Test-Randale in Kiel und Stadion-Neubau von Holstein fix

Holstein Kiel will 2030 in neuer Arena spielen

Der Siegerentwurf des neuen Holstein-Stadions: So soll die neue Heimspielstätte der KSV aussehen. Grafik: Arge HPP/Ax5/oH/Holstein Kiel/PM

Kiel – Rund um Fußball und Infrastruktur standen in Kiel in den vergangenen Tagen gleich zwei Themen im Fokus: Während Polizei und Bundespolizei mit einer groß angelegten Übung den Ernstfall rund um Fanbewegungen trainierten, hat die Stadt Kiel parallel den Weg für den Neubau des Holstein-Stadions freigemacht.

Großübung mit 600 Einsatzkräften

Am Dienstag führten Bundes- und Landespolizei in der Kieler Innenstadt eine umfangreiche Übung mit rund 600 Einsatzkräften durch. Trainiert wurde die Absicherung eines Fan-Marsches – vom Eintreffen fiktiver Auswärtsfans am Hauptbahnhof bis zur Anreise zum Stadion. Dabei kam es zeitweise zu Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen, die Übung endete gegen 14 Uhr.

Laut Polizei wurden bewusst auch Eskalationsszenarien eingebaut. Einige Beteiligte lösten sich aus den Gruppen, versuchten Auseinandersetzungen zu provozieren oder traten vermummt auf. Zudem wurden Pyrotechnik, Rauchgranaten, Böller und auch Wasserwerfer eingesetzt.

Rund 400 der Beteiligten spielten sogenannte Störer, etwa 200 agierten als Einsatzkräfte, darunter viele angehende Führungskräfte aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Ziel der Übung war es, Abläufe zu optimieren und die Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landespolizei zu verbessern. Ein abschließendes Fazit soll nach einer detaillierten Nachbereitung folgen.

Polizei vor dem Holstein-Stadion in Kiel. Archivfoto: Lobeca/Michael Raasch

Grünes Licht für das neue Holstein-Stadion

Unabhängig davon hat die Kieler Ratsversammlung den Neubau des Holstein-Stadions beschlossen. Der Siegerentwurf stammt vom Büro HPP Architekten, umgesetzt werden soll das Projekt von der Zech Sports GmbH. Der Baustart ist nach der Saison 2025/2026 vorgesehen.

KSV-Präsident Steffen Schneekloth begrüßte die Entscheidung ausdrücklich: „Der Neubau des Holstein-Stadions ist ein großartiger Schritt für uns als Verein. Es entsteht ein neuer und attraktiver Heimathafen für unsere Fans und bessere Rahmenbedingungen für unsere Mannschaft auf und neben dem Platz.“

Das neue Stadion soll künftig 22.087 Zuschauer fassen, davon rund 44 Prozent Steh- und 56 Prozent Sitzplätze. Geplant sind zudem ein neuer Businessbereich, zusätzliche Logen sowie Verbesserungen bei der Barrierefreiheit. Auch nachhaltige Aspekte wie die Möglichkeit einer Photovoltaikanlage sind vorgesehen. Die “Glas-Ecken“ bieten eine Erweiterung auf 25.000 Plätze.

„Das neue Stadion eröffnet uns zusätzliche Chancen“

Wolfgang Schwenke Geschäftsführer von Holstein Kiel, sieht darin auch wirtschaftliche Chancen: „Das neue Stadion eröffnet uns zusätzliche Chancen in Vermarktung und Partneraktivierung. So können wir unseren Sponsoren ein vergleichbares Angebot machen, das sie aus anderen Stadien kennen.“

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VfB Lübeck

Der Finanzierungsrahmen liegt bei 75 Millionen Euro netto und wird von Land, Stadt, Verein sowie privatem Engagement getragen. In den kommenden Monaten soll die Detailplanung erfolgen, ehe – abhängig vom Genehmigungsverfahren – der Baustart gegen Ende des zweiten Quartals 2026 angestrebt wird. Rund fünf Jahre soll die Bauzeit betragen. Der Spielbetrieb soll dabei weiterlaufen.

Ministerpräsident: „Natürlich ist es großartig, dass wir Bundesliga spielen“

Ministerpräsident Daniel Günther meinte bei der Präsentation des neuen Holstein-Stadions: „Wir wollen mit so einem Stadion motivieren. Natürlich ist es großartig, dass wir Bundesliga spielen, Holstein Kiel so erfolgreich ist. Aber man will auch in einem Bundesliga-tauglichen Stadion spielen. Das ist ein tolles Ziel, was nicht mehr in weiter Ferne ist und jetzt wirklich Realität wird.“ 20 Millionen Euro für die Investition kommen vom Land Schleswig-Holstein.

Ein Jahr Bundesliga für Holstein Kiel

Sportlich stieg Holstein Kiel im vergangenen Sommer aus der Bundesliga ab, spielt derzeit im Fußball-Unterhaus und ist dort auf Rang 14. Der Abstand auf die Abstiegsplätze beträgt zwei Punkte. Am Sonnabend geht es zu Schlusslicht 1. FC Magdeburg (HL-SPORTS berichtete).

Welche Note würdet ihr dem VfB Lübeck für die laufende Regionalliga-Saison geben?

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Bildquellen

  • Polizei: Lobeca/Michael Raasch
  • Holstein-Stadion: Arge HPP/Ax5/oH/Holstein Kiel/PM
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