
Lensahn – Der TSV Lensahn rettete sich mit einer starken Rückrunde in der Kreisliga Ost. Nach einer schwachen Hinrunde schienen die Ostholsteiner wohl den Gang in die A-Klasse antreten zu müssen, doch sie schafften die Wende.
Absturz nach furiosem Saisonstart
Der Saisonstart des TSV Lensahn war sehr zufriedenstellend. Mit Siegen gegen den SC Cismar und TuS Tensfeld stand man an der Tabellenspitze. Schnell ging es allerdings steil nach unten. Die Offensive, die zum Saisonstart noch so stark war, funktionierte nicht mehr. Es gab eine Horrorserie und den totalen Absturz. 13 sieglose Spiele bis zur Winterpause folgten, in der Tabelle stand nur noch die SG Kühren hinter dem TSV. Vorne gab es nur 14 Tore in den besagten Partien. Viele Ausfälle waren einfach nicht zu kompensieren, vor allem die der beiden Stürmer Finn-Ole und Thorben Ratje. Trainer Heiko Müller musste sich also etwas Neues ausdenken, denn die wohl wichtigsten Spieler im System des TSV fehlten. Das Umschaltspiel war stark eingeschränkt, denn die Kaderbreite fehlte. Der Trainer sagte: „Nachdem wir mit zwei Siegen gut in die Saison gestartet sind, kamen bis zur Winterpause nicht mehr viele Punkte dazu und folgerichtig fanden wir uns dann am Tabellenende wieder. Hier machten sich die langwierigen Ausfälle von vielen Stammkräften (u. a. die Ratje-Brüder) sowie die insgesamt zu dünne Spielerdecke negativ bemerkbar, die trotz aller Bemühungen einfach nicht zu kompensieren waren.“

Neue Hoffnung im Winter
Zur Winterpause tat sich dann einiges in Lensahn. Ein neuer Vorstand wurde gewählt. Mit Vadim König fand sich ein neuer Fußballobmann, der einen frischen Wind in den Verein brachte. Es wurde sich verjüngt und eine neue Euphorie entstand. Es kamen mehr Zuschauer, die Unterstützung und der Zusammenhalt wurden größer. Auch der Kader nahm zu, denn man entschied sich, die Zweite zurückzuziehen. Es sollten mehr Optionen für die Erste her. Zudem begrüßte der TSV mit Daniel Safadi einen namhaften Neuzugang. Der frühere Phönix-Trainer sollte Erfahrung und Ruhe ins Team bringen. Er kam zum Einsatz, auch wenn ihn Verletzungen ausbremsten. Der Start ins neue Jahr war dürftig, doch mit der Zeit platzte der berühmte Knoten. Eine Serie von 17 sieglosen Spielen fand in Lütjenburg ein Ende. Es war ein Riesenziel, denn der Abstand war bereits groß auf das rettende Ufer. Ein Wunder wurde gebraucht, und dieses gab es tatsächlich.
Siegesserie zum Klassenerhalt
Die Wende gelang und man spielte sich in einen Rausch. Es gab eine Siegeserie und den Sprung aus dem Tabellenkeller raus. Müller sagte zur Wende: „Mit dem Rückzug unserer zweiten Mannschaft vom Spielbetrieb in der Winterpause haben wir dann eine richtige Maßnahme getroffen. So konnten wir auf den einen oder anderen erfahrenen Spieler im Verlauf der Rückrunde zurückgreifen. Spieler wie Gianni Genco, André Kuchel, Eric Prieß und Julian Pape haben dann mit zur Stabilität der Defensive beigetragen. Anfang April hatten wir noch neun Punkte Rückstand bis zum rettenden Ufer. Mit einer kaum mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd (u. a. sieben Siege in Folge) schafften wir das kleine Kunststück und sicherten uns doch noch die Klasse. Einen nennenswerten Anteil daran hatte unser lange fehlendes Sturmduo Finn-Ole und Thorben Ratje, die allein in diesem Jahr zusammen 28 Treffer erzielten. Geholfen hat uns aber auch der große Zusammenhalt in der Mannschaft und im Verein sowie die große Unterstützung unserer treuen Fans. Mit 25 erzielten Punkten kamen wir auf einen respektablen fünften Platz der Rückrundentabelle. In der Abschlusstabelle reichte dieses immerhin noch für Platz zwölf. Nach einer schwierigen Saison am Ende ein versöhnlicher Abschluss.“ Zur neuen Saison gibt es beim TSV Lensahn eine Veränderung auf der Trainerposition. Heiko Müller hört auf, sein Nachfolger kommt aus der Mannschaft. Daniel Safadi führt den TSV in die neue Saison. Mit dabei sind bereits sechs Neuzugänge.