Phönix Lübeck: Geschäftsführer Frank Salomon verkündet Entscheidung

Meldung für die 3. Liga – ja oder nein?

Foto Lobeca

Lübeck – Bis zum 1. März müssen die Lizenzunterlagen zur Meldung der 3. Liga beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) vorliegen. Einige Regionalligisten beschäftigen sich mit dem Thema, wittern den Profifußball und wollen auf die große Bühne. Große Stadien, Fernsehgelder und Traditionsvereine warten dort. Waldhof Mannheim, Dynamo Dresden und 1860 München spielen aktuell in der dritthöchsten Liga Deutschlands. Riesige Namen mit großer Fanbase, ausverkaufte Stadien und Mega-Choreografien… Oh, wie wäre das schön.

VfB Lübeck einziger Nordvertreter

Im Norden ist die Zahl der Drittligisten überschaubar. Aktuell kämpft der VfB Lübeck um den Klassenerhalt, stieg gerade erst im vergangenen Sommer wieder auf. VfB Oldenburg und SV Meppen dagegen finden sich seitdem eine Klasse tiefer wieder, tingeln von Jeddeloh nach Eimsbüttel und kicken teilweise vor einigen hundert Zuschauern – manchmal sogar auf Kunstrasen. Raus aus der Liga, die große Fußballwelt erleben – einige träumen davon.

Ja oder nein?

Auch der 1. FC Phönix Lübeck gehört dazu, hat in der aktuellen Saison die Chance dem Stadtnachbarn zu folgen. Nach einer fast perfekten Hinrunde mit nur zwei sportlichen Niederlagen stehen die Adlerträger auf Rang zwei in der Tabelle. Das Thema kam frühzeitig auf und wird weiter forciert. Die große Frage ist: Wird man am “Flugplatz“ die Lizenzunterlagen einreichen?

Sportdirektor mit Aussage

Die Antwort gab Sportdirektor und Geschäftsführer Frank Salomon jetzt bei HL-SPORTS: „Ja, Stand jetzt ist, dass wir die Lizenz auf jeden Fall beantragen. Inwieweit dem dann vom DFB zugestimmt wird, das ist dann offen. Natürlich brauch man dann auch eine Stadionlösung. Dass Phönix die jetzt nicht in der Schublade liegen hat und die rausholt, da mache ich kein Geheimnis draus.“

Lohmühle teilen oder weite Reisen

Das Thema Spielstätte ist vermutlich das größte Problem zu sein. Verhandlungen oder Gespräche mit dem VfB Lübeck dementierte Salomon. Stattdessen verriet er: „Wir sind in erster Linie mit der Stadt Lübeck in Gesprächen, aber damit das alles passt, müssen wir erstmal Meister werden. Wir sind aber nicht naiv, denn die Saison ist noch brutal lang. Wir machen die Unterlagen erst einmal fertig, wollen damit die Ernsthaftigkeit bei Phönix Lübeck hier ganz klar zu dokumentieren sowie Willensbekundung abgeben.“

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„Wir haben jetzt in der kurzen Zeit schon fast alles erlebt“

Neuzugänge schloss der 59-Jährige in diesem Winter aus. „Wir werden versuchen eine ähnliche gute Rückrunde zu spielen, ob es dann für Aufstiegsspiele reicht, werden wir dann sehen. Das ist mindestens so schwer, wie die Stadionfrage“, so Salomon und fügt mit einem Lachen hinzu: „Wir haben jetzt in der kurzen Zeit schon fast alles erlebt, was alles passieren kann. Von einem schlechten Tag eines Schiedsrichters über Journalisten, die die große Story wittern, bis hin zu Vereinsmitgliedern, die einem in die Suppe spucken – uns kann ja fast nichts mehr umhauen.“

Konkurrenz im Norden

Bei der Lizenz sind die Phönixer allerdings nicht alleine. Hannover 96 II hat bereits angekündigt zu melden. Als Zweitvertretung eines Proficlubs ist es einfacher. Die Strukturen sind meist da. Ob Holstein Kiel II den Schritt wagen will, ist bisher unklar. Und dann ist im Norden noch der FC Teutonia 05 Ottensen. Bei den Hamburgern spricht man schon viel länger von der 3. Liga. Bis jetzt klappte es nicht und an der Kreuzkirche hat man ähnliche Probleme wie bei Phönix, vor allem ist auch bei den Ottensenern das Stadion die große Preisfrage. Und ebenfalls soll es schonmal eine Anfrage beim VfB Lübeck gegeben haben. Das Volksparkstadion des Hamburger SV sowie das Millerntor vom FC St. Pauli sind nicht bezahlbar oder gar nicht in Aussicht.

Heimspiele in Leipzig und Zwickau

Hamburg verfügt über kein drittligataugliches Stadion. Auch hier wäre ein Ausweichen eine Option. Das Stadion der Sportfreunde Lotte (rund 200 Kilometer entfernt in Nordrhein-Westfalen) könnte ein Thema sein. Da hatte es der TSV Havelse mit dem Niedersachsenstadion von Hannover 96 mit rund 15 Kilometern (2021/2022) deutlich näher. Die Teutonen spielten schon im DFB-Pokal und weil sie keine Arena fanden, mussten sie das Heimrecht dem Gegner RB Leipzig überlassen. Erinnerungen an die TuS Dassendorf im gleichen Wettbewerb wurden wach, denn die Lauenburger mussten nach dem Landespokalsieg in Hamburg gegen Dynamo Dresden in Zwickau spielen. Und das alles für den Profifußball? Alle diese Clubs aus den nicht-Profiligen haben allerdings eines gemeinsam: Sie alle haben keine große und vor allem organisierte Fangemeinde.

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