Regionalliga Nord. Foto: objectivo

Lübeck – Die Entscheidungen rücken näher. Insgesamt neun Spiele werden in Meister- und Abstiegsrunde der Regionalliga Nord an diesem Wochenende absolviert. So manche Partie könnte dabei von ausschlaggebender Bedeutung für die kommenden Wochen sein. Lediglich die Partie Holstein Kiel II gegen die U23 von Werder Bremen wird aufgrund von Coronafällen beim Gast verschoben (neuer Termin voraussichtlich Mittwoch, 20.4.2022 14 Uhr).

Meisterrunde:

VfB Lübeck – VfB Oldenburg (Fr., 19 Uhr)

So schnell kann es gehen: Mittlerweile werden der VfB Lübeck (8.) und der Spitzenreiter aus Oldenburg durch 15 Punkte getrennt – sie sind wohl auch mithilfe des einen Nachholspiels der Lübecker nicht mehr aufzuholen. Dagegen ist es dem Gastgeber aber natürlich möglich, in dieser Partie – am Freitagabend und vor einer gut besuchten Lohmühle – für ein Ausrufezeichen zu sorgen. Die Herausforderung ist allerdings groß: Der VfB befindet sich in einer sehr guten Form und zeigte sich zuletzt auch den schwersten Aufgaben gewachsen. Er hat zudem nichts zu verschenken und dürfte zumindest leicht favorisiert ins Spiel gehen.

Atlas Delmenhorst – Teutonia 05 Ottensen (Sa., 16 Uhr)

Der Siebte empfängt den Sechsten – diese Teams werden nur durch zwei Punkte getrennt. Ihre Ambitionen unterscheiden sich aber deutlich: Atlas bewarb sich nicht für die 3. Liga und sucht nun nach Erfolgserlebnissen, die eine gute Saison veredeln sollen. Der Gast aus Hamburg ließ dagegen keinen Zweifel an seiner Lust auf den Titelkampf und die Teilnahme am Aufstiegsrennen. Seine Ergebnisse vermochten dieses Ziel aber nicht zu unterstreichen: In den drei Partien der Aufstiegsrunde gewann die Teutonia lediglich zwei Punkte. Der Verein und sein Trainer Dietmar Hirsch gaben nun gerade die Trennung zum Saisonende bekannt. „Nach der Saison ist auch für mich der Zeitpunkt gekommen, mich wieder neu zu orientieren. Unterschiedliche Ansichten bezüglich einer weiteren Zusammenarbeit waren Ausschlaggebend“, sagt der Trainer. Es komme nun aber darauf an, sich „gemeinsam auf die kommenden Aufgaben fokussieren“.

Hamburger SV II – Hannover 96 II (So., 14 Uhr)

Zeitgleich findet das zweite Nachwuchsduell statt. Dabei geht der HSV (5.) sicher favorisiert in das Duell mit dem Schlusslicht aus Hannover. Allerdings: Während der HSV sich zuletzt dem VfB Oldenburg geschlagen geben musste (1:2), gewann 96 II gegen Teutonia einen Zähler (4:4). Der erste Punktgewinn im dritten Spiel dieser Meisterrunde könnte neue Kräfte freisetzen, sollte das junge Team aber auf jeden Fall mit Sicherheit versorgen. Während 96 II auf einen Lizenzantrag verzichtete, hat sich der HSV II dagegen beworben. Nach sehr erfolgreichen Wochen schien der Gastgeber auch auf einen guten Weg in die Spitze der Meisterrunde. Dann warf ihn das 1:2 gegen den VfB zurück – vom Ergebnis her. „Es war lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe, wir haben einen großen Fight hingelegt“, zeigte sich Trainer Pit Reimers durchaus angetan von der Leistung. Ein Grund, den Titelkampf abzuschreiben, hat der HSV II also nicht.

VfV Borussia 06 Hildesheim – SC Weiche Flensburg (So., 15 Uhr)

Der Neunte empfängt den Vierten in dieser Partie, und entsprechend unterschiedlich sind die Voraussetzungen dieser Teams: Der VfV dürfte recht gelassen antreten und eine sehr ordentliche Saison nach dem vorzeitigen Klassenerhalt entspannt über die Bühne bringen. Der Gast aus Flensburg steht dagegen unter Zugzwang. Er hatte den Abstand zum VfB Oldenburg angesichts des 0:0 zum Start nicht verringern können und erfüllte dann beim 3:2 gegen 96 II seine Pflichtaufgabe. Auch in Hildesheim darf Weiche nun keine Punkte lassen, soll der bereits um sieben Punkte enteilte Spitzenreiter aus Oldenburg noch gestellt werden.

Die Tabelle

1.VfB Oldenburg1118 : 624
2.Holstein Kiel II1015 : 818
3.SV Werder Bremen II (U23)1023 : 1217
4.SC Weiche Flensburg1012 : 1017
5.Hamburger SV II (U21)1117 : 1616
6.FC Teutonia 05 Ottensen1116 : 2315
7.SV Atlas Delmenhorst1010 : 1313
8.VfB Lübeck109 : 129
9.VfV Borussia 06 Hildesheim1011 : 248
10.Hannover 96 II (U23)1114 : 216

Abstiegsrunde:

FC Oberneuland – Altona 93 (Sa., 15 Uhr)

Beim FC Oberneuland muss man sich derzeit erholen: Die von Trainer Daniel Prause als „Woche der Wahrheit“ bezeichneten Spieltage begannen mit einem 1:4 beim Heider SV und setzten sich am Mittwoch mit einer 1:3-Pokalniederlage gegen den Bremer SV fort. Kein Wunder, dass der FCO-Coach von „Nackenschlägen“ sprach. Nach der Pleite in Heide steht jedenfalls fest: Möchte das Bremer Schlusslicht die Chance auf den Klassenerhalt wahren, dann sollte es das Heimspiel gegen den AFC gewinnen. Das gilt aber auch für den mit zwei Spielen und zwei Punkten mehr versehenen Tabellennachbarn aus Hamburg, der zuletzt mit 1:2 gegen Jeddeloh verlor. Wenn Altona als Sieger aus diesem Duell hervorgeht, ist noch etwas drin in den kommenden Wochen. Eine Niederlage würde den Gast dagegen ebenfalls in eine sehr komplizierte Lage versetzen.

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SSV Jeddeloh – SpVgg Drochtersen/Assel (Sa., 15 Uhr)

Auf den ersten Blick wirkt das Duell des Tabellenvierten gegen den Dritten wie ein sehr entspanntes Kräftemessen: Der SSV hat bereits 22 Punkte gesammelt, D/A sogar deren 23. Die Abstiegsplätze sind damit um mindestens acht Punkte entfernt. Die Teams aus dem Tabellenkeller sollten es sehr schwer haben, diesen Abstand noch einmal zu egalisieren. Unmöglich ist das aber nicht, und so gilt auch für das Spiel zwischen dem SSV und der Spielvereinigung: Ein dreifacher Punktgewinn wäre sicher eine gute Idee, bevor es am Ende doch noch einmal eng werden könnte.

BSV Rehden – FC St. Pauli II (Sa., 15 Uhr)

Der BSV sicherte sich zuletzt ein 1:1 in Drochtersen und gewann damit den siebten Punkt im vierten Spiel dieser Abstiegsrunde. Mit Sicherheit ist aber selbst diese ordentliche Ausbeute nicht verbunden. Gerade zwei Zähler trennen den Gastgeber (16 Punkte) vom ersten Abstiegsplatz. Mit einem Sieg gegen den FC St Pauli (19) würde der BSV zum Gegner aufschließen und einen weiteren Schritt in Richtung der entspannten Tabellenregionen unternehmen. Das gilt aber natürlich um so mehr für den Gast: Gewinnt St. Pauli dieses Spiel, dann könnte der Vorsprung auf acht Punkte anwachsen. Zuletzt gewann der Gast zwar mit 4:0 über den LSK, er war angesichts der Partien gegen den FCO (1:1) und den HSC (1:2) zuvor aber zweimal bitter enttäuscht worden.

1. FC Phönix Lübeck – HSC Hannover (So., 14 Uhr)

Der Gastgeber setzte sich mit drei Siegen aus drei Spielen an die Spitze der Staffel und gilt derzeit als formstärkstes Team der Liga. Es sieht also eigentlich nicht danach aus, als ob der Gast aus Hannover die Phönix-Serie stoppen könnte. Aber eigentlich muss er genau das tun: Der HSC liegt ja mittlerweile drei Punkte hinter den Nichtabstiegsplätzen. Die vier Punkte aus vier Spielen haben den Niedersachsen eine Chance erhalten. Um sie auch wirklich nutzen zu können, müssen weitere Zähler hinzukommen. Warum nicht aus dem Spiel Lübeck?

Lüneburger SK Hansa – Eintracht Norderstedt (So., 15 Uhr)

Mit einem 2:0 war der LSK in die Abstiegsrunde gestartet. Es schlossen sich an: Die Remis gegen Altona (1:1) und Drochtersen/Assel (1:1) sowie zuletzt eine 0:4-Pleite gegen St. Pauli. Der Tabellensiebte führt die Riege der abstiegsbedrohten Teams zwar an, muss nach der Enttäuschung vom letzten Spieltag aber um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze bangen. Der in der Abstiegsrunde noch ungeschlagene Gast (2-1-0) steht dagegen vor einem Befreiungsschlag: Die Eintracht trennen bereits zehn Punkte vom LSK auf dem ersten Abstiegsplatz. Gewinnt sie in Lüneburg, ist der Klassenerhalt wohl recht sicher. Gerade nach der starken Leistung beim 4:0 über den HSC am letzten Spieltag spricht einiges dafür, dass der Plan des Tabellenzweiten aufgehen könnte.

Die Tabelle

1.1. FC Phönix Lübeck1322 : 1526
2.FC Eintracht Norderstedt1324 : 1024
3.SV Drochtersen/​Assel1313 : 923
4.SSV Jeddeloh1221 : 1422
5.FC St. Pauli II1320 : 1319
6.BSV Rehden1223 : 1916
7.Lüneburger Sport-Klub Hansa1211 : 1514
8.HSC Hannover129 : 2013
9.Heider SV1416 : 2411
10.Altona 931414 : 2511
11.FC Oberneuland1210 : 199

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