Lübeck – Am Sonntagnachmittag hatte der VfB Lübeck den Aufsteiger HSC Hannover zu Gast auf der Lohmühle. Die 2.897 Zuschauer sahen eine 1:2 (1:0)-Heimniederlage, nach einer wilden zweiten Halbzeit.
Frühe Verletzung
Die Partie begann verhalten. Die Gäste versuchten, per Ballbesitz Sicherheit in ihr Spiel zu bekommen, die Grün-Weißen probierten es wiederholt mit langen Bällen nach vorne. Schon frühzeitig musste der VfB Lübeck wechseln. Ali Abu-Alfa griff sich nach einem Sprint an den Oberschenkel, wurde minutenlang behandelt und konnte den Platz unter aufmunterndem Beifall der Zuschauer nur auf der Trage verlassen. Er wurde durch Ramiz Demir ersetzt (15.). Die erste gefährliche Szene hatten die Gäste mit einem Pass in die Spitze, aber VfB-Keeper Finn Böhmker hatte aufgepasst und war vor dem Gästestürmer am Ball (21.). Danach wurde die Begegnung zerfahrener, Fehlpässe und Missverständnisse prägten diese Phase, es fehlten die Ideen auf beiden Seiten. Trotzdem hätte es fast zur Lübecker Führung gereicht. Rohin Shivani überlupfte Gäste-Keeper Bastian Fielsch, die Kugel wurde aber kurz vor der Torlinie geklärt (29.). Nach der Ecke von Kapitän Marvin Thiel prüfte Nemo Philipp Fielsch mit einem Schuss (30.). Manuel Farrona Pulido setzte einen Schuss knapp über das HSC-Gehäuse (32.). Dann aber war das Gäste-Glück aufgebraucht, die Ereignisse überschlugen sich. Eine Flanke von Thiel verwertete Demir zum 1:0 (33.). Zwei Minuten später waren die Gäste nur noch zu zehnt, denn Evren Serbes sah nach einem Tritt in die Beine von Farrona Pulido von Schiedsrichter Lennart Wolff die Rote Karte (35.). Der VfB hatte vor der Pause noch mehrere gute Schussversuche, die alle abgeblockt wurden. Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste dann auch der Lübecker Philipp mit Gelb-Rot vom Platz.
Zweiter Platzverweis für den vfB
Die Gäste kamen mit Schwung aus der Pause und hätten Böhmker fast mit einem Schuss von Luc Fender von der rechten Außenbahn überrascht (49.), knapp über das Tor. Ein Treffer der Grün-Weißen wurde wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (51.). Der unerwartete Ausgleich für den HSC fiel dann in der 54. Minute durch Finn Kiszka, der völlig unbedrängt einschieben konnte. Auf der Gegenseite rettete Fielsch gegen Antonio Verinac bei dessen Schuss aus spitzem Winkel (60.). Acht Minuten später fand Verinac erneut in Fielsch seinen Meister. Große Aufregung in der 75. Minute. Verinac spielte den Gäste Keeper aus und wird von ihm von den Beinen geholt. Schiedsrichter Wolff zeigte Verinac Gelb statt Fielsch Rot, sehr zur Verärgerung der Lübecker Fans. Verinac verzog nach guter Ballannahme seinen Linksschuss (79.). Der Schiedsrichter verlor nach und nach seine Linie und fiel aus Sicht des Lübecker Publikums häufig auf Einlagen der Gästespieler herein. In der 84. Minute wurde er endgültig zum Buhmann, als er Mika Lehnfeld nach einer Tätlichkeit die Rote Karte zeigte. Das rächte sich in der Nachspielzeit, in der Marcel Langer den Siegtreffer mit einem Schuss in den Winkel für die Gäste erzielte.

Bildquellen
- vfb_hsc_abualfa: Lobeca/Vivian Pfaff
- vfb_hsc_philipp: Lobeca/Vivian Pfaff