Im Mai 2018 feierte der Lübecker SC den Aufstieg in die Landesliga
Foto: Lobeca/Raasch

Lübeck – Es war schon länger eine Option, dass sich beim Lübecker SC zur neuen Saison etwas ändert. Seit vergangenen Freitag ist klar: Das Trainer-Team der Landesliga-Mannschaft hört zum Sommer nach fünf Jahren auf. Die Frage nach der Nachfolge stellte sich darauf und auch die ist aufgrund der aktuellen Situation im Verein vom Thomas-Mann-Platz die wohl sinnvollste Lösung.

Seemann übernimmt

Mark Seemann wird mit der aktuellen A-Klassenmannschaft zukünftig als 1. Herren spielen. Das bestätigte der erst seit einigen Wochen zusätzlich als Abteilungsleiter tätige gegenüber HL-SPORTS. „Es macht keinen Sinn, wenn wir mit der jetzigen Kreisklassenmannschaft in der Landesliga antreten und selbst die Verbandsliga wäre bei einem Abstieg unserer 1. Herren keine gute Option“, sagt er. Dabei ist er sich sicher, dass das aktuelle Landesliga-Team nicht beim LSC bleibt. „Bis auf zwei oder drei Spieler kann ich es mir nicht vorstellen“, meint Seemann, der aber ganz klar betont: „Es ist keine finanzielle Entscheidung, sondern eine sportliche. Wir hätten die Landes- oder Verbandsliga stemmen können, doch wir müssen uns als Verein sowieso komplett neu aufstellen und mehr auf die Jugend setzen.“ Die ist derzeit noch nicht da und teure Spieler kann man sich an der Thomas-Mann-Straße nicht leisten. Trotzdem sollen noch Gespräche mit der aktuellen Mannschaft geführt werden. Vielleicht bleibt ja doch der eine oder andere…

Mark Seemann (Lübecker SC). Foto: Lietz

A-Klasse oder Kreisliga?

Hinzu kommt, dass aufgrund des nicht erfüllten Schiedsrichtersolls die Landesligamannschaft noch in dieser Saison voraussichtlich mit sechs Minuspunkten bestraft wird. „Im nächsten Jahr wären es sogar neun Minuspunkte, mit der wir starten. In der Landes- oder Verbandsliga wäre das einfach unheimlich schwer, das wieder wettzumachen“, so der Trainer. Den Neustart erhofft er sich in der Kreisliga, doch das ist absolut ungewiss. Seemann sagt: „Es gibt drei Szenarien. Wir sind mit der 2. Herren aktuell punktgleich mit Tabellenführer Azadi in der Kreisklasse, hätten es bei einer Fortführung der Saison noch selbst in der Hand den Aufstieg zu schaffen. Die zweite Möglichkeit wäre, sollte die Saison abgebrochen werden, wir dann als zweiter mit aufsteigen und die letzte Variante ist, dass wir eben in der A-Klasse bleiben. Das wäre auch nicht tragisch. Wir haben dann Zeit uns sportlich zu konsolidieren.“

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„Ich möchte meine Jungs mitnehmen“

Seemann ist der mannschaftliche Zusammenhalt wichtig und er will niemanden auf der Strecke lassen. „Ich möchte meine Jungs, mit denen ich jetzt zusammenarbeite, mitnehmen. Wir haben auch hier für die neue Saison den einen oder anderen Abgang aufgrund von Studium oder eben altersbedingt, aber auch Neuzugänge sind ein Thema. Da befinden wir uns in sehr guten Gesprächen und natürlich suchen wir auch noch auf allen Positionen“, sagt er und abschließend: „Ein Neuanfang ist einfach unausweichlich.“

Keeper Jan Hecht verlässt den Verein Richtung Dornbreite. Foto: Lobeca

Auf lange Sicht heißt es wohl Kreisebene

Damit scheint klar, dass der Lübecker SC nach der Erfolgsgeschichte der vergangenen fünf Jahre mit vier Aufstiegen, nun erst einmal auf lange Sicht die Kreisebene beglückt. Die Landesligazeiten sind in weiter Ferne, das ist Seemann ebenfalls klar. Vielleicht kann man irgendwann nochmal über die Verbandsliga nachdenken, aber das ist wirklich Zukunftsmusik.

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