
Lübeck – Am fünften Spieltag der Kreisliga Südost kam es zu spannenden Duellen. Es trafen zwei Mannschaften, die gut gestartet sind, an der Travemünder Allee aufeinander. Zudem kam es zu einem Absteiger-Duell sowie der Begegnung zweier siegloser Mannschaften. Das Wochenende bot viele Tore, spannende Spiele und Emotionen. An der Tabellenspitze setzte sich eine Mannschaft ab, während es dahinter eng hergeht. Zudem sah die Kreisliga am Sonntag Rot. Es gab mehrere Platzverweise auf und neben dem Platz.
Lübeck 1876 – SV Viktoria 08 Lübeck 3:5 (1:2)
An der Travemünder Allee stand ein hochinteressantes Spiel an. Mit Lübeck 1876 und dem SV Viktoria 08 trafen sich zwei Teams, die gut in die Saison gestartet waren. Zwar verloren beide vor dem Spiel jeweils einmal, dennoch deuteten sie an, dass das Potenzial für eine Platzierung im oberen Drittel der Tabelle durchaus gegeben ist. Viktoria ging mit Selbstvertrauen ins Spiel, denn keine 48 Stunden zuvor bezwang die Elf von der Falkenwiese den Eichholzer SV II, der bis dato ungeschlagen war. Einem 0:2-Rückstand trotzte man und zeigte sich gewohnt offensivstark. Auf Seiten der Hausherren gab es in der Vorwoche einen 2:1-Sieg bei der SG Breitenfelde/Mölln. Somit gab es den dritten Sieg im vierten Spiel. Mit Blick auf das Personal sollte das Trainerteam um Uwe Buchholz und Andreas Beyer allerdings zum Rotieren gezwungen werden. Viele Spieler standen nicht zur Verfügung, so zum Beispiel Gabib Aliev oder auch Norman Bierle. Beide sind wichtige Pfeiler in ihrem Spiel. In der Innenverteidigung fand sich Jonas Jacobsen wieder. Dieser agiert eigentlich auf der Sechs. Cihan Kilic rückte als alleiniger Neuner nach ganz vorne, und auf der Zehn sollte mit Daniel Buchholz ein Schlüsselspieler nach urlaubsbedingtem Fehlen zurückkehren. Auf der Gegenseite musste man auf den defensiven Außenbahnen rotieren. Ahmad Mohammad (rechts) und Florian Hasan (links) übernahmen diese Aufgabe. Im Fokus stand mit Wilhelm Citea der Innenverteidiger. Dieser kam im Sommer ausgerechnet vom Gegner.
In der Anfangsphase machten die Gäste das Spiel. 1876 fand nicht ins Spiel, und so gab es früh erste Annäherungen des SVV. Nach fünf Minuten ging dann Louis Ibellow im Sechzehner zu Fall, sodass der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt zeigte. Früh bot sich die Chance zur nicht unverdienten Führung Viktorias, und Jan Carlos Spoddig (6.) nutzte diese eiskalt vom Punkt. In den Folgeminuten blieb es dabei, dass 08 besser drin war, und erneut gab es Elfmeter. Beide Fouls der 76er-Defensive waren unnötig, und so traf Spoddig (10.) früh zum 2:0. Der Start nach Maß für das Team von Timir Akgün. Lübeck 1876 kam im Anschluss langsam etwas besser rein, auch weil der Gegner das Tempo nicht hochhielt. Beyer und Jacobsen verpassten knapp, und zehn Minuten vor der Pause wurde es richtig brenzlig. Sadiq schloss ab, doch der Ball wurde in letzter Not gerettet. Die Hausherren sahen hier ein Handspiel und forderten den dritten Elfmeter des Spiels. Diesen gab es allerdings nicht. Wenige Minuten später ging es dann über die rechte Seite, wo Baras seinen Mitspieler bediente und Cihan Kilic (36.) verkürzte. Der Treffer war verdient, doch kurz darauf verpasste der Gegner, die Führung auszubauen.
Nach dem Seitenwechsel waren es wieder die 08er, die den Ton angaben. Es gab zunächst die erste Annäherung durch Kilian Jung, bevor Moritz Mente (49.) einen Abstauber verwertete. Erneut gab es den Blitzstart, doch die Antwort folgte prompt. Jelle van den Engel brachte einen weiten Einwurf in die Mitte, und Kilic (52.) köpfte ins lange Eck. Es blieb also spannend, doch Viktoria stellte den Abstand wieder her. Lönne Christiansen (58.) traf. 20 Minuten vor dem Ende kam es dann zu einem Debüt an der Travemünder Allee. Ommeed Sindi wurde unter der Woche vorgestellt und bekam seine ersten Minuten nach seiner Rückkehr zum Jugendclub. Ein Eigentor von Florian Hasan (80.) ließ die Gastmannschaft nochmal zittern, doch nur kurz, denn Christiansen (86.) schnürte den Doppelpack. Somit gewann die Elf von der Falkenwiese mit 5:3 und feierte den dritten Sieg im vierten Spiel. Trainer Timur Akgün sagte zu HL-SPORTS: „Wir starten in den ersten zehn Minuten deutlich stärker in die Partie. Wir sind klar überlegen, erspielen uns zwei Elfmeter, die völlig berechtigt sind, gehen dadurch 2:0 in Führung, doch lassen danach bis fast zur 40. Minute das Spiel komplett los und den Gegner wiederkommen. 1876 war deutlich mehr am Ball, stärker, agiler, beweglicher und stand deutlich besser, machte dementsprechend auch deutlich bessere Bewegungen und machte dementsprechend zurecht ihr Tor. Zur zweiten Halbzeit wendet sich so ein bisschen das Blatt. Es war immer noch ausgeglichen, was die Chancenverwertung angeht insgesamt. So machen wir am Ende vielleicht die ein oder andere Toraktion mehr, weil Lübeck 1876 natürlich beim knappen Ergebnis auch alles versucht und aufmacht. Das ist logisch und passiert. Insgesamt würde ich sagen: eine relativ ausgeglichene Partie zwischen beiden Teams, die sich gut verkauft haben. Wir mit einer etwas stabileren Defensive und etwas mehr Zug und Wille, was vorne die Tore angeht – dementsprechend verdient auch gewonnen. Allerdings muss man sagen, dass der Schein trügt. Es war keine absolut überlegene Sache, sondern ein relativ ausgeglichenes Spiel, wo es am Ende auch 5:5 stehen kann, wenn wir Pech und sie Glück haben. Umgekehrt können wir aber auch das sechste oder siebte machen. Insgesamt spielt das Ergebnis aber keine Rolle, es war von beiden ein ausgeglichenes Ding. Wir sind natürlich sehr froh und wünschen 76 weiterhin alles Gute. Wir sind froh, dass wir uns jetzt mit neun Punkten mehr oder weniger oben ranbeißen.“
Auf Seiten von Lübeck 1876 lässt sich der Saisonstart als in Ordnung abstempeln. Drei Siege und zwei Niederlagen sind das Resultat der ersten fünf Spiele. An diesem Tag fehlte gegen ein starkes Viktoria nicht viel, doch die Ausfälle wichtiger Leistungsträger waren nicht zu kompensieren. Trainer Uwe Buchholz sagte nach dem Spiel: „Wildes Spiel gegen Viktoria. Nach zehn Minuten liegen wir durch zwei berechtigte Elfmeter mit 0:2 hinten. Kommen dann besser ins Spiel und nach einem schönen Angriff auf 1:2. Nach der Halbzeit kommen wir mit Elan aus der Kabine, fangen uns durch ein erneut vermeidbares Tor das 1:3. Kommen wieder ran, Chancen zum 3:3 und fangen uns das 2:4, können nochmal verkürzen, mega Chance zum 4:4 und kriegen mit dem dritten Elfmeter gegen uns das 3:5 – Wahnsinn. Am Ende haben wir selbst Schuld. Viele individuelle Fehler, die zu Gegentoren führen, und eigene Chancen nicht genutzt. Da kann man gegen eine in der Offensive gut besetzte Viktoria-Mannschaft nicht punkten. Wir wissen aber, woran wir arbeiten müssen, und wollen es am nächsten Samstag gegen Gronau dann besser machen.“
Eichholzer SV II – ATSV Stockelsdorf 0:4 (0:1)
Am Donnerstagabend musste sich der Eichholzer SV II erstmalig in dieser Saison geschlagen geben. Nach sieben von möglichen neun Punkten startete man eindrucksvoll, doch an der Falkenwiese wurden dem Aufsteiger die Grenzen aufgezeigt. Nach einer 2:0-Führung gab es am Ende eine 2:6-Pleite. Nur wenige Tage später stand direkt die nächste Herausforderung an. An der heimischen Guerickestraße gastierte mit dem ATSV Stockelsdorf ein Team, das einen katastrophalen Start hingelegt hatte. Einen Punkt gab es aus drei Spielen. Die Ausgangslage sprach eigentlich klar für den ESV. Dieser verlor über ein ganzes Jahr nicht mehr zu Hause und verpasste im Nachholspiel den Sprung auf Platz zwei. Personell fehlte allerdings mit Tim Germann ein ganz wichtiger Spieler im Team von Stephan Lindhoff. Der Innenverteidiger musste also ersetzt werden. Eichholz machte die Partie und hatte alles soweit im Griff. Es gab mehrere gute Chancen, doch gegen einen Gegner, der etwas brauchte, um ins Spiel zu kommen, wurden wieder einmal die Gelegenheiten ausgelassen. Die Effektivität ist ein großes Manko beim Meister der vergangenen A-Klassensaison. So kam es, wie es kommen musste. Ivan Dervejanko (37.) brachte die Gäste in Führung. ATSV-Coach Jan Mehlfeld sagte zu HL-SPORTS: „Wir wussten, was uns erwartet und dass Eichholz gute Qualitäten hat, die sie auch gezeigt haben in Halbzeit eins. Wir kamen eher schleppend in die Partie, in Halbzeit eins klares Chancenplus bei Eichholz. Zur Halbzeit müssen sie normalerweise führen, heute waren wir dann aber einfach effizienter vorm Tor.“ Eichholz fehlten an diesem Tag durchaus Alternativen auf der Bank. Vier Spieler saßen auf der Bank, und kurz vor der Pause war man gezwungen zu wechseln. Dominik Rudnik brach sich sein Schlüsselbein und musste verletzt vom Feld. Caspar Stark ersetzte den Mittelfeldspieler.
Im zweiten Durchgang sollte das Spielglück dann komplett auf Seiten der Gäste rücken. Felix Reder (63.) erhöhte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum 2:0 und vier Minuten später Lubecco Behrens (67.) auf 3:0. Für Eichholz war es kaum zu glauben, denn man hatte genügend Chancen, um die Partie zur Pause bereits für sich zu entscheiden. Stattdessen fiel kurz vor Schluss durch Dervejanko (83.) das vierte Gästetor. Die zweite Niederlage der Landesliga-Reserve war also perfekt. Die Enttäuschung war riesig, denn erstmals seit März 2024 wurde am heimischen Pöbelberg verloren. 532 Tage war Eichholz II in einem Ligaheimspiel ungeschlagen – nun endete die lange Serie. Beim Gegner gab es den ersten Kreisligasieg in diesem Jahr. Der siegreiche Coach sagte: „Mit dem 0:2 und 0:3 war das Spiel dann gelaufen. Die Mannschaft hat sich den Sieg erarbeitet, darauf dürfen sie heute stolz sein. Am Dienstag geht es weiter mit der nächsten Einheit. Eichholz weiterhin viel Erfolg.“ Der Trainer des ESV II blickte am Ende auf einen ganz bitteren Tag zurück. Er sagte zum Spiel: „Es ist ein völlig gebrauchter Tag gewesen. Mitte der ersten Halbzeit bricht sich Dominik Rudnik das Schlüsselbein. Wir sind über die 90 Minuten das klar bessere Team – so lustig sich das anhört beim 0:4. Innerhalb von fünf Minuten trifft der Schiedsrichter drei komplett falsche Entscheidungen, die dann das Spiel entscheiden. Trotzdem liegt es letztendlich an uns, da wir heute mal wieder unsere Chancen nicht nutzen. Glückwunsch an Stockelsdorf zum Brustlöser. Wichtiger als dieses Spiel ist mir aber die hoffentlich schnelle Genesung meines Spielers.“
TSV Pansdorf II – SG Breitenfelde/Mölln 1:0 (1:0)
Der TSV Pansdorf II ist derzeit in guter Form. Es gab zwei Auswärtssiege, bei denen 8:0 Tore erzielt wurden, sodass man voller Selbstvertrauen in das fünfte Ligaspiel ging. Zuvor gab es im Kreispokal beim TSV Lensahn II noch einen 11:0-Kantersieg. Personell sah es bei den Ostholsteinern sehr gut aus. Einzig im Tor gab es Ausfälle, sodass Jan Hecht aus dem Landesliga-Kader aushalf. Ansonsten setzte Trainer Steven Tion erneut auf Tom Volkmann, Alexander Witt oder aber Felix Krüger, die die Offensive beleben sollten. Hinten agierte neben Abwehrchef Kevin Knetsch erneut Joris Karow, der den verletzten Simon Schlicht sehr gut vertrat. Beim Gegner, der SG Breitenfelde/Mölln, sah es ganz anders aus. Personelle Rotationen plagten Coach Arne Riewe in den ersten Wochen schon häufiger, und an diesem Tag sollte es nochmal schlimmer sein. Acht Urlauber sowie fünf verletzte Spieler standen nicht zur Verfügung, sodass gerade einmal 13 Mann in den Kreis Ostholstein reisten. Erneut musste reichlich getauscht werden. In der Abwehr blieb nur Schwandt im Vergleich zur Vorwoche, ansonsten rückten Thorben „Mablo“ Richter und Niklas Herrmann in die Innenverteidigung. Im Mittelfeld konnte man sich erneut auf Youngster Leif Wolff und Henrik Timm verlassen, vorne starteten Adrian Mosch und Leon Posselt für Finn Sult und Maik Schefer.
Pansdorf II startete von Anfang an mit deutlichen Ballbesitzvorteilen. Sie machten das Spiel und trafen auf einen Gegner, der sich auf seine große Stärke fokussierte. Aus einer kompakten Defensive heraus wollte man über Umschaltmomente das Tempo der schnellen Flügelspieler einsetzen. Vor allem der junge Philipp Reimann nahm mehrfach auf der rechten Seite Fahrt auf. Ansonsten ging es in den ersten 45 Minuten immer wieder in Richtung SG-Keeper Torben Brettschneider. Nach rund 20 Minuten fiel dann auch der verdiente Führungstreffer. Felix Krüger (19.) schob ein und brachte den TSV auf Kurs. Im Anschluss blieb die Mannschaft von Steven Tion weiter aktiv und kam nur eine Minute später zu einer guten Chance. Nach Balleroberung im Mittelfeld verzogen sie knapp. Wenn es gefährlich wurde, dann hatte meist Torschütze Krüger seine Füße im Spiel. So traf er in den ersten 45 Minuten allein zweimal die Latte. Die beste Gelegenheit der Lauenburger resultierte aus einem Eckball des TSV, anschließend nahm Reimann Tempo auf, doch scheiterte an Jan Hecht. Ansonsten stand ein deutliches Chancenplus auf Seiten der Platzherren, allerdings fand nur einmal der Ball den Weg ins Netz. Nach der Pause machten es die Mannen vom Uhlenbusch besser. Sie standen hinten besser und setzten mehr Nadelstiche, dennoch gehörten die klareren Chancen dem TSV Pansdorf II. Vor allem nach ruhenden Bällen wurde es immer wieder gefährlich. Ankreiden lassen musste man sich definitiv die schwache Chancenverwertung. So wurde es zum Ende nochmal spannend.
Nach dem fünften Spiel lässt sich der Saisonstart des TSV Pansdorf II als zufriedenstellend beschreiben. Es gab nur eine Niederlage und zuletzt drei Siege am Stück. Vor allem die Defensive steht enorm gut, denn man kassierte gerade einmal zwei Gegentreffer. Trainer Steven Tion zeigte sich sehr glücklich und stolz nach dem Spiel: „Verdienter Sieg. Wir spielen wahrscheinlich die beste erste Halbzeit der Saison, müssen höher führen. Leider bekommen wir das Ding nicht rein. Was mir an meiner Mannschaft gerade imponiert, ist der Wille, das eigene Tor zu verteidigen. Verlorene Bälle werden wieder erkämpft, verlorene Zweikämpfe werden nicht abgeschenkt. Die Null kommt vor dem Torerfolg, und das lebt diese Truppe. Wir müssen den Sack zumachen im Spiel, machen es leider nicht, aber bringen das Ergebnis über die Zeit. Drei Punkte im Sack. Jetzt gucken wir auf die nächste Aufgabe, dort erwartet uns ein fast übermächtiger Gegner. Wir freuen uns auf das Spiel.“
Die Mannen aus Herzogtum Lauenburg bleiben weiterhin sieglos. Der Saisonstart lief mit Blick auf das Punktekonto nicht wie erhofft, dennoch läuft nicht alles schlecht. Die Urlaubszeit plagte die SG extrem, und zudem fehlt derzeit noch das Spielglück. Trainer Arne Riewe sagte zu HL-SPORTS nach dem Abpfiff: „Wieder nichts Zählbares – trotz einer harten und starken Partie meiner Jungs. Pansdorf hat es in der ersten Halbzeit hervorragend gemacht, und so fangen wir uns zum Glück ‚nur‘ eine Kirsche. Wir hatten allerdings auch gute Möglichkeiten, noch vor der Pause den Ausgleich zu erzielen. In der zweiten Halbzeit dann ein ganz anderes Bild meiner Mannschaft: mutig, mit Leidenschaft nach vorne gespielt – leider ohne die verdiente Belohnung. Natürlich ist es nicht einfach, nach vier Spieltagen mit nur einem Punkt dazustehen. Aber – und das ist wichtig – wir sind weiter im Prozess und waren bisher keineswegs schlechter als unsere Gegner. Glückwunsch an Pansdorf – sie haben heute rigoros alles rausverteidigt und den Sieg damit über die Linie gebracht. Zum Glück sind die Ferien bald vorbei – dann sieht es personell auch wieder besser aus. Acht Urlauber, fünf Verletzte – das muss man erst einmal kompensieren. Umso größer mein Lob an die Jungs: mit 13 Mann nach Pansdorf zu fahren, ist schon hart.“
SG Reinfeld/Kronsforde – TSV Eintracht Groß Grönau II 4:2 (2:2)
Die SG Reinfeld/Kronsforde startete perfekt in die neue Saison. Die ersten vier Spiele wurden allesamt gewonnen, sodass man als Tabellenführer in den fünften Spieltag ging. Die Offensive zeigte sich sehr stark – vor allem das Duo aus Dennis Lie und Luis Mickeleit. Beide sollten beim Spiel gegen den TSV Eintracht Groß Grönau II allerdings fehlen. Stattdessen kehrte Marcel Dankert nach Verletzung zurück, saß jedoch zunächst auf der Bank. Vorne mussten es also andere erst einmal richten gegen die Wundertüte der bisherigen Saison. Aus den ersten beiden Spielen gab es für die Elf vom Torfmoor einen Sieg und eine Niederlage. Es waren zwei komplett verschiedene Auftritte, die sich allerdings durch viele Ausfälle erklären lassen. Nun kehrten einige Spieler zurück. Diese sollten Julian Wenzel, Ecedeo Pereira, Niklas Racko oder auch Ben Bäßler vom Tor fernhalten. Trotz der Ausfälle von Mickeleit und Lie blieb die SG also hochkarätig besetzt.
Die Anfangsphase verlief direkt schwungvoll. Die U23 nahm sich viel vor und kam gut in die Partie. Eine Unachtsamkeit der Defensive bestrafte der Favorit allerdings durch Julian Wenzel (6.) zum 1:0. Bitter für Groß Grönau, die sich allerdings alles andere als beeindruckt zeigten. Mick Engel (9.) glich schnell aus, und nur wenige Momente später vollendete Jannis Kube (12.) ebenfalls einen Konter. Die Gäste führten und nutzten die Schwachstelle der SG. Der Co-Trainer der SG, Jakob Finnern sagte zur Anfangsphase: „Wir kamen zunächst gut in die Partie, haben früh das 1:0 erzielt – und dies war der Start, den wir uns gewünscht haben. Direkt danach verpassen wir es, die Führung zu erhöhen, und bekommen dann im Gegenzug mit zwei Torschüssen zwei Gegentore. Trotzdem sind wir auch dann ruhig geblieben, haben unser Spiel durchgezogen und weiter viele Chancen erarbeitet.“ Eintracht-Co-Trainer Nils Schramm sagte zu HL-SPORTS: „Wir haben es dem Gegner mit unserer defensiven Ausrichtung sehr schwer gemacht und wenig Spielraum für Ideen gegeben. Leider fällt dann das 2:2, welches auch der Pausenstand war.“
Wenzel (28.) schnürte den Doppelpack. Schramm setzte fort: „In der Halbzeit haben wir nochmal ein paar Punkte angesprochen und wollten genau so weitermachen, wie es aufgehört hat. Durch einen Stellungsfehler in der Verteidigung kassieren wir das 2:3, und nach einer Ecke, die wir nicht gut verteidigen, das 2:4. In der Schlussphase hatten wir dann noch die Chance zu verkürzen, aber der Pfosten hatte etwas dagegen. Mit der Leistung sind wir auf jeden Fall zufrieden und gehen gestärkt in das nächste Spiel.“ Ben Bäßler (62.) und Nicklas Racko (78.) machten den Sieg des Favoriten perfekt. Co-Trainer Finnern sagte zum Spiel: „Wir haben komplett das Spiel gemacht, hatten 69 % Ballbesitz und haben uns viele Torchancen erarbeitet. Grundsätzlich nehmen wir also viele positive Erkenntnisse aus dem Spiel mit. Lediglich unsere Chancenverwertung ist ein Punkt, mit dem wir wieder unzufrieden sein müssen. Am Ende zählt aber, dass wir trotzdem vier Tore geschossen haben. Wir haben dieses Spiel verdient gewonnen und sind stolz auf unsere Mannschaft, dass wir auch im fünften Spiel die drei Punkte holen konnten. Viele Prinzipien und Spielabläufe greifen mittlerweile gut – und das auch über den ganzen Kader hinweg. Wir haben immer wieder andere Spieler aufgestellt, und alle bringen sich bestmöglich ins Team ein. Genauso müssen wir weitermachen, das macht richtig Spaß.“ Somit bleibt die SG an der Tabellenspitze und zeigt sich weiterhin sehr stark. Am kommenden Wochenende geht es zum SV Azadi Lübeck II, wo ein hochklassiges Duell wartet. Groß Grönau II muss zu Lübeck 1876 – einer weiteren Spitzenmannschaft.
SV Fortuna St. Jürgen – VfL Vorwerk 0:0 (0:0)
Am Sonntagmittag trafen sich mit dem SV Fortuna St. Jürgen und dem VfL Vorwerk zwei Mannschaften, die noch sieglos waren. Beide starteten nicht gut in die Saison. Der VfL absolvierte erst zwei Spiele, verlor jedoch beide deutlich. Nach dem Neuanfang im Sommer war dies allerdings durchaus zu erwarten. Man braucht Zeit, denn die junge Truppe von Cheftrainer Benjamin Schramm muss sich erst einmal finden. Der Fehlstart des SV Fortuna kam schon deutlich überraschender. Die Leistungen waren in den ersten Spielen nicht schlecht, doch der Ertrag war zu gering. Man hatte in den ersten vier Spielen – auch gegen Top-Teams – Phasen, in denen man mindestens auf Augenhöhe war, doch am Ende sprach das Ergebnis dennoch gegen sie. Nun gegen Vorwerk nahm man sich viel vor, wollte sich endlich belohnen und den ersten Dreier holen. Personell fehlten allerdings einige Akteure – dies traf auch auf den VfL an diesem Tag zu. Man bekam mit Mühe eine Mannschaft zusammen, denn die Urlaubszeit machte auch vor ihnen nicht halt. Eine Spielverlegung wurde angefragt, jedoch nicht zugestimmt. So musste der Kader ordentlich aufgefüllt werden und die ohnehin neuformierte Mannschaft nochmals durchgemischt werden. Die Vorzeichen standen also nicht gut – und es sollte für beide nicht besser werden.
Schiedsrichter Yannic Horstmann pfiff die Partie nicht wie geplant auf dem Kunstrasen an, denn in diesem waren Löcher zu finden. Also ging es kurzfristig auf Rasen. Dies war für beide Mannschaften alles andere als ein Vorteil. Beide spielen gewohnt auf anderem Geläuf und auch die Vorbereitung erfolgte auf dem Kunstrasen. Kurzfristig wurde also auf dem großen Rasen am Kalkbrenner gespielt, und nachdem auch hier Löcher festgestellt und anschließend gefüllt wurden, ging es mit Verspätung los. Fortuna bestimmte das Spielgeschehen und hatte klare Ballbesitzvorteile. Vorwerk konzentrierte sich primär auf eine stabile Defensive. Diese wurde durchaus gefordert. Dominik Schaarschmidt näherte sich mehrfach an, doch verpasste. Die Bälle flogen meist vorbei, rüber oder aber wurden geklärt. Auf der anderen Seite kam es nach Umschaltmomenten zu gefährlichen Angriffen – so zum Beispiel in Person von Marvin Steinbach. Im Anschluss war es ein Spiel, das zahlreiche Fehler und wenige klare Chancen bot. Fortuna machte wenig aus ihrem Ballbesitz, und so stand nach 45 Minuten die Null auf beiden Seiten. Nach vielen Gegentoren ein kleiner Erfolg für beide Mannschaften, doch insgesamt ein ganz schwaches Kreisligaspiel.
Nach der Pause blieb es dabei, dass keiner der Torhüter die Kugel aus dem Netz fischen musste. Es gab ein torloses Unentschieden – das erste in dieser Saison. Vorwerk holte den ersten Punkt der Saison, während der Fehlstart des SV Fortuna St. Jürgen nach dem fünften sieglosen Spiel endgültig perfekt war. Man präsentierte sich extrem verunsichert. Co-Trainer Nikolay Frech fand deutliche Worte: „In einer unterirdischen Kreisliga-Partie trennen wir uns 0:0 gegen Vorwerk. Zum Spiel möchte ich nicht allzu viel sagen – es ist bezeichnend, dass auf beiden Seiten kein Tor gefallen ist. Wir müssen jetzt unbedingt schauen, dass wir die Trainingsleistung auch am Spieltag abrufen und so unsere Verunsicherung in Selbstvertrauen tauschen.“ Auf Seiten des VfL ist der erste Punkt durchaus ein positiver Erfolg im Prozess, von dem man immer wieder spricht. Schramm sagte zur Nullnummer am Kalkbrenner: „Gerechtes Unentschieden in einem eher schlechteren Fußballspiel. Wir haben die taktische Vorgabe über Strecken umgesetzt und kaum Chancen zugelassen, hatten selbst auch ein paar vielversprechende Chancen.“
TSV Kücknitz – SV Azadi Lübeck II 4:4 (1:1)
Mit deutlicher Verspätung startete der TSV Kücknitz in die Kreisliga-Saison 2025/26. Die ersten vier Spiele wurden aufgrund vieler Urlauber verlegt, sodass man die ersten Wochen gemütlich von außen verfolgte. Eine kuriose, doch auch verständliche Entscheidung nach einer extrem kurzen Sommerpause. Nun stand allerdings das erste Spiel an und dieses sollte direkt eine echte Herausforderung werden. Der SV Azadi Lübeck II kam an den Roten Hahn und somit ein stark gestarteter Aufsteiger. Die Mannen vom Koggenweg gewannen drei der ersten vier Spiele und standen zwischenzeitlich auf dem ersten Platz. Vor allem die Offensive funktioniert wie bereits in den vergangenen Jahren herausragend. An diesem Sonntagnachmittag sollten allerdings einige Spieler fehlen im Team von Omar Yassin. Vor allem das Fehlen von Ramezan Hassan, der in den ersten Wochen ein echter Unterschiedsspieler war, stellte die Frage, ob man trotzdem die gewohnte Torgefahr erzeugen würde. Ihnen gegenüber stand eine gut besetzte Truppe vom TSV, die in der Sommervorbereitung durchaus zeigte, dass man sie auf dem Zettel haben muss. Gegen höherklassige Gegner hielt man mehr als nur mit und Ligakonkurrenten wurden deutlich bezwungen. Im Pokalspiel wenige Tage zuvor beim AKM Lübeck war es allerdings ein schwacher Auftritt des TSV, sodass man mit Spannung auf das erste Ligaspiel schaute.
Es dauerte auf dem Rasenplatz am Roten Hahn keine 120 Sekunden, bis der erste Treffer fiel. Adam Ogonowski (2.), der in den Wochen zuvor immer wieder von der Bank kam und traf, krönte sein Startelfdebüt mit der frühen Führung. Es war der Blitzstart für den offensivstarken Aufsteiger. Kücknitz brauchte etwas, um ins Spiel zu kommen, doch glich nach knapp 20 Minuten aus. Fatih Katran (19.) erzielte den ersten Saisontreffer des TSV. Zuvor musste die Mannschaft unter der Leitung von Mirco Groß erstmalig wechseln. Tyler Groß verließ bereits nach einer Viertelstunde den Platz, er wurde durch Selim Bas ersetzt. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Im Anschluss sah dies allerdings ganz anders aus. Es dauerte keine drei Minuten, bis Rogesh Sherzad (48.) wieder einmal seine Abschlussqualitäten unter Beweis stellte. Erneut war Azadi vorne, doch die Antwort folgte prompt. Stürmer Katran (52.) schnürte den Doppelpack. Nach einer Stunde jubelten die Gäste bereits zum dritten Mal. Es gab einen Elfmeter, den Cesur Kaya (59.) zum 3:2 verwandelte. Kücknitz war nicht einverstanden mit dieser Entscheidung und kurz darauf sollte der Schiedsrichter in den Mittelpunkt rücken. Gästekeeper Joel Zimmermann nahm den Ball außerhalb des Strafraums in die Hand, was für große Diskussionen sorgte. Doppelpacker Katran ließ sich daher zu einem Rempler gegen den Schiedsrichter verleiten und flog vom Feld (62.). Dies galt allerdings auch für den erwähnten Keeper der Zweitvertretung, nachdem der Assistent dem Unparteiischen seine Wahrnehmung schilderte. Somit agierten beide nur noch zu zehnt.
Vier Minuten nach den beiden Platzverweisen fiel dann der sechste Treffer an diesem Nachmittag. Efe Gökgöz (66.) glich zum dritten Mal aus. Wie sollte es nun weitergehen? Dies war die Frage in einem intensiven Spiel, in dem beide ihre Offensivqualitäten zeigten. Die Antwort war allerdings klar, denn das Spiel blieb unverändert. Kaya (73.) sorgte für die vierte Azadi-Führung an diesem Tag. Nun sollte diese über die Ziellinie gebracht werden, zumindest wenn es nach den Gästen ginge, doch nur fünf Minuten später fiel das 4:4. Selim Bas (78.) traf sehenswert per Fallrückzieher.
Im Anschluss fielen keine weiteren Treffer auf dem trockenen Rasen in Lübeck-Kücknitz. Es war ein spektakulärer Auftakt in die Kreisliga für die Mannschaft um Chefcoach Kevin Boydenow, doch auch den SVA. Gästecoach Omar Yassin sagte zu HL-SPORTS: „Die Partie war insgesamt sehr intensiv und umkämpft. Wir haben es geschafft, in jeder Phase des Spiels offensiv Akzente zu setzen und sind bei jedem unserer Treffer jeweils in Führung gegangen. Das zeigt, dass wir trotz der vielen Ausfälle gut ins Spiel gefunden haben und jederzeit gefährlich waren. Allerdings haben wir es nicht geschafft, die Führungen konsequent zu verteidigen. Durch kleine Unachtsamkeiten und Nachlässigkeiten haben wir den Gegner immer wieder zurück ins Spiel gebracht.“ Als Fazit sagte der Übungsleiter: „Ein intensives Duell. Wir gingen bei jedem Tor in Führung und haben unsere Offensivstärke klar gezeigt. Leider haben wir es nicht geschafft, die Vorsprünge zu halten. Fazit: Viel Positives nach vorne – nun müssen wir defensiv konsequenter werden. Wer führt, muss auch lernen, das Ziel zu erreichen.“ Oliver Krause vom TSV Kücknitz sagte: „Am Sonntag trafen wir, wie erwartet auf einen starken Aufsteiger. Azadi setzte gleich ein Zeichen und ging direkt in Führung.. Allerdings schlafen wir hinten komplett, so dass der Führungstreffer zu einfach passiert. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Uns merkte man an, das wir noch nicht im Spielrythmus sind, dennoch gleichen wir verdient aus. Nach der Pause das gleiche Bild. Azadi geht wieder früh in Führung und wir gleichen verdient aus. Leider bekommen wir zu einfach unsere Gegentore und mussten immer einen Rückstand hinterherlaufen. Am Ende bleibt aber ein gerechtes 4:4 Unentschieden stehen. Wir bedanken uns bei Azadi für ein faires Spiel und wünschen ihnen viel Erfolg in der Saison. Auch möchten wir uns wieder bei unserer starken Fangemeinde bedanken. Nun gilt voller Fokus auf Stockelsdorf. „Auf geht’s Kücknitzer Jungs“
VfL Rethwisch – TSV Travemünde 2:2 (0:1)
Der TSV Travemünde fuhr nach der Auftaktniederlage bei der SG Reinfeld/Kronsforde zwei Siege und ein Unentschieden ein. Somit gab es sieben von zwölf Punkten, was für Zufriedenheit bei Cheftrainer Christian Jetz sorgte. Nun stand nach einem Mammutprogramm zum Start ein undankbares Auswärtsspiel an. Es ging an den Buchrader Weg. Hier ist der VfL Rethwisch beheimatet, welcher vor allem zu Hause nicht gerade einfach zu bespielen ist. Dies bekam in der Vorwoche Fortuna St. Jürgen zu spüren, denn die Lübecker verloren mit 0:3. Travemünde war also gewarnt, doch war sich dennoch bewusst, dass sie als klarer Favorit anreisen. Personell kehrte beim VfL mit Gerrit Schubring ein ganz wichtiger Spieler zurück. Der ehemalige Akteur des SV Eichede fehlte zuvor dreimal urlaubsbedingt, doch kehrte nun zurück. Auf Seiten der Monte-Kicker war es eine offensiv ausgerichtete Startelf. Man agierte im gewohnten 4-4-2. Maximilian Tilting rückte in die Innenverteidigung neben Pascal Behrens, wodurch man enorme Zweikampfstärke und Robustheit im Defensivzentrum hatte. Davor sollten Alexander Bronnert und Furkan Dogan das zentrale Mittelfeld bekleiden, während Yll Murati und Mepohew Hinze über die Flügel kamen. Ganz vorne starteten erneut Steven Tag und Lennard Prüßmann. Man war also gut aufgestellt, denn auch die Bank war hochkarätig besetzt. Dort saßen zunächst John Liehr, Tobias Lüth, Felix Rockrohr oder aber Alexander Kanehl. Dem VfL Rethwisch stand also ein sehr starker Gegner gegenüber.
Dieser begann mit viel Tempo und Druck. Nach 50 Sekunden kam der Steckpass von Murati auf Tag, welcher zum vermeintlichen Führungstreffer traf, doch laut Schiedsrichter im Abseits stand. Glück für den VfL, der im Anschluss weiterhin defensiv gefordert war. Travemünde machte weiter Druck, denn an diesem Tag wollte man endlich effektiver vor dem Tor sein. Lennard Prüßmann zog nach zehn Minuten über das Tor. Im Gegenzug kam dann mal der Gastgeber. Clemens Kopp spielte in die Mitte, wo Timo Schröder verpasste. Ansonsten war die Verteilung sehr eindeutig. Travemünde hatte deutliche Ballbesitzvorteile, während der Gegner rustikal und mit vielen Zweikämpfen dagegenhielt. Dennoch gab es immer mal wieder Durchkommen. So verpassten Murati und zweimal Steven Tag. Es waren gute Kombinationen der Gastmannschaft, die ein hohes Tempo ins Spiel nach vorne an den Tag legten. Einziges Manko war die Effektivität. Erneut sollte der Ball noch nicht rein. Kurz vor der Pause änderte sich dies. Murati bekam einen Diagonalball auf seine rechte Seite. Im Anschluss flankte er scharf rein, anschließend kam der Ball an den zweiten Pfosten zu Mephew Hinze (42.), der völlig freistehend einschob. Es war das hochverdiente Tor der Gäste.
Kurz vor dem Pausenpfiff lag die Kugel dann erneut hinter VfL-Keeper Maximilian Chylla. Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld fand Pascal Schönknecht, der einköpfte. Der Schiedsrichter pfiff diesen Treffer allerdings weg, denn der Kapitän der Gäste stieß seinen Gegenspieler weg. Eine korrekte Entscheidung des Unparteiischen, was allerdings bereits für Aufregung bei Chefcoach Jetz sorgte. Es war nicht das 2:0 aus Sicht der Travemünder, die das klar spielbestimmende und gefährlichere Team waren. Ein Manko war allerdings, dass es nur einen Treffer gab. Vorne fehlte erneut die Kaltschnäuzigkeit, trotz zweier aberkannter Treffer. Fünf Minuten nach der Pause wurde es dann kurios. Moritz Jungk (50.) trat eine Ecke mithilfe des Windes zum Tor, Keeper Robin Fehrs machte keine gute Figur, und so stand es plötzlich 1:1. Dieses war schmeichelhaft. Im Anschluss gab es zwei gute Gelegenheiten auf den Führungstreffer der Stormarner, doch Schröder und Burmeister erzeugten nur minimale Gefahr. Auf der anderen Seite setzte sich Murati wie so oft stark durch, legte anschließend am Sechzehner quer, wo Lennard Prüßmann (54.) zu viel Platz bekam und sehenswert zur Gästeführung traf. Zuvor traf der Stürmer bereits, doch der Treffer wurde erneut aberkannt. Der Favorit war nun erneut auf Kurs und es galt, den Sack zuzumachen. Rethwisch war längst mutiger als in den ersten 45 Minuten, denn man entschied sich unter anderem, Schubring aus der Innenverteidigung vorzuziehen.
Die letzten 25 Minuten brachen an und Travemünde war am Drücker. Der dritte Treffer lag in der Luft, doch immer wieder verpasste man in der Mitte. Es ging schnell über Außen, durch Murati oder aber Joker Felix Rockrohr, doch die Kugel ging nicht rein. Rund 20 Minuten vor Schluss herrschte dann große Aufregung auf der Bank der Gäste. Prüßmann wird im Sechzehner getroffen und geht zu Boden, doch das Schiedsrichtergespann wertete diese Situation als „Ball gespielt“. Es wäre ein klarer Elfmeter gewesen, den die Bank der Travemünder gerne bekommen hätte. Trainer Jetz war außer sich. Stattdessen gab es auf der anderen Seite plötzlich das 2:2. Christopher Willuhn (73.) eroberte den Ball, spielte den Doppelpass und verwandelte eiskalt. Der Schock für die Monte-Kicker. Direkt machten diese allerdings wieder Druck. Vier Minuten nach dem Ausgleichstreffer foulte Jungk taktisch kurz vor dem Sechzehner. Der Pfiff kam, doch Travemünde forderte lautstark Elfmeter. Das Vergehen erfolgte allerdings außerhalb, sodass es nur den Freistoß gab. Kanehl trat diesen, der an den Pfosten ging und anschließend von Prüßmann über die Linie gedrückt wurde, doch die Fahne ging hoch. Die Emotionen an der Seitenlinie kochten immer weiter hoch, denn erneut sah es Jetz anders. Der Chefcoach sah nun die Gelbe Karte. Es blieb erst einmal beim 2:2 und Rethwisch warf sich rein. Sie wollten diesen Punkt in Stormarn behalten und es dem klaren Favoriten in den letzten Minuten weiter erschweren. Die Nachspielzeit brach an und nun wurde es vogelwild im Pappelstadion. VfL-Keeper Chylla und Prüßmann stießen zusammen und Travemünde forderte wieder einmal Elfmeter. Plötzlich war Co-Trainer Hamza Yilmaz auf dem Feld, wofür er die Rote Karte sah. Nun war es dem Schiedsrichter zu viel und er verwies den Travemünder von der Sportanlage.
Die Nachspielzeit war bereits fortgeschritten und Rethwisch kämpfte leidenschaftlich gegen die Angriffe des Verbandsligaabsteigers. Klare Chancen kamen nicht mehr allzu viele zustande, doch stattdessen ein weiterer Platzverweis. Erneut war dieser gegen die Gästebank gerichtet und diesmal erwischte es Chefcoach Christian Jetz. Er beschwerte sich immer weiter und wurde ebenfalls aus dem Innenraum verwiesen. In den letzten Minuten verpasste nur noch Prüßmann knapp, sodass es beim 2:2 blieb. Rethwisch zeigte sich sehr effektiv und erarbeitete sich einen Punkt gegen den klaren Favoriten. Dieser dagegen ließ erneut viel zu viel liegen. Man haderte mit dem Schiedsrichter. Nach dem Spiel sagte der Trainer, der kurz vor dem Ende die Gelb-Rote Karte sah: „Wir machen zu wenig Tore aus unseren Möglichkeiten, verschulden zwei Tore durch individuelle Patzer und alles andere möchte ich nicht kommentieren.“ Sein Gegenüber, Walter Thielenhaus, sagte: „Auch der Gegner aus Travemünde musste erfahren, dass es nicht so leicht ist, in Rethwisch zu gewinnen. Der Wille ist bei den Rethwischer Jungs vorhanden, auch dem vermeintlichen Favoriten zumindest einen Punkt abzuknöpfen. Diese Erfahrung musste der Gast aus Travemünde machen. Die spielerisch zwar überlegen waren, aber ihre Chancen nicht nutzen konnten oder am Rethwischer Torwart Maxi Chylla scheiterten.“
Der 5. Spieltag im Überblick
Lübeck 1876 – SV Viktoria 3:5
Eichholzer SV II – ATSV Stockelsdorf 0:4
TSV Pansdorf II – SG Breitenfelde/Mölln 1:0
SG Reinfeld/Kronsforde – Eintracht Großoß Grönau II 4:2
Fortuna St. Jürgen – VfL Vorwerk 0:0
TSV Kücknitz – SV Azadi Lübeck II 4:4
VfL Rethwisch – TSV Travemünde 2:21. SG Reinfeld/Kronsforde 5 20 : 7 15 2. SV Azadi Lübeck II 5 19 : 11 10 3. TSV Pansdorf II 5 10 : 2 10 4. SV Viktoria 4 21 : 11 9 5. Lübeck 1876 5 15 : 9 9 6. TSV Schlutup 4 12 : 1 8 7. TSV Travemünde 5 5 : 4 8 8. Eichholzer SV II 5 12 : 13 7 9. ATSV Stockelsdorf 4 7 : 9 4 10. VfL Rethwisch 5 6 : 14 4 11. Eintracht Groß Grönau II 3 5 : 9 3 12. SV Fortuna St. Jürgen 5 5 : 14 2 13. TSV Kücknitz 1 4 : 4 1 14. SG Breitenfelde/Mölln 4 5 : 8 1 15. VfL Vorwerk 3 1 : 14 1 16. TSV Gudow 3 1 : 18 0