
Gremersdorf – Drei Endspiele unter Sonnenschein standen am 1. Mai 2025 in Gremersdorf im Rahmen des Ostholsteiner Kreispokal an. Auf der Sportanlage am Bankendorfer Weg gab es Tore, Emotionen und gute Stimmung. Zweimal gab es einen klaren Favoriten, doch nur einmal war das Ergebnis deutlich. Vor allem das große Finale um 16.30 Uhr sorgte für Hochspannung. Über 700 Zuschauer fanden sich ein. Zehn Tore boten die ersten beiden Spiele, wobei es zweimal eine klare Angelegenheit war. Nach dem unteren Finale der Herren, kam es zum Frauen-Finale. Dort bezwang die SG Insel Fehmarn/Burg dank einer starken ersten Hälfte die BSG Eutin mit 4:1 (3:1).
David gegen Goliath
Im Kreispokal der unteren Mannschaften kam es zu einem typischen David gegen Goliath. Die SpVgg Putlos II traf als derzeitiger Tabellensiebter der Kreisklasse C auf den Verbandsligisten TSV Pansdorf II. Die Favoritenrolle war also glasklar an den Techauer Weg vergeben. Durch Siege gegen Gremersdorf II (2:1), SG Insel Fehmarn III (5:1) und SG Grebin/Neudorf II (3:2) gelang der Einzug ins Finale. Der Gegner wurde seiner Favoritenrolle gerecht, doch schaltete mit Pönitz II (6:4 n. E.) und der SG Oldenburg/Göhl (2:1) zwei Mitfavoriten auf dem Weg zum Finale aus. Auf der Sportanlage des TSV Gremersdorf herrschte eine tolle Kulisse bei sonnigem Wetter. Beide Mannschaften bekamen reichlich Unterstützung, wobei die Anhängerschaft der SpVgg zumindest neben dem Feld die Oberhand hatte. Sprechchöre und Co. prägten das Geschehen auf dem Rasen. Von Beginn an sollte sich zeigen, in welche Richtung es gehen würde. Pansdorf machte Druck und drängte den Gegner tief in die eigene Hälfte. Erstmals im Netz zappelte der Ball nach bereits wenigen Minuten. Tom Volkmann köpfte ein zur Führung. Doch die Fahne des Schiedsrichterassistenten ging hoch. Glück für Putlos, die dem Verbandsligisten ordentlich Schwierigkeiten bereitete. Eine Menge Geduld war gefordert. Neun Minuten vor der Pause war es dann passiert. Alexander Witt (36.) überwand Philipp Pries erstmals. Es sollte nun ganz schwer werden für die SpVgg, die allerdings zu einer guten Chance kam. Nach einer Stunde schwanden dann allerdings die Kräfte der stark gegenhaltenden Putloser. Zwei weitere Treffer von Witt (62./72.) sowie Tobias Graefe (66./73.) machten alles klar. Am Ende war es ein verdientes 5:0 für Pansdorf, die über weite Strecken Schwierigkeiten hatte. Mit zunehmender Dauer boten sich allerdings immer mehr Räume, die der Favorit nutzte.
Ein Highlight für Sarau – Ein Schock für 08
Im großen Finale des Kreispokals Ostholstein trafen sich die SG Sarau/Bosau und Eutin 08. Als Verbandsligist war die SG der klare Underdog, doch im Laufe ihrer Pokalreise haben sie bewiesen, dass auch ein Oberligist kein Hindernis sein muss. Der Oldenburger SV wurde im Halbfinale geschlagen. Eutin hatte durchaus Probleme gegen die SVG Pönitz. Dieses Spiel hatte zudem aufgrund einiger Spieler, die beim Gegenüber aktiv waren, eine Menge Brisanz. Sarau reiste mit zwei Bussen an und brannte für dieses Spiel. Ein kleiner Fanmarsch leitete das Highlight der SGS ein. Auf der Gegenseite kehrten einige Spieler nach Ausfällen zurück, sodass Trainer Dennis Jaacks wieder mehr Optionen zur Verfügung hatte. Doch einer fiel aus. Im Abschlusstraining verletzte sich Innenverteidiger Tim Zittlau sehr schwer. Sein Trainer sagte dazu gegenüber HL-SPORTS: „Das ist ein totales Dilemma. Im Abschlusstraining, ohne gegnerische Einwirkung das Wadenbein gebrochen, das Syndesmoseband und Innenband gerissen – also eine sehr heftige Verletzung. Er wird am Mittwoch operiert, planmäßig werden fünf Schrauben eingesetzt und eine Platte. Da muss man mindestens von einem halben Jahr Ausfallzeit ausgehen. Das ist ganz bitter, weil er natürlich eine sehr wichtige Stütze in der Defensive sein kann. Ich glaube, da fühlt jeder mit von uns, wir werden ihn dort bestmöglich unterstützen und versuchen, ihn wieder aufzupeppen.“ Die Mannschaft präsentierte mehrfach sein Trikot und war in Gedanken bei ihrem Abwehrmann.
Drei Tore in sechs Spielen
Eutin hatte mehr den Ball, doch durchaus Probleme. Der Verbandsligist spielte aus einer kompakten Fünferkette heraus. Dies hatte zur Folge, dass der Favorit wenige Lücken fand und zu langen Bällen griff. Nach rund zehn Minuten wurde es dann erstmals strittig. Hussein Sharba war auf und davon und wurde kurz vor dem Sechzehner zu Fall gebracht. Schiedsrichter Oliver Knoll entschied auf Freistoß und Gelb. Anschließend landete die Kugel in der Mauer. Klare Torchancen ließen auf beiden Seiten noch auf sich warten, doch plötzlich wurde es unübersichtlich. Torwart Fabian Schacht und Kapitän Maximilian Möhr (24.) gingen zum Ball, und irgendwie beförderte Letzterer den Ball ins eigene Tor. Eutin war in Führung, und nun sollte es ganz schwer werden. Kurz darauf eroberte nämlich Lasse Schröder im Mittelfeld den Ball, steckte durch zu Sören Lepin, und abschließend traf Leon Dippert (29.) zum 2:0. War die Partie entschieden? Nein. Sarau spielte nun nach vorne, und Espen Prieß (30.) brachte seine Mannschaft zurück. Kurz vor der Pause musste Eutin verletzungsbedingt wechseln. Schröder prallte mit dem Kopf gegen einen Gegenspieler und musste raus. Phil Petersenn kam.

Hitzige Schlussphase
Im zweiten Durchgang musste Sarau etwas mutiger werden. Die Elf von Tony Böhme und Mark Klukas lief an, doch Eutin stand sicher. Es kamen Iber Osdautaj und Hans Reimers, um den Druck zu erhöhen, und tatsächlich wurde der Publikumsliebling – da auch die Fans der SpVgg Putlos den Verbandsligisten lautstark unterstützten – zwingender. Über halblinks ging es nach vorne, und plötzlich fiel der Angreifer. Der gelbvorbelastete Louis Drews foulte taktisch und sah Gelb-Rot (79.). Nun bot sich eine nochmals größere Chance für Sarau. Es bot sich zweimal die Chance durch Elia Engel. Dieser stieß erst vor wenigen Tagen zu seinem neuen Team – ausgerechnet von Eutin. Jaacks brachte Lukas Schultz, der sein Comeback nach langer Verletzung in der Ersten feierte. Es war eine emotionale Schlussphase mit vielen Zweikämpfen und Fouls. Das junge Schiedsrichtergespann war nun gefordert. Die Partie kochte immer weiter hoch. Der Ausgleich blieb aus, und somit war der Titel für die Rosenstädter perfekt. Es war nicht der beste Auftritt des Oberliga-Aufsteigers, doch am Ende genügte es, um den Titel nach einem Jahr Abstinenz wieder einzufahren. Der siegreiche Trainer sagte nach dem Abpfiff zu HL-SPORTS: „Ich glaube, es war kein spielerischer Leckerbissen. Fußballerisch war es von beiden Teams keine gute Vorstellung. Ich hätte mir gerade für unser Spiel viel mehr offensive Höhepunkte gewünscht, dass wir viel konsequenter und besser mit Ball agieren, uns auch entsprechend Torchancen erspielen. Das ist nicht gelungen. Das war in der ersten Halbzeit noch solide, aber in der zweiten Halbzeit haben wir stark den Faden verloren in unserem Spiel mit Ball. Ich glaube, das hat mit dazu beigetragen, dass das Spiel bis zum Ende offen geblieben ist. Da haben wir unseren Teil auch einfach mit zu beigetragen. Am Ende haben wir es in Unterzahl intensiv verteidigt. Trotz aller Emotionen und Nickligkeiten glaube ich trotzdem, einigermaßen souverän.“
Die Spiele im Überblick
Untere Mannschaften:
SpVgg Putlos II – TSV Pansdorf II 0:5
Frauen:
BSG Eutin – SG Fehmarn/Burg 1:4
Herren:
SG Sarau/Bosau – Eutin 08 1:2
Den Nachbercht der Frauen können sie am Freitag bei HL-SPORTS lesen!