Top-Spiel wird zum Flop-Spiel – Leid und Freude liegen nah beieinander

SC Rapid tritt auf der Stelle

Dogan Karakurt (SC Rapid Lübeck). Archivfoto: Lobeca/Michael Raasch
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Lübeck – Das Top-Spiel in der 6. Verbandsliga-Runde wurde zum Flop-Spiel, zumindest was Tore anging. SVG Pönitz und SC Rapid lieferten sich am Sonnabend zwar eine spannende Partie, doch Jubelszenen? Fehlanzeige. Es war die erste torlose Begegnung in dieser Saison. Allerdings geizten die beiden Teams bisher sowieso. Zusammen erzielte man gerade mal eben 20 Treffer (Pönitz 11, Rapid 9). Man könnte sie auch die Minimalisten der Liga nennen, denn in der Defensive sieht es ähnlich aus. Die SVG-Abwehr ließ bisher sechs Buden zu, der SCR sogar nur vier. Im Sportpark war es wenigstens bunt. Während die Hausherren eine Gelbe Karte sahen, waren es bei den Gästen gleich fünf plus eine Gelb-Rote für Dogan Karakurt in der 86. Minute. Zudem sah Rapids Chefcoach Christian Arp ebenfalls den gelben Karton und der äußerte sich bei HL-SPORTS dazu in den Statements. Seine Mannschaft hat übrigens die meisten Unentschieden auf dem Konto und kommt nicht wirklich von der Stelle.

Enttäuschungen in Ostholstein und Freude in Vorwerk

Enttäuschte Gesichter gab es bei der SG Sarau/Bosau, TSV Lensahn und TSV Neustadt. Die drei ostholsteinischen Clubs legten eine Bauchlandung hin und verloren ihre Spiele. Glücklich war man dagegen beim VfL Vorwerk. Nach dem Aus im Kreispokal und zwei derben Rutschen in der Liga tat man etwas für das Selbstwertgefühl und siegte wieder.

RSV bleibt oben

Trotz der Niederlage in Groß Grönau wird der Ratzeburger SV nach dem Wochenende weiter an der Tabellenspitze verweilen. Daran wird die Sonntagspartie in Trittau keinen Unterschied machen.

Die Stimmen der Spiele von Sonnabend

SV Hamberge – TSV Lensahn 4:1 (0:0)

Kambiz Tafazoli (Hamberge): „Auch wenn es heute kein Zuckerschlecken war, haben wir erneut drei Punkte einfahren können, die uns keiner mehr nehmen kann.“

Christian Ippig (Lensahn): „Heute kann ich den Jungs von der Leistung her nichts vorwerfen. Wir machen defensiv ein gutes Spiel und können auch den ein oder anderen Nadelstich nach vorne setzen. Leider lassen wir fünf Minuten nach der Pause nach einem Eckball für uns die Absicherung nach hinten vermissen und spielen 1 gegen 1. Daraus resultiert die Führung, dann bekommen wir einen dummen Elfmeter. Können mit dem 1:2 wieder hoffen, haben die Chance auf das 2:2 und kassieren wieder in der 88. Minute den zweiten dummen Elfmeter. Letzenendes belohnen wir uns nicht für ein engagiertes und gutes Spiel. Großes Kompliment an das junge Schiedsrichtergespann, eine sehr souveräne Vorstellung.“

SG Sarau/Bosau – SV Azadi Lübeck 1:3 (0:1)

Robertino Borja (Sarau/Bosau): „Heute haben wir uns selber geschlagen. Wir haben heute nicht die Leistung gezeigt, die wir in den letzten Spielen gezeigt haben. Hauptsächlich die erste Halbzeit haben wir zu passiv gespielt und hatten heute auch nicht die Durchschlagskraft gehabt. Der Sieg für Azadi war verdient.“

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Niwar Jasim (Azadi): „Heißes Spiel, verdienter Sieg, taktisch alles umgesetzt, Leistungsträger von Sarau/Bosau aus dem Spiel gebracht, geschlossene Mannschaftsleistung.“

VfL Vorwerk – TSV Neustadt 2:1 (1:0)

Nikki Schulz (Vorwerk): „Wir sind sehr glücklich über den Sieg. Man hat uns die vielen Tore der vorherigen Spieltage aber deutlich angemerkt. Aufgrund unserer Qualität, die wir nach vorne besitzen, ging es uns heute vor allem um defensive Disziplin, Kompaktheit und Kommunikation. Das hat deutlich besser geklappt als die letzten Wochen.“

Tony Böhme (Neustadt): „Als erstes muss ich den Jungs, die heute da waren, ein Kompliment aussprechen und muss sagen: sie haben alles gegeben und es war ein Spiel auf Augenhöhe. Vorwerk geht durch ein Geschenk von uns in Führung. Leider vergeben wir in der ersten Halbzeit noch eine Chance und treffen kurz vor der Halbzeit nur den Pfosten. Zweite Halbzeit genau dasselbe Bild. Wenig Chancen, dann ein langer Ball von Vorwerk und unser Torwart läuft raus und klärt den Ball mit dem Fuß bis zur Mittellinie. In der Aktion kommt auch der Stürmer von Vorwerk und geht zum Ball und wird nach der Klärung am Knie getroffen. Was danach unfassbar ist, dass der Schiri auf den Punkt zeigt und Elfmeter gibt. Solche Entscheidungen entscheiden dann leider ein offenes Spiel. Wir machen weiter und treffen noch einmal die Latte, aber am Ende reicht es leider, dank solch einer Entscheidung nicht zum Punkt. Wir wünschen Vorwerk weiterhin alles Gute und viel Erfolg für die Saison. Vom Trainer bis zu den Spielern eine sehr sympathische Mannschaft.“

SVG Pönitz – SC Rapid Lübeck 0:0

Martin Wagner (Pönitz): „Schweres und ein sehr spannendes Spiel im Sportpark. Rapid übernimmt die ersten 20 Minuten das Spiel. Dann kommen wir rein. Zweite Halbzeit waren Chancen auf beiden Seiten. Aus unserer Sicht ist das Unentschieden gerecht. Wir nehmen den Punkt gerne mit.“

Christian Arp (Rapid): „Das waren zwei verlorene Punkte heute. Wir haben Pönitz hoch gepresst, eine starke Einstellung an den Tag gelegt – so wie es sich gehört – waren präsent in den Zweikämpfen und haben uns einige klare Torchancen erspielt. Dabei haben wir nur eine dicke Torchance zugelassen, die wir selber noch per Kopf vorgelegt haben, auch nachher durch die Witz-Unterzahl. Von daher sind wir schon ein bisschen enttäuscht über das Ergebnis. Aber so ist Fußball, einem großen Vorwurf bis auf einige Kleinigkeiten kann ich meiner Mannschaft nicht machen. Was ich aber machen kann, ist dem Schiedsrichtergespann ein sehr schlechtes Zeugnis auszustellen. Und das schreibe ich im sechsten Rapid-Jahr zum ersten Mal, weil ich es normal für falsch halte, so etwas in der Presse zu äußern. Schade für so ein Spitzenspiel. Das war auch meine erste Gelbe Karte als Trainer und ich habe sie mir gerne abgeholt. Im Bewusstsein, dass wir deshalb nicht unbedingt verloren haben, denn klare Chancen hatten wir genug, um zu gewinnen. Dienstag geht es wieder weiter…“

Der 6. Spieltag (9. – 11.9.)

TSV Eintracht Groß Grönau – Ratzeburger SV 4:1
SV Hamberge – TSV Lensahn 4:1
SG Sarau/Bosau – SV Azadi Lübeck 1:3
VfL Vorwerk – TSV Neustadt 2:1
SVG Pönitz – SC Rapid Lübeck 0:0
TSV Trittau – TuS Hoisdorf (So., 15 Uhr)
Spielfrei: VfL Oldesloe

Die Tabelle

1.Ratzeburger SV631 : 615
2.SG Sarau/​Bosau628 : 1512
3.SV Hamberge618 : 1212
4.SVG Pönitz511 : 610
5.SC Rapid Lübeck59 : 49
6.SV Azadi Lübeck515 : 148
7.TSV Trittau510 : 127
8.VfL Vorwerk46 : 156
9.TSV Eintracht Groß Grönau513 : 145
10.TuS Hoisdorf510 : 204
11.VfL Oldesloe412 : 153
12.TSV Neustadt69 : 222
13.TSV Lensahn69 : 262
14.SSV Pölitz zg.00 : 00

Bildquellen

  • Karakurt: Lobeca/Michael Raasch
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