Phönix gegen VfB Lübeck: Das große Chaos um das Stadtderby – nur einer bleibt ruhig

Adler-Trainer Adigo will „gepflegten Fußball“ nach vorne anbieten

Spieler und Fans des 1. FC Phönix Lübeck feierten zuletzt im Stadion Buniamshof den 5:1-Sieg in der Regionalliga gegen VfB Oldenburg. Foto: Lobeca/Andreas Knothe

Lübeck – Die Vorbereitungen für das Stadtderby zwischen 1. FC Phönix und VfB Lübeck am kommenden Mittwoch laufen auf Seiten der Gastgeber. Gespielt wird im Stadion Buniamshof, wo am Mittwoch um 18 Uhr das Viertelfinale im Landespokal ausgetragen wird. Die Begegnung sollte erst eine halbe Stunde früher beginnen, wurde nun auf Schlag sechs gelegt. Grund dafür sind die Behörden, die einen späteren Anstoß ablehnten. Die Adlerträger hätten, auch um einem programmierten Verkehrschaos aus dem Weg zu gehen, später angefangen. Die Tickets gehen wie warme Semmeln weg. Bei den Grün-Weißen waren bis zum Dienstagabend knapp 600 Tickets weg, an der Travemünder Allee waren es rund 800. Insgesamt dürfen 2.200 Zuschauer ins Stadion. Dabei gaben die Phönixer gegenüber HL-SPORTS an, dass Tageskassen aufgemacht werden. Das sollte erst nicht der Fall sein. Die Stadiontore öffnen um 16.30 Uhr.

Verkehrschaos rund um den “Buni“

Rund um den “Buni“ dürfte es eng werden, denn gesperrt sein wird die Fahrbahn der Possehlstraße in Richtung Holstentorplatz und zwar von der Lachswehrallee bis zum Zebrastreifen zwischen dem Stadion und der Wallstraße. Ebenso gesperrt wird der Parkstreifen auf der betroffenen Straßenseite und der Fuß- und Radweg um den halben den „Buni“ herum zwischen Zebrastreifen und Kabinenbereich. Parkplätze sind sowieso rar. Beim Arbeitsamt und der MUK gibt es allerdings Möglichkeiten. Dazu kommen noch die anderen Baustellen und Nadelöhre in der Stadt… Eine Anreise mit Öffentlichen Verkehrsmitteln wird also angeraten.

„Alles andere, als ein Sieg des VfB wäre eine sehr große Überraschung“

Sportlich ist es aus Sicht der Adlerträger eine große Möglichkeit ins Halbfinale gegen den Eichholzer SV einzuziehen. Der VfB läuft personell auf dem Zahnfleisch und der “Underdog“ vom Flugplatz steht in der Regionalliga auf Platz zwei. Es läuft bei Christiano Dinalo Adigo und seiner Mannschaft sehr gut. Doch der 51-Jährige sieht seine “Familie“ als absoluten Außenseiter. „Alles andere, als ein Sieg des VfB wäre eine sehr große Überraschung“, sagt er zu HL-SPORTS.

Linientreu

Montag wurde einmal trainiert. Dienstag und Mittwoch gibt es ebenfalls noch jeweils eine Einheit. Dabei wird Adigo sein System des “Hurra-Fußballs“ nicht ändern. „Wer mich kennt weiß, dass ich meiner Linie treu bleibe“, sagt er.  

Adigo zuversichtlich

Über den Gegner weiß der Phönix-Coach: „Der VfB Lübeck ist sehr diszipliniert, kommt über eine geschlossene Mannschaftsleistung und hat sehr viel Erfahrung. Das ist eine Mannschaft, die in der 3. Liga spielt, das ist schon eine Hausnummer. Es muss viel passen, auch wenn wir uns nicht verstecken und eine Runde weiterkommen wollen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir das packen können.“ Und weiter: „Wir wollen die Zuschauer begeistern. Sie geben ihr schwerverdientes Geld für Eintrittskarten aus und wollen attraktiven Fußball sehen. Ich bin nicht der Trainer, der mauern lässt. Mein Konzept ist einfacher Fußball mit Aktivitäten nach vorne und mutig sein. Meine Philosophie lautet, dass wenn die Zuschauer ins Stadion kommen, sollen sie wissen, was sie geboten bekommen. Das klappt nicht immer, denn der Gegner spricht ein Wörtchen mit.“

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Co-Trainer Simon Gottschling und Chefcoach Christiano Dinalo Adigo (1. FC Phönix Lübeck). Foto: Lobeca/Andreas Knothe

VfB kann sich „blamieren“

Adigo sagt: „Der VfB hatte keinen guten Tag gegen Ulm, wie ich las. Es ist schwer zu sagen, welche Schwächen oder Stärken uns am Mittwoch beim Gegner erwarten. Das sind Profis und sie haben in der 3. Liga bisher sehr performt. Der Ball liegt bei denen und sollten sie nicht weiterkommen wäre es nicht nur eine Riesen-Überraschung, sondern blamabel. Sie werden alles daransetzen, uns das Leben schwer machen. Wir wollen Paroli bieten und wofür das reichen wird, wird man dann sehen.“

Zuletzt gegen Oldenburg

Eine spezielle Analyse gab es nicht. „Beobachten hin und her, der Tag X ist immer entscheidend“, so Adigo. Live hat er zuletzt ein Spiel des VfB auf der Lohmühle in der Vorbereitung gesehen, beim Testspiel gegen VfB Oldenburg.

Gastgeber wollen alle begeistern

Die Zuschauer dürften sicherlich mehr grün und weiß eingefärbt sein. Für den Phönix-Trainer ist das kein Problem. Er sagt: „Je mehr Fans des VfB Lübeck da sind, desto größer wird der Druck für sie. Vielleicht können wir dem einen oder anderen sogar etwas von unserem Fußball anzubieten. Wenn wir gepflegt spielen, könnten vielleicht sogar die Herzen der VfB-Anhänger höherschlagen.“

„Kein Tamtam“

Es wird kein Zampano geben. „Wir machen kein Tamtam. Es ist ein Fußballspiel, nicht mehr und nicht weniger. Dieses Mal gibt es auf jeden Fall einen Gewinner, weil es Pokal ist. Dabei geht es gleich ins Elfmeterschießen, ohne Verlängerung. Die Herren im Verband haben sich etwas dabei gedacht, dass man das so macht. Ich kenne die Hintergründe nicht, warum man das so nun so macht. Fußball bleibt Fußball und kann nicht neu erfunden werden“, sagt Adigo.

Kraev fehlt

Bei Kapitän Haris Hyseni steht ein Fragezeichen. „Er ist noch nicht ganz fit. Wir müssen von Tag zu Tag schauen“, verrät sein Coach. Unklar ist ebenfalls Luis Riedel. Definitiv ausfallen werden Vladyslav Kraev (Knie) und Jonathan Stöver (Wade).

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