Starkes Eutin macht vor der Pause alles klar – Lensahn feiert 5:0

Nachholspiel am Dienstagabend

Der siebte Spieltag der Kreisliga Ost war stark ausgedünnt. Dennoch gab es muntere Spiele. Foto: Lobeca/Niklas Runne
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Eutin – Der siebte Spieltag der Kreisliga Ost war ordentlich ausgedünnt. Zahlreiche Spielverlegungen prägten das Wochenende. So war die Anzahl an Partien, die wirklich stattfanden, durchaus überschaubar. Wo gespielt wurde, war es allerdings unterhaltsam und vor allem torreich.

FT Preetz – SG Bösdorf/Malente 1:0 (1:0)

Am Freitagabend wurde der Spieltag mit einem Topspiel eröffnet. Im Fichtestadion trafen sich die FT Preetz und SG Bösdorf/Malente zu einem Verfolgerduell. Mit Blick auf die ersten Spiele ging Bösdorf ungeschlagen in die Partie. Im Vorfeld gab es noch keine Niederlage, doch Unentschieden verhinderten mehr Punkte. Trainer Benjamin Berger zeigte sich voller Vorfreude, sprach aber auch von einem richtungsweisenden Spiel: „Mal sehen, ob wir ins Niemandsland der Tabelle abrutschen oder vorne dranbleiben“, hieß es vor dem Spiel. Personell standen auf beiden Seiten wichtige Spieler nicht zur Verfügung. Bösdorf/Malente musste auf Stürmer Leo Korn verzichten, sodass ein wichtiger Teil der Offensive fehlte. Bei der FT stand Spielertrainer und Tormaschine Florian Manstein nicht zur Verfügung. Zudem sollte auch Jan Krause nicht zur Verfügung stehen, sodass es in der Offensive zu Umstellungen kam. Die Vorzeichen waren also interessant und die Preetzer wollten nach einem unnötigen Remis und einer bitteren ersten Saisonpleite mit einem Sieg den Anschluss nach oben halten.

Die FT Preetz erzielte das einzige Tor des Abends. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Malente kam nicht so richtig ins Spiel. Berger sagte: „Wir waren gut vorbereitet auf das Spiel und haben in den ersten 45 Minuten keinen Zugriff, keine Spielidee und kaum Torchancen erarbeiten können.“ Die Anfangsphase war ein Abtasten ohne wirklich klare Chancen. Beide spielten durchaus mit der nötigen Vorsicht, so kam die erste Möglichkeit erst nach einer halben Stunde. Özal Berk (30.) nutzte diese direkt, sodass Preetz in Führung ging. Anschließend wurde die SG etwas mutiger und so kam Thore Meyer zur ersten Chance seiner Mannschaft. „In der Halbzeit haben wir gewechselt und unsere Fehlerbilder angesprochen“, verriet der Gästecoach. Kolja Wuske und Alexander Hornsmann kamen in die Partie. „Die zweite Halbzeit geht klar an uns. Spielerisch, kämpferisch und auch von der Einstellung konnten wir ein anderes Bild der Mannschaft erkennen. Nur leider fehlte im letzten Drittel die Durchschlagskraft. Wir hatten ein paar Abschlüsse – aber lediglich zwei gefährliche durch Zessin und Saggau. In der 60. Spielminute hätte es eventuell einen Elfmeter nach Foul an Meyer für uns geben können – aber um das hundertprozentig zu bestätigen, stand ich zu weit weg. Einen Kontakt konnte man hören, aber ob der Preetzer vorher den Ball spielt, kann ich nicht beurteilen. In den Schlussminuten liefen wir immer wieder an. Preetz war stehend K.o. und hat sich nur noch aufs Kontern beschränkt. Jesko Saggau hält uns zweimal im Spiel und wir verlieren absolut unverdient mit 1:0. Preetz hat das im Spiel gegen den Ball gut gemacht, die Räume verengt und sehr diszipliniert gespielt. Hier erwarte ich aber mehr Bewegung meiner Spieler, um sie von der Ordnung in eine Unordnung zu bringen. Das haben wir nicht hinbekommen. Glückwunsch an Preetz, viel Erfolg und weiterhin gute Besserung an Florian Manstein. Wir arbeiten das Spiel auf und bereiten uns auf Lensahn vor.“

SG Dersau/Kalübbe – SpVgg Putlos 6:2 (3:2)

Für die SpVgg Putlos war die Hoffnung groß, dass endlich der Knoten platzt und die Negativserie ein Ende finden würde. Als Tabellenletzter reiste man zum Auswärtsspiel bei der SG Dersau/Kalübbe. Es wartete ein Gegner, der formstark war und nach oben in der Tabelle blickte. Selbst hatte man einen relativ großen Kader zur Verfügung, dennoch fehlten die Alternativen. Die Bank war von angeschlagenen Spielern und Philipp Pries, der als eigentlicher Torhüter erneut im Feld spielte, geprägt. Der Start in die Partie lief allerdings denkbar schlecht für die Mannen von der Strandstraße. Es dauerte keine fünf Minuten bis zum ersten Gegentreffer. Von außen kam die Flanke und in der Mitte köpfte Falko Lebert (5.) völlig freistehend ein. Die Ostholsteiner waren noch nicht richtig wach und so folgte schnell das zweite Gegentor. Es fehlte die Kommunikation und Reaktion, sodass Leon Gugat (11.) allein aufs Tor zulief und cool blieb. Nach etwa zehn Minuten sprach bereits wenig für das Schlusslicht, und es kam noch härter. Die Gäste waren aufgerückt, es folgte der Ballverlust im Mittelfeld, und Gugat (25.) hatte erneut freie Bahn. 0:3 aus Sicht der Gäste – ein Horrorstart. Trainer Olaf Schlüter sagte: „Wir kriegen die ersten drei Gegentore, weil wir eigentlich noch gar nicht auf dem Platz waren. Wir haben geträumt, hatten keinen Zugriff.“

Philipp Kruse machte mit einem Tor und einer Vorlage das Spiel nochmal spannend. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Im Anschluss wurde Putlos etwas wacher. Ein Standard führte zum 1:3. Kruse brachte eine Ecke an den ersten Pfosten, wo Marten Ruge (29.) den Ball reindrückte. Es kam minimale Hoffnung auf. Man reagierte und stellte um. Aus einem 4-4-2 wurde nun ein 4-3-3, zudem kam Pries für Marcel Günther-Niehoff – aus taktischen Gründen. Noch vor der Pause fiel dann sogar der Anschlusstreffer. Von einem Missverständnis zwischen Verteidiger und Torhüter der Heimmannschaft profitierte Philipp Kruse (38.), der dazwischen ging und nur noch einschob. Plötzlich war Putlos wieder da, dennoch hatten sie kaum Zugriff. „Dersau ist eine eingespielte Mannschaft. Sie kombinieren schön zusammen, aber spielen auch recht viele lange Bälle. Wir hatten nie so richtig Zugriff im Spiel. Das 1:3 und 2:3 hat uns zwar nochmal Hoffnung gegeben. Die Einstellung will ich nicht abstreiten, die Jungs wollten, Moral haben sie gezeigt, aber Dersau war besser.“ Nach der Pause gab es relativ schnell den Nackenschlag zum 2:4. Kevin Ohler (55.) machte den Sack zu. Gugat (66.) mit seinem dritten Tor des Tages sowie der zuvor eingewechselte Philipp Riedel (88.) machten den 2:6-Endstand perfekt. Am Ende gab es also doch noch eine deutliche Niederlage für die Gäste, die durchaus leistungsgerecht war. Bitter waren allerdings zwei erneut verletzungsbedingte Wechsel zweier wichtiger Schlüsselspieler: „Eine verdiente Niederlage.“

Eutin 08 II – TSV Lütjenburg 4:2 (3:0)

Am Sonnabend kam es zu einem Spiel zweier Mannschaften, die um den Aufstieg spielen wollen. Eutin 08 II ging ungeschlagen in die Partie, verlor jedoch in der Vorwoche die ersten beiden Punkte. Es gab nur ein Remis bei der SG Bösdorf/Malente, dennoch blieb die Zweitvertretung an der Tabellenspitze. Die Offensive bleibt die absolute Stärke, denn vor allem Monty Gutzeit ist derzeit kaum aufzuhalten. Somit war der TSV Lütjenburg gewarnt. Dieser wollte die Ostholsteiner ärgern, doch in der Vergangenheit zählten diese nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern des TSV. Es war ein ansehnliches Spiel zu erwarten – und genau dieses gab es. Die ersten Minuten verliefen sehr intensiv. Es war ein hohes Tempo, vor allem im Mittelfeld. Nach neun Minuten zappelte der Ball dann erstmals im Tor. Lasse Behrmann (9.) traf sehenswert aus eigentlich schwieriger Position und brachte die Eutiner in Führung. Der gute Start – und im Anschluss folgten weitere Möglichkeiten. Das 1:0 hatte allerdings nur acht Minuten Bestand. Jorge Bruckmann (17.) lief gut durch und drückte die Kugel mit dem Kopf aus kurzer Distanz über die Linie. Somit legte 08 nach. Sie hatten das Spiel voll und ganz im Griff. Lütjenburg kam im ersten Durchgang vor dem gegnerischen Tor kaum zur Geltung. Ganz anders die Rosenstädter, die sich immer wieder näherten. Die Abwehr um Spielertrainer Sebastian Witt, der als Innenverteidiger agierte, war an diesem Tag nicht kompakt genug, um gegen die Vorstöße des Gegners anzukommen. Vor allem Leon van den Eeckhut auf der linken Seite setzte die Gäste immer wieder unter Druck. Der Neuzugang war es auch, der für den 3:0-Pausenstand sorgte (42.). Es war ein starker Auftritt der Oberliga-Reserve.

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Mit Überzeugung und Konsequenz drückte Eutin den Ball über die Linie. Foto: Lobeca/Niklas Runne

In der Pause schienen „Basti“ Witt und Co-Trainer Nils Bollesen die richtigen Worte gefunden zu haben. Lütjenburg kam deutlich verbessert aus der Kabine und setzte nun selbst auch gefährliche Nadelstiche. Kurz nach Wiederbeginn war es Tony Heitner (50.), der die Gäste ins Spiel holte. Das Ergebnis hatte allerdings nur ganz kurz Bestand, denn wenige Sekunden später tauchte Lasse Schröder (50.) vorm Tor auf und stellte auf 4:1. Die alten Verhältnisse waren also wiederhergestellt. Lütjenburg war bemüht und zwingender als noch in den ersten 45 Minuten und tatsächlich fiel sogar der zweite Treffer. Heitner (80.) war es erneut. Sollte es nochmal spannend werden? Nein. So richtig gefährlich wurde es im Anschluss nämlich nicht mehr. Die Elf von der Kieler Straße erzeugte nicht mehr wirklich viel Gefahr, sodass Eutin mit 4:2 gewann. Es war ein starkes Spiel der Heimmannschaft, auch wenn man im zweiten Durchgang nicht mehr so dominant und souverän auftrat wie zuvor. Jasper Frahm sagte zum Auftritt seiner Mannschaft:
„Im Grunde genommen bin ich schon sehr zufrieden. Gerade wie wir erste Halbzeit gespielt haben und uns aus vermeintlichen Pressingsituationen gelöst haben und auch im Spielaufbau auch mal Spielzüge abgebrochen haben, hintenrum gespielt und kontrolliert haben. Die Tore die wir zum Teil auch mit Überzeugung gemacht haben. Ich denke nur an das 2:0 von Jorge Bruckmann, wo er nachgeht und den Kopfball reinmacht, das war schon sehr gut. Auch der Spielzug nach Balleroberung, wo wir direkt nach vorne spielen zum 3:0. Dann wollten wir nach einer starken ersten Halbzeit die Dynamik und Überzeugung mit in die zweite Halbzeit nehmen, allerdings haben wir da ein bisschen Biss rausgenommen, sind vielleicht einen Meter weniger gegangen und waren nicht mehr ganz so konsequent. Daraus erfolgte auch gleich der Gegentreffer nach der Halbzeit, worauf wir dann wieder super reagiert haben zum 4:1. Dann bekommen wir nochmal den Anschlusstreffer, aber man hat schon gesehen, dass wir zweite Halbzeit bisschen weniger gemacht, zurückgeschaltet haben und durch die Wechsel ein bisschen Veränderung reinkam. Nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden. Ich denke wir haben es unnötig spannend gemacht, aber der Sieg war dennoch nicht in Gefahr. Wir sind schon sehr froh mit den drei Punkten und der Art und Weise. Jetzt heißt es für uns eine kurze Erholungsphase da wir am Dienstag im Pokal gefordert sind.“

TSV Lensahn – Heikendorfer SV II 5:0 (1:0)

Der TSV Lensahn ist in guter Form. Vor dem vergangenen Wochenende stand die Mannschaft aus dem Jahnstadion bei vier ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge. Man ging mit einer breiten Brust ins nächste Spiel und konnte erneut auf Finn-Ole Ratje vertrauen. Dieser fehlte in den ersten Wochen noch, was sich stark bemerkbar machte. Seine Rückkehr zuletzt beflügelte die Offensive, sodass gegen Klausdorf II sogar sechs Tore erzielt wurden. Nun war der Heikendorfer SV II zu Gast, und diesen darf man auf keinen Fall unterschätzen. In Eutin verlor dieser erst in der Nachspielzeit, und die FT Preetz schlug man sogar. Dementsprechend war man gewarnt in Lensahn, doch klar war, dass sich offensive Möglichkeiten bieten würden. Die Defensive ist nämlich die große Schwäche des HSV II, was sich erneut zeigen sollte. Die Heimmannschaft kam richtig gut in die Partie. Die Vorgaben vom Trainer wurden klar erfüllt, und so gab es in den ersten fünf Minuten bereits erste Chancen. So war der Führungstreffer durch Moritz Gallowsky (7.) nicht unverdient. Im Anschluss war der TSV nicht mehr ganz so energisch. Der Gegner fand in die Partie, doch aus dem Spiel heraus wurde es kaum zwingend. So ging es mit einem 1:0 in die Pause.

Thorben Ratje erzielte einen Doppelpack nach der Pause. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Zur zweiten Hälfte brachten die Ostholsteiner einen weiteren Offensivspieler in die Partie. Max Rosenthal kam, und dieser sollte einen Sahnetag erleben. Schnell schnürte er einen Doppelpack (48./55.) und machte den Deckel früh drauf. Thorben Ratje (65.) sorgte zehn Minuten später für das vierte Tor. Es war ein starker Auftritt der Ostholsteiner, die erneut durch „Turbo“ (93.) den 5:0-Schlusspunkt setzten. Bitter war allerdings, dass es noch eine Gelb-Rote Karte gab. Igor Pyrogov flog in der Nachspielzeit vom Feld und wird dementsprechend gesperrt fehlen.

SC Cismar – SpVgg Putlos (Di., 19.15 Uhr)

Der SC Cismar hatte am vergangenen Wochenende spielfrei. Somit stand nach der bitteren Niederlage mit drei Roten Karten gegen den VfR Laboe eine relativ lange Pause an. Nun steht am Dienstagabend allerdings ein ganz wichtiges Spiel an: das Derby gegen die SpVgg Putlos. Dort gilt es, nach zwei sieglosen Spielen wieder dreifach zu punkten. Dabei werden allerdings die drei gesperrten Spieler fehlen. Lennard Siebrecht, Bennet Kern und Vincent Kern sind allesamt wichtige Spieler im Team der Grömitzer, die es zu ersetzen gilt. Trainer Sascha Pretzel sagte vor dem Spiel am Dienstagabend: „Nach dem schwierigen letzten Spiel fehlen uns durch Sperren und Verletzungen natürlich einige Spieler. Wir wissen, es wird ein sehr schweres Spiel gegen Putlos – das haben die letzten Aufeinandertreffen gezeigt. Wir haben uns im Training aber gut auf das Spiel vorbereitet und freuen uns auf ein schönes Flutlichtspiel mit sportlich fairem Ausgang.“ Die SpVgg möchte nach sechs Niederlagen am Stück endlich wieder jubeln, doch es wird eine ganz harte Aufgabe. Vergangene Saison gewann Putlos beide Spiele mit einem Tor Unterschied. Es waren enge Spiele, die von enormer Intensität und Hitze geprägt waren. Beide stehen in der Fairnesstabelle weit unten, sodass es ordentlich zur Sache gehen könnte. Olaf Schlüter sagte zum Spiel: „Dienstag wird ein wichtiges Spiel. Wir wollen mal versuchen, am Dienstag den Bock umzustoßen. Es wird ein immens wichtiges Spiel und die Jungs haben schon richtig Bock – das habe ich rausgehört – und dann wollen wir alles versuchen.“

Lennard Siebrecht fehlt gesperrt. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Der 7. Spieltag

FT Preetz – SG Bösdorf/Malente 1:0
SG Dersau/Kalübbe – SpVgg Putlos 6:2
Eutin 08 II – TSV Lütjenburg 4:2
TSV Lensahn – Heikendorfer SV II 5:0
SG Dobersdorf/P’hagen – Raisdorfer TSV 2:0

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