Phönix „kein Verein, der sich zwingend auf die Fahne schreiben muss, Regionalliga anzubieten“

Adler-Cheftrainer Oliver Zapel mit überraschender Aussage

Oliver Zapel (Trainer 1. FC Phönix Lübeck). Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Lübeck – Der Countdown für die Regionalliga Nord läuft. Der letzte Spieltag steht vor der Tür und während es beim VfB Lübeck noch mit einer kleinen Chance Meisterschaft heißen könnte, kämpft man beim Stadtnachbarn 1. FC Phönix um den Klassenerhalt.

Ex-Verein kommt an den “Flugplatz“

Gegner der Adlerträger ist am Sonnabend um 14 Uhr Werder Bremen II. Ausgerechnet ein Ex-Verein von FCP-Coach Oliver Zapel. Dort saß der 55-Jährige von November 2017 bis Februar 2018 für acht sieglose Partien in der 3. Liga auf der Bank, wurde dann entlassen. Und wieder könnte zu einem Drama kommen, denn sein altes und neues Team stehen mit dem Rücken zur Wand – akute Abstiegsgefahr. Wer verliert, könnte direkt in die Oberliga plumpsen.

Derbys gegen Stadtrivalen würden bleiben

Nun überraschte Zapel mit einer Aussage im „kicker“: „Phönix ist kein Verein, der sich zwingend auf die Fahne schreiben muss, Regionalligafußball anzubieten. Unabhängig davon wollen wir natürlich unsere in weiten Teilen wirklich gute Saison mit dem Klassenerhalt krönen. Dafür werden wir alles investieren.“ Wo man noch vor nicht einmal zwei Monaten von der 3. Liga sprach, scheint die Fünftklassigkeit nun kein Beinbruch zu sein. Am “Flugplatz“ wären so weitere Derbys gegen den VfB Lübeck möglich, allerdings käme die Reserve von der Lohmühle dann an die Travemünder Allee.

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“Not gegen Elend“

Natürlich will man das so nicht, wird alles daransetzen, einem Abstieg oder dem Umweg über die Relegation gegen USI Lupo Martin Wolfsburg (Termine stehen bereits fest) auszuweichen. Dabei bestechen die Adler nicht unbedingt wegen ihrer Heimstärke. Dort rangiert nur noch Tabellenschlusslicht Kickers Emden vor ihnen. Vor mehr als zwei Monaten gab es den vorerst letzten Dreier zuhause (1:0 gegen Eintracht Norderstedt). Danach holte man maximal zwei Unentschieden und kassierte genauso viele Pleiten. Der Werder-Nachwuchs ist in der Fremde allerdings nicht viel besser, kam in 17 Spielen auf 18 Punkte und rangiert damit im Mittelfeld dieser Statistik. Der letzte Dreier auf des Gegners Platz datiert aus Februar dieses Jahres (6:5 bei Atlas Delmenhorst). Das letzte Auswärtstor erzielten die Bremer beim 1:2 in Jeddeloh vor knapp zwei Monaten. Es droht ein Existenzkampf “Not gegen Elend“.

Trainerwechsel an der Weser

Um ein Fünkchen Hoffnung den Niedergang für den einstigen Drittligisten abzuwenden, tauschte man vor dem torlosen Unentschieden in der Vorwoche gegen Holstein Kiel II den Trainer. Konrad Fünfstück musste gehen und U19-Coach Christian Brand übernahm interimsweise. Der 51-Jährige soll also die Nachwuchsleistungsakademie wenigstens in der Regionalliga halten.

Zapel will „Vorgeschichte ausblenden“

Es sieht also bei beiden nicht gut aus. Zapel sagt dazu: „Für mich als Ex-Werder-Trainer wäre es zwar sehr bedauerlich, wenn die Mannschaft absteigen würde. An diesem einen Tag muss ich die gesamte Vorgeschichte aber ausblenden und mich ganz auf mein Team konzentrieren.“ Vielleicht war der 2:1-Sieg aus Hinspiel in der Videoanalyse ein Thema. Michael Kobert und Mateusz Ciapa trafen damals für die Lübecker.

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