Relegation: 1. FC Heidenheim holt 0:2-Rückstand auf – eine irre Geschichte

SV Elversberg kann vor heimischem Publikum in die Bundesliga aufsteigen

Elversberg-Trainer Horst Steffen. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Heidenheim – Ob es wohl die uninteressanteste oder interessantes Relegation für die bevorstehende Saison in der Bundesliga ist, darf jeder Fan für sich selbst klären. Der 1. FC Heidenheim hat am Donnerstag zuhause gegen die SV Elversberg gespielt. Endergebnis 2:2 (0:2)-Unentschieden.

Mehr Zuschauer als Einwohner

Es ist vor allem die namenloseste, die die Bundesliga vermutlich jemals sah und am kommenden Montag im Rückspiel sieht. Heidenheim hat knapp über 50.000 Einwohner. Elversberg, 15 Kilometer nordöstlich von Saarbrücken als Gemeinde Spiesen-Elversberg im Landkreis Neunkirchen zählt 7.500 Einwohner. Schaffen es die Saarländer, wären sie nach Hoffenheim (3.400 Einwohner) der zweitkleinste Fleck in höchsten Klasse von Deutschland.

Stadion wird ausgebaut

Einen Bahnhof gibt es dort nicht und trotzdem hat der Club baut der Club aktuell am Stadion für 15.000 Besucher. Das ist die Mindestkapazität, die man für die 1. und 2. Liga benötigt. 2026 soll die neue Arena fertig sein. Bis dahin gibt es eine Ausnahmegenehmigung.

Fußball-Zwerg auf dem Weg in die Bundesliga

Es ging bei der SVE dafür allerdings alles ganz schön schnell. 2022 gelang der Aufstieg in die 3. Liga, ein Jahr später der Durchmarsch als Meister in die 2. Bundesliga, die man als Tabellenelfter abschloss. In dieser Saison dann Platz drei und die Relegation ins deutsche Fußball-Oberhaus.

Ohne Gönner gar nicht möglich

Und selbstverständlich steckt auch ein Hauptsponsor hinter der Erfolgsgeschichte. Ein Pharmahersteller aus dem Saarland unterstützt den Club. Aufsichtsratsvorsitzender der SV Elversberg ist aktuell Frank Holzer. Präsident ist sein Sohn Dominik, der selbst für den Verein in der Oberliga kickte. Beide sind Geschäftsführer des Sponsors. Aber natürlich kamen in der jüngsten Vergangenheit weitere Unterstützer hinzu.

Doppelschlag rettet Heidenheim

Zur Pause in Heidenheim vor nicht ausverkauftem Haus führte der Zweitligist nach Toren von Petkov (18.) und Aslani (42.) mit 2:0. Eine gute Vorstellung des “Außenseiters“. Doch in der zweiten Hälfte änderte sich alles. Der FCH war per Doppelschlag von Siersleben (62.) und Honsak (64.) erfolgreich und hat nun weiterhin Chancen auf den Klassenerhalt. Trotzdem werden die Elversberger aus der Underdog-Rolle nun zu den Favoriten gezählt.

Traumtore in der 2. Bundesliga

Seit März ist die SVE zuhause ungeschlagen, darunter drei Siege. Zuletzt wurde Eintracht Braunschweig mit 3:0 besiegt, das allerdings in einer Spielweise, die ganz Fußball-Deutschland beeindruckte – mit Traumtoren und tollen Spielzügen. Jetzt hat das Dorf die Chane auf die große Bühne zu rutschen.

Als Aufsteiger nach Europa

Oder schaffen es doch die Heidenheimer, die nach ihrem Aufstieg vor zwei Jahren in der abgelaufenen Saison sogar in der UEFA Conference League spielten und dort gegen FC Chelsea, FC St. Gallen und FC Kopenhagen antraten, sogar das Hinspiel bei den Dänen in der Zwischenrunde gewannen, dann allerdings zuhause ausschieden?

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Wer sichert sich den direkten Klassenerhalt in der Landesliga?

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Der 1. FC Saarbrücken kann nach fast 20 Jahren zurückkommen

Weiter geht es erst einmal am Freitag um 20.30 Uhr mit der Relegation zur 2. Bundesliga. Dort will der 1. FC Saarbrücken den beiden Direktaufsteigern aus der 3. Liga Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden folgen. Dort spielten die Saarländer zuletzt 2006. Nach also fast 20 Jahren will man zurückkehren. Gegner ist Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen erwischte es in der dritten Saison nach dem Aufstieg nach zweimal Platz 15. Nun also die Relegation. Dabei hatte man es im letzten Punktspiel selbst in der Hand, verlor allerdings zuhause gegen den 1. FC Nürnberg mit 1:4. Ein Sieg hätte den direkten Klassenerhalt bedeutet.

Bildquellen

  • Steffen: Lobeca/Norbert Gettschat
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