
Grömitz – Der letzte Spieltag der Hinrunde in der Kreisliga Ost ist Geschichte und er war geprägt von einigen Überraschungen. Die Spitzenteams haben gepatzt, sodass es spannend im Aufstiegsrennen bleibt. Die Formkurven einiger Teams setzen sich fort, sowohl nach oben als auch nach unten.
SC Cismar – Eutin 08 II 4:2 (1:1)
Der SC Cismar musste sich gegen den SV Großenbrode deutlich mit 1:4 geschlagen geben. Ein katastrophaler Auftritt der Grömitzer war es, der beim Aufsteiger abgeliefert wurde. Nun stand allerdings wieder ein Heimspiel an – und dies gegen den Lieblingsgegner. Eutin 08 II war zu Gast und gegen den Vizemeister blieb man bereits in der vergangenen Saison zweimal ungeschlagen. Eutin reiste mit einer Krise im Rücken an die Gildestraße, denn vier Pflichtspiele in Folge wurden verloren, sodass man sich nicht nur vom ersten Tabellenplatz verabschieden musste. Der Oktober war einfach kein guter Monat für die junge Truppe vom Waldeck, denn auch personell sah es schwierig aus. An diesem Tag war dies allerdings erneut der Fall. Jorge Bruckmann fehlte im Kader, er spielte am Folgetag bei der Ersten. Zudem saß Monty Gutzeit nur auf der Bank. Gegen Dersau fehlte der Knipser bereits urlaubsbedingt, nun wurde er erneut vom erfahrenen Florian Schumacher ersetzt. Die Partie begann intensiv, denn früh hatte Jarred Bünning die erste gute Chance der Gäste. Im Anschluss war Cismar allerdings die klar bessere Mannschaft, sodass sich die Gelegenheiten häuften. Zweimal scheiterte Lennard Siebrecht, zudem prallte der Ball nach einer Ecke im Gewühl an die Latte. Die Führung der Hausherren lag also in der Luft, doch plötzlich gab es auf der anderen Seite die Mega-Chance. Schumacher kam allein vor Dennis Kuhlmann zum Abschluss, doch der Keeper war zur Stelle. Die Anfangsphase war also durchaus unterhaltsam und geprägt von guten Chancen auf beiden Seiten, wobei die Grömitzer dabei Vorteile hatten. Nach einer knappen Viertelstunde fiel dann der verdiente Führungstreffer der Cismaraner, als Siebrecht (14.) viel zu freistehend einköpfte.
Im Gegenzug bot sich allerdings direkt die Möglichkeit auf die postwendende Antwort, allerdings bekam Jasper Schnoor die Kugel nicht wirklich gefährlich aufs Tor. Zwei Minuten später unterlief dann Rick Jacobsen ein Fehler, doch Pascal Sievers bestrafte diesen mit einer guten Direktabnahme nicht, weil Keeper Lauri Bünning auf der Hut war. Im Anschluss nahm Eutin mehr das Spiel in die Hand und so häuften sich die Chancen. Lasse Schröder fehlte nicht viel und nach rund 35 Minuten forderte Schumacher erneut SCC-Torwart Kuhlmann zu einer Glanzparade. Dieser machte ein herausragendes Spiel und verhinderte mehrfach den Ausgleich. Kurz vor der Pause konnte allerdings auch er nichts machen. Eine Ecke von Lasse Behrmann prallte an die Latte und im Anschluss war Moritz Manzow (41.) zu frei und glich aus. Dies war aufgrund der guten Gästechancen ab der 25. Minute nicht gerade unverdient. Zur zweiten Hälfte blieben beide Teams erst einmal unverändert. Dennoch lief das Spiel etwas anders. Zunächst spielte sich dieses nämlich eher im Mittelfeld ab, ohne viele Chancen. Nichtsdestotrotz kam zunächst der SCC zu einer guten Gelegenheit, doch im direkten Gegenzug forderte Jacobsen den wieder einmal aufmerksamen Heimtorhüter. Nach einer Stunde brachte Gästecoach Jasper Frahm dann frische Kräfte. Finn Schöning und Leon van den Eeckhaut kamen rein, dadurch sollte mehr Tempo über Außen her. Doch bevor dieses überhaupt eingesetzt werden konnte, klingelte es auf der anderen Seite. Siebrecht (65.) schnürte den Doppelpack und nur drei Minuten später erhöhte Bennet Kern (68.). Eutin war defensiv völlig offen, sodass der Torschütze zum 3:1 völlig unbedrängt im Strafraum traf.
Direkt reagierte Frahm und brachte nun zwei eigentliche Stammspieler. Lennard Jakubenko und Monty Gutzeit kamen für die letzten 20 Minuten, denn es brauchte nun deutlich mehr Durchschlagskraft. Beide gingen vorne rein und es gab tatsächlich die dicke Chance durch Schnoor auf das 2:3. Wenige Zentimeter fehlten, damit der Ball ins lange Eck rollte. So musste Eutin weiter anlaufen, doch Cismar hielt leidenschaftlich dagegen. Richtig durch kam man nicht und stattdessen deuteten sich bereits die ersten Konter der Grömitzer an. Die reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen, doch es gab noch acht Minuten obendrauf. Genügend Zeit für die Mannen aus der Kreisstadt, die allerdings einen schnellen Anschlusstreffer brauchten. Über rechts kam der Ball zu Lennard Jakubenko (92.), der den Ball im langen Eck unterbrachte. Nun brauchte es noch einen Treffer, um zumindest die Niederlagenserie zu beenden, und tatsächlich gab es die Chance. Aus knapp 22 Metern zentraler Position gab es einen Freistoß. Schnoor traf allerdings nur die Mauer und im Anschluss ging es in die andere Richtung. Cismar schaltete um und Florian Nothnagel (96.) machte mit dem 4:2 alles klar. Es war klar, dass Eutin auch das fünfte Spiel verlieren und beim heimstarken Team von Sascha Pretzel patzen würde.
Sascha Pretzel (SC Cismar): „Wir haben diese Woche sehr viel aufgearbeitet, die Jungs haben gut trainiert. Es hat uns gewurmt, wie wir in Großenbrode aufgetreten sind. Diesmal hatten wir eine ganz andere Körpersprache, super ins Spiel gekommen, dann ein bisschen den Faden in der ersten Halbzeit verloren. Dann aber super rausgekommen – Einsatz, Wille, so wie ich es von meinen Jungs sehen will, gepaart mit guten Aktionen. Verdienter Sieg gegen eine super sympathische Truppe, gutes Schirigespann. Wir wünschen Eutin viel Erfolg für die restliche Saison. Das waren heute die ersten drei der Englischen Woche, so kann es weitergehen.“
Jasper Frahm (Eutin 08 II): „Ich habe es schon zu den Jungs gesagt: Wir kriegen aktuell zu einfache und vor allem zu viele Gegentore. Die Entschlossenheit, unser eigenes Tor verteidigen zu wollen, ist uns abhandengekommen. Da sind Gegentore bei, gerade die drei in der zweiten Halbzeit – die dürfen so nicht fallen. Gleichermaßen gilt es da, diesen Kampf anzunehmen, und das, muss ich sagen, haben wir schon gemacht. Allerdings fehlt uns da die gewisse Abgezocktheit, auch vielleicht mal einen Freistoß zu ziehen oder cleverer im Zweikampf zu sein. Es geht darum, die Basis wieder zu schaffen, defensiv verteidigen zu wollen, die Räume zuzustellen, die richtigen Entscheidungen in den Momenten zu treffen, die Hereingabe nicht zuzulassen, aber auch gleichermaßen beim ersten Gegentor heute bei der Flanke dran zu sein, ihn nicht frei köpfen zu lassen – das sind so Kernpunkte, die wir angehen müssen, und die gilt es am Dienstag klar anzusprechen und im Trainingsinhalt aufzunehmen. Jetzt heißt es, den Mund abzuwischen, erneute Sprüche und negative Sätze ertragen zu müssen, und dann müssen wir ab Dienstag wieder an den Basics arbeiten und daran feilen.“
SG Insel Fehmarn – SV Großenbrode 2:2 (1:1)
Mit großer Spannung wurde am Sonnabend auf die Insel geschaut. Nach sehr langer Zeit gab es mal wieder das Derby der SG Insel Fehmarn und dem SV Großenbrode in der Kreisliga, und die Vorfreude war bei beiden Mannschaften riesig. Beiden Trainern war bereits anzumerken, dass sie hochmotiviert sind, sodass es in Burg heiß hergehen sollte. Großenbrode reiste nach einem 4:1-Erfolg gegen Cismar mit einer Menge Selbstbewusstsein an. Die Insulaner dagegen gewannen zuvor mit 4:0 gegen Bösdorf/Malente. SVG-Coach Peter Thomm schob im Vorfeld dem Team von Andre Hack und Fynn Severin die Favoritenrolle zu. Die Anfangsphase war ein Abtasten, bei dem das Heimteam allerdings leichte Vorteile hatte. Tjelk Jacob ließ die erste dicke Chance liegen. Kurz darauf verteidigte der Aufsteiger dann ganz schwach. Bei einem Freistoß kann Jacob verlängern, und am langen Pfosten stand Fabian Plöger (26.), der zum 1:0 traf.
Das Derby war eröffnet, und im Anschluss steigerte sich der SV Großenbrode. Man hatte nun Ballbesitzvorteile, und Shafi Azizi (45.) glich nach einem Torwartfehler aus. Zur Pause stand alles auf Null, und der zweite Durchgang begann, wie er aufgehört hatte. Innenverteidiger Eike Jappe (51.) holte aus acht Metern einen Seitfallzieher raus und brachte den Aufsteiger in Führung. Im Anschluss wurde dieser allerdings zunehmend passiver. Der Fokus wurde immer mehr auf die Absicherung gelegt, und so hatte die Heimmannschaft mehr den Ball. Sie liefen an, und tatsächlich fiel in der Schlussphase der Ausgleich. Der Verteidiger wollte klären, schoss dabei seinen Mitspieler an, sodass Plöger (83.) völlig blank einschieben konnte. Bitter für die Thomm-Elf. Am Ende gab es in einem fairen Derby eine Punkteteilung.
Fynn Severin (SG Insel Fehmarn): „Wir müssen uns mit einem Punkt im Derby zufriedengeben. Natürlich haben wir uns viel vorgenommen, aber bis auf die ersten 25 Minuten haben wir fast alles vermissen lassen, was es im Derby benötigt. Die Anfangsphase war richtig gut, und wir gehen folgerichtig durch Fabian Plöger mit 1:0 in Führung, haben danach noch eine Großchance von Tjelk Jacob, und danach war die Mannschaft wie ausgewechselt. Wir bringen Großenbrode dann mit dem Halbzeitpfiff und einem individuellen Fehler wieder ins Spiel und verschlafen dann auch die Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit, in der Eike Jappe dann zum 1:2 trifft. Auch nach einem Dreifachwechsel kam kein frischer Wind bei uns ins Spiel, und so können wir froh sein, dass wir nach einem individuellen Fehler der Gäste noch das 2:2 machen und immerhin einen Punkt geholt haben. Fast kein Spieler hat Normalform erreicht, und dann ist es für einen Sieg im Derby viel zu wenig. Das Remis geht am Ende aber auch leistungsgerecht in Ordnung. Ein tolles Fußballspiel war es aber nicht – was aber auch an einer sehr kleinlichen Linie des Schiedsrichters lag, der fast gar keinen Spielfluss aufkommen ließ, weil jeder Kontakt auf beiden Seiten konsequent abgepfiffen wurde und das Spiel durch viele Freistöße im Niemandsland geprägt war. So hat der Schiedsrichter natürlich sein Ziel erreicht und gar nicht erst Derby-Emotionen aufkommen lassen, und das Derby ist allgemein sehr fair geblieben.“
Peter Thomm (SV Großenbrode): „Es war ein Derby, das in allen Belangen sehr fair war. Der Schiedsrichter hat immer alles direkt unterbunden, sodass da gar nichts Hitziges entstehen konnte. Es war ein Abtasten, in dem Fehmarn etwas besser war – sie können durch Jacob in Führung gehen, den hält unser Torwart sensationell. Sie gehen trotzdem in Führung. Wir werden dann besser, kommen ins Spiel. Fehmarn wurde ruhiger, und wir machen folgerichtig, natürlich mit etwas Glück nach einem Patzer vom Fehmaraner Keeper, das 1:1 direkt vor der Pause. Das ist natürlich für den Kopf auch wichtig gewesen. Es ist verdient 1:1 zur Pause, und wir kommen dann raus und sind die bessere Mannschaft. Wir drängen, haben viel Ballbesitz, gute Kombinationen, spielen tatsächlich guten Fußball. Über das Passspiel haben wir uns über Außen durchgetankt, haben dann eine Drangphase und machen folgerichtig das 2:1. Unser Innenverteidiger Eike Jappe setzt zum Seitfallzieher aus acht Metern an und haut das Ding in die Maschen. Wir führen 2:1, und dann kommt etwas, worüber ich mich ärgere: Wir hören auf, Fußball zu spielen, ziehen uns zurück. Ich glaube, wenn wir weiter spielen, dann bringen wir es über die Zeit. Haben immer mehr auf Konter gesetzt, uns immer weiter zurückgezogen, und dann wollen wir den Ball klären, schießen uns selbst an, und Plöger steht eigentlich im Abseits – aber dadurch ist es keines – und schiebt das am Keeper vorbei. Somit das 2:2. Aber ich glaube, das ist schon das gerechte Ergebnis. Natürlich schade, dass wir es so spät kassieren, aber wenn man alles betrachtet – die Torchancen, den Spielverlauf – dann ist ein Unentschieden absolut gerecht gewesen.“
SpVgg Putlos – TSV Lütjenburg 2:2 (1:1)
Ein Kellerduell stieg am Sonnabend an der Strandstraße in Dannau. Die SpVgg Putlos empfing den TSV Lütjenburg, und beide Mannschaften gehören zur unteren Tabellenregion. Dementsprechend war für beide ein Sieg von enormer Bedeutung. Die Gäste machten das Spiel und hatten klar mehr Ballbesitzanteile. Putlos stand allerdings enorm tief und kompakt, sodass es kaum Durchkommen für die ambitionierten Lütjenburger gab. Nach vorne waren es die schnellen Konter, die durchaus ein Faktor waren, denn die Gästeabwehr hatte klare Tempodefizite. So war Hannes Görtz durch, scheiterte am Torhüter, doch anschließend bediente er Borggrewe, welcher wiederum Saad Naji (29.) fand, der nur noch einschieben musste. Kurz vor der Pause war dann Philipp Kruse auf dem Weg nach vorne, dieser wurde allerdings vom bereits verwarnten Philip Zimmermann gehalten, wofür es die Ampelkarte gab. Noch war allerdings nicht Halbzeit, denn nur kurz nach dem Platzverweis traf Sebastian Witt (45.) zum Ausgleich per direktem Freistoß.
Das Umschaltspiel der Heimmannschaft war eine absolute Waffe, mit der Lütjenburg überhaupt nicht zurechtkam. Philipp Kruse (69.) vollendete solch eine zur erneuten Führung, doch die Antwort folgte prompt. Ein langer Einwurf rutschte durch, sodass Tony Heitner (77.) traf. Es war wieder alles auf Null und die Schlussphase brach an, doch dort sollte es richtig wild werden. Kruse wurde in der eigenen Hälfte geschickt und anschließend von Jan Bollesen gelegt. Der Schiedsrichter gab den zweiten Platzverweis für Lütjenburg, und auch der Trainer sah für eine Äußerung die Rote Karte. Elf gegen neun hieß es in den Schlussminuten, und es ging munter weiter. Torschütze Heitner ließ sich ebenfalls zu einer Bemerkung hinreißen, sodass der dritte Spieler frühzeitig gehen musste. In den letzten Minuten verpassten beide Teams noch den Sieg, sodass es ein 2:2-Remis gab. Für Putlos war es der erste Punkt seit dem ersten Spieltag.
Philipp Pries (SpVgg Putlos): „Punktgewinn durch Disziplin, Teamgeist und Ehrgeiz. Das Spiel begann wie zu erwarten: Lütjenburg hatte viel den Ball, und wir haben uns auf die Defensive konzentriert. Anfangs dribbelten die Lütjenburger Innenverteidiger vermehrt durch das Zentrum an und versuchten, dort die Bälle zu verteilen. Allerdings hatten wir immer einen Fuß dazwischen. Dann änderte sich die Spielweise, und Lütjenburg ging vermehrt auf diagonale Bälle auf unsere rechte Seite, wo Dennis Kenzler gefühlt 92 % seiner Zweikämpfe gewann. In der ersten Halbzeit versuchte Lütjenburg viel aus der Distanz zum Erfolg zu kommen, wobei wir immer mit einem Block parat waren. Wir konnten erfolgreich über Konter Nadelstiche setzen, und die schnellen und körperlich starken Hannes Görtz und Philipp Kruse haben Defizite in der Lütjenburger Abwehr aufgezeigt. Ein schneller Ballgewinn im Zentrum und ein steiler Pass auf Hannes Görtz ergaben eine starke Torchance. Diese wurde aber im Eins-gegen-eins gegen den Torwart vereitelt. Den zweiten Ball bekam David Borggrewe, der überlegt in die Mitte einschob, wo Saad Naji nur noch den Fuß hinhalten musste. Leider bekamen wir mit dem Schlusspfiff einen direkten Freistoß von Basti Witt und gingen so mit einem 1:1 in die Pause. Noch vor dem 1:1, nach einer etwas unübersichtlichen Situation nach einem Steilpass auf Philipp Kruse und eines Festhaltens des Lütjenburgers, gab es den ersten Platzverweis. In der Pause haben wir taktisch umgestellt aufgrund einer gelben Karte und liefen nun nicht mehr im 4-4-2, sondern im 4-2-3-1 auf und erhofften uns so mehr Dominanz im Mittelfeld. Nach der Pause erwarteten wir einen TSV, der zielstrebig Richtung Tor spielt. Allerdings konnten wir auch hier jeden Angriff vereiteln, und im Gegenzug konnten wir mit einem schnell reagierenden Philipp Kruse, der einen Pass abfing, auf 2:1 stellen. Leider konnte Lütjenburg im Laufe der Partie durch einen langen Einwurf, der durch alle Putloser durchrutschte, auf 2:2 stellen. Vogelwild war’s allerdings in der zweiten Halbzeit, da es aufgrund einer Fifty-fifty-Entscheidung des Schiedsrichters einen zweiten Platzverweis für Lütjenburg gab. Philipp Kruse wurde in der eigenen Hälfte geschickt, der allerdings vom letzten Verteidiger aufgehalten wurde. Diese Situation brachte den Lütjenburger Trainer dazu, unqualifizierte Äußerungen von sich zu geben, und dieser flog somit ebenfalls mit Rot vom Platz. Kurz darauf ließ sich ein weiterer Spieler vom TSV zu einer solch unqualifizierten Bemerkung hinreißen und wurde ebenso mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Aufgrund der mehrfachen Überzahl haben wir noch einmal umgestellt und nun mit drei Offensiven noch mal versucht, Gas zu geben. Einen gefährlichen Konter ließen wir dabei zu, der allerdings von Rico vereitelt wurde. Durch zwei gute Freistoßpositionen hatten wir genügend Chancen, noch den Sieg zu holen. Allerdings blieb uns dieses Glück verwehrt, und somit teilten wir uns die Punkte mit dem TSV Lütjenburg in einem heißen Duell. Hervorzuheben waren für uns Bennet Burchardt, Hannes Görtz und Dennis Kenzler.“
SG Dobersdorf/P’hagen – TSV Lensah 4:5 (2:2)
Der TSV Lensahn reiste am Sonntag zur SG Dobersdorf/P’hagen und wollte seine gute Form gegen Spitzenteams fortsetzen. Nach dem Erfolg gegen Eutin 08 II und der TSG Concordia Schönkirchen entwickelte sich die Mannschaft von Daniel Safadi zu einem echten Stolperstein für die Teams der oberen Tabellenregion. Dementsprechend war auch Dobersdorf gewarnt, das nach den Ergebnissen vom Vortag eine große Chance hatte. Der Vorsprung auf Eutin sollte ausgebaut werden, doch ein Selbstgänger war es keineswegs. Nach nicht einmal zehn Minuten jubelten bereits die Gäste. Moritz Gallowsky (9.) traf. Der Tabellenführer fand allerdings eine Antwort – auch, weil der TSV ordentlich pennte. Ein Einwurf rutschte durch, sodass Tim Schümann (18.) ausglich. Der Start ins Spiel war also schwungvoll, und es ging munter weiter. Finn-Ole Ratje (24.) traf zunächst zum 2:1, und nur eine Minute später war der pfeilschnelle Angreifer erneut durch und konnte nur noch per Foulspiel gestoppt werden. Patrick Mierse sah die Notbremse. Über 60 Minuten Überzahl standen für die Ostholsteiner an, die mit dem Pausenpfiff allerdings den erneuten Ausgleich kassierten. Wieder war es ein Einwurf, und diesmal traf Timo Federwisch (45.).
Acht Tore bekamen die Zuschauer also im ersten Durchgang auf dem Dieter-von-Borstel-Platz zu sehen, und nach dem Seitenwechsel wurde es alles andere als ruhiger. Die SG startete nämlich mit Schwung und ging durch erneut Federwisch (48.) erstmals an diesem Nachmittag in Führung. Lensahn zeigte sich allerdings alles andere als beeindruckt. Man machte ein gutes Spiel, auch mit dem Ball. Zudem wurde es immer wieder gefährlich, sodass Max Rosenthal (53.) und erneut Finn-Ole Ratje (56.) auf 4:3 für Lensahn erhöhten. Binnen weniger Momente war die Partie wieder auf Kurs des TSV, und nur fünf Minuten später legte der Doppelpacker sogar ein drittes Mal nach. Finn-Ole Ratje (61.) war an diesem Tag der entscheidende Faktor in der Safadi-Elf. Drei Tore sowie die Rote Karte rausgeholt – dieser Arbeitsnachweis des Stürmers konnte sich sehen lassen. Er musste allerdings kurz darauf raus, und da es keine weitere Option mehr auf der Bank gab, sollte es im Zehn-gegen-Zehn weitergehen. Joker Kjell Gonda (75.) verkürzte noch einmal für Dobersdorf, allerdings ließen die Ostholsteiner auch im Anschluss noch die Chance auf die Entscheidung liegen. In der Schlussphase machte der Tabellenführer noch einmal Druck, doch Lensahn verteidigte gut und hatte zudem an diesem Tag auch das Glück auf seiner Seite.
Daniel Safadi (TSV Lensahn): „Ich muss meiner Mannschaft ein absolutes Kompliment aussprechen. Wie sie ins Spiel reingegangen ist, gefightet hat, den Ball hat laufen lassen. Wir haben einen vernünftigen Ball gespielt, sind verdient in Führung gegangen. Dann verlieren wir so ein bisschen die Kontrolle, wo das 1:1 fällt. Nach der Notbremse waren wir die spielbestimmende Mannschaft, kriegen aber trotzdem das 1:2. Wieder pennen wir nach einem Einwurf. Ab dann waren wir die bessere Mannschaft. Wir waren wach, gewannen die Zweikämpfe, ließen den Ball laufen, gehen wieder 3:2 in Führung. Nachher bringen wir uns selbst in Bedrängnis, müssen noch Finn runternehmen, hatten keinen mehr auf der Bank, spielen selber nur mit zehn Mann und machen es eigentlich ordentlich, aber Dobersdorf hat alles nach vorne geworfen. Wir hatten da auch ein bisschen Glück, viele Strafraumsituationen, die wir gut verteidigt haben. Wir müssen nach einem Konter aber das sechste machen, was wir versäumt haben. So mussten wir uns über die Zeit retten. Für mich insgesamt ein verdienter Sieg.“
Der 15. Spieltag im Überblick
SC Cismar – Eutin 08 II 4:2
SG Dersau/Kalübbe – FT Preetz 3:0
TSG Concordia Schönkirchen – VfR Laboe 2:4
SG Insel Fehmarn – SV Großenbrode 2:2
SpVgg Putlos – TSV Lütjenburg 2:2
TSV Klausdorf II – Heikendirfer SV II 1:2
SG Dobersdorf/P’hagen – TSV Lensahn 4:5
1. SG Dobersdorf/P’hagen 13 40 : 21 33 2. SG Dersau/Kalübbe 13 35 : 15 29 3. Eutin 08 II 14 49 : 32 28 4. SC Cismar 14 36 : 35 22 5. VfR Laboe 13 35 : 30 21 6. SG Bösdorf / Malente 12 31 : 26 21 7. FT Preetz 13 31 : 28 21 8. Con. Schönkirchen 13 30 : 24 20 9. TSV Klausdorf II 13 37 : 31 19 10. TSV Lensahn 15 40 : 42 19 11. SG Insel Fehmarn 11 28 : 22 18 12. TSV Lütjenburg 13 27 : 26 15 13. Heikendorfer SV II 15 29 : 40 15 14. SV Großenbrode 11 17 : 33 10 15. Raisdorfer TSV 13 25 : 49 5 16. SpVgg Putlos 14 19 : 55 4








