Pyro. Foto: Lobeca/Raasch

Hamburg – Premiere im Volksparkstadion im deutschen Fußball am kommenden Sonnabend um 13 Uhr in der Zweitliga-Partie zwischen Hamburger SV und Karlsruher SC. Die Chefetage der Hausherren hat beschlossen sich dem „leidigen“ Thema „Pyro“ ein Entgegenkommen oder möglicherweise ein Ende zu widmen. Der HSV feuert zehn Rauchtöpfe vor der Partie gegen den Tabellenvorletzten ab – ganz legal und mit Zustimmung der Stadt und des Deutschen Fußball Bundes (DFB). Der Verband zierte sich erst, gab allerdings Anfang der Woche sein „Go“ dazu.

Bisher gab es keine Möglichkeit illegales „Zündeln“ zu unterbinden

Cornelius Göbel, Leiter der Abteilung Fankultur sagt in einem Interview mit hsv.de: „Das Thema begleitet den Club und den Fußball generell seit Jahren. Wir haben vor Kurzem in einer Vereinszeitung aus den 60er Jahren einen Artikel gefunden, der die HSV-Fans ermahnt, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu unterlassen. Daran erkennt man, wie lange sich alle Beteiligten mit diesem Thema beschäftigen. Der HSV begreift Pyrotechnik als Teil der Fankultur. Die in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen und härteren Sanktionen wie Geldstrafen, Kollektivstrafen, Verbot von Fanutensilien oder überzogene Einlasskontrollen haben nachweislich nicht dazu geführt, dass Pyrotechnik in Stadien weniger zum Einsatz gekommen ist. Wir sind der Meinung, dass es erforderlich ist, neue Wege zu gehen. Dies kann nur im Dialog geklärt werden.“

„Umsetzung ist im Grunde mit Musikkonzerten zu vergleichen“

Gezündet werden zehn Rauchsimulatoren von Fans vor der Nordkurve. Bei jedem ist ein Ordner mit Löschmaterial dabei, so dass nichts schiefgehen soll. „Die im Dialog mit den Fans geplante Umsetzung ist im Grunde mit Musikkonzerten zu vergleichen, bei denen ebenfalls angemeldete, pyrotechnischen Mittel seit Jahren zum Einsatz kommen. Auch bei Popkonzerten im Volksparkstadion mit nicht weniger Zuschauern wurde Pyrotechnik bereits in großen Mengen eingesetzt, immer unter behördlichen Auflagen und von Profis ausgeführt. Warum dies nicht bei Fußballspielen erfolgen soll, ist nicht selbsterklärend. Grundsätzlich freuen wir uns erst einmal auf den Einsatz am Sonnabend, weil eine bunte, lebendige Tribüne wichtig für die Fankultur ist. Wir stehen bei diesem Thema erst ganz am Anfang des Dialogs. Es wäre naiv zu glauben, dass Ultras aufgrund dieser Aktion das Abbrennen von bislang verwendeten pyrotechnischen Mitteln sofort unterlassen. Unser Antrieb ist es, Gefahren zu minimieren, den Austausch weiter voranzutreiben und für den geordneten Einsatz von Pyrotechnik zu sensibilisieren. Wie dies im Detail aussehen wird, können wir noch nicht genau abschätzen. Uns ist klar, dass wir in diesem Zusammenhang auch Widersprüche und Rückschläge erleben werden, wir sind aber dennoch von diesem Weg überzeugt“, so Göbel.

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Jeremy Dudziak (HSV). Foto: Lobeca/Raasch

Dudziak zu spät, Pohjanpalo wieder auf der Bank?

Spielerisch dürfte es für die Fans zusätzlich ein Leckerbissen werden. Karlsruhe entließ am vergangenen Montag seinen Chefcoach Alois Schwartz und Co-Trainer Christian Eichner übernahm. Der vermasselte sein Debüt im DFB-Pokal und schied mit seiner Mannschaft nach Elfmeterschießen bei Regionalligist 1. FC Saarbrücken aus. Ein Maßstab für die 2. Liga ist das zwar nicht, allerdings verspricht die neue Konstellation bei den Badenern ein wenig Spannung. HSV-Coach Dieter Hecking sagte mit einer kleinen Vorschau auf die Begegnung: „Unsere Analyse können wir nun wegschmeißen.“ Möglich, dass er im Mittelfeld umbauen muss. Jeremy Dudziak zog sich beim 3:1 in Bochum eine Zerrung zu. Hecking war etwas sauer, weil der Mittelfeldspieler das erst nicht signalisierte. Zudem könnte Joker Joel Pohjanpalo (erzielte den 2:1-Führungstreffer nach nicht einmal drei Minuten nach seiner Einwechselung) wieder auf der Bank platznehmen. Der Finne ist vermutlich noch nicht soweit, dass er volle 90 Minuten durchspielen könnte. Verständlich, denn er war immerhin fast zwei Jahre verletzt.

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Museum feiert 16. Geburtstag

Das HSV-Musum feiert am heutigen Donnerstag seinen 16. Geburtstag. Am 6. Februar 2004 eröffnete der HSV als einer der ersten Bundesligavereine überhaupt ein HSV-Museum. Auf den knapp 700 m2 befinden sich 600 Ausstellungsstücke und im Archiv 20.000 weitere Schätze aus der Clubgeschichte. Ab 10 Uhr kann man 132 Jahre Hamburger SV im Museum im Volksparkstadion erleben. Dann öffnen die Türen.

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