
Lübeck – Am Sonnabend wurde in der Lübecker Hansehalle die siebte Ausgabe des Azadi-Cups ausgetragen. Der SV Azadi Lübeck lud ab 8.45 Uhr ein, denn dann startete bereits das Vorturnier. Dieses entschied wie bereits im Vorjahr Lübeck 1876 für sich. Ab 15 Uhr startete das Hauptturnier, diesmal nur mit acht statt zehn Teilnehmer. Der Grund dafür war, dass man nicht genügend Mannschaften fand. HL-SPORTS sprach mit einigen Beteiligten sowie Mitorganisator Torben Schmidt, der ein ehrliches und deutliches Fazit am Ende des Tages zog.
Hauptturnier statt Vorturnier
Der TSV Travemünde war für das Vorturnier eingeplant, ging allerdings aufgrund der wenigen Teams im Hauptturnier dort an den Start. Gemeinsam mit dem SVT Bad Oldesloe, FC Ahrensburg und Veranstalter SV Azadi spielten die Monte-Kicker in der Gruppe B, wo sich bereits zu Beginn zeigte, dass diese Aufgabe deutlich zu groß war. Tobias Lüth, Innenverteidiger der Travemünder, sagte zu HL-SPORTS: „Wir wollten vor allem Spaß haben. Wir hatten einen kleinen Kader, das wussten wir von Anfang an. Dass hier Mannschaften mit hoher Qualität kommen, war uns auch sehr bewusst. Da haben wir einfach gesagt: Spaß haben, viel lernen.“ Das Turnier endete ohne Punkte nach der Vorrunde für „Monte“. Dennoch blickte man positiv auf die Organisation des Turniers zurück: „Sehr gut alles organisiert, ein strikter Zeitplan, kaum Verspätung, was sonst bei Turnieren üblich ist. Ich finde die Pausen auch sehr gut, mal ein bisschen länger, mal kürzer. Das ist auch mal ein bisschen Abwechslung und ganz gut.“ Zu eigenen sportlichen Leistung sagte Lüth: „Für die Mittel, die wir haben, war die Leistung okay. Man muss sagen, dass die Niederlagen viel zu deutlich waren. Wir haben zu viele Fehler gemacht und bei der Qualität der anderen Mannschaften wird das sofort bestraft.“
Arp: „Hallenfußball ist für mich die geilste Zeit im Jahr“
Deutlich erfolgreicher lief es beim SC Rapid Lübeck, der sich am Ende des Tages den Titel sicherte. Man blieb im gesamten Turnier ungeschlagen und gewann das Finale deutlich mit 5:2 gegen den FC Dornbreite. Ein Faktor war dabei auch Tino Arp, der wieder einmal sein Können in der Halle unter Beweis gestellt hat. Dieser sagte zu HL-SPORTS: „Ich würde sagen, wir haben einfach souverän unseren Stiefel runtergespielt. Jedes Spiel haben wir ordentlich Fußball gespielt und am Ende auch hochverdient gewonnen.“ Zur Organisation des Turniers sagte er: „Die Organisation war top. ich hatte aber das Gefühl, dass im letzten Jahr deutlich mehr Zuschauer da waren und auch bessere Mannschaften. Sonst war es ein gutes Turnier.“ Dass der Spieler des SC Rapid besonders gerne in der Halle kickt, das ist sicherlich kein Geheimnis mehr. „Hallenfußball ist für mich die geilste Zeit im Jahr, weil es gibt viele Abschlüsse, viele Dribblings, viele Zweikämpfe, das ist ja genau das, was jeder Fußballer will.“

„Ich bin enttäuscht“
Gegen 19.30 Uhr endete das Turnier und somit auch die siebte Ausgabe des Turniers. Gerade einmal 300 Zuschauer besuchten dieses, sodass man im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückschritt gemacht hat. Mitorganisator Torben Schmidt sagte im Gespräch mit HL-SPORTS: „Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass wir hier im Vergleich zu den vergangenen Jahren einen Rückschritt gemacht haben. Ich muss ehrlich sagen, ich bin enttäuscht. Wir hatten im Vergleich zum Vorjahr, wo wir 800 Zuschauer hatten, diesmal nur knapp 300. Das sind natürlich nicht die Ansprüche des Azadi-Cups. Ich denke, dass die nächsten Tage nochmal sehr intensiv werden. Wir werden auch, woran es gelegen hat, damit wir nächstes Jahr stärker wiederkommen werden. Ich hoffe, dass wir genau daran ansetzen werden um nächstes Jahr an die Erfolge der letzten Azadi-Cups anknüpfen und hieraus die Schlüsse ziehen können, was wir besser machen können.“
Verliert der klassische Hallenfußball an Attraktivität?
Erst spät wurde das Teilnehmerfeld komplettiert, da es auch hierbei große Schwierigkeiten gab. Schmidt sagte über die Suche nach Teilnehmern: „Es hat sich vor allem dieses Jahr wieder gezeigt, dass das Interesse für den Hallenfußball immer weiter zurückgeht. Das hat es natürlich auch schwierig gemacht, Teams überhaupt ranzubekommen. Wir sind beim Hauptturnier das erste Mal seit Langem überhaupt nur mit acht Mannschaften gestartet. Dementsprechend geht die Resonanz dahin, dass der klassische Hallenfußball nicht mehr die Attraktivität vorweist. Da gilt es jetzt zu überlegen, was wir künftig besser machen können, damit vielleicht auch Mannschaften aus den höheren Ligen wieder Interesse finden, am Azadi-Cup teilzunehmen.“






