Roggenkamp-Festspiele bei Kantersieg – Kücknitz beendet Breitenfelder Serie

Der TSV Kücknitz feierte einen Heimsieg am Roten Hahn. Foto: TSV Kücknitz/o.H.

Lübeck – Die Rückrunde in der Kreisliga Südost ist gestartet und es gab einige eindrucksvolle Ergebnisse. Die Spitzenteams haben gepunktet, allerdings unterschiedlich souverän. Während der Ligaprimus sich zu einem 1:0 mühte, feierte der Verfolger einen Kantersieg. Des Weiteren gewannen ersatzgeschwächte Mannschaften.

SG Reinfeld/Kronsforde – TSV Gudow

Die Rollenverteilung im Duell der SG Reinfeld/Kronsforde gegen den TSV Gudow war ziemlich klar. Das Heimteam ging als ungeschlagener Tabellenführer ins Duell mit dem sieglosen Tabellenschlusslicht, welches allerdings Selbstvertrauen und Mut in den Wochen zuvor erntete. Ein Remis gegen Eichholz II war der erlösende erste Punkt für Gudow und auch im Kreispokalhalbfinale gegen einen Verbandsligisten machte es die Mannschaft von Marcel Schaper gut. So sollte es auch gegen die SG Reinfeld/Kronsforde sein, auch wenn es personell nicht gut aussah. Kapitän Hendrik Burmeister fehlte und auch der Torschütze aus der Vorwoche, Sascha Stange, war nicht mit dabei. Beim Spitzenreiter fehlte doch der ein oder andere Spieler, sodass weder Luis Mickeleit noch Marcel Dankert mit von der Partie waren. Letzterer war mit der Oberliga-Mannschaft unterwegs und kam dort zu einem Jokereinsatz. Die SG bestimmte, wie zu erwarten war, das Spiel, doch Gudow stand gut. Man machte es dem Favoriten alles andere als einfach, sodass es so schien, als würde man mit einem 0:0 in die Pause gehen. Mit Pausenpfiff gab es allerdings einen Freistoß für die Heimelf, den Dennis Lie (45.) zur Führung verwandelte. Ganz bitter für den Underdog, der im zweiten Durchgang versuchte, Nadelstiche zu setzen. Am Ende gab es allerdings nicht den erhofften „Lucky Punch“ der Gudower, sodass es zum Rückrundenstart eine knappe Pleite gab. Dennoch darf man am Segrahner Berg zufrieden sein, denn es war ein guter Auftritt gegen den Tabellenführer, der vor allem gegen den Ball viel Mut für die Rückrunde gibt.

Jakob Finnern (SG Reinfeld/Kronsforde): „Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der mit allen Spielern in der eigenen Hälfte stand und von der ersten bis zur letzten Sekunde alles versucht, um ihr Tor zu verteidigen. Dies haben sie auch weitestgehend geschafft. Wichtig war das Tor von Lie genau vor der Halbzeit. In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft, mehr und mehr Chancen zu erarbeiten, nutzen konnten wir diese nicht. Nichtsdestotrotz, am Ende steht Sieg Nummer 15, und das ist das, was zählt.“

Marcel Schaper (TSV Gudow): „Glückwunsch an Reinfeld zum verdienten Sieg. Glückwunsch an meine Jungs zu der defensiv besten Leistung der Saison. Dass wir in Reinfeld nur durch einen direkten Freistoß verlieren, hätte vorher jeder von uns unterschrieben. Natürlich hatten sie 80 % Ballbesitz und die besseren Chancen. Trotzdem ist es etwas ärgerlich, dass das Tor zu einem Zeitpunkt fällt, wo die Nachspielzeit definitiv abgelaufen war. Am Ende der zweiten Halbzeit bekommen wir dann einen Freistoß aus 17 Metern nicht. Mit neutraler Brille sind beide Entscheidungen eventuell auch nachvollziehbarer. Wir haben uns mit dem Pokalhalbfinale und dem Punkt gegen Eichholz positive Stimmung erarbeitet und diese mit der Leistung heute weiter verstärkt. Jetzt geht’s am Donnerstag nochmal auswärts gegen Pansdorf, bevor wir in den zwei verbleibenden Heimspielen nochmal Kücknitz und 76 ärgern wollen.“

Dennis Lie machte den Unterschied. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Lübeck 1876 – TSV Travemünde 0:2 (0:0)

An der Travemünder Allee trafen sich zwei Mannschaften, die vor der Saison mehrfach im Aufstiegskreis genannt wurden. Beide besitzen viel Qualität und Erfahrung, doch nur eine Mannschaft befindet sich noch ernsthaft im Rennen um den Gang in die Verbandsliga. Lübeck 1876 verlor nach drei Niederlagen in Serie etwas die oberen Plätze aus den Augen, sodass ein Sieg gegen den TSV Travemünde durchaus wichtig wäre. Diese wollten allerdings ebenfalls etwas wiedergutmachen, nachdem die Ungeschlagen-Serie ausgerechnet im Derby gegen Kücknitz riss. Personell musste Christian Jetz am Sonnabend auf einige Spieler verzichten. Zehn Spieler fielen aus, sodass der Kader ausgedünnt war. Dennoch machte man ein gutes Spiel. 76 konzentrierte sich auf ihr gewohntes Spiel, auch wenn mit Jonas Jacobsen ein wichtiger Spieler fehlte. Meist ging es über die rechte Seite in Person von Gabib Aliev, wo die Gäste allerdings gut standen. Liehr und Islam Elaowami waren aufmerksam und machten es der Heimmannschaft somit schwer. Das Spiel war auf einem guten Niveau, nur die Tore ließen noch auf sich warten. Erst Mitte der zweiten Hälfte brach der Bann, als Furkan Dogan (73.) die Monte-Kicker in Führung brachte. Nun musste das Team von Uwe Buchholz und Andreas Beyer den Druck erhöhen, doch die Kräfte schwanden. Somit war mit dem zweiten Gästetor durch Alexander Kanehl (95.) die Messe endgültig gelesen. Travemünde feierte einen wichtigen Auswärtssieg und trotzte den vielen Ausfällen. Es waren die ersten drei Punkte im Endspurt vor der Winterpause, wo es nun noch zu drei absoluten Brocken kommt. Am kommenden Sonntag ist die SG Reinfeld/Kronsforde zu Gast.

Uwe Buchholz (Lübeck 1876): „Auch heute konnten wir leider die erhofften Punkte nicht holen. Beide Mannschaften hatten Tormöglichkeiten. Travemünde sicherlich die beste mit einem Elfmeter den Keeper Grotzky aber stark pariert. Das Tor für Travemünde fällt passenderweise durch einen abgefälschten Schuss in der zweiten Halbzeit. Wir hatten noch die Möglichkeiten zum sicherlich nicht unverdienten Ausgleich aber im Moment fehlt uns einfach das Spielglück und vielleicht auch ein bisschen die letzte Überzeugung und Entschlossenheit im Abschluss.“

Christian Jetz (TSV Travemünde): „Gegen eine der individuell stärksten Truppen der Liga zweimal zu gewinnen, schaffen nicht viele. Wir können trotz der vielen Ausfälle stolz sein. Wir haben verdient gewonnen und hatten heute die bessere Spielanlage.“

Eichholzer SV II – SV Viktoria 08 1:3 (0:2)

Nach dem packenden 6:5-Sieg unter der Woche gegen den VfL Rethwisch wollte der Eichholzer SV II am Sonnabend nachlegen. Man empfing den SV Viktoria 08, wo man allerdings bereits in der Hinrunde Schwierigkeiten hatte. Nun sollte die Revanche gelingen, dabei war die Offensive erneut sehr gut besetzt. Ramazan Acer startete nach seinem Debüt erneut, ebenso Doppelpacker Maik Germann. Muhammed Özkaya saß zunächst auf der Bank, stattdessen begann Ervis Cokaj aus dem Landesliga-Kader. Auch der junge Leonard Boner startete. Auf der Gegenseite fehlte mit Wilhelm Citea ein wichtiger Defensivspieler, doch dafür war man im Angriff hochkarätig besetzt. Ommeed Sindi, Jan Carlos Spoddig und Lönne Christiansen bildeten die vordere Reihe. Die Ausgangslage für eine offensive Partie war gegeben, doch im ersten Durchgang sollte es meist eher in nur eine Richtung gehen. Viktoria bestimmte das Spiel und ging verdient in Führung. Ommeed Sindi (37./44.) schnürte den Doppelpack und brachte seine Mannschaft vor der Pause auf die Siegerstraße. Es gab im ersten Durchgang durchaus Chancen, das Ergebnis bereits nach 45 Minuten höher zu gestalten. Im zweiten Durchgang war es Julian Meyerrose (49.), der mit dem 3:0 für die Vorentscheidung sorgte. Im Anschluss wurden die Gäste von der Falkenwiese allerdings passiver, sodass der Aufsteiger in die Partie kam. Ramazan Acer (53.) verkürzte, und im Anschluss boten sich sogar Chancen auf den Anschlusstreffer. Ein starker Benno Kühn war allerdings zur Stelle. So blieb es beim 3:1. Es war ein leistungsgerechter Auswärtserfolg des SVV, bei dem Angreifer Christiansen zwar nicht als Torschütze glänzte, doch dennoch ein entscheidender Faktor war. Für Eichholz war es erst die zweite Niederlage am heimischen Pöbelberg.

Stephan Lindhoff (Eichholzer SV II): „Verdiente Niederlage gegen ein starkes Viktoria. Leider werden wir in der ersten Halbzeit von Viktoria dominiert. Glücklicherweise geht es „nur“ mit einem 0:2 in die Pause. Nach der Pause fangen wir schnell das 0:3, machen aber anschließend das 1:3. Danach waren wir definitiv näher am Anschlusstreffer, scheitern aber des Öfteren am guten Torwart von Viktoria. Glückwunsch an Viktoria zum Sieg und weiterhin viel Erfolg.“

Dennis Langer (SV Viktoria 08): „Über 90 Minuten waren wir in Eichholz die klar bessere Mannschaft. Hatten mehr Spielanteile, Ballkontakte und mehr gewonnene Zweikämpfe. Gerade in der ersten Halbzeit durchaus auch mehr Torchancen, daher geht das Ergebnis auch so in Ordnung. Eine 20-minütige Phase in der zweiten Halbzeit, wo wir uns einen fangen und etwas weniger gegen den Ball arbeiten, war unser einziger Kritikpunkt. Wobei man auch da sagen muss: Top-Einstellung der Jungs, da sie nach dem Tor der Gastgeber nicht nachgelassen haben. Mit Lönne, Ommeed und Benno im Tor kann man gleich drei Spieler hervorheben, die eine Top-Partie gemacht haben, insgesamt aber eine tolle Mannschaftsleistung. Eichholz noch viel Erfolg in dieser Saison.“

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Lönne Christiansen ist ein entscheidender Faktor gewesen. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Pansdorf II – VfL Rethwisch 7:1 (3:1)

Der TSV Pansdorf II hat in den vergangenen Wochen trotz Ende seiner Siegesserie den zweiten Platz erobert. Somit ist der Verbandsligaabsteiger derzeit der Verfolger Nummer eins des Tabellenführers Reinfeld/Kronsforde sowie Stand jetzt Relegationsteilnehmer. Bis dahin ist es allerdings noch ein sehr langer Weg, doch die aktuelle Form spricht ganz klar für die Mannschaft vom Techauer Weg. Nun kam mit dem VfL Rethwisch eine erfahrene Mannschaft, die eher unangenehm zu bespielen ist. Zuletzt lief es bei dieser allerdings auch nicht richtig, denn die Ergebnisse blieben aus. Unter der Woche gab es trotz starker Leistung eine 5:6-Niederlage gegen Eichholz II. Die Defensive musste also klar stabilisiert werden, doch personell fehlte der ein oder andere Spieler. Somit war zu erwarten, dass es ein ordentliches Stück Arbeit werden würde. Nach nicht einmal zehn Minuten stand es bereits 1:0 für den Favoriten. Lasse Roggenkamp (7.) traf aus 18 Metern wuchtig ins rechte obere Eck. Im Anschluss blieb die Heimelf weiterhin am Drücker, während Rethwisch in den ersten 30 Minuten noch ohne nennenswerten Abschluss blieb. Roggenkamp (29.) legte nach guter Einzelaktion nach, doch plötzlich kam der VfL zurück. Pansdorf war zu passiv und so traf Christoph Wernau (32.). Spannung kam allerdings keine auf, denn mit Pausenpfiff fiel der dritte Heimtreffer, und die Frage des Torschützen sollte sich an diesem Nachmittag nicht stellen. „Rogge“ (45.) schnürte den Dreierpack, und dies war dem Knipser noch längst nicht genug. Direkt nach Wiederbeginn traf er zum vierten Mal. Die Partie war längst entschieden, doch Pansdorf war hungrig. Ein Eigentor führte zum 5:1. Es wurde nun richtig deutlich, denn auch Tobias Graefe (61.) trug sich in die Torschützenliste ein. Er lupfte ein. Im Anschluss fuhr die Zweitvertretung etwas runter, doch einen Treffer gab es dennoch noch. Zum fünften Mal an diesem Tag hieß der Torschütze: Lasse Roggenkamp (82.). Es war ein unglaublicher Auftritt des Mittelstürmers, der im Alleingang die Stormarner bezwang. 7:1 hieß es am Ende, womit die Ostholsteiner ein dickes Ausrufezeichen setzten.

Steven Tion (TSV Pansdorf II): „Roggenkamp-Festspiele werden mit 3 Punkten belohnt. Ein sehr souveräner Auftritt meiner Jungs, bis auf 10–15 Minuten hatten wir alles im Griff und gewinnen auch in der Höhe verdient. Die erste Hälfte war vom Spielerischen her ausbaufähig, aber wir sprechen die Dinge klar in der Halbzeit an und brennen die ersten 15–20 Minuten nach der Pause ein Feuerwerk ab. Das ganze Team hat einfach gut gearbeitet, und man merkt, wie sehr die Joker brennen, auf den Platz zu kommen. Es macht einfach Spaß zurzeit. Jetzt gucken wir auf die nächste Woche, wo zwei wichtige Spiele anstehen, wir wollen weiter punkten.“

Walter Thielenhaus (VfL Rethwisch): „Es läuft zurzeit alles gegen uns, aber wir werden nicht aufgeben, und dann kommt das Spielglück zu uns zurück. Der Sieg der Pansdorfer Mannschaft war verdient.“

SV Fortuna St. Jürgen – TSV Schlutup 1:4 (0:3)

Am Sonntagmittag stand für den TSV Schlutup nach zwei Wochen Pause mal wieder ein Spiel auf dem Programm. Zuletzt gab es die 0:2-Niederlage bei der SG Reinfeld/Kronsforde, wo man nicht nur gegen einen direkten Konkurrenten, sondern auch zwei eigene wichtige Spieler verlor. Sowohl Homan Alkhuby als auch Mert Büyükdemir sahen die Rote Karte. Beide sollten also beim SV Fortuna St. Jürgen fehlen. Die Frage war also, wie man sich offensiv ohne den besten Torschützen schlagen würde, doch im Kader gibt es genügend Offensivqualität. Auf Seiten der Fortuna gab es ein ähnliches Problem. Mit Dominik Schaarschmidt fehlte nämlich auch ihr bester Knipser. Somit musste improvisiert werden. Sportlich war die Ausgangslage klar. Schlutup ging als haushoher Favorit ins Duell, doch St. Jürgen zeigte in den vergangenen Wochen einige starke Auftritte. Die Mannschaft vom Palinger Weg ist allerdings durchaus ein Angstgegner für die Mannen von Andre Meese, denn die letzten Punkte gegen den besagten Gegner liegen schon einige Jahre zurück. An diesem Tag sollte es erneut schwierig werden. Nach knapp 20 Minuten gab es einen Elfmeter für den TSV, den Philip Stellmacher (22.) eiskalt verwandelte. Es war die verdiente Führung und der zweite Treffer folgte prompt. Tim Blociszeski (28.) erhöhte. Nach nicht einmal einer halben Stunde sprach viel für den Auswärtssieg des TSV Schlutup, und die Argumente wurden nicht gerade weniger. Mit Pausenpfiff erhöhte nämlich Tolga Arslan (44.) auf 3:0. Die Partie war so gut wie entschieden, denn der Anschlusstreffer von Anton Mitterhuber (87.) kam zu spät. Außerdem hatte das Gastteam das letzte Wort. Alexander Lage (94.) machte alles klar. Somit feierte die Mannschaft von Tim Kreutzfeldt einen ungefährdeten Sieg am Kalkbrenner.

Nikolay Frech (SV Fortuna St. Jürgen): „Schlutup bleibt weiterhin unser Angstgegner, und wir können wieder keine Punkte holen! In der ersten Halbzeit laden wir bei allen drei Treffern Schlutup zum Tore schießen ein, die mit ihrer offensiven Qualität diese gekonnt ausnutzen. Wir lassen beste Möglichkeiten liegen, und so geht es mit einem 0:3 aus unserer Sicht in die Pause. Trotz allem bündeln wir nochmal alle Kräfte und wollen uns gegen die Niederlage stemmen. Wir spielen eine wirklich gute zweite Halbzeit, in den letzten zwanzig Minuten drücken wir Schlutup tief in die eigene Hälfte und erspielen uns zahlreiche Chancen. Wir sind heute einfach nur zu schwach im Abschluss oder scheitern am starken Gästekeeper. So gewinnt Schlutup das Spiel dann am Ende mit einer brutalen Effizienz.“

Tim Kreutzfeldt (TSV Schlutup): „Verdienter Sieg gegen einen kämpfenden Gegner. Am Ende entscheiden wir das Spiel in der ersten Halbzeit, kommen dann in Halbzeit zwei zu sehr in den Verwaltungsmodus und kriegen noch ein Gegentor. Wir haben die schwierigen Bedingungen angenommen, ordentlich gearbeitet und unsere Chancen konsequent genutzt. Viel Erfolg weiterhin an Fortuna.“

Fortuna St. Jürgen blieb erneut ohne Punkte gegen Schlutup. Foto: Lobeca/Niklas Runne

TSV Kücknitz – SG Breitenfelde/Mölln 2:1 (1:1)

Der 16. Spieltag wurde am Sonntagnachmittag am Roten Hahn komplettiert. Der TSV Kücknitz empfing die SG Breitenfelde/Mölln, und beide Mannschaften kamen mit ordentlich Selbstbewusstsein. Die Gäste blieben nämlich neun Spiele ungeschlagen und kletterten in der Tabelle bis ins obere Drittel vor. Der Gastgeber sollte allerdings nach einem überzeugenden Derbysieg beim TSV Travemünde eine breite Brust haben. Es war ein starker Auftritt, der über die mannschaftliche Geschlossenheit belohnt wurde. Er hatte allerdings auch den Nachteil, dass gleich zwei Spieler gegen Breitenfelde gesperrt fehlen sollten. Alexander Birkholz und Lorenz Mirow mussten ersetzt werden. Außerdem saß Niklas Lambrecht nur auf der Bank, er musste im Derby verletzt ausgewechselt werden. Personell hätte es also besser aussehen können aus Sicht der Mannschaft von Mirco Groß. Breitenfelde wollte die Serie fortsetzen und machte durchaus Druck. Der Führungstreffer sollte her, doch mitten in der Drangphase fiel der Treffer auf der anderen Seite. Mika Gosch (18.) brachte die Heimmannschaft in Führung. Der Flügelspieler bleibt somit weiterhin torgefährlich, denn es war sein sechstes Saisontor, kein anderer Kücknitzer traf öfter. Zehn Minuten später kam es für die Lauenburger noch bitterer. Finn Sult konnte nicht mehr weitermachen und wurde durch Florian Röder ersetzt. Man machte das Spiel, doch so richtig fiel der Mannschaft von Arne Riewe gegen eine sicher stehende TSV-Defensive nichts ein. Dennoch fiel mit Pausenpfiff der Ausgleich. Philipp Reimann (45.) bestrafte einen Fehler, sodass es mit 1:1 in die Pause ging. Aufgrund der Spielanteile war der Spielstand nicht unverdient. Im zweiten Durchgang war es ein ähnliches Bild. Kücknitz überließ den Gästen den Ball, stattdessen sollten schnelle Umschaltmomente für Gefahr sorgen. Solch einer führte 20 Minuten vor Schluss zum 2:1. Erneut war es Gosch (70.), der den Sieg ein großes Stück näher brachte. Eine Riesenchance bot sich in der Schlussphase noch auf den Ausgleich, doch ein Foulelfmeter landete am Pfosten. Somit war der Sieg des TSV perfekt. Die Lübecker bestätigten den Sieg aus der Vorwoche und feiern den nächsten Dreier. Breitenfelde verlor seit Monaten wieder ein Spiel.

Oliver Krause (TSV Kücknitz): „Heute war mit der SG Breitenfelde/Mölln die Mannschaft der Stunde bei uns am Roten Hahn zu Gast. Eine junge, hungrige und vor allem spielstarke Mannschaft, was sie auch das ganze Spiel über zeigten. Daher haben wir nach 10 Minuten umgestellt und unsere Herangehensweise geändert. Genau in Breitenfeldes Drangphase machen wir aus dem Nichts den Führungstreffer nach schnellem Umschalten. Beim Führungstreffer spielen wir das gut und konsequent zu Ende. Die SG hatte zwar mehr den Ball und war die aktivere Mannschaft, aber richtig zwingend waren sie nicht. Einmal standen wir nicht gut, und das nutzte Breitenfelde gut und auch konsequent aus. Quasi mit dem Pausenpfiff kassieren wir dadurch den hochverdienten Ausgleich. Wir wollten nach der Pause genauso weiterspielen, Breitenfelde den Ball überlassen und durch schnelle Ballgewinne umschalten und Nadelstiche setzen. Genau so einen haben wir dann auch gesetzt zur erneuten Führung. Breitenfelde rannte nun an, und wir mussten ein paar Situationen überstehen, die sie aber auch nicht gut zu Ende spielen. Glück hatten wir bei einem unberechtigt gegebenen Elfmeter, den sie aber an den Pfosten setzten. In keinem schönen Kreisligaspiel gewinnen wir am Ende eher glücklich, aber da fragt morgen keiner mehr nach. Die nächsten drei erkämpften Punkte auf unserem Konto. Wir wünschen der SG Breitenfelde/Mölln weiterhin viel Erfolg in der Saison. Vielen Dank wieder für die Unterstützung von unserer Fangemeinde „Auf geht’s Kücknitzer Jungs“.

Arne Riewe (SG Breitenfelde/Mölln): „2:1-Niederlage – nach neun ungeschlagenen Spielen tut das schon weh. Aber das Schöne an Serien ist: Wenn sie reißen, kann man sie neu beginnen – und gibt beim nächsten Mal einfach noch ein bisschen mehr Gas! Kücknitz steht mit elf Mann in der eigenen Hälfte, also müssen wir das Spiel machen und den Ball laufen lassen. Allerdings lag uns diese Rolle heute überhaupt nicht. Zu viele Pässe in den Fuß des Gegners, zu wenig Bewegung in den eigenen Reihen und schlicht zu wenig Kampfbereitschaft. Das 0:1 fällt nach einem eigenen Fehler im Spielaufbau – danach wird es noch schwieriger. Das 1:1 entsteht dann, weil wir den Ball erobern und schnell in die Tiefe spielen. In der zweiten Halbzeit bekommen wir nach zwei Minuten einen Elfmeter, bei dem keiner so recht wusste, wofür. Den setzen wir dann auch noch an den Pfosten. Danach dasselbe Bild: Wir wollen, müssen und sollen das Spiel machen – und werden beim unkonzentrierten Aufbau erneut bestraft. 2:1. Wir hätten heute wahrscheinlich 120 Minuten spielen können und den Ball trotzdem nicht mehr reingemacht.Da helfen auch 70 % Ballbesitz und individuelle Klasse einzelner Spieler nichts, wenn wir die einfachsten Dinge schleifen lassen. Die Schiedsrichterleistung hat zusätzlich zur allgemeinen Unzufriedenheit auf und neben dem Platz beigetragen – wohl auf beiden Seiten. Heute heißt es: Krone richten und eine neue Serie starten. Viel Erfolg an Kücknitz für die nächsten drei Spiele – in vier Wochen holen wir uns die drei Punkte zurück!“

Der 16. Spieltag

ATSV Stockelsdorf – SV Azadi Lübeck II 2:5
VfL Vorwerk – TSV Eintracht Groß Grönau II 1:2
SG Reinfeld/Kronsforde – TSV Gudow 1:0
Lübeck 1876 – TSV Travemünde 0:2
Eichholzer SV II – SV Viktoria 08 1:3
TSV Pansdorf II – VfL Rethwisch 7:1
SV Fortuna St. Jürgen – TSV Schlutup 1:4
TSV Kücknitz – SG Breitenfelde/Mölln 2:1

1.SG Reinfeld/​Kronsforde1560 : 1645
2.TSV Pansdorf II1540 : 1333
3.TSV Travemünde1540 : 1431
4.TSV Schlutup1445 : 2230
5.SV Azadi Lübeck II1655 : 4227
6.SG Breitenfelde/​Mölln1543 : 2226
7.Eichholzer SV II1541 : 3124
8.SV Viktoria1642 : 5024
9.TSV Kücknitz1340 : 3222
10.Lübeck 18761533 : 3622
11.VfL Rethwisch1631 : 5115
12.SV Fortuna St. Jürgen1524 : 3314
13.ATSV Stockelsdorf1639 : 5713
14.TSV Eintracht Groß Grönau II – U231324 : 529
15.VfL Vorwerk1616 : 654
16.TSV Gudow1311 : 481
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