
Lübeck – 1.418 Zuschauer schafften es am Sonntagnachmittag ins Stadion Buniamshof zum 149. Stadtderby zwischen dem 1. FC Phönix und dem VfB Lübeck. Grund dafür waren die besonderen Vorkehrungen der Polizei vor dem Duell. Im Vorverkauf wurden nur personalisierte Tickets ausgegeben. Damit waren insbesondere die Gäste-Anhänger nicht einverstanden und boykottierten die Partie. Dennoch waren viele unterwegs, wollten ihre Mannschaft im Umfeld des “Buni“ anfeuern. Doch daraus wurde nichts, denn die Possehlstraße war komplett gesperrt. Ein Durchkommen war nur möglich, wenn man eine Eintrittskarte vorweisen konnte.
Fanmarsch blieb aus
Um 11.30 Uhr versammelten sich rund 350 VfB-Fans am Koberg, wollten von dort Richtung Stadion marschieren. Der Marsch fiel in der Masse aus, weil die Polizei von den Teilnehmern die Route wissen wollte. Die angekündigte Versammlung löste sich auf, traf sich dann um 12.45 Uhr erneut vor dem Holstentor. Von dort ging es in kleineren Gruppen weiter zum Buniamshof. Ein Teil nutzte den Weg der Untertrave entlang, ein anderer versuchte über die Lachswehr- und Possehlbrücke zum Ziel zu kommen. Dort sperrte die Polizei zeitweise den kompletten Verkehr und ließ Personen nur vereinzelt durch. Dabei wurde auch Familien und älteren Menschen der Durchgang verwehrt. Einige konnten sich nicht ausweisen, anderen wurde gesagt, dass das Spiel ausverkauft sei.
Pyro-Technik und Vermummungen
Während des gesamten Tages wurde aus der Menge immer wieder Pyrotechnik gezündet. Die Polizei teilte zudem mit, dass „sich Personen vermummten und Schutzausrüstung, unter anderem Zahnschutz und Handschuhe, angelegt hatten und sich dem unmittelbaren Stadionumfeld näherten. Die Polizei führte eine Vielzahl von Identitätsfeststellungen durch“.
Polizei hatte Lage im Griff
Weiter heißt es in der Meldung: „Unmittelbar vor dem Spiel versuchten mehrere, zum Teil vermummte Kleingruppen, in den abgesperrten Bereich der Possehlstraße und zum Stadion Buniamshof vorzudringen. Dies konnte durch Straßensperrungen im Bereich der Lachswehrallee und des Mühlendamms sowie durch konsequentes Einschreiten der Polizei verhindert werden. Vor Beginn der zweiten Halbzeit wurde im Umfeld des Stadions wiederholt Pyrotechnik gezündet. Die Polizei kontrollierte in diesem Zusammenhang eine flüchtige Personengruppe und stellte die Personalien fest. Bereits zuvor hatten Einsatzkräfte in den Wallanlagen versteckte und für die Nutzung bereitgelegte Pyrotechnik gefunden und sichergestellt.“ Zu den im Vorfeld befürchteten Ausschreitungen kam es nach Kenntnisstand von HL-SPORTS zu keiner Zeit.
Friedlicher Verlauf
Im Stadion selbst registrierte die Polizei einen friedlichen Verlauf und keine besonderen Vorkommnisse. Durch die Sperrmaßnahmen, von denen zeitweise auch die Wallstraße und die Lachswehrallee betroffen waren, kam es rund um den Stadionbereich punktuell zu starken Verkehrsbehinderungen. Im Stadion feierten nur die rund 400 Phönix-Fans. Die restlichen etwa 1.000 Zuschauer hielten es mit den Grün-Weißen und gingen enttäuscht nach Hause. Hier geht es zum Spielbericht.

Bildquellen
- Fans: Lobeca/Fabian Lamprecht
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