Umkämpftes Spiel zwischen dem TSV Trittau und Eintracht Groß Grönau, hier Leon Knickrehm (Trittau, l.) und Moritz Mitterhuber (Groß Grönau, r.). Foto: Lobeca/Mika Niemeck

Lübeck – Am Sonnabend legte der SV Azadi mit seinem Sieg in der Verbandsliga Süd gegen den VfL Oldesloe vor und am Sonntag zogen die anderen Mannschaften aus der Spitzengruppe allesamt nach. Der Büchen-Siebeneichener SV gewann knapp beim TSV Travemünde und auch der bisherige Spitzenreiter TSV Trittau hatte beim Erfolg gegen Eintracht Groß Grönau harte Arbeit zu verrichten. Anders lief es bei SVT Bad Oldesloe, das den SV Hamberge vor allem durch drei Treffer von Veysel Kara deutlich abfertigte und durch die bessere Tordifferenz die Tabellenführung eroberte.

Ein wildes Spiel sahen die Zuschauer zwischen dem TSV Bargteheide und dem TSV Schönwalde. Drei Tore von Jannis Fabian Rieger und eine dreimalige Zwei-Tore-Führung reichten dem Gastgeber am Ende nicht zum Sieg, da die Gäste in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich kamen. Im Kellerduell zwischen der SG Elmenhorst/Tremsbüttel und der SG Breitenfelde/Mölln setzte der Gast den Aufwärtstrend fort, gewann zum zweiten Mal hintereinander und verschaffte sich etwas Luft im Abstiegskampf.

Die Stimmen nach den Spielen

TSV Bargteheide – TSV Schönwalde 5:5 (3:2)

Michel Wohlert (Bargteheide): „Gegen Schönwalde war es ein schwieriges Spiel. Schönwalde hat viel mit langen Bällen gespielt und im Anschluss auf die zweiten Bälle gearbeitet. Gerade die Nummer 10 haben wir das gesamte Spiel nicht wirklich in den Griff bekommen.
Offensiv konnten wir uns einige hochkarätige Chancen rausspielen und lagen entsprechend auch nicht unverdient vorne. Wir haben es dann verpasst, in einer sehr zerfahrenen Phase den Sack endgültig zuzumachen. Da müssen wir uns wirklich an die eigene Nase fassen. Ab der 80. Minute haben wir dann wirklich Pech mit Schiedsrichterentscheidungen gehabt. Erst gab es einen Elfmeter und dazugehörige Rote Karte für einen wirklich winzigen Trikot-Zupfer. Der Schönwalder Spieler hat diesen Zupfer quasi gar nicht wahrgenommen und war selbst vom Pfiff überrascht. Er ist sogar zu einem komplett kontrollierten Abschluss gekommen. Dadurch wird die Vorteilsregelung ja aufgehoben. Wir haben dann in Unterzahl sogar noch das 5:3 gemacht und spätestens dann darf man das Spiel einfach nicht mehr aus der Hand geben. Es gab dann neun Minuten Nachspielzeit. Dabei ist es allerdings nicht geblieben. Auf die neun Minuten wurden nochmal vier weitere gegeben und selbst nach Ablauf dieser vier Minuten wurde noch weitergespielt. Am Ende hatten wir über 15 Minuten Nachspielzeit. Sechs bis sieben Minuten wären weitaus angemessener gewesen. Dennoch dürfen wir in dieser Zeit auch mit 10 Mann keine zwei Tore kassieren. Das verteidigen wir einfach nicht gut genug. Unterm Strich passt es zu unserer aktuellen Situation. Wir haben schon einige Defizite und müssen in vielen Bereichen reifer werden. Oben drauf läuft dann momentan auch einfach sehr viel gegen uns. Wir haben leider zur Zeit wirklich viel mit harten Fehlentscheidungen zu kämpfen und müssen schauen, dass wir in den nächsten Wochen den Bock umstoßen können. Die Jungs sind oft gut dabei und jetzt geht es darum, mal wieder ein Spiel über die Linie zu bringen. Dann wird das Selbstvertrauen und das Selbstverständnis auch von alleine ein bisschen steigen.“

Jan-Niklas Bahr (Schönwalde): „Ein verrücktes Spiel. Wir starten eigentlich optimal in die Partie und lassen im Anschluss alles vermissen. Wir kommen nicht mehr in die Zweikämpfe, sind fast immer einen Schritt zu spät und verlieren die einfachsten Bälle. In der 2. Halbzeit wird es nur bedingt besser. Auch wenn die Leistung heute nicht stimmte, haben wir trotzdem Moral gezeigt. Selbst nach dem 5:3 für Bargteheide in der 96. Minute geben wir nicht auf und erzielen in der 103. Minute tatsächlich noch den Ausgleich. Dienstag geht es bereits gegen die SG Sarau/Bosau weiter und dann heißt es erstmal etwas durchschnaufen.“

TSV Trittau – Eintracht Groß Grönau 2:1 (1:1)

Niels Gehrken (Trittau): „In einem ausgeglichenen Spiel hatten wir heute das nötige Spielglück und gewinnen am Ende etwas glücklich gegen Eintracht Groß Grönau. In der letzten Viertelstunde hatten wir mehrere Gelegenheiten zur Entscheidung – wenn man die Chancen dann nicht macht, bekommt man meistens noch den Gegentreffer – das konnten wir aber mit Glück und Geschick verhindern und freuen uns über den nächsten Heimsieg!“

Dennis Gohr (Groß Grönau): „In einem intensiven Duell gegen eine starke Mannschaft aus Trittau, zeigten wir heute eine sehr gute Leistung. Trotz des frühen Rückschlags, bei dem einer unserer Spieler nach nur zehn Minuten unglücklich mit dem Fuß im Rasen hängen blieb und Trittau dadurch in Führung gehen konnte, ließen wir uns nicht beeindrucken. Obwohl Trittau weiterhin viel Druck ausübte, behielten wir die Ruhe, spielten weiterhin auf hohem Tempo und ließen uns nicht verunsichern. Dieser Kampfgeist wurde schließlich belohnt, als wir vor der Halbzeitpause den verdienten Ausgleich erzielten. In der zweiten Halbzeit nutzte Trittau eine Lücke in unserer Abwehr und konnte allein auf unseren Torwart zulaufen und sehenswert auf 2:1 erhöhen. Trotz dieses erneuten Rückschlags erhöhten wir den Druck und erspielten uns mehrere hochkarätige Chancen, durch die wir nicht nur den Ausgleich, sondern sogar die Führung hätten erzielen können. Leider fehlte uns im Abschluss das nötige Quäntchen Glück und die Kaltschnäuzigkeit. Wir gratulieren Trittau zum Sieg, auch wenn ein Punkt für uns heute sicherlich nicht unverdient gewesen wäre. Wir sind sehr stolz auf die Leistung unserer Mannschaft und blicken optimistisch auf das anstehende Pokalspiel am kommenden Dienstag.“

TSV Travemünde – Büchen-Siebeneichener SV 2:3 (0:2)

Christian Jetz (Travemünde): „Die ersten 20 Minuten war Büchen stärker und wir leider nicht richtig in der Partie. Dann haben wir die Spielkontrolle übernommen und uns etliche Torchancen herausgearbeitet, leider reichte es am Ende nicht zum verdienten Punktgewinn. Wir haben heute guten Fussball gespielt und leider Lehrgeld bezahlt. Mut macht uns der Saisonstart auf jeden Fall und wir sind jetzt schon heiß auf die kommende Woche.“

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Matthias Räck (Büchen-Siebeneichen): „Es kam so, wie ich es im Vorfelde vermutet hatte. Es war das unangenehme Spiel in Travemünde. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und gehen nach wenigen Minuten in Führung. Nach etwa 15 Minuten haben wir so gut wie nichts mehr hinbekommen. Kurz vor der Halbzeit erzielen wir dann aus dem Nichts das 2:0. 2. Halbzeit haben wir uns einiges vorgenommen, doch es kam anders. Genau wie die letzten 30 Minuten der 1. Halbzeit bekamen wir nichts zustande. Am Ende sind es aber drei Punkte, die wir aus Travemünde mitnehmen.“

SVT Bad Oldesloe – SV Hamberge 4:0 (2:0)

Patrick Matysik (SVT): „Die nächsten drei Punkte tun gut. Spielerisch war das schon eine echt reife Partie von uns. Es gibt jedoch auch nicht nur positive Eindrücke, denn wir schaffen es leider bisher noch nicht, Ergebnisse auch in der Deutlichkeit wie die Spiel- und Chancenanteile zu gewinnen. Der Torwart von Hamberge erwischte heute einen Sahnetag und hat allein drei bis vier 1 gegen 1- Situationen in der zweiten Halbzeit für sich entschieden. Das müssen wir definitiv besser machen, bis zum letzten Drittel haben wir allerdings ein wirklich gutes Spiel abgeliefert. Darauf müssen wir aufbauen!“

Kambiz Tafazoli (Hamberge): „Das war eine verdiente Niederlage gegen eine Mannschaft, die ihre Qualitäten in vielen Einzelspielern hat. Ich kann meiner Mannschaft heute ein Kompliment aussprechen, was sie kämpferisch, Zweikampftechnisch und läuferisch geleistet hat. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, unsere individuellen Fehler abzuschalten, dann kommen wir auch wieder in die Spur.“

Der SVT Bad Oldesloe hat wieder Grund zur Freude. Foto: SVT Bad Oldesloe

SG Elmenhorst/Tremsbüttel – SG Breitenfelde/Mölln 0:3 (0:1)

Marco Schier (Elmenhorst/Tremsbüttel): „Eigentlich sagt ein 0:3 zu Hause gegen Breitenfelde alles. Es war leider wiederholt ein emotionsloser Auftritt von uns. Trotzdem müssen wir vor dem 0:1 mindestens drei Tore machen. Breitenfelde geht dann quasi ohne Torchance mit 1:0 in Führung, weil wir uns selber anschießen und der Breitenfelder Spieler ins leere Tor einschieben kann. 2. Halbzeit haben wir versucht ruhig zu bleiben, konnten dann aber in keinster Weise Gefahr ausstrahlen. So geht es definitiv nicht weiter, alle zwei Wochen mal ein anderes Gesicht zu zeigen reicht nicht!“

Lukas Oden (Breitenfelde/Mölln): „In der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten wenig spielerische Höhepunkte und Torchancen. Wir profitieren dann von einem Fehler im Spielaufbau des Gegners und gehen durch einen Heber über den Torwart in Führung. Im zweiten Durchgang mussten wir dann schwierige Phasen überstehen, konnten hier aber alles weg verteidigen. Mit einem Doppelschlag machten wir dann den Deckel drauf, nachdem wir vorher schon mehrere hochkarätige Chancen nicht nutzen konnten. Dem Gegner wünschen wir alles Gute.“

Der 7. Spieltag

SG Sarau/Bosau – VfL Vorwerk 3:0
SV Azadi Lübeck – VfL Oldesloe 4:2
SVG Pönitz – FC Dornbreite II 3:3
TSV Bargteheide – TSV Schönwalde 5:5
TSV Trittau – Eintracht Groß Grönau 2:1
TSV Travemünde – Büchen-Siebeneichener SV 2:3
SVT Bad Oldesloe – SV Hamberge 4:0
SG Elmenhorst/Tremsbüttel – SG Breitenfelde/Mölln 0:3

Die Tabelle

1.SVT Bad Oldesloe725 : 618
2.TSV Trittau726 : 1018
3.Büchen-Siebeneichen614 : 516
4.SV Azadi Lübeck725 : 1515
5.TSV Travemünde718 : 1212
6.TSV Schönwalde623 : 1110
7.SG Sarau/​Bosau68 : 510
8.VfL Vorwerk720 : 2110
9.Eintr. Groß Grönau713 : 178
10.SV Hamberge711 : 247
11.TSV Bargteheide716 : 206
12.Breitenfelde/​Mölln56 : 106
13.VfL Oldesloe711 : 236
14.SVG Pönitz611 : 225
15.Elmenhorst/Tremsbüttel75 : 152
16.FC Dornbreite II710 : 262
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