Mirko Boland und der Rest der Mannschaft des VfB Lübeck stellen sich nach der Partie den unzufriedenen Fans. Foto: Fishing4/Marcel Krause

Lübeck – Die letzten Auftritte des VfB Lübeck in der Regionalliga waren nicht wirklich mit Erfolg gekrönt. Der letzte Sieg der Grün-Weißen datiert vom 25. September (2:0 in Heide), danach gab es noch ein Remis im Stadtduell gegen den 1. FC Phönix Lübeck, setzte es zuletzt zwei Niederlagen in Folge. Dem 0:3 in Drochtersen/Assel schloss sich ein 0:1 bei der Reservemannschaft des FC St. Pauli an. Doch wie bekommt man die Kurve, was ist notwendig für eine Kehrtwende? Gefordert sind in der aktuellen Situation nun natürlich auch die erfahrenen Kicker, also ein Tommy Grupe oder Mirko Boland. Letztgenannter stand HL-SPORTS nach dem gestrigen Training an der Lohmühle für ein kleines Interview zur Verfügung. Das natürlich auch alles mit Blick auf das Auswärtsspiel am Sonntag beim Tabellenletzten Altona 93.     

HL-SPORTS: Moin Mirko. Bist Du aktuell noch mehr gefordert, in der Phase, in der Ergebnisse nicht ganz so stimmen, suchen junge Spieler das Gespräch und holen sich einen Rat bei Dir?

Mirko Boland: „Eigentlich nicht, sonst hätte ich vorher schon was verpasst. Ich versuche immer so viel es geht den Jungs zu helfen, mich einzubringen.“

Mirko Boland, Routinier VfB Lübeck. Foto: sr

HL-SPORTS: Die Mannschaft wirkt verunsichert…

Mirko Boland: „Mag sein. Jeder wird aber gerade jetzt gebraucht, in dieser Phase darf man sich nicht verstecken. Die Brust muss raus, jeder muss zeigen was er kann. Wenn man sich einigelt, oder sich versucht zu verstecken, dann hast du ein Problem. Aber die Jungs sind gewillt, arbeiten an sich. Ich versuche da gerade zusammen mit Tommy auch voranzugehen. Wir sprechen aber natürlich auch Dinge an, wenn es was zu verbessern gilt.“  

HL-SPORTS: Du hast in deiner langen Karriere, vor allem bei Eintracht Braunschweig, definitiv schon alles mitgemacht, Höhen und Tiefen erlebt. Du bist abgestiegen und aufgestiegen…

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Mirko Boland: „Es gab tatsächlich mal selten eine Saison, wo wirklich alles ruhig war. Klar sammelt man Erfahrung, hat vieles schon erlebt. Jetzt ist es wichtig, in dieser Situation, das Herz in die Hand zu nehmen, zu arbeiten und zu laufen, um die Erfolge zurückzuholen. Man darf aber auch die notwendige Lockerheit nicht vergessen, die man einfach braucht. Druck und immer nur zu sagen, dass wir müssen und müssen – das bringt da nichts. Wir wissen um die Situation, müssen aber auch Spaß haben am Fußball haben. Wenn du den schon im Training hast, dann hast du auch im Spiel eine gewisse Lockerheit, die benötigt wird. Wer nur noch zum Training und zum Spiel geht, weil er denkt, er muss ran – da könnte man auch sagen, man hört auf. Der Spaß gehört einfach dazu, auch dass man viel arbeitet, um Erfolg zu haben.“   

Selbst ist der Mann. Robin Kölle (VfB Lübeck) beim Training. Foto: sr

HL-SPORTS: Ist der Druck beim VfB Lübeck, auch der vor vielen Fans zu spielen auf der Lohmühle, gewisser Kritik nach schlechten Auftritten ausgesetzt zu sein, für einige Spieler zu hoch?

Mirko Boland: „Ich habe das früher natürlich auch als junger Spieler erlebt, das in ganz anderen Ausmaßen. Was manchmal da von außen kommt, ist auch ein Stück weit eben Fußball. Wenn die Jungs aber einmal höher spielen wollen, dann werden sie das definitiv dort auch wieder erleben. Trotzdem ist das eine neue Situation für den einen oder anderen. Ich kann da nur den Tipp geben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, gerade wenn es unter die Gürtellinie geht, denn das muss zu keinem Zeitpunkt sein. Wir können auch nur das beeinflussen, was auf dem Platz passiert und nicht die Reaktion von Zuschauern steuern. Jeder muss seine Lehren aus der aktuellen Lage ziehen. Entweder bekommt man das hin als Spieler, oder es kann auch einmal in die andere Richtung gehen.“

HL-SPORTS: Schlussfrage: Was ist jetzt wichtig gegen Altona?

Mirko Boland: „Dass wir gewinnen…“

HL-SPORTS: Vielen Dank Mirko und viel Erfolg…

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