Phönix Lübeck: Taritas mit Traumtor, Berger eiskalt – Sportdirektor schwärmt

Adlerträger genießen den Platz an der Sonne

Vjekoslav Taritas (Phönix Lübeck) Archivfoto: Lobeca/Daniel Haase

Lübeck – Eine Auswärtsfahrt ist lustig, eine Auswärtsfahrt ist schön… So oder so ähnlich könnte die Rückreise des 1. FC Phönix Lübeck am späten Freitagabend von der dänischen Grenze in die Hansestadt verlaufen sein. Die Adlerträger hatten im Mannschaftsbus drei Punkte und einen ganz starken 5:0 (3:0)-Sieg vom Regionalliga-Spiel bei Weiche Flensburg im Gepäck. Jeweils zwei Tore erzielten Taritas und Berger. Als Oktoberfest-Schmankerl gab es noch die Tabellenführung obendrauf.

Effektive Adler

Die gerade erst wiedererstarkten Gastgeber wollten nach dem 3:0-Erfolg in Lohne aus der Vorwoche zuhause genau da weitermachen und sich im Tabellenmittelfeld stabilisieren, doch nach einem engagierten Beginn, machte ihnen Haris Hyseni in der 15. Minute einen Strich durch die Rechnung. Er schloss eine Vorlage von Taritas aus sechs Metern an Flensburgs Torwart Heim vorbei zur Führung ab. Zwei Minuten später war es fast identisch, denn erneut brachte ein Fehlpass der Hausherren die Lübecker zu einer Chance. Hyseni legte quer auf Vjekoslav Taritas (17.), der aus Nahdistanz zum 2:0 vollendete. Die “weichen“ Köpfe verloren weiter an aufrechter Position, als Hoppe (19.) im gegnerischen Strafraum zu Fall kam, denn Schiedsrichter Jannik Weinkauf sah da kein Foul und ließ weiterspielen. Die Proteste änderten an dessen Entscheidung nichts. Stattdessen sorgte Vjekoslav Taritas in der 26. Minute mit einem Traumtor aus 17 Metern in den rechten Winkel nicht nur für den 3:0-Pausenstand zu Gunsten der Adler, sondern gleichzeitig für die Vorentscheidung. Einzig Flensburgs Cornils wollte das noch nicht annehmen und hatte kurz vor der Pause zwei Chancen, bei der ein Schuss sein Ziel deutlich verfehlte und der andere von Keeper Leonhard glanzpariert wurde.

Berger mit Doppelpack

Der zweite Durchgang war zunächst etwas für einen gemütliche Abend, denn Weiche arbeitete sich an der sehr guten Defensive des Gegners hoffnungslos ab und hatte dann mit Kontern zu kämpfen, die der allerdings vorerst nicht nutzte. Flensburgs Offensive war zwar stets bemüht, jedoch einfach zur harmlos. Lübeck hatte jederzeit alles fest im Griff und vollendete einen dieser schnellen Spielfeldüberbrückung zum 4:0. Johann Berger (77.) zog flach aus 22 Metern ab und beförderte den Ball bei dem nassen Rasen ins rechte Eck. Damit war der Drops sogar noch weitergelutscht, als er sowieso schon Halbzeit war. Stöver (84.) hatte ebenfalls noch einen Treffer auf dem Fuß, doch er scheiterte an Heim. Dem Flensburger Schlussmann platzte direkt nach dieser Situation der Kragen und kassierte die Gelbe Karte, weil er den Schützen rabiat aufhalf. Der Lübecker wurde ebenfalls verwarnt, wegen Zeitspiel – eine Randnotiz. Weiche war das Ehrentor vergönnt, denn Ehlers (84.) zielte zu genau und traf nur den Innenpfosten. Dafür hätte Lübecks eingewechselter Ihde (85.) noch fast einmal jubeln dürfen. Er wurde im Strafraum angeschossen und der Ball flog knapp am Kasten vorbei. Die Hausherren hatten dazu noch einen Pechvogel in ihren Reihen, denn Maxim Jurk sah in der 87. Minute die Rote Karte wegen einer Notbremse gegen Stöver. Pech für den 19-jährige, der erst in der Vorwoche sein Regionalliga-Debüt gab und gegen Phönix erst in der 84. Minute eingewechselt wurde. Den folgenden Elfmeter verwandelte Johann Berger (90.) flach ins linke Eck. Kurz danach war Schluss.

Platz eins ist wieder in Lübeck – Eta muss wieder einstecken

Für Phönix hieß das wieder die Tabellenführung, denn Holstein Kiel II patzte beim 0:1 am Freitagnachmittag zuhause gegen Hannover 96 II. Und bei Weiche geht das Dilemma wieder los. Nach dem Spiel gab es noch auf dem Platz eine Krisensitzung zwischen Chefetage und Coach Benjamin Eta. Die Kritik ist an der ganzen Förde zu hören. Wie lange geht das noch gut?

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Johann Berger trifft per Elfmeter zum 5:0-Endstand. Foto: Loneca/Daniel Haase

„Das ist der Teamgeist“

Auf der Lübecker Bank fehlte nach wie vor der erkrankte Cheftrainer Christiano Dinalo Adigo. Die Vertretung übernahm wiederholt Sportdirektor Frank Salomon, der zu HL-SPORTS sagte: „Wieder ein großartiger Sieg unserer Mannschaft. Wir haben alles in die Waagschale geworfen, was uns in dieser Saison stark macht. Das ist der Teamgeist aller Spieler, im Staff und die guten Wünsche, die wir für Christiano Adigo auf den Weg senden. Die haben dann heute auch dazu geführt, dass wir eiskalt Tore erzielten und Weiche Flensburg so dermaßen den zahn ziehen konnten. Dabei ist das eigentlich eine sehr starke Mannschaft und das ist Weiche, auch wenn es nicht so klingt. Heute haben sie gegen uns einfach den Kürzeren gezogen. Das Team hat sich das erarbeitet und genießt jetzt ein freies Wochenende, um die nächsten Aufgaben anzugehen. Wir freuen uns alle sehr, dass es bei den Adlern so rund läuft.“

Lübecker Fahrplan nach der Länderspielpause

Die Lübecker haben jetzt erst einmal zwei Wochen spielfrei. Das Heimspiel gegen den Hamburger SV II wird aufgrund der Abstellung von Nationalspielern bei den Rothosen verlegt. Ein Termin steht noch nicht fest. Erst am 22. Oktober geht es für die Adlerträger in der 4. Liga weiter. Dann geht es zu Eintracht Norderstedt. Die Tabellenführung mit 25 Punkten geben sie für mindestens zum kommenden Wochenende nicht mehr her. Die Reserve-Einheiten aus Kiel (24) sowie Hannover (22) waren schon dran und Teutonia als Viertplatzierter hat aktuell sechs Zähler Rückstand. Nach dem Lübecker Auftritt im Kreis Segeberg kommen übrigen die Ottensener an den “Flugplatz“.

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