Skandal bei Abbruch: Schiri soll „Ihr werdet dieses Spiel verlieren, dafür sorge ich” gesagt haben

Trainer des Lübecker SC mit schweren Anschuldigungen

Geschäftsstelle des Lübecker SC in der Thomas-Mann-Straße. Foto: KK

Lübeck – Nach dem Abbruch-Spiel ESV Hansa II gegen Lübecker SC vom vergangenen Sonntag hat sich LSC-Trainer Lars Szymkowiak an HL-SPORTS gewandt und folgendes Statement abgegeben:

„Rassismus, Beleidigungen die Androhungen von Schlägen nach dem Spiel!“

„Als erstes möchten wir auf eines hinweisen: „Es gab von keinem Spieler eine Handgreiflichkeit gegenüber dem Schiedsrichter, lediglich ein stärkeres Tippen des linken Zeigefingers gegen die Schulter des Schiedsrichters.

Einzuräumen ist, dass unschöne Worte gefallen sind, aber keinerlei Drohungen von Spielern des Lübecker SC!

Das Spiel startete und nach knapp fünf Minuten kam der Schiedsrichter zur Trainerbank des Lübecker SC und hat einen der Trainer ohne jeglichen Grund sofort der Trainerbank verwiesen – mit der Aussage „geh weg hier, deine Stimme nervt mich!”. Eine weitere Aussage, die meiner Meinung nach, dieses Ende besiegelt hat: „Ihr werdet dieses Spiel verlieren, dafür sorge ich!” Daraufhin ist der Trainer direkt hinter die Bande gegangen, wieso der Schiedsrichter einen der Trainer hinter die Bande geschickt hat, weiß niemand.

Im Laufe des Spiels kam es zu rassistischen und beleidigenden Äußerungen sowie Drohungen von Schlägen gegenüber unseren Spielern, wie zum Beispiel:

„Dem scheiß Neger trete ich gleich in die Kniekehle und wenn der dann noch was sagt, haue ich ihm in die Fresse!”

„Anscheinend sind die vom Lübecker SC alle aus dem Dschungel gekommen, so wie die alle aussehen.”

„Du fetter Hurensohn, dir trete ich gleich mit voller Wucht in den Rücken” – was dann mit einem Sprung mit dem Knie in den Rücken geendet ist.

„Pass auf nach dem Spiel, da hauen wir dir in die Fresse und schließ dich lieber ein!”

Da fiel noch einiges mehr an unschönen Sprüchen und Drohungen, aber was sich auch die Zuschauer des ESV Hansa für Frechheiten rausgenommen haben ist einfach unter aller Sau und hat auf einem Sportplatz nichts zu suchen. Die Beleidigungen und Drohungen von den Zuschauern waren auch unter aller Sau!

In der Halbzeitpause wurde auf unsere Auswechselbank gespuckt und etwas ausgekippt und ein Sitzen war nach der Halbzeit dort nicht mehr möglich.

Wir dachten immer, dass auf der Auswechselbank nur das Trainerteam und die Auswechselspieler Platz nehmen dürfen, aber bei der Bank des ESV Hansa saßen nur die Zuschauer und die Spieler standen teilweise alle.

Nun kommen wir zum Spiel zurück:

Der Schiedsrichter hat dieses nur in Richtung für den ESV Hansa gepfiffen und das haben alle Beteiligten gesehen, aber natürlich wird dies niemand zugeben.

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Als der Lübecker SC das 1:0 erzielt hat, schubste der Torhüter des ESV Hansa den Torschützen des Lübecker SC mit den bloßen Händen voran ins Tor, was eine Tätlichkeit ist und mit rot bestraft werden muss, aber da kam nichts vom Schiedsrichter.

Sobald die Spieler des Lübecker SC sich mal über eine Entscheidung beschwert haben, hat der Schiedsrichter direkt die Gelben Karten gezogen und den Spielern noch gedroht, sie sollten sich lieber auswechseln lassen, ansonsten gibt er ihm die Rote Karte.

Aber sobald die Spieler des ESV Hansa gefoult wurden oder eine Entscheidung gegen sie gefällt wurde, haben sie auf dem Platz rumgeschrien und den Schiedsrichter direkt angemacht. Dabei wurde bei den Spielern des Lübecker SC nachgetreten. Die wurden ohne jeglichen Grund weggecheckt oder man hat den Spielern ins Gesicht gegriffen, aber da kam keine Reaktion von ihm, sondern er hat dies alles belächelt und fand das anscheinend noch ganz toll.

Nun kommen wir zu der Einwechslung unseres Trainers, der noch gespielt hat. Die Gelbe Karte hat er in einem ganz normalen Foulspiel gesehen. Das geht auch vollkommen in Ordnung. Darüber sagen wir auch nichts.

Die Gelb-Rote fiel bestimmt zehn Minuten später mit einer Lächerlichkeit des Schiedsrichters, der nur nach einer Möglichkeit gesucht hat, einen Spieler des Feldes zu verweisen.

Die Gelb-Rote Karte kam wie folgt zustande: „Herr Schiedsrichter, wenn dies so weitergeht dass die Spieler sich hier bedrohen und beleidigen lassen müssen, dann werden wir gleich das Spiel abbrechen und vom Platz gehen, denn darauf müssen wir uns nicht einlassen und sowas hat auf einem Platz nichts zu suchen! Das hat er wohl als Meckern dargestellt, woraufhin der Spieler die Gelb-Rote Karte sah. Der Spieler hat dann zu ihm gesagt: „Was bist du den für ein Vogel, aber das wird auch noch Konsequenzen haben. Wir werden es dem KFV Lübeck melden. Wie du dieses Spiel pfeifst ist einfach einseitig und asozial!”

Der Schiedsrichter hat dem mit Gelb-Rot vom Platz gestellten Spieler dann im Nachhinein nach der Gelb-Roten Karte die Rote Karte mündlich ausgesprochen. Natürlich geht dies nicht und das sagen wir ganz klar als Team. Der Spieler hat sich dafür bereits bei der Mannschaft entschuldigt und sieht seinen Fehler ein, aufgrund seines emotionalen Handelns in dieser sehr unnötigen Situation. Aber der Spieler muss sich auch von dem Schiedsrichter nicht als Idiot beschimpfen lassen.”

Daraufhin hat das Trainerteam sich gegenseitig signalisiert, dass wir als Team dieses Spiel abbrechen werden und dies das Beste für alle Beteiligten des Lübecker SC ist.

Als Verantwortliche des Team haben wir immer noch einen Schutz gegenüber diesem Team und diesen war in diesen Situationen nicht gegeben, wo wir uns als Verantwortliche in der Pflicht sahen unsere Spieler vor weiteren Beleidigungen, rassistischen Äußerungen und Bedrohungen der Schläge zu schützen.

Dass der Schiedsrichter beim runter gehen noch mit dem Trainer diskutiert hat, wegen des sehr zweifelhaften Verhalten des Unparteiischen, hat ihn nur müde lächeln lassen und er fand es anscheinend sehr amüsant. Dass dort dann auch Worte aus beiden Richtungen fielen, ist natürlich nicht schön, aber beide haben dort einen Fehler gemacht.

In erster Linie sollte man nicht immer nur die Schuld bei den Spielern suchen, sondern auch mal das Verhalten eines Schiedsrichters mit einbeziehen und auch dort muss es mal Konsequenzen nach sich ziehen.

Wir möchten nochmals erwähnen, dass vom Lübecker SC keinerlei Beleidigungen, Drohungen oder körperliche Handgreiflichkeiten gegenüber den Spielern des ESV Hansa stattgefunden haben.

Die 1. Herren des Lübecker SC, sowie der gesamte Verein distanzieren sich von Rassismus auf und neben dem Platz. Gewalt hat für uns auf und neben dem Platz auch keinen Platz und so etwas werden wir nicht tolerieren und akzeptieren! Im Endeffekt wollen wir alle dem schönsten Hobby der Welt nachgehen!“

Ende des Statements.  

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