Minuten, die Partie begann direkt munter, der nächste Treffer fiel allerdings erst kurz vor der Pause. Demir (43.) jubelte erneut. Die Partie war also bereits entschieden und mit dem dritten Demir-Treffer (52.) waren wohl selbst die letzten Zweifel beseitigt. Der Offensivmann war an diesem Tag nicht zu stoppen, was er mit seinem vierten Tor des Tages (56.) nochmals unter Beweis stellte. Kurz vor dem Ende unterlief Burak Akgün noch ein Eigentor, doch Spannung kam nicht mehr auf. 6:2 hieß es somit nach 90 Minuten. Schlutup machte seine Hausaufgabe, trotz ärgerlichem Start. Trainer Kreutzfeldt sagte: „Pflichtsieg gegen einen kämpfenden Gegner. Nach einem Fehler vom Torwart liegen wir früh 0:1 hinten, drehen das Spiel aber innerhalb von sechs Minuten auf 3:1 und lassen danach nichts mehr anbrennen. Demir heute mit einem Viererpack sicher der auffälligste Offensivspieler, insgesamt aber ein solider Auftritt von allen.“ Für Vorwerk ist es eine weitere Niederlage. Benjamin Schramm sagte dazu: „Hinten wird jede Unachtsamkeit und jeder Fehler halt bestraft und vorne können wir trotz guter Ansätze und auch viel freiem Raum keine Vorteile für uns generieren. Aber wir werden weiterarbeiten und irgendwann fällt der Groschen dann. Glückwunsch an Schlutup.“ Am Dienstag geht es bereits weiter, dann gastiert Vorwerk beim ATSV Stockelsdorf, der ebenfalls im Tabellenkeller steckt.

TSV Travemünde – SV Azadi II 4:0 (1:0)
Der TSV Travemünde ging nach neun ungeschlagenen Spielen mit einer großen Portion Selbstvertrauen in den elften Spieltag. Vor allem die Offensive war zuletzt eine große Stärke, denn man traf 16-mal in zwei Partien. Defensiv gab es dafür mehr Gegentreffer als zuletzt. Mit dem SV Azadi Lübeck II war ein Gegner zu Gast, der eine Menge Qualität mitbringt. Dies zeigten unter anderem die Siege gegen Rethwisch oder aber beim TSV Schlutup. Dementsprechend war der TSV gewarnt vor einem insbesondere offensivstarken Gegner. TSV-Trainer Christian Jetz sagte: „Azadi war offensiv ein Gegner, der uns absolut gefordert hat, aber unsere Defensive hat es gut gemacht. Ich bin besonders stolz, dass wir mit einem zu Null da raus sind. Wir haben es verpasst, das Spiel rechtzeitig zu entscheiden, am Ende haben wir aber den ein oder anderen Angriff sehr gut zu Ende gespielt und verdient gewonnen.“ Nach etwa einer halben Stunde gingen die Monte-Kicker dank Flügelflitzer Mephew Hunze (33.) in Führung. Anschließend suchten beide Teams den Weg nach vorne, doch der Treffer ließ auf sich warten. Erst sechs Minuten vor dem Ende sahen die Zuschauer den zweiten Treffer durch Joker Alexander Kanehl (84.). Dies war durchaus die Vorentscheidung, doch es wurde noch deutlicher. Steven Tag (88.) und Furkan Dogan (95.) per Elfmeter machten den 4:0-Heimsieg perfekt. Es war der nächste Erfolg des Verbandsligaabsteigers, der seine Serie fortsetzt und den zweiten Platz untermauert.
Lübeck 1876 – TSV Kücknitz 4:2 (2:0)
In den vergangenen Jahren trafen sich Lübeck 1876 und der TSV Kücknitz immer mal wieder zu Duellen. Man stieg gemeinsam vor zwei Jahren aus der Kreisklasse A auf, dabei sprachen die Resultate in den direkten Duellen klar für den TSV. Viermal kam der Sieger vom Roten Hahn, sodass die Motivation bei Gastgeber 1876 noch mal größer war. Personell gab es bei ihnen Rückkehrer, wie zum Beispiel Stürmer Norman Bierle, der mehrere Spiele nicht zur Verfügung stand. Auf der anderen Seite reichte es bei Efe Gökgöz wieder nur für die Bank, dafür kehrte Fatih Katran zurück in die erste Elf. Es sollte ein spannendes Spiel sein, das im ersten Durchgang zwei Tore bot. Beide auf dem Konto der Heimmannschaft, sodass Loay Aouay und Norman Bierle für die 2:0-Pausenführung sorgten. Zur zweiten Hälfte wechselte Kücknitz, es kamen Mika Gosch und der besagte Efe Gökgöz. Man kam mit Schwung raus und verkürzte durch Letzteren. Es kam wieder mehr Spannung auf, doch im Gegenzug stellte Torben Beyer den alten Abstand wieder her. Norman Scherf machte mit dem 4:1 dann vorzeitig alles klar, sodass der Treffer von Tyler Groß nur noch minimale Spannung erzeugte. Lübeck 1876 gewann somit mit 4:2 gegen den TSV und beendet somit nicht nur die Sieglosserie gegen die Mannschaft vom Roten Hahn, sondern zeigt auch eine gute Reaktion auf die deutliche Niederlage in Eichholz. Andreas Beyer sagte nach dem Spiel: „Es war das erwartete schwere und umkämpfte Spiel heute gegen Kücknitz. Wir waren in der ersten Halbzeit gut im Spiel und konnten eine Vielzahl der wichtigen Situationen für uns entscheiden und gehen mit einem verdienten 2:0 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel kam Kücknitz vehement aus der Halbzeit und konnte verkürzen. Am heutigen Tage hatten wir aber immer die passende Antwort und siegen mit einer mega Teamleistung verdient.“ Sein Gegenüber Oliver Krause sagte: „Gebrauchter Sonntag für uns. Wer solche Geschenke verteilt wie wir, vor allem erste Halbzeit, muss sich nicht wundern wenn man am Ende als Verlierer vom Platz geht. Nun heißt es, die Niederlage schnell aufarbeiten und am nächsten Wochenende endlich wieder punkten und zwar dreifach. Glückwunsch an Lübeck 76. Sie haben ihren Roter Hahn Fluch endlich brechen können. Weiterhin viel Erfolg für die restliche.Saison. Vielen Dank für die vielen Zuschauer aus Kücknitz, die dem schlechten Wetter und dem schlechten Kreisligaspiel getrotzt haben.“
VfL Rethwisch – ATSV Stockelsdorf 1:1 (0:0)
Der Druck beim ATSV Stockelsdorf war groß vor dem Spiel am vergangenen Sonntag. Nur ein Sieg aus den ersten neun Spielen ist einfach zu wenig, zudem lieferte man in den vergangenen Wochen immer wieder erschreckende Defensivleistungen ab. So gab es gegen die Spitzenteams Reinfeld/Kronsforde und Schlutup insgesamt 14 Gegentreffer in nur zwei Spielen. Nun reiste man zum VfL Rethwisch, der nach einer Niederlage beim SV Azadi II ebenfalls motiviert war. Es sollte die Wiedergutmachung gelingen – und dies dort, wo man sich besonders wohlfühlt. Zu Hause am Buchrader Weg ist man schwer zu schlagen, sodass auf Stockelsdorf ein schwieriges Auswärtsspiel wartete. Nicht nur durch die Qualität des Gegners, sondern auch, weil man selbst personell wieder angeschlagen war. Nur 13 Mann hatte Jan Mehlfeld im Gepäck, somit erneut kaum Optionen. Dennoch sollte es diesmal ein deutlich offeneres Spiel werden. Es gab Chancen auf beiden Seiten, doch der Treffer ließ auf sich warten. Vor allem in den Schlussminuten des ersten Durchgangs häuften sich die Gelegenheiten, dabei mit Vorteilen für den VfL. Nach der Pause wurde dies etwas weniger, stattdessen gab es nun den ersten Treffer. Luis Fricke (88.) brachte Stodo auf Kurs. Es fehlte nicht mehr viel, um die Sieglosserie zu beenden und wichtige Punkte aus Stormarn zu entführen, doch da hatte Rethwisch etwas dagegen. Silas Burmeister (93.) traf per Volley zum späten Ausgleich und riss dem ATSV die so sehr ersehnten drei Zähler wieder aus der Hand. Ein spannendes Spiel hatte ein irres Finish. 1:1 hieß es am Ende, womit Rethwisch tendenziell besser leben kann. Trainer Walter Thielenhaus sagte: „Es war ein typisches Unentschieden-Spiel, mit Torchancen auf beiden Seiten. Drei Minuten vor dem Ende schien das Spiel zugunsten der Stockelsdorfer entschieden, aber dann fiel noch der verdiente Ausgleich.“ Sein Gegenüber Jan Mehlfeld sagte: „Am Ende ist das Ergebnis gerecht. Das Gegentor zum Ende ist ärgerlich. Dennoch sind wir heute mit der Leistung zufrieden, darauf bauen wir auf. Dienstag geht’s weiter.“
SG Breitenfelde/Mölln – SV Viktoria 08 7:0 (3:0)
In Mölln kam es zu einem Duell mit unterschiedlichen Vorzeichen. Die SG Breitenfelde/Mölln blieb im September ungeschlagen und kam so richtig in der Kreisliga an. Mit starkem Umschaltspiel und Kompaktheit entwickelte sich die Truppe von Chefcoach Arne Riewe zu einem sehr unangenehm bespielbaren Team. Dieses empfing nun den SV Viktoria 08, der nach gutem Saisonstart aufgrund von personellen Ausfällen in eine Ergebniskrise fiel. Es gab Niederlagen, teils auch deutliche, sodass die Spitzengruppe bereits in die Ferne rückte. Gegen den TSV Gudow gab es allerdings mal wieder einen Dreier, woraus man Selbstvertrauen für die Auswärtsaufgabe mitnehmen wollte. Der Kader war allerdings wieder stark ausgedünnt, sodass es nur zwei Optionen auf der Bank gab – eine davon war Trainer Timur Akgün selbst. Die erste Halbzeit der Lübecker war höchst enttäuschend. Nach bereits wenigen Minuten traf Philipp Reimann (5.) zur Führung der SG. Finn Lukas Sult (21.) und erneut Reimann (24.) erhöhten, sodass es bereits zur Pause 3:0 stand. Im zweiten Durchgang zerfiel Viktoria dann komplett. Reimann (59./81.) traf zwei weitere Male, machte seinen Viererpack perfekt. Zudem trafen Sult (84.) und Julian Meinert (91.) zum 7:0-Endstand. Es war ein Kantersieg der Riewe-Elf gegen einen an diesem Tag schwachen Gegner. Somit tauschen beide Teams in der Tabelle den Platz.
Thorben Richter vom Sieger sagte: „Trotz eines etwas dezimierten Kaders spielen wir in der ersten Halbzeit wirklich ansehnlichen Fußball – mit viel Ballbesitz, Kontrolle und Spielwitz. Wir erspielen uns zahlreiche Torchancen und belohnen uns diesmal endlich auch dafür. Die kurze Druckphase der Lübecker gegen Ende der ersten Hälfte überstehen wir unbeeindruckt und ohne Gegentreffer. In der zweiten Halbzeit schalten wir etwas in den Verwaltungsmodus, lassen aber hinten rein gar nichts anbrennen. Unsere gefährlichen Konter nutzen wir meist konsequent und tun einiges für das Torverhältnis. Nachdem wir in den letzten Jahren viel einstecken mussten und die Mannschaft größtenteils zusammengeblieben ist, tut es unglaublich gut, solche Ergebnisse einzufahren. Das ist der Lohn harter Arbeit – und genau daran wollen wir Woche für Woche weiter anknüpfen. Viktoria wünschen wir weiterhin viel Erfolg.“ Gästetrainer Timur Akgün wollte nach dem Spiel die personelle Situation nicht als Ausrede gelten lassen. Er sagte: „Diese Ausreden zählen einfach nicht mehr. Man kann sich nicht immer darauf berufen, dass ein Top-Team da sein muss. Der Karren muss aus dem Dreck gezogen werden, diese Saison läuft für uns einfach nicht gut. Das hat dieses Spiel heute wiedergegeben. In den ersten 35 Minuten sind wir taktisch einfach nicht gut aufgestellt, machen zu viele Fehler, sind in den Zweikämpfen nicht präsent, haben wenig im Spielaufbau zu tun, wenig Engagement. Nach 30–35 Minuten sind wir dann auf einmal da und spielen zehn bis fünfzehn Minuten einen guten Ball. Wir setzen den Gegner da gut unter Druck, gewinnen auch mehr Zweikämpfe. Natürlich lässt uns der Gegner auch hier und da mal ein bisschen mehr spielen, weil sie 3:0 führen, aber auch in der zweiten Halbzeit sind wir 25 Minuten am Drücken. Wenn wir da das 1:3 machen, dann geht es vielleicht insgesamt nicht so hoch aus und wir kommen ran.“
Der 11. Spieltag
TSV Pansdorf II- Eichholzer SV II 3:1
TSV Schlutup – VfL Vorwerk 6:2
TSV Travemünde – SV Azadi II 4:0
VfL Rethwisch – ATSV Stockelsdorf 1:1
Lübeck 1876 – TSV Kücknitz 4:2
SG Breitenfelde/Mölln – SV Viktoria 08 7:01. SG Reinfeld/Kronsforde 10 48 : 14 30 2. TSV Travemünde 11 31 : 9 24 3. TSV Schlutup 10 37 : 16 23 4. Lübeck 1876 11 31 : 22 22 5. TSV Pansdorf II 10 22 : 6 21 6. Eichholzer SV II 11 31 : 20 19 7. SV Azadi Lübeck II 11 33 : 28 17 8. SG Breitenfelde/Mölln 10 25 : 13 14 9. SV Viktoria 10 30 : 32 14 10. VfL Rethwisch 11 20 : 29 12 11. TSV Kücknitz 7 21 : 23 10 12. ATSV Stockelsdorf 10 23 : 35 6 13. TSV Eintracht Groß Grönau II – U23 8 12 : 33 6 14. SV Fortuna St. Jürgen 10 9 : 23 5 15. VfL Vorwerk 10 7 : 48 1 16. TSV Gudow 8 4 : 33 0