
Kaiserslautern – Skyttä, Skyttä, Skyttä – gleich dreimal schoss sich der junge Finne am Sonntagnachmittag auf die Anzeigetafel. Dank seines Hattricks setzte sich der 1. FC Kaiserslautern in der 2. Bundesliga gegen Holstein Kiel deutlich mit 4:1 (4:1) durch. In der bislang torreichsten ersten Halbzeit der Zweitligasaison entschied sich das Duell.
Jubel in schweigender Stille
In die ungewohnte Stille (aufgrund von Protesten stellten am Wochenende sämtliche Fanlager in den ersten zwölf Minuten den Support ein) auf dem Betzenberg hinein sorgte Naatan Skyttä (7.) bereits früh für die ersten Jubelschreie. Kiels Johansson klärt per Kopf direkt vor die Füße des 23-Jährigen, der per Volley aus sieben Metern wuchtig einschob. Nur vier Minuten später zeigte sich die Hintermannschaft der Störche offen. Sahin steckte auf den freilaufenden Skyttä (11.) durch, der vorm Tor eiskalt blieb und auf 2:0 erhöhte. Im Anschluss an den Traumstart machte sich die Stimmung auf den Rängen schließlich lautstark bemerkbar.
Momentum kippt nicht
Nach einer knappen halben Stunde zeigte der Schiedsrichter plötzlich auf den Punkt – zugunsten Holsteins. Vorausgegangen war ein Foulspiel von Gyamfi. Alexander Bernhardsson (28.) behielt die Nerven und verkürzte auf 1:2. Doch die Kieler Euphorie dauerte keine zehn Minuten an, ehe Mika Haas (37.) eine abgefälschte Hereingabe im Rücken von Bernhardsson am zweiten Pfosten zum 3:1 nutzte. Einer hatte aber immer noch nicht genug: Nach einem Foulspiel an Ritter pfiff Spielleiter Richard Hempel nicht und entscheid stattdessen auf Vorteil. Skyttä (51.) spielte weiter und schloss umgehend aus 16 Metern ab, sein platzierter Schuss fand über den Innenpfosten den Weg in den Kieler Kasten. Es war der lupenreine Hattrick und der 4:1-Pausenstand.
Möglichkeit verpasst
In Durchgang zwei war Müller (49.) nach einem Ausrutscher des FCK alleine auf und davon, umkurvte Keeper Krahl und scheiterte letztlich aus spitzerem Winkel am rechten Außenpfosten. Besonders bitter: Im direkten Gegenzug erwischte David Zec (49.) Ritter mit dem Arm im Gesicht. Folgerichtig sah der Innenverteidiger Gelb – seine zweite, denn er war bereits verwarnt. Fortan spielte die KSV mit einem Mann weniger, dementsprechend veränderte sich der Spielverlauf. Die Gastgeber übernahmen komplett die Spielkontrolle und ließen mehrere Großchancen auf einen fünften Treffer liegen. Am Ende blieb es beim 4:1.
„Holen gefühlt fünf Sekunden später den Ball aus dem Tor“
Holstein-Coach Marcel Rapp sah einen stärkeren Gegner: „Es war ein verdienter Sieg für Kaiserslautern. Die Geschichte ist schnell erzählt: Erste Halbzeit ist offensichtlich: Ich habe es nicht geschafft, die Jungs so vorzubereiten, um hier Punkte zu holen. Wir waren im Zweikampf, in den zweiten Bällen und in der Restverteidigung nicht gut. So sind auch die Tore entstanden. Wir haben Angriffe und holen gefühlt fünf Sekunden später den Ball aus dem eigenen Tor. Weil wir nicht nachgeschoben sind und nicht wach waren auf dem zweiten Ball. Das müssen wir uns ankreiden. Anfang zweite Halbzeit war nochmal so ein Momentum, wo wir die Chance haben auf das 2:4. Mit der Gelb-Roten Karte im Anschluss war das Spiel vorbei. Gegen Berlin nächste Woche müssen wir eine Reaktion zeigen.“
Der 13. Spieltag (21. – 23.11.2025)
Bochum – Dresden 1:2
Hertha – Braunschweig 1:0
Paderborn – Hannover 0:2
Düsseldorf – Magdeburg 2:1
Münster – Schalke 0:0
Darmstadt – Fürth 4:2
Kaiserslautern – Kiel 4:1
Karlsruhe – Elversberg 2:3
Nürnberg – Bielefeld 2:0
Die Tabelle
| 1. | SC Paderborn 07 | 13 | 20 : 12 | 29 |
| 2. | FC Schalke 04 | 13 | 16 : 7 | 28 |
| 3. | SV Elversberg | 13 | 27 : 13 | 26 |
| 4. | SV Darmstadt 98 | 13 | 23 : 13 | 25 |
| 5. | Hannover 96 | 13 | 24 : 18 | 24 |
| 6. | 1. FC Kaiserslautern | 13 | 24 : 15 | 23 |
| 7. | Hertha BSC | 13 | 16 : 10 | 23 |
| 8. | Karlsruher SC | 13 | 21 : 21 | 21 |
| 9. | 1. FC Nürnberg | 13 | 15 : 16 | 18 |
| 10. | DSC Arminia Bielefeld | 13 | 25 : 20 | 17 |
| 11. | Holstein Kiel | 13 | 14 : 16 | 15 |
| 12. | SC Preußen Münster | 13 | 17 : 21 | 15 |
| 13. | Fortuna Düsseldorf | 13 | 12 : 21 | 14 |
| 14. | VfL Bochum 1848 | 13 | 17 : 20 | 13 |
| 15. | SpVgg Greuther Fürth | 13 | 20 : 34 | 13 |
| 16. | SG Dynamo Dresden | 13 | 18 : 25 | 10 |
| 17. | Eintracht Braunschweig | 13 | 12 : 25 | 10 |
| 18. | 1. FC Magdeburg | 13 | 10 : 24 | 7 |
Bildquellen
- Rapp: Lobeca/Henning Rohlfs
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