Ratekau – Das Landespokal-Halbfinale versprach schon im Vorwege einen gewissen Endspielcharakter zu haben, denn der Tabellenerste der SH-Liga der SV- Henstedt-Ulzburg traf auf den Tabellenzweiten, die SG Ratekau-Strand 08. Das bedeutete gleichzeitig, die beste Verteidigung der Liga forderte den besten Angriff heraus.
Beide Mannschaften reisten mit Bestbesetzung an und von Anfang an war vollste Konzentration und Kampfgeist gefragt.
Das Tempo beider Mannschaften war von Anfang bis Ende wahnsinnig schnell und die begeisterten Zuschauer sahen Frauenfußball auf allerhöchstem Niveau. Bereits in der 5. Minute wurde es für die SG gefährlich, als Henstedt die erste Ecke trat, aber im Nachschuss der Ball übers Tor hinausging. In der 17. Minuten folgte ein weiterer Angriff der Henstedter, der aber erfolgreich von der Ratekauer Torfrau, Angela Koldewey pariert wurde. Kurz darauf kam Ratekau zu einem gefährlichen Konter, der aber auch hier von der guten Torfrau vereiltet wurde. in der 26. Minute gab es einen Freistoß vor dem Henstedter Strafraum, der aber auch wieder in den Armen der Torfrau landete. Beide Torfrauen hielten somit mit ihren Paraden ihre Mannschaften im Spiel. In der 30. Minute zeigte die gute Schiedsrichterin Mirka Derlin das erste Mal Gelb – Anna-Lena Papenfuß wurde auf Höhe der Mittellinie von Henstedts Nr. 15 unsanft von den Beinen geholt.
Henstedt erhöhte den Druck noch mal, ohne aber Zählbares herauszuholen. Kurz vor der Halbzeit gab es wieder einen Freistoß für die SG, der von Sonja Jaacks schön reingebracht wurde. Jasmine Schöning konnte mit dem Kopf verlängern, allerdings landete auch dieser Ball wieder in den Armen der Torfrau.
Nach der Halbzeit ging es ebenso schnell weiter wie in der Halbzeit. Die Ratekauerinnen spielten nun ihrerseits ihre beste Phase und hätten auch verdient in Führung gehen können.
Mitte der Halbzeit schaffte es aber der SV, sich aus der Umklammerung zu befreien. Das Spiel blieb schnell und kampfbetont. So sah Sonja Jaacks ebenfalls eine gelbe Karte nach einem Foul. In der 52. Minute gab es die dritte gelbe Karte, diese Mal für Sina Timm, die sie für einen Wechselfehler sah. Dies war zwar korrekt, aber trotzdem ärgerlich. In der 65. Minuten startete noch einmal Nicole Körner über links durch und steckte ihn dann in die Mitte auf Stefanie Lumma durch, die den Ball allerdings übers Gehäuse der Henstedterinnen schoß. Das Spiel war weiter gekennzeichnet durch zahlreiche Konter und Gegenkonter, aber es fiel kein Tor. Also ging es nach kurzer Pause in die erste Verlängerung. Jetzt hieß es Zähne zusammenbeißen.
In der 96. Minute fiel dann der erste Treffer. Die Ratekauer Torfrau hatte nach einem Angriff die Hand schon am Ball und die Situation schien sicher, da setzte eine Henstedter Spielerin nach und versenkte den Ball im Tor.
Die Schiedrichterin hatte diese Aktion im Strafraum nicht abgepfiffen. Ob Fehlentscheidung oder nicht, die Leistung der Schiedsrichterin bei so einem schnellen Spiel, ist auf alle Fälle als gut zu bewerten.
Allerdings pfiff sie, zur Verwunderung aller Anwesenden, die erste Verlängerung bereits nach zehn Minuten ab und rief zum Seitenwechsel auf. Die völlig verdutzten Ratekauerin versuchten sich wieder ins Spiel zurückzukämpfen. Aber in der 112. Minuten kam Henstedts 14 über links durch und schoß zum 2:0 ein. Jasmine Schöning sah in der 115. Minuten noch mal gelb als sie einen Henstedter Angriff nur durch Foul vereiteln konnte.
Wenige Minuten später besiegelt dann der Abpfiff das Spiel. Mit sehenswerten Kurzpässen und Kombinationen zeigte die SG aus Ratekau wieder eine Spitzenleistung, auch wenn es dieses Mal nicht reichen sollte.
Ein möglicher Protest aufgrund der zu kurzen ersten Halbzeit der Verlängerung wird seitens der SG nicht eingereicht. So ein Spiel kann nicht wiederholt werden, die Ratekauer freuen sich aber auf das Rückspiel in der SH – Liga am 03.03.2013 in Ratekau.

Anzeige
Anzeige
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -