SV Dassow 24 unterliegt Ligakonkurrent Neuburger SV im Pokalfinale – der eine sucht einen neuen Trainer und der andere schreibt Geschichte

Außenseiter feiert Premierensieg

Der Neuburger SV ist Kreispokalsieger 2025 im KFV Schwerin-Nordwestmecklenburg. Foto: Neuburger SV/oH

Dassow – Für den SV Dassow 24 ging es in der Kreisoberliga gut los. Vom dritten bis zum elften Spieltag führte man die Tabelle an, gewann die ersten fünf Partien am Stück. Nach einem Unentschieden bei SFV Holthusen und einer Derbyniederlage gegen den FC Selmsdorf fing sich das Team wieder und fuhr zwei weitere Siege ein. Vor und nach der Winterpause lief es dann andersherum. Sechs Pleiten am Stück spülten die Nordwestmecklenburger ins Tabellenmittelfeld. Danach ging es durchwachsen weiter, so dass man vor dem Saisonfinale in zwei Wochen auf Rang sechs steht. Nach dem Neuaufbau vor sieben Jahren, wo man sich aus der Landesliga zurückzog und in der 1. Kreisklasse neu startete – wo man im vergangenen Jahr den ersehnten Aufstieg aus der Kreisliga schaffte, die beste Platzierung der jüngsten Vergangenheit. Man kann an der Grevesmühlener Straße also zufrieden mit der Entwicklung sein.

Nur ein Gegentor bis zum Finale

Doch ein richtiges Highlight gab es am Herrentag. Das Pokalfinale des Kreisfußballverbandes Schwerin-Nordwestmecklenburg stand an und der SVD war dabei. Der Weg dorthin war lang, allerdings sehr erfolgreich. Groß Stieten II (9:0), SC Ostseebad Boltenhagen (3:1), SFV Holthusen (1:0) und Burgsee Verein Schwerin (2:0) schaltete man bis zum Endspiel aus. Und dort ging man sogar als Favorit hinein. Gegner war der Neuburger SV. Der Ligakonkurrent steht in der Tabelle gerade so über dem Strich und kämpft noch um den direkten Klassenerhalt. Im Cup-Wettbewerb schaffte man SG VfL Blau-Weiß Neukloster II/Glasin (8:1), SKV Bobitz II (3:1), FC Selmsdorf (2:1) und SV Klütz (3:1) aus dem Weg. Klare Sache also?

Drei Tore nach der Pause

Nein, denn Tobias Schwerin (52., Elfmeter), Tobias Weidemann (78.) und Robert Pothiltz (96.) machten dem Dassower Traum vom Pokalsieg nach der Pause vor 704 Zuschauern einen Strich durch die Rechnung und der Kreisnachbar aus Neuburg gewann mit 3:0 (0:0). Die mitgereisten Anhänger des Verlierers, die extra einen großen Bus mieteten, waren natürlich enttäuscht. Das Siegerteam ließ es mit seinem Anhang krachen.

„Einige Chancen liegenlassen“

Dassow-Coach Gerry Robitsch resümierte bei HL-SPORTS: „Wir spielten vor mehr als 700 Zuschauern und haben in der ersten Halbzeit einige Chancen liegenlassen und waren die spielbestimmende Mannschaft. Leider konnten wir dieses in der zweiten Hälfte nach dem Elfmeter nicht weiterführen oder auf den Platz bringen. Neuburg legt dann zehn Minuten vor Schluss durch einen Standard zum 2:0 nach und machte dann in der Nachspielzeit mit dem 3:0 den Deckel drauf. Ein großes Dankeschön natürlich auch an die Fans die uns zahlreich unterstützt haben.“

Die Fans des SV Dassow 24 vor dem Pokalfinale. Foto: SVD/oH

Erster Pokalsieg für Neuburg

Großer Jubel stattdessen beim NSV, der das erste Mal im Endspiel stand und bis in den späten Abend den Cupsieg feierte sowie daraus Kraft für die verbleibenden Aufgaben schöpft. Coach Felix Schütt zog folgendes Fazit: „Dassow war in der ersten Hälfte etwas besser und hatte vor allem die besseren Chancen. Unser Keeper Eric Hölgermann hat uns mit zwei, drei Mega-Paraden die Null zur Halbzeit gehalten. In der zweiten Hälfte waren wir dann etwas griffiger in den Zweikämpfen und kamen immer besser rein. Nach dem Elfmeter inklusive Führung platzte der Knoten und das Spiel lief komplett für uns. Dassow war bemüht, kam gegen unsere starke Defensive aber nicht mehr wirklich zu klaren Chancen. Wir hatten das Spielglück auf unsere Seite und konnten verdient auf 2:0 erhöhen. Nach dem Abpfiff konnten wir – mit unseren doch sehr zahlreich mitgereisten Fans (trotz sehr weiter Anreise nach Holthusen) – Vereinshistorie schreiben und ausgelassen feiern. Respekt an Dassow für ein super faires Spiel und vor allem nach Abpfiff einen tollen, sportlichen Gegner. Ich bin unfassbar stolz auf die Jungs. Wir haben eine so junge Mannschaft, mehr als die Hälfte davon hat letzte Saison noch A-Jugend gespielt. Wir hatten diese Saison sehr mit Verletzungen unserer erfahrenen Spieler zu kämpfen und mussten auch deswegen oft Lehrgeld zahlen gegen die erfahrenen Mannschaften. Heute nicht – die Jungs haben durchgezogen! Die Truppe kann uns in den kommenden Jahren noch richtig viel Spaß machen. Und wir freuen uns natürlich auf eine tolle Erfahrung im Landespokal.“ In der Kreisoberliga hat man noch zwei Begegnungen. Diese sind gegen Spitzenreiter Holthusen, der Gastgeber des Finals war sowie beim FC Selmsdorf. Der Vorsprung auf den Tabellenvorletzten Neumühler SV beträgt drei Punkte und das neun Tore bessere Torverhältnis.

Trainersuche in Dassow läuft – Robitsch geht nach fast vier Jahren

In Dassow zog man schon ein vorzeitiges Resümee zur laufenden Spielzeit. „Im Rückblick auf die Saison, haben wir eine starke Hinrunde gespielt. Mit sieben Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen belegten wir zur Winterpause den vierten Platz punktgleich mit dem Herbstmeister. Aus der Winterpause sind wir nicht so gut gestartet und konnten bis jetzt nur zehn Punkte holen und wollen am letzten Spieltag zu Hause die letzten drei Punkte mitnehmen, so dass wir einen guten sechsten Platz belegen“, sagt Trainer Robitsch, der nach fast vier Jahren verabschiedet wird. „Die Mannschaft hat in den letzten Jahren viel erreicht und sie können stolz darauf sein“, fügte er hinzu. Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Die Suche läuft.

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Bildquellen

  • Neuburg: Neuburger SV/oH
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