Mannschaft und Fans des SV Todesfelde beim Hallenmasters in Kiel. Foto: Paul Gredig

Todesfelde – Blau.Gelb.Tor! Allerdings noch nicht an diesem Wochenende. Die Oberliga-Begegnung des SV Todesfelde bei Preußen Reinfeld wurde aufgrund Nichtbespielbarkeit des Platzes bei den Stormarnern abgesagt. Dennoch ist der SVT aktuell in aller Munde. In der Entstehung ist ein Dokumentarfilm über den Tabellenführer.

Berlin und Hamburg wollten nicht

Paul Gredig hat sich den Dorfverein ausgesucht: „Ich war ursprünglich beim Spielfilm, studiere Sozial- und Kulturanthropologie und da geht es darum, wie Menschen zusammenleben. Ende des vergangenen Jahres habe ich beschlossen, dass ich einen Film drehen möchte, der sich mit dem Thema Fußball, Verein und Fans beschäftigt. Ich habe mir dann das Derby Union gegen Hertha BSC live im Stadion angesehen und fand die Choreographien geil, die beide Seiten vorbereitet haben. Leider hat es nicht geklappt, tiefer in die Fanszenen einzutauchen und diese filmisch zu begleiten. Auch in Hamburg wo ich Freunde und Bekannte in der organisierten Fanszene des HSV und St. Pauli habe, wollte es nicht klappen. Die Fanlagern wollen sich einfach nicht in ihre Strukturen schauen lassen. Da kam ein Freund von mir auf die Idee, dass das Hallenmasters in Kiel und den Fans des SV Todesfelde eine Idee wäre“, sagt der gebürtige Segeberger, der nun in Berlin wohnt bei HL-SPORTS.

Gesagt, getan

Der Kontakt zum „Heimatverein“ wurde geknüpft und der Stein kam ins Rollen. In Todesfelde war man von Gredigs Idee begeistert. So ging es für ihn zu einem ersten Dreh zu den Fans des SVT, die im Dezember ihre Choreographie für Kiel vorbereiteten. Dominik Lemke und Timo Gothmann standen mir und der Kamera Rede und Antwort. Es ging dann um die Fan- und Mannschaftsebene. „Ich war sofort infiziert von diesem Mikrokosmos Todesfelde und da habe ich mir gesagt, dass ich den SV Todesfelde über eine Zeit begleite“, so der zweifache Familienvater weiter.

Till Xaver Beese und Paul Gredig bei den Dreharbeiten zum Hallenmasters. Foto: Sönke-Ehlers

Finanzierung?

Die Finanzierung ist natürlich ein Thema dabei. Dazu wurde eine vor einer Woche eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Der Erfolg ist zu spüren, denn innerhalb von nur wenigen Tagen schaffte sie es auf über 7.000 Euro. „Irre“, ist Gredig begeistert. Das Ziel in der ersten Phase sind 10.000 Euro, danach 30.000 Euro. Das ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, denn der Aufwand ist enorm für den gelernten Mediengestalter. Berlin – Todesfelde und das über anderthalb Jahre, denn solange ist das Projekt nun erst einmal angelegt. „Mal schauen, wo die Reise hingeht und der Verein kann es nicht nur in die Regionalliga sondern auch in den DFB-Pokal schaffen“, so der Mann hinter dem Projekt.

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Jeder kann unterstützen!

Crowdfunding-Aktionen sind sehr beliebt für viele Projekte. Es bietet schon mit einem kleinen Beitrag jedem Unterstützer ein Teil des Ganzen zu sein. Hier geht es direkt zur Unterstützerseite.

Florian Petzold schreit nach dem Hallenmasters-Titel seine Freude heraus. Foto: Sönke Ehlers

Weiterdreh verschoben

„Schade, dass das Spiel nun am Wochenende abgesagt wurde, aber wir starten dann eben nächste Woche mit einem Heimspiel. Nach der Rückrunde wird es schon eine Auswertung geben. War es dann schon das Highlight? Das ist die spannende Frage. Im Sommer muss man dann schauen, wo man mit dem ganzen Projekt steht. Zu zeigen soll es dann aber schon etwas geben“, freut sich Gredig auf die kommenden Monate. Ganz wichtig für ihn ist: „Es geht um den Mikrokosmos SV Todesfelde, denn in der Bundesliga gibt es so etwas schonmal. In Todesfelde ist es Amateursport, aber eben sehr ambitioniert und das nicht nur auf der sportlichen Ebene, sondern auch in dem ganzen Drumherum.“

Eichede als „Re-Start“

Todesfelde gehört also ab dem 8. März in der nächsten Phase des Mittelpunktes von Kameramann Gredig. Dann kommt der SV Eichede an die Dorfstraße. Das Ziel ist schon in ausgewählten Regionen im Kino mit dem Film zu laufen…

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