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StartBundesligaVfB LübeckVerfahren läuft, VfB-Vorstand mit Überstunden – Vorbild HSV?

Verfahren läuft, VfB-Vorstand mit Überstunden – Vorbild HSV?

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Lübeck – Der höchste Saisonsieg des VfB Lübeck in der Regionalliga (7:0 gegen Heider SV) wurde durch die „Pyro-Show“ der grün-weißen Ultras in den Schatten gestellt. Das empfinden viele Fans des Regionalligisten als äußerst bitter, denn den Lübeckern, die schon länger unter „Fan-Beobachtung“ stehen, droht eine schmerzhafte Sanktionierung. Im Vorstand ist man nach wie vor verärgert und der Tabellenzweite kündigte Konsequenzen an. Das Verfahren vom Norddeutschen Fußball-Verband (NFV) läuft bereits und an der Lohmühle flatterte schon die Aufforderung zu einer Stellungnahme herein. Unnötiger Aufwand für den VfB, der sich mit dem Thema 3. Liga beschäftigt. Dort gibt es allerdings bei anderen Vereinen ähnliche Geschichten. Höhere Liga, größerer Fanszene, mehr Sicherheitsauflagen.

Ein Lied davon singt man seit Jahren beim Hamburger SV. Dort hat man inzwischen erkannt, dass Verbote und hohe Strafen kaum etwas bringen. Pyro wird es dort weiterhin geben und deswegen hat man sich beim Zweitligisten gedacht, zusammen mit den Fans einen Konsens zu finden. In der Rückrunde soll es eine „kontrollierte“ Feuerwerksgeschichte geben. Ähnliches gab es in Österreich. Eine Idee für die „feurigen“ Lübecker?

Pyro-Tatort Lohmühle
Foto: Lobeca

VfB-Vorstandssprecher Thomas Schikorra sagt dazu bei HL-SPORTS: „Wir sind immer gesprächsbereit, haben aber momentan andere Sorgen. Was besonders in Halbzeit zwei abgegangen ist, war einfach viel zu viel. Unser Publikum besteht nicht nur aus der Fanszene, wir haben auch eine Verantwortung gegenüber allen anderen Zuschauern. Jetzt ist es wichtig, dass wir hinter verschlossenen Türen die richtigen Folgerungen aus den Geschehnissen ziehen und die Kommunikation zwischen Verein und Fanszene wieder in Gang kommt. Wir haben schließlich in dieser Saison noch gemeinsam große sportliche Ziele und die dürfen nicht in einem großen Gegeneinander untergehen. Ich finde diese Überlegungen in Hamburg gut, aber aktuell haben wir leider andere Baustellen. Das ist sehr schade, zumal wir dieses Zusatzthema nun wieder mit riesigem Zeitaufwand begleiten müssen. Wir müssen wieder an einem Strang ziehen – Fans und Verein.“

Ein erstes „Opfer“ gab es bereits. Der Sicherheitsbeauftragte des VfB trat zurück. Hier gab es anscheinend unterschiedliche Ansichten, wie man in der „brenzligen“ Situation am Freitag direkt reagiert: Knall und Fall dazwischenhauen oder den Abend so ruhig wie möglich zu Ende bringen. Der Verein wählte die zweite Variante.

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„Die Fans haben in der Vergangenheit viel Verantwortung gezeigt, sich lange Zeit hervorragend verhalten und das vergessen wir nicht. Ich bin sicher, dass Sie auch zukünftig wieder Verantwortung zeigen werden. Es geht nicht um Personen, sondern nur um den Verein. Dennoch ist klar, dass wir Konsequenzen ziehen müssen. Es darf nun nicht mehr viel passieren. Ich erinnere nur daran, dass es ein großer Aufwand war, vor einiger Zeit ein Geisterspiel zu verhindern“, so Schikorra.

Das Derby in Hamburg brachte insgesamt Strafen von fast einer halben Million Euro mit sich

Am Ende bleibt die Tatsache, dass die Aktion dem VfB Lübeck schadet. Der Verband wird nun entscheiden, wie die Strafe aussieht. Am kommenden Sonntag steht das Derby beim FC St. Pauli II an und dann gibt es noch zwei weitere Duelle mit fanreichen Clubs in diesem Jahr: bei Holstein Kiel II und zum Abschluss Altona 93 auf der Lohmühle. Etwas über Siege zu lesen oder zu hören wäre schöner, als über Statuten, Strafen oder sonstige Verfehlungen – egal von wem…

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