Super: Beide Nordwestclubs gewinnen – FC Anker baut Tabellenführung aus

Kalfa wieder zum Schluss

Ben Tornow (Greifswalder FC II) und Nick Heymann (Schönberg 95) an der Grundlinie. Foto: Jens Upahl

Wismar – In den sieben Spielen der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern am Sonnabend gab es vier Heimsiege, zwei remis und nur einen Auswärtssieg. Doch ausgerechnet die beiden Unentschieden haben den Nordwestclubs aus Wismar und Schönberg geholfen.

Der FC Anker Wismar baute seinen Vorsprung auf die Verfolger aus Neubrandenburg und Ueckermünde aus und der einzige Auswärtssieg gelang der Schönberger Elf von Axel Sebastian Junker. Wieder war es Furkan Kalfa, der in der Schlussphase den Sieg der Maurine-Kicker perfekt machte. Mit einem Heimerfolg am Montag gegen Kühlungsborn würde der FC 95 den Pokalfinalisten aus Ueckermünde in der Tabelle überholen. Das torreichste Treffen gab es im Kühlungsborn, wo der Gastgeber den bereits feststehenden Absteiger aus Bützow mit 7:4 in die Schranken wies. Neutrainer Martin Thoma machte aber gleich seine Aussage, „wir werden immer auf Angriff setzen“, wahr. Erst nach einer roten Karte für Bützow und folgendem Strafstoß machten die Ostseebadstädter den Sieg endgültig perfekt. Nun ist alles bereitet für das Gipfeltreffen beider Nordwestclubs am kommenden Sonntag ab 14 Uhr in Schönberg, leider wieder nur auf Kunstrasen.

Er erzielte den ersten Treffer in dieser Partie und damit gleichzeitig das 75. Saisontor für die Gastgeber: Guilherme Lima. Foto: Roman Krischewski

Guilherme Lima schießt 75. Saisontor

Gegenüber der Vorwoche hatte Anker-Trainer Matthias Fink seine Elf nur auf einer Position umgestellt. Für Johannes Plawan stand Nico Billep wieder in der Startelf. Am Ende der teilweisen sehr zähen Begegnung, vor allem in der zweiten Halbzeit lief die Maschinerie ziemlich unrund, konnten sich die Hansestädter dann nicht nur über den verdienten Heimsieg freuen, sondern auch über die Vergrößerung des Vorsprungs gegenüber Verfolger Neubrandenburg.
Vor allem in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber gute Möglichkeiten herausgespielt, doch Kirsch im GSC-Tor zeigte starke Paraden. Schon nach einer halben Stunde stand das Eckenverhältnis bei 9:0 für die Gastgeber. In der 33. Minute gab es dann folgerichtig die verdiente Führung der Anker-Crew als Lima den GSC-Keeper nach einer schönen Kombination überwand. Es war das 75. Saisontor der Hausherren. Unmittelbar vor der Pause war dann Torjäger Julian Hahnel nach Zuspiel von Paul Baaske erfolgreich, eine beruhigende Führung für die zweite Hälfte.
Doch weit gefehlt, denn der wieselflinke Lukas Meyer verletzte sich bereits in der 43. Minute und musste ausgewechselt werden. Da Trainer Fink zur Pause bereits Tille in der Kabine gelassen hatte, taten sich die Gastgeber jetzt schwer. Doch der eingewechselte Plawan machte in der 75. Minute den „Deckel drauf“, auch wenn die Barlachstädter noch verkürzten. In der dritten Minute der Nachspielzeit jubelte der Verfasser dieser Zeilen noch einmal, doch Patrick Nehls setzte die Kugel aus Nahdistanz an das Lattenkreuz. Es wäre der Sieg im internen Tippspiel gewesen…
„Es war ein wichtiger Heimsieg gegen einen guten Gegner. Das Spiel hätte durch konsequenteres Ausspielen des Gegners auch enger werden können, aber durch unsere beiden bärenstarken Eisklötze in der Innenverteidigung brennt glücklicherweise wenig bis gar nicht an. Aber genauso hätte es für uns auch höher ausgehen können/ müssen. Das wir nicht ohne Gegentor durch die verbleibenden Spiele gehen, ist wohl jedem klar. Doch auch unsere zwölf Gegentore sind ein ganz deutliches Zeugnis unserer sehr guten Abwehrarbeit. Am Ende gewinnen wir aber relativ ungefährdet 3:1 gegen einen guten Gegner und das ist zufriedenstellend“, so Fink nach dem Spiel.
Am nächsten Sonntag kommt es nun zum Gipfeltreffen beider Nordwestclubs in Schönberg. Die Maurinestädter sind bisher das einzige Team, das nicht gegen die Hansestädter verloren hat. Das 2:2-Unentschieden war der einzige Punktverlust der Wismarer, ansonsten konnte das Ankerteam 22. Mal siegreich bleiben.

Kalfa wieder mit der Kirsche auf der Sahnetorte

In der Partie zweier gleichwertiger Mannschaften setzte sich am Ende der FC Schönberg 95 mit einem denkbar knappen 2:1-Sieg beim Greifswalder FC II durch. Dabei brachte der stark aufspielende Dennis Godknecht die Maurine-Kicker Mitte des ersten Durchgangs mit einem satten Schuss unter die Latte in Führung. Marcel Nagel mit einem Lattentreffer und Jannes Kanzog mit einer Bogenlampe auf das Tornetz sorgten für weitere gute Gelegenheiten. Aber auch die Gastgeber wurden gefährlich, wenn auch zunächst ohne Torerfolg.
Nach der Pause hielt neben ein wenig Glück vor allem Przemyslaw Szymura die Schönberger im Spiel. Das 1:1, erzielt von Maik Müller in der Schlussphase, war deswegen auch nicht direkt unverdient. Die Nordwestmecklenburger hatten jedoch wenig später eine Antwort parat. Mit einem Angriff im Expresstempo über die rechte Seite holten sie sich die Führung zurück und verteidigten diese bis zum Abpfiff. Felix Kabens Maßflanke fand Kalfa, der aus vollem Lauf unhaltbar einnetzte.

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Szymura mit tollen Paraden

Sven Wittfot, Sportlicher Leiter bei den Gästen, danach zu HL-SPORTS: „Nach wilden ersten zwanzig Minuten haben wir besser Zugriff bekommen und sind durch ein tolles Tor von Dennis Godknecht in Führung gegangen. In Halbzeit zwei deutete alles auf einen 1:0-Sieg hin und dann fällt nach einer Ecke der 1:1-Ausgleich. Danach versucht die Mannschaft nochmal alles und belohnt sich mit dem 2:1-Siegtreffer nach einem schönen Konter durch Furkan Kalfa. Hervorzuheben ist noch unser Torhüter Przemek Szymura der zu Beginn und Mitte der zweiten Halbzeit mit tollen Paraden dafür gesorgt hat, dass wir erfolgreich sein konnten.“

Drei Spiele in sechs Tagen: „Absurd“

Am Montag steht das Nachholspiel gegen FSV Kühlungsborn an. Dazu meint Wittfot: „Nach dem Pokalspiel am vergangenen Mittwoch und dem weiten Auswärtsspiel in Greifswald, geht es 48 Stunden mit dem Nachholspiel am Montag gleich weiter. Drei Spiele in sechs Tagen ist sportlich und für einen Amateurverein irgendwie absurd. Nachdem wir bereits in Greifswald mit dem letzten Aufgebot angetreten sind, werden wir sehen, wen wir nach dem Spiel unserer zweiten Mannschaft am Sonntag mit in den Kader nehmen können.“

Gewühl im Greifswalder Strafraum. Der FC Schönberg 95 setzte sich durch. Foto: Jens Upahl

Der 24. Spieltag (29./30.4.)

FC Anker Wismar – Güstrower SC 09 3:1
SV Pastow – Malchower SV 3:2
Greifswalder FC II – FC Schönberg 95 1:2
FC Förderkader – FSV Einheit Ueckermünde 1:1
FSV Kühlungsborn – TSV Bützow7:4
1.FC Neubrandenburg 04 – FSV Bentwisch 1:1
SV Siedenbollentin – SV Warnemünde 3:1
Spielfrei: Penzliner SV

Nachholspiel vom 19. Spieltag

FC Schönberg 95 – FSV Kühlungsborn (Mo., 1.5., 14 Uhr)

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