Wentorf/Sandesneben – Der SSV Güster hat das Unfassbare geschafft und das Kreispokalfinale im Herzogtum Lauenburg gewonnen gegen den zwei Klassen höher spielenden Ratzeburger SV. In einem dramatischen Duell vor 523 Zuschauern setzte sich der frisch gebackene Meister der Kreisliga Süd-Ost mit 4:3 nach Elfmeterschießen durch. Damit feiert Güster nach dem Aufstieg in die Verbandsliga den nächsten Höhepunkt einer überragenden Saison, inklusive Teilnahme am kommenden Landespokal.
Späte Wende und Nervenkrimi vom Punkt
Dabei schien zunächst alles für den Landesligisten zu laufen. Bereits in der 4. Minute traf Jan Hansen zur frühen Ratzeburger Führung. Auch im weiteren Spielverlauf hatte der RSV mehr vom Spiel, war häufiger in der gegnerischen Hälfte und erarbeitete sich die besseren Chancen. Ratzeburg kombinierte gefälliger und war feldüberlegen, ließ jedoch vor dem Tor die letzte Konsequenz vermissen. Anders der SSV Güster: Die Meister agierten häufiger mit langen Bällen in die Spitze, zeigten sich dabei aber extrem effektiv. Immer wieder entstanden gefährliche Umschaltsituationen, in denen Güster seine Schnelligkeit und körperliche Präsenz ausspielte. In der 87. Minute wurde dies belohnt. Thorben Wurr traf zum späten Ausgleich und erzwang die Verlängerung. Dort blieb es torlos, das Elfmeterschießen musste entscheiden.
Und dieses hatte es in sich. Güster traf nur einmal durch Jesko Teetzmann in den ersten drei Versuchen, während Ratzeburg mit zwei Treffern scheinbar auf Kurs Pokalsieg war. Doch plötzlich kippte das Momentum. Jeremy Wengler verwandelte für den SSV, dann machte Torjäger Wurr mit seinem Elfer das 4:3 und der RSV scheiterte gleich dreimal in Folge. Jannik Edler hatte noch die Chance zum Ausgleich, setzte den Ball aber ebenfalls daneben, der dritte Ratzeburger Fehlschuss in Serie besiegelte die Überraschung. Mit diesem Erfolg setzt der SSV Güster ein dickes Ausrufezeichen, sportlich wie emotional. Die Pokal-Story des Underdogs ist perfekt.
Party einberufen
„Wir gewinnen Kreisliga! Wir gewinnen KKB! Und Poooookal auuuuch!“, viel emotionaler und ehrlicher kann man eine überragende Saison nicht zusammenfassen. Knud Kapschitzki ließ seiner Freude nach dem Erfolg freien Lauf.
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