
Güster – Kurz vor Weihnachten ist eigentlich die Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit. Das funktionierte aber nicht im letzten Spiel des Jahres 2025 in der Verbandsliga Süd. Der SSV Güster hatte Eintracht Groß Grönau zu einem Nachholspiel vom 11. Spieltag zu Gast. Sportlich lief es gut für die Gastgeber, die in der 38. Minute durch Jasper Keuneke in Führung gingen. Die Gäste glichen durch Peter Bär aus (75.) und es sah nach einer Punkteteilung aus. Keuneke sorgte mit seinem zweiten Treffer aber für den späten Erfolg des SSV (91.).
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Foulspiel in der Nachspielzeit eskalierte die Partie mit Rudelbildung, jeweils einer Roten Karte auf beiden Seiten, sowie des Eingriffs eines Zuschauers.
Die Stimmen nach dem Spiel
SSV Güster – Eintr. Groß Grönau 2:1 (1:0)
Knud Kapschitzki (Güster): „Wir empfangen Grönau und das Spiel nimmt direkt Fahrt auf. In der ersten Halbzeit spielen wir top und erarbeiten uns Chance um Chance. Es kommt dann durch eine Flanke von Felix Stieglitz auf Jasper Keuneke zum 1:0. Wir können noch ein bis zwei Buden machen, aber es geht mit 1:0 in die Halbzeit. Nach einer Ecke gibt es das 1:1, wobei sich jeder fragt, ob der Ball wirklich hinter der Linie war, wir denken nicht, aber so ist es. Danach stellen wir wieder durch Jasper auf 2:1. In der letzten Aktion des Spiels werde ich von hinten von den Beinen geholt, danach wird es ruppig. Schubsereien von Grönau und ein Eklat gegen unsere Fans von den Spielern Grönaus sind sehr unschön. Es waren Kinder in unmittelbarer Nähe, eine unglaubliche unsportliche Aktion. Nach Spielende bestätigt Grönau diese Unsportlichkeit, in dem unser Kabinentrakt auseinander genommen wird. Löcher in den Türen und Wänden durch abklopfen der Fußballschuhe sind von Unsportlichkeit nicht zu überbieten. Grönau wollte spielen und der SSV Güster lässt sich gern vor Weihnachten beschenken.“
Philipp Polzin (Groß Grönau): „Zum Sportlichen muss man nicht viel sagen. Güster gewinnt durch einen Lucky Punch – das tut weh, gehört aber zum Fußball. Was definitiv nicht zum Fußball gehört, sind die Vorkommnisse kurz vor Spielende. Nach einem Konflikt zweier Spieler, stürmt ein Fan von Güster den Platz, packt unseren Spieler am Hals und reißt ihn zu Boden. Darauf kommt es zur Rudelbildung.
Unser Spieler hat Verletzungen davon getragen und Strafanzeige gestellt. Hier ist die Grenze für uns definitiv überschritten. Leider gab es bei Güster auch nur einen Funktionär, der am Ende eingesehen hat, dass da eine Linie überschritten wurde. Wir sind erschüttert, dass so ein Verhalten toleriert werden kann.“
Nachspiel nach Schlusspfiff
Zu den Verletzungen und der Strafanzeige des Grönauer Spielers befragt, sagte Kapschitzki: „Kann ich nichts zu sagen, Grönau hat für Rudelbildung gesorgt, ich lag verletzt auf dem Boden. Denke, das Gericht wird dann dafür sorgen, dass die Wahrheit ans Licht kommt.“
Zu den Vorwürfen der Sachbeschädigung in der Kabine äußerte sich Polzin : „Wir wurden nach dem Spiel mit den Vorwürfen konfrontiert – leider kannten wir die Kabine nicht vorher. Wir sind immer für den Dialog. Auch bei uns ist ein Schaden entstanden.“
Ein Dialog zwischen beiden Vereinen im Nachgang wäre sicherlich sinnvoll und wünschenswert, um die Vorgänge aufzuarbeiten.
Die Tabelle
| 1. | SV Azadi Lübeck | 18 | 114 : 27 | 51 |
| 2. | TSV Trittau | 18 | 54 : 24 | 42 |
| 3. | Türkischer SV | 18 | 66 : 28 | 40 |
| 4. | SV Hamberge | 17 | 43 : 24 | 37 |
| 5. | FC Ahrensburg | 19 | 52 : 47 | 30 |
| 6. | SV Schackendorf | 16 | 45 : 44 | 24 |
| 7. | SSV Güster | 14 | 28 : 20 | 23 |
| 8. | S.I.G. Elmenhorst | 15 | 42 : 42 | 23 |
| 9. | Eintr. Groß Grönau | 16 | 42 : 47 | 21 |
| 10. | MTV Ahrensbök | 17 | 37 : 61 | 19 |
| 11. | Sereetzer SV | 18 | 37 : 51 | 18 |
| 12. | Büchen-Siebeneichen | 18 | 31 : 55 | 18 |
| 13. | VfL Oldesloe | 16 | 27 : 49 | 11 |
| 14. | Elmenhorst/Tremsb. | 15 | 20 : 48 | 11 |
| 15. | SG Oering-Seth | 17 | 25 : 75 | 8 |
| 16. | GW Siebenbäumen | 14 | 18 : 39 | 5 |
Bildquellen
- ssv_egg_beschädigungen: Knud Kapschitzki
- ssv_egg_kabinenjubel: Knud Kapschitzki
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