Rassismus-Eklat: „Ich finde es sehr bedauerlich, dass man mich und meine Spieler als Neger beleidigt“

Phönix-Trainer appelliert an die Fans von Blau-Weiß Lohne

Christiano Dinalo Adigo (Trainer, Phönix Lübeck). Foto: Lobeca

Lohne – Das 0:0 in Lohne hatte für den 1. FC Phönix Lübeck, seinen Trainer und einige der Gäste-Spieler, einen faden Beigeschmack. Es sollen rassistische Äußerungen gegen die Adlerträger von den Rängen gefallen sein. Das sprach Christiano Dinalo Adigo auf der Pressekonferenz nach dem Spiel deutlich an.

Adigo bedrückt

„Ich möchte mich erst einmal bei den tollen Fans für die wundervolle Atmosphäre bedanken, die ein paar Tore verdient hätten“, fing der Phönix-Trainer an. Nach seiner Spielanalyse und dem Lob an das gegnerische Team sagte er: „Ich habe vor der Pressekonferenz gefragt, ob man mich wirklich hören möchte. Ich muss etwas loswerden, denn wenn ich sehe, was hier los ist, denke ich, dass diese tolle Stadt und diese tollen Fußballfans etwas Tolles verdient hätten, was Fairness betrifft. Es gab dennoch ein paar Typen, die sich danebenbenommen haben. Das ist sehr bedauerlich. Ich finde es nicht in Ordnung, dass man mich als Trauner und meine Spieler als Neger beleidigt. Ich appelliere an die Leute, die hier sind – das sind die Fans – dass man dagegenwirkt. Das bedrückt diese tolle Atmosphäre.“ Dafür erntete der 51-Jährige großen Applaus.

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Beifall für Lübecker

Er fuhr fort: „Ich bin 30 Jahre in Deutschland, habe hier Fußball gespielt, meine Kinder sind hier großgeworden, aber ich hätte nie gedacht, dass Neger noch ein Thema ist. Es ist sehr bedauerlich und das bedrückt meine Stimmung, aber ich finde toll, wie sich andere Zuschauer verhalten haben.“ Wieder gab es zustimmenden Beifall im Vereinsheim der Niedersachsen für den früheren Nationalspieler von Benin.

Lohne-Trainer entschuldigt sich

Der Pressesprecher von Blau-Weiß Lohne und sein Trainer Uwe Möhrle entschuldigten sich sofort bei Adigo. „Vielen dank für das Kompliment der tollen Atmosphäre und ich kann mich nur im Namen von Blau-Weiß Lohne von solchen Sachen distanzieren. Es hat in der Gesellschaft und im Fußball in Lohne nichts zu suchen. Wir werden der Sache nachgehen und es nicht auf sich beruhen lassen“, sagte Möhrle.

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