Pierre Witt überragt: TSV Kücknitz meldet sich zurück

Viktoria-Krise verschärft sich

Der TSV Kücknitz feierte einen Kantersieg unter Flutlicht. Foto: TSV Kücknitz/o.H.

Lübeck – Am Donnerstagabend kam es am Roten Hahn zu einem Duell zweier Mannschaften, die derzeit ihren Erwartungen hinterherlaufen. Sowohl der TSV Kücknitz als auch SV Viktoria 08 galten in der Kreisliga Südost als Geheimfavoriten, die durchaus eine Rolle im Aufstiegsrennen mitspielen könnten, doch der Herbst hat bisher anderes vermuten lassen. Daher wurde mit Spannung auf das Nachholspiel unter Flutlicht geblickt, denn für beide galt es, den Negativtrend zu beenden. Am Ende war es eine deutliche Angelegenheit. Sieben Treffer bekamen knapp 100 Zuschauer zu sehen.

Druck auf beiden Seiten

Am Roten Hahn gibt es traditionell packende, torreiche Spiele und eine Menge Unterhaltung für den Fan des Kreisliga-Fußballs. Dies zeigten nicht nur die bisherigen Heimauftritte des TSV Kücknitz, in denen es vor dem Nachholspiel immer mindestens fünf Treffer gab, sondern auch die vergangenen Duelle mit dem SV Viktoria 08. Vergangene Saison gab es nämlich ein 7:5 zum Abschluss der Saison. Ein Spiel, das nochmal alles bot, auch wenn es tabellarisch um nichts mehr wirklich ging. Nun kam es zum Wiedersehen und für beide galt es, den Negativtrend zu beenden. Kücknitz verlor zuvor vier der vergangenen fünf Spiele, die Gäste holten nur einen Dreier aus sieben Spielen. Die personellen Ausfälle konnte die Mannschaft von der Falkenwiese einfach nicht ersetzen, sodass es einen schwachen September und Oktober gab. Vor allem die ersten beiden Spiele des zehnten Monats waren alles andere als positiv, denn man verlor bei der SG Breitenfelde/Mölln mit 0:7 und zu Hause gegen Fortuna St. Jürgen 0:4. Beides waren ganz schwache Auftritte, die schnell abgehakt werden mussten. Trainer Timur Akgün hoffte auf einen „Ruck“ vor dem Spiel gegen Kücknitz, doch erneut standen zahlreiche Spieler nicht zur Verfügung. So fehlte Wilhelm Citea in der Innenverteidigung, dem ein längerer Ausfall droht. Zudem war auch Torjäger Lönne Christensen erneut nicht mit dabei. Man agierte im 4-2-3-1. Jan Carlos Spoddig agierte als Stürmer, vor Daniel Scheuermann. Auf Seiten des TSV gab es in den vergangenen Wochen ebenfalls den ein oder anderen Akteur, der nicht bei hundert Prozent war. So zum Beispiel Efe Gökgöz. Auch Julian Müller war angeschlagen. An diesem Abend starteten beide, dafür fehlte Alexander Birkholz rotgesperrt.

Messe zur Pause gelesen

Kücknitz übernahm von Beginn an die Kontrolle. Im 3-5-2 agierend, suchten sie den Weg nach vorne und bereits nach wenigen Momenten gab es die erste gute Chance. Witt zog knapp am langen Eck vorbei. Zwei Minuten später war es Firdaus Qadiri, der die Latte traf. Früh deutete sich der erste Treffer des TSV an, doch im Anschluss wurde Viktoria etwas besser. Sie blieben gut drauf und kamen durch Tom Glöe zur ersten Chance. Keine 180 Sekunden später fiel auf der anderen Seite allerdings der Führungstreffer. Pierre Witt (12.) sorgte für den ersten Jubel am Roten Hahn. Die Hausherren hatten alles im Griff, während die Gäste von der Falkenwiese kaum Gefahr erzeugten. Dementsprechend schien das 2:0 bereits die Vorentscheidung zu sein. Müller lief über links und in der Mitte traf Witt (22.). Nur eine Minute später ließ Gökgöz den dritten Treffer liegen. Zweimal war Johann Gerlach auf der Hut. Dieser sollte seine Mannschaft vor einem noch deutlicheren Pausenstand bewahren, denn gleich zweimal war er gegen Müller zur Stelle. Beim 3:0 konnte er dann allerdings auch nichts mehr machen. Der Doppelpacker steckte gut durch und Niklas Lambrecht (36.) traf eiskalt. Im Anschluss blieben weitere Gelegenheiten ungenutzt. Lambrecht traf nur den Pfosten. Kurz vor der Pause stockte bei der Gastmannschaft kurz der Atem. Kapitän Max Reinicke blieb liegen und musste behandelt werden.

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Viktoria hatte das Nachsehen gegen den TSV Kücknitz. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Viktoria kassiert erneut deutliche Pleite

Zur zweiten Hälfte wechselte Viktoria mehrfach. Torhüter Gerlach wurde verletzungsbedingt ersetzt und auch für Reinicke ging es nicht mehr weiter, hierbei handelte es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Die ersten Minuten waren hektisch, ohne zwingende Torszenen. Dennoch blieb die Mannschaft von Mirco Groß spielbestimmend. Witt verpasste seinen Dreierpack, die Fußspitze eines Verteidigers rettete 08. Kurz darauf fiel der vierte Treffer dann doch noch. Efe Gökgöz (58.) zog einen Freistoß fast von der Seitenauslinie direkt aufs Tor und machte den Sack endgültig zu. Viktoria kam durch Glöe nochmal zu einem Torabschluss, doch ansonsten war es ein Spiel auf ein Tor. Witt (67.) machte doch noch sein drittes Tor und auch Fatih Katran (70.) reihte sich in der Liste der Torschützen ein. Viktoria verpasste den Ehrentreffer, nachdem für Adrian Heinz der Winkel zu spitz wurde. Es war ein ganz bitterer Abend für die Mannschaft von der Falkenwiese und er sollte noch kein Ende finden. Nevio Gosch (80.) schob am zweiten Pfosten ein zum 7:0. Dies war der Endstand, sodass die Krise der Schwarz-Weißen weitergeht. Aus acht Spielen holte man nur einen Sieg. Trainer Timur Akgün sagte: „Der Gegner war deutlich besser als wir in allen Belangen. Glückwunsch an Kücknitz, auch in der Höhe haben sie verdient gewonnen. Es fehlte die Idee an erster Stelle und der Spielwitz. Heute hat es nicht an der Qualität gelegen, wir sind im Moment weit unten, wir müssen wieder nach oben kommen.“ Für den TSV Kücknitz endet die Krise. Mirco Groß, Cheftrainer des Siegers, sagte: „Hochverdienter Sieg, hätte tatsächlich noch etwas höher ausgehen können. Nichtsdestotrotz haben wir unsere Aufgabe erfüllt, wichtiger Brustlöser, endlich mal nach einem 3:0 weitergespielt und nicht abgebrochen, wie wir es häufig gemacht haben. Es war ein ganz wichtiges Spiel heute.“

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